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Anbefohlenen selig zu machen. Wenn die Reiseprediger ihre Wanderungen antreten und in dieses und jenes Haus einkehren, mögen sie eingedenk sein: Wir sind ausgesandt, um die zerstreuten Kinder Gottes zusammenzubringen. Wenn die Lehrer dieses Distrikts in ihr Schulzimmer treten, mögen sie allewege durchdrungen sein von dem Gedanken: Unsere Aufgabe ist, die Seelen der Kinder zu erhalten zum ewigen Leben. Alle Gemeinden des Distrikts wollen immer besser erkennen: Eine christliche Gemeinde ist eine Versammlung durchs Wort zusammengebrachter Kinder Gottes und hat den Beruf, die Zerstreuten und noch Irrenden einzuladen und zu sammeln. Und wenn Sie Ihre Synoden abhalten, so mögen alle Beteiligten, Prediger, Lehrer und Deputierte, sich klar bewußt sein: Alle unsere Synodalgeschäfte sind hohe und wichtige Geschäfte, denn sie alle sollen dem großen Zwecke dienen, Kinder Gottes, die zerstreut sind, zusammenzubringen. Um dieses Werk ausrichten zu können, wollen wir fleißig miteinander Lehrverhandlungen treiben, damit das Wort, das einzige Missionsmittel, bei uns rein und lauter bleibe, und wir immer besser lernen, es recht zu handhaben. Auch wollen wir uns gegenseitig reizen und locken zu immer fleißigerer Arbeit.

So segne denn der HErr Ihr Beginnen! Er schenke Ihnen allewege freudigen Mut, guten Rat und rechte Werke und lasse den South Dakota-Distrikt viele Kinder Gottes zusammenbringen und Frucht schaffen zum ewigen Leben. Ihre früheren Distriktsbrüder, mit denen Sie fast 25 Jahre in Frieden auf einem Sinne geblieben sind, so daß die Trennung beiden Teilen schwer fällt, wünschen Ihnen Glück und rufen Ihnen zu: Du bist unsere Schwester, wachse in viel tausendmal tausend, und dein Same besize die Tore seiner Feinde!" Amen.

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Lehrverhandlungen.

(Referent: P. Fr. Sievers.)

Warum und wozu verbinden sich chriftliche Gemeinden zu einer Synode?

Bei der Organisierung eines neuen Synodaldistrikts mag es ge= wiß wohlgetan sein, zu bedenken, was es mit der Synode, mit dem Zusammenschluß von Gemeinden zu einer Synode, eigentlich auf sich habe. Freilich werden wir bei der Beantwortung dieser Frage manches hören, was uns nicht neu ist. Aber wenn wir angeleitet werden, uns das, was wir vielleicht schon längst wissen, wieder recht lebendig zu vergegenwärtigen, so kann das ja auch seinen Nußen und Segen haben. Hielt es doch auch der heilige Apostel Paulus so, selbst mit der Ge

meinde, welcher er das höchste Lob gab. Er arbeitete doch fort und fort an ihr und ließ nicht ab, ihr das immer wieder vorzuhalten, was sie schon vorher wußte, damit es frisch und lebendig und in beständiger übung erhalten bleiben möchte. Bezeugt er doch z. B. seinen Philippern gegenüber: „Daß ich euch immer einerlei schreibe, verdreußt mich nicht und macht euch desto gewisser“, Phil. 3, 1. Bekannt ist das Beispiel von D. Luther, der doch wie kein anderer in den Katechismuswahrheiten geübt und erfahren war, daß er sein Lebenlang ein Katechismusschüler bleiben wollte, wie er selber bekennt: „Ich muß auch täglich dazu lesen und studieren und kann dennoch nicht bestehen, wie ich gerne wollte, und muß ein Kind und Schüler des Katechismus bleiben und bleib's auch gerne." (Erl. Ausg. 21, 27.) Unser seliger D. Walther versäumte keine Christenlehre, selbst nicht um der dringendsten Arbeiten willen, mit denen er Tag und Nacht überhäuft war.

