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3.

Das Fragment der Apologie des Aristides und eine Abhandlung über Luk. 23, 42. 43. Aus dem Armenischen überseßt und erläutert.

Von Prof. Dr. Himpel.

Im Jahrgang 1879 Heft II. S. 289. dieser Zeitschrift ist das von den Armeniern auf S. Lazzaro aus einem Coder des 10. Jahrhunderts herausgegebene Fragment der Vertheidigungsschrift des atheniensischen Philosophen und christlichen Apologeten Aristides und eine Abhandlung über Luk. 23, 42. 43., das Trostwort des Erlösers an den mitgekreuzigten Räuber, besprochen worden, das von den Herausgebern ebenfalls als ursprünglicher Bestandtheil der an Kaiser Hadrian um 126 (nicht 123, wie die Herausgeber nach früherer unhaltbarer Ansicht angeben) eingereichten Apologie des Aristides betrachtet wird. Es folgt nun hier unter Autorisation des hochwürdigsten (Erzbischofs und) Abtes der Mechitaristen von S. Lazzaro, eine dem alten armenischen Tert möglichst genau entsprechende, wortgetreue Uebersetzung, an welche fich einige weitere Anmerkungen über die beiden Stücke anschließen sollen.

I.

An den Imperator Adrianus Cäsar: von dem Philosophen Aristides aus Athen.

Ich, o Fürst, bin, durch Gottes Vorsehung geschaffen, in diese Welt eingetreten; und nachdem ich den Himmel und die Erde und das Meer, die Sonne und den Mond, die Gestirne und alle (andern) Geschöpfe geschaut hatte, überkam mich Bewunderung und Staunen über den Bau dieser Welt. Ich erkannte sodann klar, daß diese Welt und alles was in ihr ist, durch Nothwendigkeit und unwiderstehliche Kraft geführt und bewegt wird, und ein Führer und Ordner vor allem, Gott, ist; denn der Führende ist mächtiger als das, was geführt und bewegt wird.

Ihn aber, welcher (für alles) Sorge trägt und alles führet, zu erforschen, scheint mir unerreichbar und über die Maßen schwierig zu sein; und über ihn sich genaue Kunde zu verschaffen, ist unerreichbar und unaussprechlich 1), und bringt keinen Nußen, denn unendlich und unergründlich und unerreichbar für alle Geschöpfe ist seine Wesenheit (Unrichtig die franz. Uebers., Revue de theol. et philos. Lausanne, S. 80, deren Mittheilung ich der freundlichen Güte des H. Prof. Dr. Gautier verdanke: sa na

1) Ist dieses Wort nicht Glosse oder Versehen eines Abschreibers (Sasse in Zeitschr. f. K. Theol. Inspr. 3. H. S. 615. 1879), so kann es bedeuten, daß eine genauere Kenntniß von Gott auch nicht in Worten mittheilbar sei. Keinenfalls sind mit der lateinischen Uebersetzung: quum inexplicabilis et ineffabilis sit, S. 5 des armen. latein. Textes, Vened. 1878. die Attribute auf die Gottheit zu beziehen.

ture est incompréhensible, plus que celle de toutes les créatures). Das allein brauchte man jedoch zu wissen, daß er, der alle diese Geschöpfe durch seine Vorsehung leitet 1), Herr und Gott und Schöpfer von allem ist, welcher alle sichtbaren Dinge in seiner Güte geschaffen und dem Menschengeschlecht geschenkt hat (diese lezten Worte von Saffe a. O. nicht übersetzt). Darum ziemt fich, ihm als dem einzigen Gott zu dienen und ihn zu verherrlichen und sich untereinander zu lieben, wie sich selbst 2). Weiter braucht man so viel allein ) in Bezug auf Gott zu wissen, daß er von Niemanden *) geschaffen ist und auch selbst sich selbst nicht geschaffen hat, und daß er von Niemanden (oder neutrisch: nicht von irgend etwas) umfaßt (begrenzt) wird, sondern selbst alles umfaßt.

In sich selbst seiende Wesenheit 5) und unsterbliche Weisheit ist er anfangslos und endlos, unvergänglich und unsterblich; vollkommen ist er und bedürfnißlos und erfüllt aller Bedürfen. Er selbst bedarf nichts von irgend

1) Das Armen. gebraucht im betr. Verb das Bild des RoffeLenkers.

2) Lettere Worte stehen nicht unpassend im Zusammenhang, da von der väterlichen Liebe und Güte Gottes geredet war, deren Abbild sich für die Menschen von selbst empfahl. Sie werden daher kein späterer Zusak sein.

3) miajn arm., hier unpassende Reminiscenz des Uebersezers oder Abschreibers an den fast gleichlautenden Anfang der vorhergehenden Periode.

