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der Juden zurückgewiesen, welche durch das Verdienst der Gesezeswerke zu der evangelischen Gnade gelangt zu sein glaubten und sich darüber ärgerten, daß den Heiden die Gnade ohne Beschneidung zu Theil wurde. Er schließt also die opera praecedentia aus, hält aber die Bethätigung in guten Werken für eine nothwendige Folge des rechtfertigenden Glaubens 1). Nur wenn der Tod sogleich nach der Rechtfertigung eintritt, so ist dem Gerechtfertigten auch ohne diese Werke die Seligkeit sicher 2). Deßhalb sei der Ausspruch des Ap. Paulus (Röm. 3, 28) nicht so zu verstehen, als ob der Gerechtfertigte, wenn er nach Erlangung des Glaubens lebe, für gerecht zu halten sei, auch wenn er schlecht lebe. Paulus hat das Beispiel Abrahams nur benüßt, um zu zeigen, daß er ohne Werke des Gesetzes, das er nicht erhalten hatte, durch den Glauben gerechtfertigt wurde. Indem Jakobus beweist, daß dieser Glaube gute Werke erreicht hat, zeigt er, wie Paulus zu verstehen ist. Andernfalls würde man ja Paulus mit sich selbst in Widerspruch bringen (Röm. 2, 13. Gal. 5, 6. Röm. 8, 13. Gal. 5, 19-21. 1 Kor. 6, 9-11), der überall davon ausgeht, daß der Mensch zwar nicht durch vorhergehende Werke zur Rechtfertigung gelange oder dieselbe verdiene, aber von

1) 1. c. nam iustificatus per fidem quomodo potest nisi iuste deinceps operari, quamvis antea nihil operatus iuste, ad fidei iustificationem pervenerit, non merito bonorum operum, sed gratia Dei, quae in illo iam vacua esse non potest cum iam per dilectionem bene operatur ?

2) Quodsi cum crediderit, mox de hac vita decesserit, iustificatio fidei manet cum illo, nec praecedentibus bonis operibus, quia non merito ad illam, sed gratia pervenit, nec consequentibus, quia in hac vita esse non sinitur.

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der Zeit des Glaubens an gut handeln müsse 1). Dasselbe lehre aber Jakobus und auch der Herr selbst (Matth. 7, 21. Luc. 6, 46. Matth. 7, 24—27), deßhalb widersprechen sich beide Apostel nicht 2). Etwas tiefer geht Aug. in der enarratio in Ps. 31 auf das Verhältniß zwischen Glauben und Werken ein, indem er den Zweck der Apostel bei Abfassung ihrer Briefe berücksichtigt und die Bedeutung des Glaubens für die Werke betont. Paulus mußte den Werth des Glaubens für die Rechtfertigung in den Vordergrund stellen, daß sich niemand rühmt vor Gott. Denn manche Heiden wollen nicht Christen werden, weil sie sich mit ihrem guten Leben begnügen, für das ihnen das Christenthum nichts Neues bieten könne 3). Sie glaubten also man könne ohne den Glauben durch die Werke des natürlichen Geseßes sein

1) 1. c. n. 2. Quibus sententiis manifestissime docet non eos praeterito bono opere ad fidei iustificationem pervenire; nec meritis eorum istam gratiam datam, quando dicit, et haec quidem fuistis: sed cum dicit, quia talia agunt, regnum Dei non possidebunt; satis ostendit, iam ex quo crediderunt, bene operari debere. Ebenso enarr. II. in Ps. 31 n. 6.

2) Quapropter non sunt sibi contrariae duorum apostolorum sententiae, Pauli et Jacobi, cum dicit unus iustificar hominem per fidem sine operibus, et alius dicit inanem esse fidem sine operibus: quia ille dicit de operibus quae fidem praecedunt, iste de iis quae fidem sequuntur; sicut etiam ipse Paulus multis locis ostendit.

3) 1. c. n. 2. Jam bene vivo: quid mihi necessarius est Christus? Nullum homicidium, nullum furtum, nullam rapinam facio, res alienas non concupisco, nullo adulterio contaminor. Nam inveniatur aliquid in vita mea quod reprehendatur, et qui reprehenderit faciat christianum. So sprachen >>multi pagani« und standen dadurch in schroffem Gegensaß zu den nachher zu besprechenden christiani, welche ihr schlechtes Leben nach der Taufe fortseßen wollten.

