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böfem, Willen zum Krieg' entschlossen sey, so wolle er ihm freien Auszug, mit so vielen Streitern als er begehrte, gewähren; nur solle er die Stadt und den Tempel nicht mit sich ins Verderben stürzen! Er solle aufhören das Heiligthum zu verleßen, und wider Gott zu freveln! Es scheint sogar, daß Titus ihm Opferlammer anbot, da er ihm sagen lief: es solle bey ihm stehen, aus den Juden zu wählen, welche das unterbrochne Opfer wieder darbrächten.

3. Josephus stellte sich an einen Ort, wo er von vielen gehört werden konnte, und rief dem Johannes die Worte des Auftrags auf hebräifd, zu, flehte ihn auch des Vaters lands zu schonen; das, dem Tempel schon drauende Feuer zu entfernen, und den Gottess dienst wieder herzustellen.

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4. Niedergeschlagen und traurig hörte das Bolk ihn an, weil es seinen Tyrannen kanns te, der dem Joseph auch bald mit Schmäh worten und Verwünschungen antwortete, und dann fagte: er besorge nicht die Eroberung, da Jerusalem die Stadt Gottes sey. Jose: phus hielt ihm dagegen vor, wie wenig er Ursache habe auf den Schuz Gottes zu rech nen, gegen Den er so frevele; er bürgte ihm, im Namen der Römer, für Verzeihung, wos fern er noch ist der Vernunft Raum geben wolte; er erinnerte ihn an die Weissagungen der Propheten, welche den Untergang der Stadt, wann sie das Blut der Ihrigen vers giessen würden, zuvor verkündigt hätten. Sind ,, nicht anizt, so beschloß er,,, die Stadt und der ganze Tempel mit Leichen angefüllt?

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"1 Gott, ja Gott Selbst, führt mit den Rd„mern das Feuer der Reinigung herbey, und reutet aus die mit solchen Gråuelú erfüllte Stadt!"

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5. Johannes und seine Rotte wurden nur desto mehr gegen die Römer entflammt, suchten auch den Joseph zu greifen. Aber viele der edelsten unter den Juden wurden, durch seine Rede bewegt, und gingen über ins Lager der Römer, unter welchen waren Joseph Kabi, und Jesus der Damnåer, gewes'ne Hohes priester. Einige hatten gern ihrem Beyspiele gefolgt, blieben aber, obschon sie den Untergang des Vaterlands voraussahn, aus Furcht vor den Aufrührern, von denen sie streng beob achtet wurden.

6. Jene Uebergegangene wurden von Tis tus gütig aufgenommen, und dazer wüßte, daß sie ungern unter einem fremden Volke leben würden, fandte er sie nach Gophna, einer ansehnlichen Stadt zwischen Jerusalem und Samaria, mit dem Versprechen, sie, nach geendigtem Kriege, in Besiz ihrer Gús ter zu sehen.

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7. Kaum waren sie hingegangen, so streus ten die Räuber das Gerücht aus, diese Uebers läufer wåren von den Römern getödtet wors den. Titus ließ sie daher wieder. kommen, und sich mit Josephus auf der Mauer zeigen; worauf viele ins Lager der Römer übergins gen. Diese riefen dann den Aufrührern fles hend zu, daß sie die Römer willig aufnehmen, wenigstens den Tempel räumen möchten, den jene, ohne die aufferste Noth, nicht anzünden

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würden. Sie erhielten aber Schmähungen zur Antwort, und Johannes ließ das sogenannte heilige Thor des Tempels mit Kriegsmaschi nen besehen, und der ganze Tempel gewann das Ansehen einer Burg, so wie rings umher die Umgebung desselben einer allgemeinen Bes gräbnißstätte gleich sah.

