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Silber geschmückt, erwähnen die Lebensbeschreibungen der Bekehrer bei fast allen germ. Stämmen und zeigen auf Grund biblischer Stellen wie Jes. 446-20, Ps. 135,5-18 und der Geschichte vom goldenen Kalbe das Thörichte dieses Treibens. Eure fränkischen Götter sind ein Gebilde aus Stein, Holz oder Erz', ruft Chlodwigs christliche Gemahlin aus. Columban und der heilige Gallus treffen 612 bei Bregenz am Bodensee, also auf alemannischen Boden, in einem zu Ehren der heiligen Aurelia eingerichteten Bethause noch drei eherne, vergoldete Bildsäulen an der Wand, denen das Volk mehr anhing und mehr Gelübde darbrachte als dem Schöpfer der Welt. Gallus zerschmetterte vor den Augen aller die weggenommenen Götzenbilder an den Felsen und schleuderte sie in die Tiefe des Sees (V. Galli 1). Gregors Brief an Melittus empfiehlt Schonung der ags. Tempel, Opfer- und Opfergelage, aber nicht der Götzenbilder (S. 417), und Daniel, Bonifatius Freund, erwähnt, dass die Christen ungestraft die heidnischen Götzenbildern zertrümmern (s. u.). Den Sachsen verbietet der Indi culus, Götterbilder durch die Fluren zu tragen (Nr. 28), oder Götterbilder aus geweihtem Mehl (Nr. 26) oder aus Zeuglappen herzustellen (Nr. 27). Die Sachsen errichteten 532 nach der Eroberung von Scheidungen vor dem östlichen Stadtthor als göttlich geehrtes Siegesmal eine Irminessûl. Irmensäulen, d. h. gewaltige Säulen, Abbilder des mythischen Weltenbaumes, nicht Irminessäulen, Standbilder des Tius Irmino, werden zweimal erwähnt. Sie waren nicht auf einen Ort beschränkt, sondern wurden gelegentlich auf den Höhepunkten des nationalen Lebens zur Anwendung gebracht. Eine Irmensäule erwähnt der officiöse Bericht der Lorscher Annalen über den Feldzug Karls d. Gr. gegen die Sachsen 772. Nach der Zerstörung der Eresburg zog Karl nach dem heiligen Bezirke (wîh) in der Gegend des Bullerborns bei Altenbecken, der nach der dort stehenden Irmensäule als seinem wichtigsten Heiligtume benannt war. Diese war ein unter freiem Himmel in die Höhe gerichteter, in die Erde eingegrabener Baumstamm von besonderer Grösse. Das Gold und Silber, das sich dort fand, nahm Karl weg und machte das sächsische

Nationalheiligtum, dessen politische Bedeutung er erkannte, völlig dem Erdboden gleich.

Willehad wirft den Friesen ihre Thorheit vor, von einem Steine Hilfe zu erwarten und von stummen, leblosen Bildern Schutz und Trost zu erhoffen. Liudger wird vom Bischof von Utrecht ausgeschickt, um die Verehrung verschiedener Götzenbilder bei dem Volke der Friesen abzuschaffen. Willibrord gerät in Lebensgefahr, als er das Bild der Nehalennia auf Walcheren zertrümmert. Bonifatius zerschlägt 755 die Götterbilder in den Tempeln östlich der Zuidersee. Aber noch 782 opfern die Friesen unter Aufgabe des Christenglaubens nach altem Irrwahne den Idolen.

Vierter Teil.

Vorstellungen vom Anfang und Ende der Welt.

Die mythenbildende Kraft der Völker umspannt die ganze Welt, von ihrer nächsten Umgebung an bis hinauf zum Sternenzelte. Besonders zwei Gruppen dieser mythologischen Naturauffassung lassen sich unterscheiden, kosmogonische Sagen, die sich mit dem Entstehen der Welt, des Himmels und der Erde beschäftigen, und theogonische, die den Ursprung und die Entwicklung der Götter behandeln Auf diesem volkstümlichen Grunde kann die Naturphilosophie der Denker und Weisen aufbauen; die Antwort aber, die das Volk suchte, konnte es nur auf religiös-poetischem Wege durch Mythen geben. Die Fragen über die in der Natur wirkenden Kräfte, nach dem Grunde der Bewegung der Himmelskörper, des Wechsels von Licht und Finsternis, Tag und Nacht, Sommer und Winter, über die Entstehung der Welt, der Götter und Menschen kehren bei allen Völkern wieder. Auch die Deutschen haben eine Kosmogonie gehabt oder wenigstens einzelne kosmogonische Gedanken entwickelt; aber ein kunstvoll zusammengesetztes System lässt sich bei ihnen nicht nachweisen.

1. Der Anfang der Welt.

Die Deutschen rechneten in ältester Zeit nicht nach Tagen, sondern nach Nächten (Cäsar, b. g. 618; Germ. 11); vgl. Weihnachten, Fastnacht (Tag der Ausgelassenheit), die 12 Nächte, d. h. die 12 Tage von Weihnachten bis zum

Herrmann, Mythologie.

