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4. Vespasian rückte nun mit den Legionen wider diesen Ort in der Begleitung des Agrippa, der einst, als er denen die auf der Mauer standen, der Uebergabe wegen zusprach, von einem Schleuderer am Ellebogen verwundet ward, wodurch, wie Josephus sagt, die Römer sehr erbittert wurden. Ihre Manerbrecher machten eine Lükke, durch welche Vespasian mit dem Heere in die Stadt drang. Weil aber die Römer dem weichenden Feinde unbehutsam in die höheren Gegenden der Stadt folgten, wo die Vertheidiger vurch die Lage begünstigt wurden, so mußten jene, mit grosz fem Berluste, sich wieder in ihr Lager zurücks zichen.

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5. Obschon dieser Vortheil den Mut der Juden eine Zeitlang erhub, so fank er doch bey Abnahme der Lebensmittel, und bey Mangel an Wasser. Viele entschlichen daher, den Römern unbemerkt, durch unwegsame Thaler, und durch die Abflüsse der Stadt.

6. Drey römische Soldaten schlichen` einst ben Nacht hinan an einen hohen Thurm der Stadt, untergruben ihn, ohne daß die Hüter besselben es gewahr wurden, und liefen dann eilig zurück. Plözlich stürzte, mit fürchterlichem Krachen, und zerschmetterten Hütern, der Thurm. Die nächsten Wachen in Gamala nahmen die Flucht. Es machten sogleich die Galiläer einen Ausfall, unter Anführung des Joseph, welcher mit vielen andern erschlagen ward. (Chares war so eben an einer Kranks heit gestorben) Gleichwohl wagten die Römer, des früheren, mißlungnen Angrifs eingedenk, es nicht, diesen Tag durch die beym Fall des

Thurms entstandne Lücke, in die Stadt zu dringen.

7. Titus war neulich erst aus Syrien, wohin fein Vater ihn mit Aufträgen an den? römischen Statthalter Mucianus gesandt hats te, ins Lager angekommen. Ihn verdroß dererlitne Verlust der Römer, wohl noch mehr dessen zu lebhaftes Andenken. Er sezte sich an die Spiße von zwey hundert Reutern und cis nigen Fußvolk, und rit gerade in die Stadt hinein. Diejenigen welche sich ihm widersezten, fielen alle; während des Gefechts eilten mit Jammergeschrey viele Gamaliten mit Weibern und Kindern den Hügel der Burg zu erreis chen; in der Verwirrung geriethen aber viele in die Wachen der Römer, und fanden den Tod. Bespasian rückte mit den Schaaren wider! die Burg. Nach blutiger Schlacht, in wels cher von beyden Seiten viele blieben, gelang es den Römern den steilen Hügel zu ersteigen. Sie schonten auch derer nicht welche sich ihnen ergaben. Aus Verzweiflung stürzten die Juden. ihre Weiber, ihre Kinder, dann sich selbst, einen schroffen Abgrund hinab. Auf diese Weise verloren über fünf tausend Menschen das Leben, und vier tausend durch der Römer Schwerdt. Diese wüteten auch noch gegen zurückgebliebne Kinder, welche sie vom Gipfel des Bergs in die Tiefe warfen. Nur zwo los. de bell Weiber retteten sich, indem es ihnen gelang jud. IV, 1.1sich der Grausamkeit der Römer unbemerkt zu entziehen.

8. Als Vespasian noch mit der Belages rung von Gamala beschäftiget war, hatte er

7. 9, 10.

den Placidus mit sechs hundert Reutern wider Juden gesandt, welche in groffer Zahl den Berg Tabor, und ein kleines Städtchen welches auf dem Gipfel desselben stand (den Jofephus mit einer Mauer umgeben hatte) bes sezt hielten. Den jähen Berg - hinan einen Angrif mit Reutern wider einen besezten Gipfel zu wagen, wäre tollkühn gewesen. Plaz cidus suchte daher den Feind durch glatte Worte, und angebotne Sicherheit zu täuschen, um ihn in die Ebne zu lokken. Ohne seine List zu merken, fannen auch sie darauf ihn zu überlisten, kamen herab, als gåben sie seinen Foderungen Gehör, und griffen, in Hofnung fie zu überfallen, die Römer an. Placidus floh mit den Reutern, um die Juden weit vom Berge zu lokken; auf Einmal schwenkten fich jene, sprengten in die Juden hinein, tödteten die meisten, schnitten den andern die Rütter nach dem Tabor ab. Sie entrannen Tos. de bello und famen gen Jerusalem. Das Städtchen fud. IV, 1.8. auf dem Berge ergab sich dem Placidus. *)

