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Der South Dakota-Distrikt der Deutschen Ev.-Luth. Synode von Missouri, Chio u. a. St. hielt seine zweite Jahresversammlung vom 19. bis zum 25. Juni 1907 innerhalb der Gemeinde P. Oberheus zu Wentworth, S. Dak. Im Eröffnungsgottesdienst predigte der Ehrw. Allgemeine Präses, D. F. Pieper, über Apost. 15, 10. 11. Es wurden zehn Synodalsizungen und zwei Pastoralkonferenzen gehalten.

Namenverzeichnis.

1 abwesend und entschuldigt. 2= entschuldigt für einen Teil der Sizungen. Entschuldigungsschreiben eingesandt. 4 neu aufgenommen.

3abwesend und fein

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P. H. Woltmann, J. Fischer aus Canastota, W. Riggert aus Mitchell, Wm. und

Jul. Schulz aus Naper, Nebr.

Aufgenommen wurden in den Synodalverband:

a. Kand. Th. E. Kißling, Kand. F. W. Loose und P. A. Sauer.

b. Die St. Paulsgemeinde in Choteau Creek Tp., Charles Mix Co., und die St. Paulsgemeinde in Aberdeen..

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Nach vollzogener Organisation verlas der Ehrw. Distriktspräses, P. A. F. Breihan, folgende

Synodalrede.

Ehrwürdige und geliebte Väter und Brüder in dem HErrn!

„Ich rede, was du befohlen hast, und schaue auf deine Wege", heißt es Ps. 119, 15. Jm Angesichte seines Gottes tut der Psalmist in diesen Worten zwei wichtige Aussprüche. Zuerst sagt er: „Ich rede, was du befohlen hast.“ „Ich rede", sagt er. Es gibt auch Leute, die das nicht tun, die mit ihm in Widerspruch stehen, zu denen er den Gegensaz bildet. Dessen ist der Psalmist sich klar bewußt. Zwei Klassen von Menschen schweben seinem Geiste vor: eine kleine Klasse, seine Klasse, von der ein jeder mit ihm sagen konnte: „Ich rede, was du befohlen haft“, und eine andere, große Klasse, von der ein jeder wahrheitsgemäß sagen müßte: Ich nicht.

„Ich rede, was du befohlen hast.“ Der Psalmist redet von etwas Vorhandenem, von einem Konkretum, das er besehen und betrachten konnte, womit er Vergleiche anstellen konnte, um Rede und Tun der Menschen daran zu messen. Was du geredet hast, das heißt, Gottes (geschriebenes) Wort.

Wie aber, wenn in dem, was Gott befohlen hatte, etivas enthalten war, was ihm und andern nicht zusagte? Was Gott befohlen hat, sagt dem natürlichen Menschen nie zu, dem alten Adam im wiedergeborenen Menschen auch nicht. Und wie, wenn in dem, was Gott befohlen hatte, etwas enthalten war, was mit Nachteil für Hab und Gut, Leib und Leben unzertrennbar verknüpft war? Und von der Sorte steht viel in Gottes Wort.

Und schließlich, wenn in dem, was Gott befohlen hatte, etwas enthalten war, wonach dem Psalmisten eine Sonderstellung zugewiesen

wurde, nach Ansicht der Welt gleichbedeutend mit Starrsinn, altmodischer Beschränktheit und heuchlerischer Rechthaberei?

Antwort auf diese und alle ähnlichen Fragen: Jch rede, was du befohlen hast." Du hast mir einen Maßstab in die Hand gegeben in deinem Wort. Mit dem messe ich Wort und Werk bei mir und andern. Was mit dem Maßstab übereinkommt, das lasse ich gelten; was damit nicht übereinkommt, das lasse ich nicht gelten.

Zweitens sagt der Psalmist: „Und schaue auf deine Wege." Wie oben, so hier. Ich tue das, viele tun es nicht. Ich schaue auf deine Wege, andere unterlassen es.

„Ich schaue auf deine Wege." Nicht einmal oder einige Male nur, und wenn mir die Sache lästig wird und überdruß in mir aufsteigt, lasse ich es anstehen. Nein! ich schaue mit anhaltender Aufmerksamkeit auf deine Wege. In mir aufsteigende Unlust und Abneigung bekämpfe ich. Sollten die den Ausschlag geben, so käme ich nie zum Schauen der Wege Gottes. Die vorliegende Sache ist zu wichtig, als daß irgend welcher Gemütsverfassung, Lust oder Unlust in meinem Herzen ausschlaggebende Bestimmung eingeräumt werden könnte. Es handelt sich ja um die Wege Gottes.

