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geistlichen Stand *). Ich wüßte nicht, wie deutlicher und einfacher gesagt werden könnte, daß, wenn dem Lehrstand, dem geistlichen Stand, eine Schlüsselgewalt zukommt, fie nur auf mittelbarem Weg durch das medium der Kirche an ihn gekommen ist. Die Stelle gibt uns also recht eigent= lich und ex professo Auskunft über die Amtsfrage. Man kann Hrn. K. zugeben, daß der in Rede stehende tractatus es zunächst mit der potestas und dem primatus papae zu thun hat, und auch das, daß das mit ad haec Eingeführte einen accefforischen Beweis liefern will. Um die Ansprüche des Pabstes abzuweisen, hätte es nämlich des ad haec nicht bedurft. Stand auch nur fest, daß Petrus vor den übrigen Aposteln an Schlüffelgewalt nichts voraus hatte, so waren die Ansprüche des Pabstes abgewehrt. Aber die Confessoren wollten eben von dieser hochwichtigen Sache ganz genau reden. Es lag das sehr nahe, und sollen wir nun die Bedeutung deffen, was sie gesagt haben, abschwächen dürfen durch die Bemerkung, es gehöre das nicht zum Hauptbeweis? Zu dem gehört es allerdings nicht. Darum kehren die Confefforen in 25 auch wieder zu dem in 23 Gesagten zurück. Aber sie reihen einen neuen Beweis gegen die

*) Es besteht allerdings noch ein Unterschied zwischen den Aposteln und den späteren Amtsträgern, der, daß den Aposteln von dem Herrn selbst die claves übergeben worden find. Aber dieser Unterschied hebt den Saß des tractatus nicht auf, daß nur der ganzen Kirche die claves principaliter et immediate zufommen, denn die Apostel haben auch hier die claves mediate, nur ist hier der Herr das Mittel, während in dem anderen Fall die Kirche es ist und der Herr thut da nur, was nachher auch die Kirche zu thun befugt ist, denn die Kirche hat jus vocondi, eligendi, ordinandi ministras (67.) Und da die potestas clavium, welche der Herr den Aposteln gegeben, doch nur ihren Grund hat in Wort und Sakrament, denn mit diesen sind die claves gesezt, Wort und Sakrament aber der Kirche gehören, so stammt doch auch diese potestas der Apostel aus dem, was der Kirche gehört, so wie die potestas der späteren Amtsträger daher stammt.

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päbstlichen Ansprüche an. Die Kirche, sagen sie, ist nicht gebaut auf einiges Menschen Gewalt, so kann auch der Pabst seine Gewalt nicht von Petrus ableiten. Die Kirche ist gebaut auf das Amt, welches die Bekenntniß führt, die Petrus thut." Was brauchen wir weiter Zeugniß? ruft Hr. K. Da steht es ja, die Kirche selbst ist auf das Amt gebaut, auf das Amt des neuen Testaments. Das heißt nach Herrn K.: sie ist ge= baut auf das vom Herrn selbst im Apostolat eingesezte Amt zur Verwaltung der Gnadenmittel. Kann es aber das sein? Ist denn das nicht das Amt alligatum certis personis, von dem doch ausdrücklich gesagt wird, das Predigtamt sei nicht daran gebunden, und unterscheiden denn die Confessoren nicht selbst zwischen dem Amt und dem Diener, wenn sie sagen: „darum redet er ihn auch an als Diener solchen Amtes." Ja Herr K. macht selbst darauf aufmerksam. Wenn nun so unterschieden werden muß zwischen dem Amt und dem Apostel, bei wem ist dann das Amt, wenn es nicht bei der Kirche ist? Aber die Kirche ist ja selbst auf das Amt gebaut, wendet Herr K. ein! Steht nur einmal fest, daß darunter nicht das vom Herrn selbst im Apostolat cingesegte Amt zu verstehen ist, steht nur fest, daß bei dem Amt nicht sofort auch an bestimmte Personen, an den geistlichen Stand zu denken ist, so wird sich die Antwort leicht finden lassen. Aber es wird sich freilich auch keine Antwort geben lassen, als die Höfling gegeben hat. Indem Gott Wort und Sakrament gegeben hat, „dadurch er als durch Mittel den hl. Geist gibt, welcher den Glauben wo und wenn er will, in denen, so das Evangelium hören, wirket", hat er es gethan mit dem Willen und Befehl, daß das Wort gepredigt und die Sakramente ausgetheilt werden. Wort und Sakrament find aber in der Kirche und der Kirche gegeben, nicht bestimmten von der Kirche, d. h. der Gemeinde zu unterscheidenden Personen (non alligatum certis personis). Der Kirche Beruf ist es also, dafür Sorge zu tragen, daß so allezeit nach dem Willen des Herrn geschehe, der Kirche Beruf also, Diener dieses Wortes zu segen, und „da das Wesen des Dienstes am Wort in nichts