Ehe wir nun zur eigentlichen Beantwortung der für diese Arbeit gestellten Frage kommen, mag es wohl zweckdienlich sein, durch etliche kurze Nebenbemerkungen klar zu machen, was eigentlich eine Synode ist, weil eben viele darüber sehr im unklaren sind. Manche wissen überhaupt nicht, was sie sich unter dem Ding, das man eine Synode nennt, vorstellen sollen. Andere denken, sie wüßten das ganz gut, und doch ist ihre Vorstellung durchaus verkehrt. Manche meinen nämlich, die Synode sei ein in St. Louis oder sonst irgendwo residierender, gar prächtiger, steinreicher Kirchenfürst, der die Schazkammer der Kirche zu verwalten habe, der nach Belieben aus großen, wohlgefüllten Geldsäcken, wenn er wolle und soviel er wolle, austeilen könne an solche, die sich wegen Kirchbaus oder wegen Besoldung ihres Pastors und dergleichen demütigst bittend an ihn wenden; und wenn er weiter nichts zu tun hätte als das, so wäre er ihnen auch unter dem Namen oder Titel einer Synode gewiß sehr lieb und wert. Allein dieser „Herr Synode“, dieser gewaltige Kirchenfürst, hat nach der Meinung derselben Leute noch eine andere Bedeutung. Er entfalte, meinen sie, zugleich eine ganz erstaunliche Herrlichkeit und eine gewaltige Herrschaft. Er habe nämlich auch die Kirchengeseße zu erteilen, Prediger und Lehrer nach seinem Gefallen zu sehen, zu verseßen und zu entseßen, vor allem aber das Kircheneigentum zu verwalten und den Gemeinden Vorschriften zu machen, wieviel Geld sie für allerlei Zwecke teils innerhalb, teils außerhalb der Gemeinde aufzubringen haben; und deshalb empfinden sie vor solchem Schreckgespenst ein unheimliches Grauen und möchten am liebsten nichts mit ihm zu schaffen haben.

Es läßt sich auch nicht leugnen, daß an dem Mißtrauen, welches manche Leute einer Synode gegenüber hegen, manche Synoden selbst schuld sind. Schon im Alten Testament bedrohte Gott der HErr die falschen Propheten, die ihn, entheiligten in seinem Volk „um einer Handvoll Gerste und Bissen Brots willen“ durch ihre Lügen unter seinem Volk, welches gern Lügen hörte, Hesek. 13, 18. 19. Jrdischen Gewinn suchen

also die falschen Propheten; der wird ihnen meist auch zu teil. Sie können nicht mit St. Paulo sprechen: „Ich habe euer keines Silber noch Gold noch Kleid begehrt." Was allermeist sie treibt, ist Geiz und Habsucht, und ihr Gott ist der Bauch, den sie, wie einst die Söhne Elis, mästen von dem Besten aller Speisopfer, 1 Sam. 2, 29. Gott läßt es aber zu, daß falsche Propheten kommen, zur gerechten Strafe für diejenigen, welche die Liebe zur Wahrheit nicht annehmen, sondern gerne Lügen hören und diese auch teuer bezahlen müssen. (Vgl. 2 Thess. 2, 10. 11.) Im Neuen Testament ruft St. Paulus den durch falsche Apostel und trügliche Arbeiter betörten Korinthern zu ihrer wohlverdienten Bestrafung und Beschämung zu: „Jhr vertraget, so euch jemand zu Knechten macht, so euch jemand schindet, so euch jemand nimmt, so euch jemand troßt, so euch jemand in das Angesicht streichet“, 2 Kor. 11, 20. Das ist so recht ein Charakteristikum falscher Lehrer. Sie werfen sich zu Herren auf. Sie suchen die einzelnen Gewissen und ganze Gemeinden zu knechten, sie unter das Joch ihrer falschen Lehre und ihrer Menschengebote zu bringen. Das ist ihre Art, „daß sie das Volk schlecht zu Knechten machen, fangen sie mit Geseßen und Werklehren in ihrem Gewissen, daß sie aus Furcht tun, wie man es ihnen vorbleuet". (Luther. W. XII, 556.)