Wege Gottes

was meint das?

Wege, die Gott selbst gegangen

ist und noch geht in der Schöpfung und in der Erhaltung und Regierung seiner Geschöpfe. Ps. 77, 14. 15: „Gott, dein Weg ist heilig. Wo ist so ein mächtiger Gott, als du, Gott, bist? Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht beweiset unter den Völkern." Darauf schaue ich.

Wege Gottes

dabei denken wir an Gottes heiliges Geseß, das uns sagt, wie wir sein und was wir tun oder lassen sollen. Jes. 30, 21: „Dies ist der Weg, denselbigen gehet; sonst weder zur Rechten noch zur Linken!" Warum nicht? Weil das geistlicher Selbstmord wäre.

Wege Gottes dabei denken wir vor allen Dingen an den, der von sich sagt: „Ich bin der Weg", Joh. 14, 6. Nicht einer von mehreren, nicht der beste von vielen, sondern der Weg, der einzige seiner Art. Dieser Weg ist die einzige Verbindung zwischen dem sündigen Menschenkind und seinem heiligen und gerechten Schöpfer. „Niemand kommt zum Vater denn durch mich", sagt Christus. Auf diesem Weg lann der Schächer zurück zum Paradies kommen, worein er von Natur nicht mehr past.

Mit dieser Vorerinnerung sei auf das Referat hingewiesen. Darin wird von zwei Parteien die Rede sein. Die eine hält es mit dem Pfalmisten und sagt: „Ich rede, was du befohlen hast, und schaue auf deine Wege"; die andere sagt: Ich rede, was der römische Papst befohlen hat, und schaue auf dessen Wege. Wir halten es rückhaltlos, ohne Hinter- und Nebengedanken, mit der ersten Partei.

Amen.

„Ich rede, was du befohlen hast, und schaue auf deine Wege.“

Lehrverhandlungen.

(Referent: P. H. Bouman.)

Unterscheidungslehren.

I. Der katholischen und der lutherischen Kirche.

Thema unserer Lehrverhandlungen werden für etliche Jahre die Unterscheidungslehren sein. Wir wollen also, so Gott mit dem lieben Jüngsten Tage noch wartet, miteinander sehen, welcher Unterschied besteht zwischen der evangelisch-lutherischen Kirche und allen andern Kirchen. Ein solches Unternehmen ist aber heutzutage verpönt, gerade auch in der Christenheit. Heutzutage herrscht der Indifferentismus. Anstatt die Lehren einer Kirche zu besehen, übersieht man sie lieber; anstatt sie zu prüfen, tut man, als ob sie nicht vorhanden wären. Man nennt falsche Lehren nicht mehr falsch, sondern nur abweichende Ansichten oder Meinungen. Man nennt daher jeden einen Bruder, auch wenn er ein jüdischer Rabbi ist. Und das geschieht gerade auch von christlichen Predigern. Sie erstreben nämlich Einigung ohne wahre Einigkeit. Bei jeder vorgenommenen Prüfung der Lehre schreien sie: Wo bleibt die christliche Liebe? und suchen also ihrem Indifferentismus das Schafskleid der Liebe umzuhängen.

Wohl ist es ein Jammer

und jeder, der Gottes Reich lieb hat, wird es tief beklagen daß die Christenheit in so viele Parteien zerrissen ist; aber das wird durch den Indifferentismus nicht gebessert, sondern damit tut man nur einen großen Schritt abwärts auf der schiefen Bahn des Abfalls. Darum so lieb uns unsere Kirche ist, so ernstlich laßt uns vor dem Indifferentismus uns hüten.

Wenn wir nun daran gehen, die Unterscheidungslehren zu besehen, so tun wir das nicht aus Streitsucht. Freilich, der Vorwurf wird vielfach gegen uns erhoben. „Ihr Lutheraner von der Missourisynode“, heißt es wohl, „habt doch auch immer was zu zanken. Ihr seid in eurem Element, wenn es Streit gibt. Ohne den Federkrieg könnt ihr nicht Leben." Nein, nicht fündliche Streitsucht, nicht pharisäische Rechthaberei ist es, was uns bewegt, das Thema von den Unterscheidungslehren aufzunehmen. Gott weiß es, daß wir oft müde und matt werden wollen zu kämpfen, daß oft in unserm Herzen der verkehrte Wunsch aufsteigt: wenn wir doch stille sein dürften! Wir haben dem Fleisch nach herzlich wenig Lust zur Prüfung der Lehre und sehr viel Lust zum Indifferentismus.