Anderem zu suchen ist, als in dem, was auch jedem gläubigen Christen kraft seines priesterlichen Berufes zukommt“ (Harleß §. 11), so hat jeder gläubige Christ Beruf und Recht zu diesem Dienst. Das ist es, was Höfling das Amt nennt, das principaliter et immediate der ganzen Kirche gehört, womit ja nicht ausgeschlossen sondern vielmehr mitgefegt ist, daß die Kirche es zum Sonderberuf Einzelner macht, daß sie die „göttlich eingesegten Funktionen der Predigt des Worts und der Verwaltung der Sakramente" ausüben, denn das ist schlechthin nothwendig, nicht allein, weil Ordnung und Geseg in diesem Dienst walten muß, sondern und vor allem, weil das charisma des Dienstes nicht Jedem gegeben ist, und es darauf ankommt, die, welche es haben, ausfindig zu machen. Heißt es also, die Kirche selbst ist auf das Amt gebaut, („auf das Amt, welches die Bekenntniß führt, die Petrus thut, nämlich: daß Jesus sei der Chrift und Sohn Gottes,") so ist damit gesagt, daß Wort und Sakrament die Kirche gebaut haben (ministerium novi testamenti non est alligatum certis locis et personis sicut ministerium leviticum, sed est dispersum per totum orbem terrarum et ibi est, ubi Deus dat dona sua, apostolos, prophetas, pastores, doctores; nec valet illud ministerium propter ullius personae auctoritatem sed propter verbum a Christo traditum. Et hoc modo, non de persona Petri, interpretantur plurimi ex sanctis patribus hanc sententiam. 26.) Die Funktionen der Predigt 2c. find freilich ausgeübt worden von Personen, aber darum ist die Kirche nicht auf die Personen gebaut. Man wird doch zwischen Wort und Sakrament, auf welche die Kirche gebaut ist, und denen, welche dieses Wort darreichen, so gut unterscheiden können, als man da, wo von einem festen Grund, auf den man etwas gebaut hat, die Rede ist, von den Personen abfieht, die ihn gelegt haben. Auf dem Grund ruht das Gebäude und nicht auf den Personen, die den Grund gelegt haben*). Hätte

*) Das gebrauchte Gleichniß steht hier ohne Bezug zu Eph. 2, 20. Eph. 2, 20 steht aber auch nicht in Widerspruch damit. Auch

Hr. K. so, wie er doch selbst kurz zuvor, zwischen Amt und Trägern des Amts unterschieden, so hätte er seine Argumentation nicht mit den Worten geschlossen: „wer hier noch ministerium nicht das Amt, sondern blos Dienst oder Funktion sein lassen wollte, der müßte in der That meinen, die Reformatoren hätten im Taumel geredet." Nicht Amt und Dienst oder Funktion find hier die Gegensäge, sondern Amt und Amtsträger, und freilich fordert das Amt Amtsträger, und darum ist hier freilich von Personen die Rede. Aber darum ist doch nicht auf die Personen, sondern auf das Amt die Kirche gebaut.

