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(Jonismus, Stoicismus, Giordano Bruno, Schopenhauer, Hartmann), oder c) des Verhältnisses beider zu einander die nächste Veranlassung zu der Vermischung so verschiedener Wesen, wie Welt und Gott, gab (Inder, Perser, Aegypter, Neuplatoniker, Kabbalisten, einzelne Gnostiker und Jakob Böhme mit Weiße, welche die Welt aus einem unbestimmten unpersönlichen Wesen emaniren lassen, während andere, z. B. die arabischen Aristoteliker und einzelne Gnostiker, sowie heute Fichte der Jüngere ein pantheistisches Hervorgehen aus einem persönlichen Gotte lehren) — theologischer, kosmologischer, emanatistischer Pantheismus. (S. 65 ff.) Letterer ist kurz so zu widerlegen: ein weltliches Sein kann aus einem göttlichen in der Weise einer Emanation fich nicht entwickeln, weil eine solche einen der Unveränderlichkeit und lautersten Wirklichkeit Gottes widersprechenden theogonischen Prozeß voraussehen würde und Etwas Göttliches (vorausgeseßt, daß es sich vom Wesen Gottes durch Ausfließen lostrennen könnte) kann nicht weltliches Sein werden (S. 77). Dem kosmologischen Pantheismus sind schon in dem im ersten Capitel über die Unselbständigkeit der Materie Gesagten die nöthigen Prämissen für seine Conclusionen entzogen worden (S. 75 f.), und vom theologischen wird nachgewiesen, daß er aus einer Verwechslung des unendlichen Seins, das Gott ist, und des allgemeinen Seins hervorgehe, und daß alle seine Argumentationen, besonders auch die des so viel gepriesenen Spinozismus (S. 72 f.) auf einem oberflächlichen Räsonnement und einer nichtberechtigten unmittelbaren Anwendung logischer Regeln auf das Absolute beruhen. (S. 80.)

Also streitet nicht die Wissenschaft gegen die thei

stische Weltanschauung, sondern nur ein unfertiges, beschränktes Wissen das sich den Anstrich allein berechtigter Wissenschaftlichkeit zu geben sucht.

Ege.

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1. Grundriß der kathol. Kircheugeschichte für die obern Klassen höherer Lehranstalten von Hermann Wedewer. Freiburg 1879. S. 152.

2. Geschichte der Kirche Jesu Chrifti für Studirende, zunächst für die obern Klassen höherer Lehranstalten von Dr. theol. Klemens Lüdtke. I. Abthlg.: das christliche Alterthum. II. A.: das christl. Mittelalter. III. A.: die christliche Neuzeit. Danzig 1878. S. 567.

3. Lehrbuch für den kathol. Religionsunterricht in den obern Klassen der Gymnasien und Realschulen von Dr. Arthur König. Erster Kursus: Allgemeine Glaubenslehre oder die Lehre von der göttl. Offenbarung. 136 S. Zweiter Kursus: Die Geschichte der christlichen Kirche. 128 S. Dritter Kursus: Die besondere Glaubenslehre. 143 S. Freiburg 1879.

4. Lehrbuch der katholischen Religion für Obergymnasien von Dr. Theodor Dreher. Erster Theil: Die Wahrheit des Christenthums. Zweiter Theil: Glaubenslehre. Sigmaringen 1879. S. 134 und 50 und 91.

Mit den Umwandlungen und durchgreifenden Reformen, welche unsere höheren Lehranstalten, diese Schooßkinder moderner Staatsfürsorge, in den lezten Jahrzehnten erfuhren, muß natürlich auch der katechetische Unterricht an diesen Anstalten rechnen. Daß man diesem besonderen Zweig der Katechese ernste Arbeit und Sorge zugewendet

hat, beweisen die fast gleichzeitig erschienenen Lehrbücher, die wir oben namhaft gemacht haben. Wir können sie in ihrem wahren Werthe nicht richtig abschäßen, ohne das Ziel des bestimmten genus von katechetischem Unterricht, dem sie dienen wollen, streng ins Auge zu faffen. Es ist nicht unsere Klage, sondern die Klage von Auctoritäten, daß schon die Volksschule, noch mehr die Gelehrtenschule unserer Zeit an einem leidigen Encyclopädismus kranken; die Bildungsfächer haben sich, nicht zur Förderung wahrer Bildung, ungebührlich vermehrt und erweitert. Der Katechet, welcher mit dieser mißlichen Thatsache, mit der anderweitigen Ueberbürdung seiner Schüler nicht rechnen würde, wäre unpraktisch und würde anstatt geistlicher Freund zu sein, zum Schultyrannen sich erniedrigen. Nun scheint es allerdings Consequenz zu haben, wenn man sagt: jemehr weltliches Wissen und irdische Kenntnisse die jungen. Geister in sich aufnehmen, umsomehr thun religiöse Kennt nisse ihnen noth. Aber wahre Consequenz ist doch nur das: je umfassender und reichhaltiger der Unterricht in weltlicher Wissenschaft ist, umso besser und gründlicher muß der Religionsunterricht sein. Keinesfalls darf die Kirche und ihr Diener sich zum Mitschuldigen eines verfehlten Unterrichtsplans machen; sie darf nicht den vorher Ueberladenen nun ihrerseits auch noch möglichst große Lasten auflegen, nicht sozusagen diejenigen, die von ihren Lehrern mit Ruthen behandelt werden, von ihrem Diener mit Skorpionen züchtigen lassen. Nicht möglichste Vergrößerung des Memorirpensums wird das Richtige sein; weit mehr als auf Weitschichtigkeit des Unterrichtsstoffs wird der Lehrer der ewigen Wahrheit es absehen müssen auf interessante und feffelnde Behandlung desselben, damit