8. Noch Einmal ließ Titus der båsen Rotte durch Josephus die Entweyhung des Heiligthums vorwerfen, sie dann daran erin nern, wie jeder Römer, welcher, zur Zeit des Friedens, die den Heiden gesezte, mit griechis jchen und lateinischen, Inschriften bezeichnete Gränze überschritten hatte, ihnen zur Todess strafe überliefert worden. Und ist befleckten sie selbst die heilige Stätte mit Mord!,,Ich rufe" so ließ er ihnen sagen,,,ich rufe die Götter meines Vaterlandes, und und, wofern je ein Gott auf diese Stätte herab sah denn ich glaube nicht, daß er es anizt noch thue fo. rufe ich auch den, und mein Heer, und die Juden so bey mir sind, und ,, euch selbst ruf ich zu Zeugen an, daß nicht ,ich euch nöthige den Tempel zu beflekken! "/ Wofern nur ihr, sammt euren Schaaren, diesen Ort verlaßt, so wird kein Römer " dem Heiligthume nahen! Den Tempel werde ich erhalten, auch wenn ihr es ,, nicht wollt!"

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9. Sowohl der Tyrann als seine Rau ber rechneten dem Römer diesen wohlgemein: ten Antrag zur Feigheit an, und wurden desto vermessener. Da laß Titus aus jeder Schaar von Hunderten dreissig Mann, weil Enge des

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Raums die Entfaltung des ganzen Heers nicht gestattete, und fandte sie in der neunten Stuns de der Nacht, unter Anführung des Cerealis, den Tempel anzugreifen. Sie fanden die Was chen der Juden auf ihrer Hut, die aufsprangen mit Feldgeschrey, auf welches sogleich die andern Schaaren herbeheilten. In verworr nem Gefecht ward anfangs, weil in Dunkelheit, geftritten; als es aber hell ward, ordnete sich die Schlacht, und daurte bis zur fünften Stunde des Tages. *) Es ermuns terte die Römer, daß Titus, von der Burg Antonia, auf den Kampf hinab fah; die Juden wurden entzündet durch Johannes Gegenwart, und durch des Tempels Gefahr. Die Heere trennten sich ohne Flucht, doch war der Vortheil auf Seite der Juden, weil sie den Angrif der Römer vereitlet hatten.

10. Titus beschäftigte die Römer sieben Tage lang mit Schleifung eines Theils der Burg Antonia, um Raum zum Angriffe des Tempels zu gewinnen, wider welchen er vier Wälle errichten ließ, obschon das, nach rd

*) Ich habe schon anderswo erinnert, daß bey den Alten der Tag in zwölf Stunden getheilt war, und so auch die Nacht. Diese begann mit Sonnenuntergang, jener mit Sonnenaufgang. Es waren also die Stunden fich ungleich, ausgenommen zur Zeit der Tag und Nachtgleichen. Am ungleichten zur Zeit der Sonnenwenden. Abgesehen von dieser Ungleichheit, würden wir sagen, daß dieses Gefecht von drey Uhr nach · Mitternacht bis um elf Uhr des Vormittags, also acht Stunden gedaurt hätte.

mischer Art, dabey erforderliche Holz, hun dert Feldweges weit mußte herbey geführet

werden.

11. Eines Tages machte ein grosser Hau fe der Aufrührer, gedrängt von Mangel an Lebensmitteln, einen Ausfall gegen Often, wo auf dem Delberge die zehnte Legion gelagert war. Sie wählten dazu die elfte Stunde des Lages, (5 Uhr Nachmittags) weil es die Stunde des Mahls bey den Römern war, deren Wachsamkeit sie alsdann am wenigsten besorgten, und durchs Lager zu brechen hoften. Diese aber hatten früh die, Bewegungen der Feinde bemerkt, es waren die nächsten Wachen zusammen berufen worden, und die Juden mußten, nach hißigem Gefecht, wieder in die Stadt zurückkehren.

12. Um die Verbindung zwischen der Burg Antonia und dem Tempel zu heinmen, verbrannten die Juden einen Theil der hohen auf Säulen ruhenden Gånge, und ein andrer Theil ward von ihnen eingerissen. Zween Tas ge darauf zündeten auch die Römer einen Sâulengang an. Die Juden sahn den Theil welcher der Burg Antonia nahe war, gern bren nen, brachen aber einen Theil selbst ab, da: mit das Feuer nicht dem Tempel nahe kame. es ward oft theilweise zwischen diesem und der Burg gefochten.

13. Die Schaaren des Johannes störten oft die an den Wällen arbeitenden Römer. Ueberhaupt ließ ihr schlauer und unerschrockner, izt auch zur Berzweiflung gereizter Anführer, kein Mittel der Gewalt noch der Ver

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