Hätten wir uns nun die Aufgabe gestellt, die ganze von Hrn. K. aufgestellte Theorie zu widerlegen, so hätten wir noch ein gutes Stück Arbeit vor uns. Für unseren Zweck ist es mit dem Gesagten genug. Wir glauben bewiesen zu haben, daß Höfling mit den Symbolen unserer Kirche geht, wenn er seinen Ausgangspunkt von der Kirche als der congregatio sanctorum nimmt, von der Kirche, die principaliter fidei et spiritus s. in cordibus societas ist und wenn er die Kirche die primäre Inhaberin des Amtes nennt. In diesen beiden Punkten hat aber Hr. K. die Symbole unserer Kirche gegen sich. Sein ganzer Unterbau stürzt also zusammen, wenn es nicht symbolmäßig sondern symbolwidrig ist, von dem Amt zu sagen, es sei ein constitutives Moment in dem Begriff von Kirche, denn dann kann man auch nicht sagen, „daß der Herr gleich vom Anfang und principaliter in seine Gemeinde hinein und für seine Gemeinde ein vom allgemeinen Priesterthum gesondertes Amt ge= stiftet hat," sondern muß man das Amt erst in der Gemeinde und aus der Gemeinde heraus entstehen lassen und wird man

diejenigen, welche unter dem Grundbau die Apostel und Propheten und nicht die von ihnen verkündete Lehre verstehen, legen darum doch nicht den Nachdruck auf die Personen im Unterschied vom Amt oder der Lehre. So v. Hofmann (Schriftbeweis II, 102), wenn er sagt: Die Apostel und Propheten, nicht nur mit ihrer Predigt, fondern mit ihrem Christenthum find die Vorausseßung für den ganzen . . Bau.

den Boden dazu nirgends anders finden können als in dem allgemeinen Priesterthum. Schon mit dem Nachweis, daß die zweite Thesis symbolwidrig sei, ist bereits dem ganzen Bau, den Hr. K. aufgeführt, das Fundament entzogen, und der Bau steht in der Luft und ohne Halt da. Darum war es für unseren Zweck schon nicht einmal nothwendig, jenen anderen Beweis zu führen, daß die Kirche die primäre Inhaberin des Amtes sei, und ist, daß wir es gethan haben, schon eine Zugabe. Wir können hier also füglich Halt machen.

Das Darben der Pfarrer.

I.

Die Thatsache, daß es in unseren evangelischen Landeskirchen heutzutage so viele darbende Pfarrer gibt, bedarf wahrlich des Beweises nicht; sie ist nur allzu offenkundig; sie ist daher auch allgemein anerkannt. Wird sie aber auch gebührend beherzigt? Wird ihre Bedeutung, werden ihre schon vor Augen liegenden und ihre noch in Aussicht stehenden Folgen ernstlich und allgemein genug bedacht? Das ist wohl sehr zu bezweifeln. Es dürfte daher nicht überflüssig sein, mehr Aufmerksamkeit dafür in Anspruch zu nehmen.

Das Mitgefühl mit den einzelnen Pfarrern, welche darben, und mit den Sorgen, Verlegenheiten, Demüthigungen, Entbehrungen, unter deren Druck fie seufzen, in den Herzen zu erwecken, ist nicht die Aufgabe, die wir uns dabei segen. Dieses Mitgefühl regt sich wohl noch am Ersten von selbst, trifft abec nicht den eigentlichen Kern der Sache und wäre auch für sich allein gewiß weder nachhaltig, noch fruchtbar genug, um ins Werk zu segen, was wir bewirken, was wir wenigstens helfen möchten, zu bewirken. Es gilt vielmehr klare und volle Erkenntniß der Nachtheile und Gefahren zu gewinnen, welche aus dem Darben so vieler Pfarrer der Kirche und dem Staate erwachsen. Vielen Einzelnen, die es drückt, mag es zum Heile gereichen;

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