Theol. Quartalschrift. 1880. Heft I.

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die von hundert Lerngegenständen umschwirrten Köpfe willig auf ihn hören. Da das erziehliche Moment dieser Anstalten fast ausschließlich in seine Hand gelegt ist, so darf er von möglichster Vollständigkeit des Unterrichts füglich absehen, um praktisch wichtige Punkte auf Kosten minder wichtiger, theologischer Auseinanderseßungen zu betonen; er wird das Gedächtniß der Schüler nicht mit Einlernung möglichst vollständiger Schrift- und Traditionsbeweise plagen, sondern seinen Verstand zu denkender Betrachtung, sein Gemüt zu praktischer, glaubenstiefer An= nahme der ewigen Wahrheiten anleiten. Weise Beschränkung, Wegwerfung alles specifisch gelehrten Ballastes, Heraushebung der Geist und Herz des Jünglings packenden Momente, ohne das können wir einen gesunden und nüglichen Unterricht für die Schüler höherer Lehranstalten uns nicht denken; mit diesen Anforderungen erlauben wir uns daher auch an die obigen Lehrbücher prüfend heranzutreten.

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Die Bearbeitungen der Kirchengeschichte für den fraglichen Unterricht von Wedewer, Lüdtke und König haben den gemeinsamen Vorzug, daß sie das Interessante an der Geschichte der Kirche, das zugleich Eindruck aufs jugendliche Herz macht, trefflich verwerthen und sich aus den Schachten der Archäologie, von der Geschichte christlicher Kunst und Wissenschaft viele schäzbaren Notizen herübernehmen. We dewer's Grundriß, der auf 140 S. klein 8o den ganzen historischen Stoff bietet, empfiehlt sich auf den ersten Blick. Er hat jedoch nur scheinbar den Vorzug der Stoffbeschränkung; auf seinen 148 S. ist in aphoristischen Säßen Faktum an Faktum, Punkt an Punkt, Namen an Namen und Zahl an Zahl

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gedrängt; ein sechsseitiger, dreispaltiger und kleinstgedruckter Inder führt die Unzahl der abgehandelten Materien und Namen auf. Nun soll allerdings das Büchlein „kein Lehr- sondern ein Lernbuch" sein, ein Repetitorium der Kirchengeschichte; es mag dies sein, aber für Studenten der Theologie, die fich auf ihr theologisches Schlußeramen vorbereiten, nicht für Obergymnasisten. Auf einem Gymnasium für fünftige Theologen könnte vielleicht noch mit Noth und Gewalt dieser Stoff beigebracht werden; hier ist es aber vollends unnöthig, da ja auf der Universität eine Vorlesung über Kirchengeschichte nachfolgt. Wir müssen zu unserm Bedauern sagen, daß W.'s Grundriß seinen Zweck verfehlt hat; eine nach richtigen Grundsäßen getroffene Stoffauswahl, Maßhaltung in Aufführung von Einzelnheiten, edle Form, die bei aller Knappheit doch nicht abgerissen und fragmentarisch wird, diese Bedingungen eines rechten Grundrisses erfüllt er nicht.

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Leider entspricht auch Königs Cursus der Kirchengeschichte nicht allen diesen Anforderungen. Auf 128 S. groß 8o gibt er in ziemlich reinlicher, ja edler Sprache den kirchenhistorischen Stoff. Man nehme nun das größte kirchengeschichtliche Compendium zur Vergleichung herbei und man wird finden, daß in K.'s Leitfaden nichts vergeffen ist. Die Ebioniten, Nazaräer, Gnostiker, Manichäer, Antitrinitarier, Montanisten werden in ihrer Lehre und ihren Vertretern vorgestellt, selbst der Dreikapitelstreit fehlt nicht; in der 3. Periode wird den Paulicianern die Ehre eines eigenen § angethan; nicht nur werden sämmtliche Orden aufgeführt, auch die kleineren protestantischen Setten sind nicht übergangen. In Folge dieser maßlosen Stoffaufnahme wimmelt dann natürlich auch dies Büchlein

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