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ben und dreyffig Jahren,, kreuzige! treuzige!" über den Sohn Gottes dem Römer zugerus fen, und auf des Römers Einwurf von der Unschuld des Angeklagten, mit lauter Stimme XXVII. 25. gerufen hatten:,,Sein Blut komme über uns, und über unsre Kinder!"

XXXII.

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1. Im Heere welches Antiochus, König
von Kommagene) den Römern zugeführt
hatte, war eine durch Schönheit ausgezeichnete
Schaar, so aus lauter Jünglingen von aussers
ordentlicher Grösse bestand, macedonisch gerús
ftet war,
und daher die macedonische Schaar
genannt ward. Des Königes Sohn, Antios
chus Epiphanes, führte diese, ein Jüngling
deffen Mut zum Theil auf vorzüglicher Leis
bestraft gegründet war. Dieser äusserte, in
Titus Gegenwart, seine Verwunderung dars
über, daß die Römer so lange-Anstand nåh-
men mit Bestürmung der Mauer. Lächelnd
antwortete Titus, Antheil an der Gefahr
werde jebem gegönnet. Sogleich stellte der

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1. Matth.

*) Mit diesem Kinige endigte der Glanz der Ses leuciden. Er gerieth, zwey Jahre nachher, in Verdacht des Einverständnisses mit den Pars then, und Vespasian machte fein Land zur rós mischen Provinz. In Wohlstand, aber als Priz vatmaun, lebte er darnach in Rom, mit feis nen Söhnen Antiochus, Epiphanes und Kallinia kus. (Ob lezter Antiochus Kallinikus, oder Seleukus Kallinikus hieß, weiß ich nicht).

junge Fürst sich an die Spike feiner Schaar, grif die Mauer an, ward mit solchem Pfeils regen empfangen, daß er mit wenigen seiner sogenannten Macedonier zurückkam,

2. Nach siebzehntägiger Arbeit wurden, am 29ften des Mondes Artemisius, (welcher größtentheils unserm Mai entspricht) die Wälle der Römer vollendet, deren zween wider die Burg Antonia, zween wider die Oberstadt ges richtet waren. Schon waven, die Kriegsma Echineu aufgeführt worden, als Johannes von Gischala das Erdreich zwischen der Burg Anz tonia und beyden ihr entgegenstehenden Wätz Len untergraben, mit hölzernen Pfählen es srüßen, dann Pech und Harz hinein, bringen, und es anzünden ließ. Die Römer wurden nichts gewahr, bis, nach abgebrannten Pfäh ten, auf Einmal mit lautem Getöse, ihre ganze Arbeit, einstürzte, Staubwolken sich erhuben, und von allen Seiten die Flamme hoch aufschlug...

3. Zween Tage nachher that Simon eis nen Ausfall aus der Oberstadt, wider die gegen ihn aufgeschütteten Wälle, als schon die Mauer der Stadt von den römischen Helepos len so auf jenen standen, erschüttert ward. Drey vorzüglich unerschrockne Männer spran gen mit Fakkeln, mitten durch die Römer hindurch, zu den Kriegsmaschinen, zündeten fie an, und kamen unverlezt zu den Ihrigen zurück. Zwar eilten viele Römer aus dem Lager herbey, aber sowohl das Geschüz der Mauren, als Simon mit seinen Schaaren, welche je mehr und mehr Verstärkung aus der

Stadt erhielten, wehrten die Römer, ab, ja trieben sie zurück bis zu den Schanzen des Lagers, wo ein tapferer Widerstand den Jus den Einhalt that, bis Titus, mit Cohorten welche der Burg Antonia gegenüber gestanden hatten, herben eilte, und die Juden, nach langem, blutigen Kampfe zum Rückzuge zwang. Indessen war es ihnen gelungen auch hier die Werke der Römer zu zerstören.

4. Beyde ungünstige Ereignisse dampften den Mut der Römer, .. weil sie ihre Hofnung auf diese Werke gesezt hatten, und die Arbeit vieler Tage durch die Kühnheit und List ihrer Feinde auf Einmal vereits let sahen.