Polyb. V, 70. . *) Schon Polybius spricht von einem Städtchen
Jo

auf dem Tabor, und nennt es Atabyrion.
fephus nennt den Berg Itabyrion. Dieser Berg,
deffen Schönheit alte Schriftsteller und neue Rei-
sende rühmen, hat die Gestalt eines oben abges
Stumpften Regels, und ist viel zu steil, auch zu
bewachsen mit Bäumen, als daß Reuter anders
als auf engen, gewundnen Pfaden hinauf kom
men können. Josephus bemerkt noch, daß das
Städtchen nur mit nothdürftigem Cisternenwasser
versehen war. Izt, da so viele dort versammlet
waren, litten sie Noth daran. Dieser Umstand
zwang sie die Römer anzugreifen.

XIV.

1. G Danz Galiläa hatte sich nun den Rds mern unterworfen, ausgenommen Gischala.

2. Als Jofephus die Vertheidigungsans stalten von Galilåa besorgte, und überall diesem Geschäfte selbst vorstand, überließ er nur dieses einen Städtchens Befestigung der Obhut des aus demselben gebürtigen Johannes, Sohnes von Levi, der nachher, unter der Benens nung Johannes von Gischala sehr berüchtiget ward. Es war ein Mann, den die Natur mit ungemeinen Gaben des Verstandes und mit groffer Kühnheit ausgerüstet hatte; dessen Verstand aber sich in Arglist, dessen Kühnheit in schamloser Vermessenheit sich zeigte.

3. Mit Kunde und mit Thätigkeit richte te er den Auftrag aus, den Josephus ihm nie håtte geben sollen. Kaum war die Stadt befestiget, so bemächtigte er sich der Gewalt in ihr, verübte Frevel mancher Art mit dem Raubgesindel so er hineingeführt hatte, und machte dem Josephus, so lange dieser Statts halter beyder Galiläcn war, welcher ihm zu lange nachgesehen, auch zu falschen Maasres geln sich von ihm hatte verleiten lassen, sehr viel zu schaffen.

4. Die Bewohner von Gischala, einer Akkerstadt, deren Bürger, nach israelitischer Weis se, größtentheils vom Ertrage des fruchtbaren, und mit groffem Fleisse angebaueten Gefildes lebten, waren, ihrer Neigung nach, fast alle friedlich gesinnet, und wåren fie es nicht ges

wesen, so würden doch die schrekkenden Beyspiele der von den Römern eroberten Städte fie gewißiget haben. Aber sie schmachteren auter dem Joch eines Bösewichts, der, wie wir deren so manche in der Geschichte, und zu allen Zeiten finden, sich mit glatten Wors ten einzuschmeicheln, Ansehen zu gewinnen, dann mit eiserner Ruthe die bethörten Mitbürger heimzusuchen wußte; eines Bösewichts, der desto fürchterlicher die, errungene Macht nuzte, da cr, fammt den Rotten die ihn umgaben, nur durch fortgesezten Raub den erworbnen Raub, weil nur durch fortgesezten Frevel sich und seine Raubgenossen vor der Strafe der begangnen Frevel sichern konnte...

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5. Vespasian sandte wider Gischala den Titus mit taufend Reutern, Echrte mit zwo Legionen zurück nach Casarea (am Meere) ließ die dritte wieder die Winterwohnung zu. Skythopolis bezichen. Er gönnte dem Heere desto mehr die nach grossen Beschwerden erfoderliche Erholung, da die blutigen Ereignisse in Galilaa ihm die ernste Betrachtung des Widerstands den er von Jerufalem zu erwarten hätte, sehr nahe legten; daher er auch die Soldaten, gleich Athleten welche sich zum Kampfe lange vorbereiten, mit Sorgfalt pflegte, zugleich aber in beständiger Waffenübung fie unterhielt.

6. Josephus erzählt, Titus håtte mit feinen Reutern Gischala leicht im ersten Uebers fall erobern mögen, weil er aber alsdann nicht würde vermocht haben die Einwohner dem Schwerdte der Römer zu entziehen, so habe er den Weg der Güte versuchen wollen, und

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