Daß wir die Unterscheidungslehren betrachten, geschieht vornehm= lich aus zwei Gründen: aus Gehorsam gegen unsern HErrn Christum und aus Liebe zu unsern Mitmenschen. Unser HErr und Meister JEsus Christus befiehlt dir, lieber Christ, daß du ihn bekennest vor den Menschen, Matth. 10, 32. Christum bekennen aber heißt, sein Wort halten

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und lehren. Läßt du es zu, daß man dir etwas vom Gottesworte raubt, so verleugnest du deinen HErrn in diesem Stücke. Er befiehlt dir, ja jedem Christen: Prüfet die Geister, ob sie von Gott sind!" 1 Joh. 4, 1, und: Sehet euch vor vor den falschen Propheten!" Matth. 7, 15, und ferner: Sehet auf die, die da Zertrennung und ärgernis anrichten neben der Lehre, die ihr gelernet habt, und weichet von denselbigen!" Röm. 16, 17. Zur Prüfung der Geister, zur Vorsicht, zum Erkennen der falschen Propheten ist aber nötig, daß man die Unterscheidungslehren betrachte. Endlich befiehlt der HErr: „Lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe“, Matth. 28, 20. Damit ist aber jeglichem Indifferentismus das Urteil gesprochen.

Der zweite Grund, der uns zu diesem Thema treibt, ist die Liebe zu unsern Mitmenschen. Wohl nennt man es heutzutage Liebe, wenn man indifferent und recht liberal und tolerant ist in den Lehren, aber man hat eben auch verlernt, was wahre Liebe ist. Ist der Indifferentismus eine Frucht der Liebe, dann ist auch das Liebe, wenn ich es ruhig gewähren lasse, daß mein Bruder Gift trinkt. Recht denkende Menschen nennen das leßtere Mord. Der Indifferentismus ist eine Frucht nicht der Liebe, sondern der Verachtung Gottes und der Lieblosigkeit. Aber Liebe ist es, die wir unsern Mitmenschen erzeigen, wenn wir immer wieder warnen vor falscher Lehre, warnen vor jeglicher Abweichung vom Worte Gottes und ermahnen zum treuen Festhalten an der Heiligen Schrift, die allein uns unterweisen kann zur Seligkeit, die allein die Quelle und Norm aller Lehre, allein die Regel und Richtschnur unsers Glaubens und Lebens sein kann.

So laßt uns denn getrost an unsere Arbeit gehen, unbekümmert um das törichte Geschrei und um die verkehrten Vorwürfe der in der Gleichgültigkeit versunkenen Gegner. Und die erste Kirche, die wir vornehmen wollen, ist die sogenannte römisch-katholische Kirche. Sie ist nämlich die älteste der jetzt bestehenden Sekten, mit denen wir es zu tun haben. Sie ist auch die größte, nicht nur in Amerika, sondern überhaupt. Sie ist aber auch die gefährlichste. Sie gefährdet durch ihre Lehre vom Gehorsam gegen den Papst in weltlichen und geistlichen Dingen den Staat; sie gefährdet besonders die Kirche durch ihre vielen greulichen Irrtümer; sie ist die fruchtbare Mutter aller Keßereien. Daß wir aber diese größte und gefährlichste aller Sekten noch eine Kirche nennen, mag manchen befremden. Ja, troß allen Greuels, troß aller Abgötterei, trog aller Schanden und Laster, die sich in dieser Gemeinschaft breit machen, müssen wir ihr doch noch den Ehrennamen „Kirche“ lassen. In der sogenannten römisch-katholischen Kirche nämlich werden noch wesentliche Stücke des Evangeliums gehandhabt, z. B. Taufe, Sonntagsevangelien und -Episteln. Wo aber wesentliche Stücke des Evangeliums im Gebrauch sind, da hat der Heilige Geist sein Werk, da zeugt er Kinder Gottes, Gläubige. Und wo Gläubige sind, da ist die Kirche, die heilige christliche Kirche, die nur Gott sehen kann. Und eine sichtbare Gemein

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