Ein weiteres Merkmal der falschen Lehrer ist dieses, daß sie „schinden", das heißt, verschlingen, aufzehren. Damit deutet der Apostel hin auf die Habgier der falschen Lehrer. Sie haben bei ihrem Lehren nicht Seele und Seligkeit ihrer Zuhörer im Auge, sondern ihren eigenen Nußen und Vorteil. „Sie schinden ihre Schüler bis auf den Grat und fressen sie hinten aus; und das geht ihnen auch hinaus und wird geduldet“; ja, „über dasjenige, das man ihnen gibt, reißen sie zu sich, was und wo sie können, ihren grundlosen Geiz noch tiefer zu machen“. (Luther. W. XII, 555 f.) Gerade so haben zur Zeit Christi die heuchlerischen Schriftgelehrten und Pharisäer der Witwen Häuser gefressen, das heißt, wie hungrige Hunde begierig an sich gerissen zur Bezahlung für die langen Gebete, die sie vorwendeten.

Der Apostel zeigt auch, auf welche Weise die falschen Lehrer die Personen ihrer Schüler knechten, indem er hinzuseßt: „Jhr vertraget, ob euch jemand nehme, ob sich jemand stolz überhebe, ob euch jemand ins Angesicht schlage." Falsche Propheten nehmen die Leute selbst, nicht bloß ihre Güter. Sie nehmen die Leute ganz ein, verstehen es meisterlich, sie mit List in ihren Neßen einzufangen. Das gehört mit zu den Schafskleidern der reißenden Wölfe: mit Liebenswürdigkeit und Zuvorkommenheit umstricken und umgarnen sie die nichtsahnenden Seelen, nehmen sie ganz ein mit ihrem einschmeichelnden Wesen und süßen Worten, und indem sie sich dieselben durch allerlei Dienste verbinden und verpflichten. Wenn sie so mit List die Unschuldigen gefangen haben, erheben sie sich voll Stolz und Troß zunächst über andere, bald aber, wenn sie mit ihrem übermut ihre Anhänger geknechtet haben, auch

über ihre eigenen Leute; und nun kennen sie kein Maß mehr; sie be= handeln sie wie ihre Leibeigenen auf die schmählichste, unverschämteste und niederträchtigste Weise; denen sie erst wie lieben Kindern als liebe Väter die Wangen streichen, die schlagen sie nun zu guter Lezt mit der Faust ins Angesicht. Das ist der Gipfel aller Mißhandlung". (Nebe, Die epistol. Perikopen II, S. 44.)

Was St. Paulus seinerzeit den Korinthern vorhielt in bezug auf die damaligen falschen Lehrer, das wendet Luther auf seine und, man könnte wohl sagen, auf unsere Zeit also an: „Aber die rechten Lehrer, die das Gewissen frei und Herren aus uns machen, haben wir bald vergessen und verachtet. Und solche Herrschaft der falschen Lehrer gehet auch wohl ab und wird geduldig gelitten, ja, dazu in Ehren gehabt. Es sind aber alles auch Strafen Gottes über die, so das Evangelium nicht mit Liebe und Dank annehmen; wie Christus sagt Joh. 5, 43: Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmet mich nicht an. So ein anderer wird in seinem eigenen Namen kommen, den werdet ihr annehmen. Auf diese Weise ist der Papst mit seinem geistlichen Stande unser Herr und wir seine Gefangenen worden, durch seine Menschen-Werklehre. Und jezt gehen unsere Rottengeister auch damit um, durch ihre Traumlehre von ihren Werken. . . . Also hat der Papst an den großen Stiften nicht genug gehabt, sondern mit mancherlei Kunst, Briefen, Gefeßen, Ablaß auch Land und Leute und alles, was sie haben, zu sich gerissen, die Welt ausgewuchert. Das ist auch recht und verdient durch Verachtung des Evangelii und seiner Prediger . . .; denn was man an Christo ersparet, soll man zehnfältig dem Teufel zutragen, auf daß sie geschunden werden von den Lügnern, die dem Diener der Wahrheit nicht einen Faden geben. . . . Ich meine, im Papfttum sind wir's wohl gewahr worden, da man uns so leichtfertiglich bannte, fluchte, schalt, verdammte und dem Teufel dahingab; das haben wir alles fein geduldet und ertragen, alles Gut und Ehre, Leib und Seele darum gegeben. Aber daß man einen Fehl an einem rechten Lehrer duldete, das mag und kann nicht sein. Wohlan, so ist Gott recht in solchem Gerichte, daß wir des Teufels Boten tausendmal mehr ehren und alles tun und leiden müssen." (W. XII, 555 ff.)