4) Kann auch neutrisch stehen, s. v. a.: daß er aus keiner Sache, von irgend woher geworden ist (jegheal, während erst im folgenden arnel, machen, schaffen, gebraucht wird).

5) Jnknatsin tesil: in sich selbst geborne Gestalt, eig. Ansehen, Aussehen, Gesicht. Es ist nach der Bemerkung der mechit. Ausgabe lieberjegung son αυτογενες εἶδος.

Jemandem (oder: von irgend woher), sondern gibt allen Bedürftigen und erfüllt (sie).

Er ist ohne Anfang, denn von allem, wovon ein Anfang ist, gibt es auch ein Ende. Er ist ohne Namen, denn Jegliches, was einen Namen trägt, ist von einem andern gebildet und gemacht. Farben und Formen (Gestalt) hat er nicht, denn an welchem solches sich findet, der fällt unter Maß und Umgrenzung 1). Mannheit und Weibheit ist nicht an dieser Natur, denn an welchem solche ist, der steht unter der Herrschaft der Leidenschaften. Unter dem Himmel ist er nicht umspannt, denn er überragt (wörtlich: ist jenseits des) den Himmel; und nicht ist der Himmel größer als er, weil der Himmel und alles Geschaffene von ihm umschlossen wird. Gegner und Widersacher ist ihm Keiner; wenn Jemand als Gegner erfunden wird, so ist ersichtlich, daß er ihm (dessen Gegner er ist) Genosse ist (daß er seinesgleichen ist) 2. Unbeweglich ist er (nicht: unbegreiflich, bei Saffe a. D.), unermeßlich und unaussprechlich 3), denn es gibt keinen

1) Die latein. und die franz. Uebersetzung haben hier durchweg schon anfangs die persönliche Fassung: qui habet principium, quicunque nomine u. s. w.

2) Das Lateinische: quod si quis Ei contrarius et adversarius esse posset, eidem compar fieri videretur. Weder die sofortige Beziehung auf Gott, noch die hypothetische Fassung liegt wie ich glaube zunächst und an sich im Text. Nach der latein. hat passend die franz. Uebers.: pour lui être opposé il faudrait être son égal.

3) anpatum im Armen. Nach dem Latein. a. D.: praeter quemcunque circuitum, franz.: incommensurable, ist das Wort nicht von patmel, erzählen, sondern von patel, umgeben, geleitet, conform dem Zusammenhang, aber nicht der Wortbildung. Uebrigens wird lestgenanntes Verb sogleich im Folgenden gebraucht.

Ort, von wo und wohin er bewegt werden könnte. Auch wird er nicht als meßbar von (auf) irgend einer Seite umgränzt und umschlossen, denn er ist es, welcher alles erfüllt und alles Sichtbare und Unsichtbare überragt. Zorn und Erbitterung, ist nicht in ihm, denn in ihm entsteht keine Verblendung, sondern er ist durchaus und ganz und gar vernünftig. Deshalb hat er durch vielfältige Wunder und jegliche Güte (das Französ. richtig: par toutes ses bontés) alle Geschöpfe gegründet. In keiner Weise sind ihm Opfer, Geschenke und Darbringungen, und gar nichts von dem, was an (unter) den sichtbaren Geschöpfen ist, vonnöthen. Denn alle Bedürfnisse erfüllet und befriedigt er, und ohne irgend Mangel zu empfinden, ist er in Herrlichkeit alle Zeit.

Von Gott selbst wurde mir verliehen, weise über ihn zu reden. So gut ich vermochte, habe ich gesprochen, ohne daß ich jedoch die volle Unerforschlichkeit seiner Größe erreichen könnte (quin possem das Latein., nicht: vermocht hätte, da ihm die Unmöglichkeit noch gegenwärtig vorschwebt. Auch das Armen. hat den Subjunktiv der Gegenwart).

Gehen wir nunmehr zu den Geschlechtern der Menschen über und sehen, welche sich zu den genannten Wahrheiten (wörtlich: zur Wahrheit des Gesagten, veritatem dictorum) bekannt haben und welche sich in der Frre befinden. Es ist uns fund, o Fürst, daß es vier Stämme der Menschengeschlechter gibt: einige sind Barbaren und einige Griechen, und andere Juden und es gibt (solche) welche Christen sind. Die Heiden und Barbaren nun leiten ihr Geschlecht von Beël ab, und von Chronos, Eerra 1)

1) Die Namen sind unsicher, vielleicht corrumpirt; die beiden lezten heißen Chroon und Gerr, was doch wohl Hera ist.

Theol. Quartalschrift. 1880. Heft I.

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