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6. Januar, engl. sennight: 8 Tage, engl. fortnight : 14 Tage. Ebenso galt der Winter als der Beginn der Zeit überhaupt. Diese Rechnung nach Nächten und Wintern hat mythologische Grundlage. Nach uralter, tiefer Auffassung ist Finsternis. und Kälte die Keimzeit des lichten, warmen Lebens.

Es gab eine Zeit, wo noch nichts war, und mit der Verneinung der Hauptteile der Welt beginnt die deutsche Kosmogonie; weder die Erde mit Baum, Berg und Meer, noch der Himmel mit Sonne und Mond war vorhanden. Die Eingangsstrophe eines heidnischen volkstümlichen Gedichtes von der Entstehung der Welt und der Menschen ist uns in dem. Wessobrunner Gebet erhalten:

„Das erfuhr ich unter den Menschen als der Wunder grösstes,

Dass die Erde nicht war noch der Himmel darüber,

Noch irgend ein Baum noch Berg vorhanden war,

Noch von Süden die Sonne schien,

Noch der Mond leuchtete, noch das weite Meer."

Es ist der Anfang eines heidnischen sächsischen Liedes, das vom Anfange der Ende handelt und das uranfängliche chaotische Dunkel schildert. Mit ihm stimmt ziemlich genau ein isländisches, ebenfalls heidnisches Gedicht überein, das frühestens um die Mitte des 10. Jahrhunderts verfasst sein kann (Vsp. 35):

In der Urzeit

Da war nicht Kies noch Meer noch kalte Woge,

Nicht Erde gab es noch Oberhimmel,

Nur gähnende Kluft, doch Gras nirgends

[d. h. kein Boden, auf dem man stehen und sitzen konnte].

Nicht wusste die Sonne, wo sie Wohnung hatte,

Der Mond wusste nicht, welche Macht er hatte,

Die Sterne wussten nicht, welche Stätte sie hatten."

In beiden Gedichten kehrt die Vorstellung eines uranfänglichen Chaos wieder, und diese Übereinstimmung lässt auf eine gemeinsame Grundlage höchsten Altertums schliessen. Im 8. Jahrhundert kannte der Bischof Daniel von Winchester, der Freund des Bonifatius, heidnische rituale Erzählungen von einer germanischen Kosmogonie: Im Anfange gab es noch keine Götter, sie erwuchsen erst später aus der Welt (s. u.).

Die Germanen stellten sich die anfängliche Leere als einen ungeheuren Schlund vor. Auch in der as. Genesis klagt Adam zu Eva:,Nun magst du sehen die schwarze Hölle gierig gähnen, eine unzweifelhafte Anspielung an die gähnende Kluft. Die weitere Frage, wie aus diesem Nichts die Welt entstand, scheinen die Germanen in doppelter Weise beantwortet zu haben. Aus dem Gegensatz und der Bindung der einander entgegengesetzten Elemente des Feuers und des Wassers ging die Weltschöpfung hervor. Zwischen den Hermunduren und Chatten war über die heiligen Salzquellen Streit ausgebrochen (Ann. 13,7; D. S. 363). Die Veranlassung war weniger die Sucht, alles mit den Waffen auszumachen, als der angestammte Glaube: jene Stätten seien dem Himmel besonders nahe und das Gebet der Sterblichen werde von den Göttern nirgends so aus der Nähe vernommen, deshalb lasse die Huld der Götter in jenem Flusse, in jenen Wäldern das Salz entstehen; es bilde sich nicht wie bei anderen Stämmen, indem übergetretenes Meerwasser verdunste, sondern es entstünde durch den Kampf der einander widerstrebenden Elemente, des Feuers und des Wassers, indem das Wasser über einen brennenden Holzstoss gegossen würde. Tacitus will nicht seine eigene Meinung, sondern die religiöse Ansicht der Germanen darlegen. Aus der Vermischung von Kälte und Wärme, von Wasser und Feuer entsteht das Salz, der Urquell alles geistigen Lebens, und die Chatten und Hermunduren hegten den religiösen Glauben, dass an diesen heiligen Orten fortwährend die Werkstätte jener elementarischen Weltschöpfung offen stünde.

Eine vorgeschrittenere Zeit aber machte die Götter zu Schöpfern der Welt. Die Königin Chrodichilde drang unaufhörlich in ihren Gatten, sich taufen zu lassen und sagte: ,Ohnmächtig sind die Götter, denen ihr dient, denn sie können sich und anderen nicht nützen, dieweil sie ein Gebilde aus Stein, Holz oder Erz sind. Tius und Wodan wie weit reicht denn ihre Macht? Zauberkünste mochten ihnen zu Gebote stehen, aber die Macht einer Gottheit hatten sie nimmer'. Chlodovech aber entgegnete: Auf unser Götter

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