Was viele liebe Christen in unsern Gemeinden von Synodalherrschaft und -Knechtschaft kennen gelernt haben, teils im alten Vaterland, teils auch hier in Amerika, das entspricht mehr oder weniger den Beschreibungen, die im obigen von dem anmaßenden Gebaren falscher Propheten gegeben sind. Die deutschen Landeskirchen stehen unter einem starken Kirchenregimente, nämlich unter dem Konsistorium, welches von einer Zeit zur andern seine „Reskripte“ ausgehen läßt, die die Prediger in den Kirchen vorzulesen haben, und in denen immer neue Verordnungen“ erlassen werden, welchen die Leute ohne weiteres sich zu fügen haben. Hierzulande gibt es Synoden, welche die Kirchengewalt, die in Deutschland die Konsistorien haben, sich ange=

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maßt und aus dem christlichen Konzilium" der guten alten Zeit ein Pfaffenkonzilium gemacht haben. Sie wollen auch das Vergnügen haben, über eine große Gesellschaft die Herrschaft auszuüben. Außerdem gibt es in Amerika viele Prediger, die sich zusammeɛtun, um auch Synode zu spielen: solche, die vielleicht der Zucht einer rechtschaffenen Synode entlaufen, dabei auch höchst unwissend sind und die Lehre der Kirche, deren Namen sie tragen, gar nicht ordentlich kennen, sondern voller Irrtümer stecken; solche, die vielleicht nie zum heiligen Predigtamt vorbereitet und dabei so gewissenlos sind, daß sie das Amt nur treiben wie ein Handwerk, um damit ihr Brot zu verdienen und, womöglich, ein bequemes Leben zu haben; solche, die, um doch auch eine Synode zu haben, alles aufnehmen, was aufzutreiben ist. Da möchte jeder Präses werden; da wählen sie so und so viele Vizepräsidenten, damit jeder ein Amt bekommen und in Würden und Ehren sißen kann. Wenn sie Versammlungen halten, so hat dann nur das hochwürdige Ministerium" alles zu entscheiden.

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Wenn daher Gemeinden oder Gemeindeglieder von solcher Synodalwirtschaft etwas erfahren, so kann man sich wohl nicht darüber wundern, daß sie eine gewisse Scheu vor allem, was Synode heißt, haben. Dem gegenüber ist es gewiß zeitgemäß, bei der Gründung einer neuen Distriktssynode zu bekennen und zu bezeugen, daß es doch, Gott Lob, auch rechtschaffene, Gott wohlgefällige Synoden gibt, die großen Segen stiften, die insonderheit den in ihnen verbundenen Gemeinden zu herrlichem Segen gereichen, indem sie nicht über diese herrschen, sondern ihnen helfen wollen, ihre durch Christum ihnen teuer erkaufte evangelische Freiheit zu bewahren, sowie auch die nach Gottes Wort und Willen ihnen gestellte Aufgabe immer besser zu erfüllen.

Hier entsteht also nun zunächst die Frage: Was ist denn eine rechtschaffene christliche Synode? Antwort: Eine rechtschaffene christliche Synode ist eine in christlicher Freiheit geschlossene Verbindung von christlichen Gemeinden, um gemeinschaftlich solche gott= gefällige Werke auszurichten, welche die einzelnen Gemeinden für sich allein entweder gar nicht oder doch nicht genugsam und hinreichend ausrichten können. Wie einzelne Christen sich zu einer Gemeinde vereinigen, damit sie das heilige Predigtamt in ihrer Mitte aufrichten und aufrecht erhalten, Kirchen und Schulen bauen, christliche Kirchenzucht üben zc., was die einzelnen Christen für sich allein nicht würden tun können: so gibt es wieder andere herrliche Gotteswerke, die von den einzelnen Gemeinden entweder gar nicht oder doch nur in sehr beschränktem Maße getrieben werden könnten, z. B. Ausbildung von Predigern und Lehrern, Aussendung und Erhaltung von Missionaren 2. Zur erfolgreichen Ausrichtung solcher hohen Aufgaben, die doch der Kirche Gottes auf Erden aufgetragen worden sind, schließen sich daher Gemeinden zu Synoden zusammen.

Doch wenn wir nun in den folgenden Betrachtungen gründlich die Frage beantworten wollen: Warum und wozu verbinden sich chriftliche

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