5. Titus versammlete den Kriegsrath, Eis nigen der hißigsten Feldobersten schien es, man müsse sogleidh mit dem ganzen Heere den Sturm wagen; andre riethen zu Aufschüttung neuer Wälle; wieder andre zu dichter Umzinglung der Stadt, mit Sperrung aller Ausgänge, um die Einwohner durch den Hunger zu zwingen.

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6. Titus verwarf den ersten Rath als vermessen; den zweeten, weil schwürig, wegen Mangels an Holz; die Umzinglung mit dem Heer, und dichte Sperrung der Ausgånge, schien ihm, wegen Grösse der Stadt, ihrer Unzugänglichkeit an verschiednen Seis ten, und drtlicher Kunde der Einwohner, nicht wohl auszuführen; auch sagte er, die bey dieser Maasregel unvermeidliche Verzsz gerung der Einnahme, sey des römischen Kriegsruhmes untwürdig.

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7. Er rieth daher eine Mauer rings um bie ganze Stadt aufzuführen. Nur dann würs de den Juden jeder Ausgang gesperrt werden, und sie würden entweder aus Verzweiflung sich ergeben müssen, oder bald, durch den Hun ger so geschwächt seyn, daß sie sich dem Aufs werfen frischer Wälle nicht wieder mit Erfolg widersehen würden. Die Grösse der Unterneh mung dürfe Römer nicht abschrekken.

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8. Die Häupter des Heers stimmten ihm bey. Alsbald entlicß er sie mit dem Bes fehl die Soldaten sogleich zur Arbeit zu ver theilen. Mit glühendem Weteifer ̈ zwischen Legion und Legion, Schaar und Schaar, wärd die Arbeit unternommen, unablässig fortgesezt, in drey Tagen vollendet. Und diese Mauer, vierzig Feldweges lang, ward noch mit dreys zehn Schlössern, welche ihr von aussen angebaut wurden, und deren zusammen gerechneter Umfang zehn Feldweges betrug, verstärket, Jede Nacht hielt Titus selbst die Runde in der ersten Nachtwache, Tiberius Alexander in der zwoten, Legiontribunen in der dritten.

19. So ward den Juden jeder Ausgang abgeschnitten, so auch die lezte Hofnung der Rettung ihnen genommen. So ward erfüllet was der Sohn Gottes mit Thränen gesagt hatte: Es werden die Tage über dich kom ,,men, da deine Feinde einen Wall wider dich Luk. XIX, 43. // aufwerfen, dich rings einschliessen, und von Die Hun allen Seiten ängsten werden. " gersnoth ward fürchterlicher von einem Tage zum andern bald raffte sie nicht mehr einzels ne, sondern ganze Häuser, ganze Geschlechte

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dahin. Die flachen Dächer waren bedeckt mit verschmachteten Weibern und Kindern, die Gaffen mit erblichnen Greisen. Jünglinge und Männer wankten wie Schemen umher auf den öffentlichen Pläßen, sanken dann hip, der eine hier, der andre dort. Wenigen blieb noch Kraft die Leichen zu begraben, deren sich häufende Zahl auch Starke von der Unters nehmung würde abgeschreckt haben. Manche starben selbst, indem sie mit Bestattung andrer sich beschäftigten; manche schlichen, um nicht unbegraben zu bleiben, zu den Gräbern, eh ihre Stunde gekommen war.

10. Kein Jammer erscholl, man vernahm keine Klage; langsam Sterbende sahn mit starrem Blick auf die schon Todten. Nächtliche Stille ruhte rings umher über Sterbenden und Todten, auffer wo sie gestört ward durch der Räuber Geräusch. Diese brachen die Hauser auf, beraubten die Leichen ihres Gewans des, gingen dann lachend davon, prüften manchmal noch die Spiße ihrer Schwerdter an den nackt zurückgelaßnen Todten, und höhnten des Jammers der Lebenden, wenn diese in Vers zweiflung die Hülfe ihres mördrischen Stahls anflehten, und dann den müden Blick auf den Tempel Gottes hefteten.

11. Anfangs wurden die Leichen auf df= fentliche Unkosten begraben, als aber deren Zahl so gros ward, warf man sie von der Mauer in die Schlünde hinab.

12. Indem Jerusalems Bewohner die dufferste Noth litten, sahn sie von den Maus ren die Fülle der Lebensmittel im Lager der

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