Ziel erreichen. Anders war es aber bei Abraham. Er hatte Ruhm bei Gott, weil er aus Glaube, nicht aus Werken gerechtfertigt wurde. Damit man aber daraus nicht folgere, man dürfe thun was man nur wolle, so man nur glaube, werde es zur Gerechtigkeit angerechnet, erkläre Jakobus den Paulus. Jakobus schreibt gegen diejenigen, welche nicht gut handeln wollten, weil sie sich auf den Glauben allein verließen. Er verweist auf das allen bekannte Werk Abrahams: magnum opus, sed ex fide. Laudo superaedificationem operis, sed video fidei fundamentum; laudo fructum boni operis, sed in fide agnosco radicem (n. 3). Ohne den Glauben hätte Abraham auch dieses Werk nichts genügt, ohne diesen Gehorsam gegen Gott wäre sein Glaube todt ge= wesen (mortua esset, et tanquam radix sine fructu sterilis atque arida maneret). Woher kommt aber diese Bedeutung des Glaubens für die Werke? Die Hauptsache bei den Werken ist die Intention, die Direction des Willens. Ohne die Intention auf Gott fann von einem guten Werke keine Rede sein 1). Diese

1) 1. c. n. 4. Bonum enim opus intentio facit, intentionem fides dirigit. Non valde attendas quid homo faciat, sed quid cum facit aspiciat, quo lacertos optimae gubernationis dirigat. Fac enim hominem optime gubernare navim et perdidisse quo tendit; quid valet... Optimus ergo ille qui et viam tenet, et bene ibi ambulat: sequentis autem spei, qui etsi aliquantum claudicat non omnino ut erret, aut remaneat, sed progreditur etsi paulatim. n. 6: Quomodo es impius? Quid si de his omnibus bonis operibus, aut illud speras quod sperandum est, sed non ab illo a quo sperandum est; aut hoc speras, quod sperandum non est, etiam ab illo a quo aeterna vita speranda est? . . aut vitam temporalem ab aeterno Deo speras, aut vitam aeternam a daemonibus speras: in qualibet parte impius es. Corrige fidem, dirige fidem, dirige viam,

wird aber erst durch den Glauben veranlaßt, also muß er den Anfang im Heilswerk bilden. Diesem Anfang müssen aber die Werke nothwendig folgen. Dagegen kann nicht Gal. 5, 6 angeführt werden, denn die Liebe verbietet nicht nur, dem Geliebten etwas Böfes zuzufügen, sondern erweist sich auch im Wohlthun. Der Glaube ohne Liebe ist ohne Werke. Ne autem multa cogites de opere fidei, adde illi spem et dilectionem, et noli cogitare quid opereris. Ipsa dilectio vacare non potest (1. c.). Inseperabilis est quippe bona vita a fide quae per dilectionem operatur; imo vero ea ipsa est bona vita (de fid. et op. c. 23 n. 42).

Konnte man aber bei allen diesen Ausführungen zweifelhaft sein, ob diese fides erst nach der Rechtfertigung thätig wird, oder ob ihre Werke nur erst nach der Rechtfertigung einen meritorischen Charakter erhalten, so wird jeder Zweifel beseitigt, wenn man das Buch de fide et operibus beizieht. Denn in dieser Schrift kämpft August. ganz energisch gegen diejenigen, welche die Zulassung zum H. Sacrament der Taufe nur von dem Glauben abhängig machten, und gestattet dies nur für den Fall, daß periculum in mora ist (ubi quemquam forte dies urget extremus c. 6 n. 9). In allen anderen Fällen verlangt er nicht nur, daß die Katechumenen vorher über die Pflichten der Christen belehrt werden, sondern auch, daß sie mit der Welt gebrochen, ihre sündhaften Verbindungen aufgegeben haben müssen. Dagegen dürfe man sich nicht auf einzelne apostolische Briefe berufen, in welchen der Glaube besonders empfohlen werde, und behaupten, diese gelten für die noch nicht Getauften, die anderen aber, in welchen die Werke verlangt werden, Theol. Quartalschrift. 1880. Heft. I.

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für die Getauften, sondern alle Briefe seien für die Getauften geschrieben, man müßte ja sonst die einzelnen Theile derselben Briefe nach diesem Geschichtspunkte unterscheiden und einen Theil für Nichtgetaufte den andern für Getaufte geschrieben sein lassen. Dies wäre absurd ; vielmehr wird nur aus dem Grund zuerst der Glaube verlangt, weil er der Anfang der Besserung ist 1), weil ohne ihn dem guten Werke sein formaler Charakter, die Beziehung zu Gott fehlt. Deßhalb bestimmt er jezt auch den rechtfertigenden Glauben im Römerbrief den fatholischen Briefen entsprechend näher als den in der Liebe thätigen Glauben, so daß also die Liebe mitwirkt 2). Dabei ist es selbstverständlich, daß er immer wieder auf die Beziehung zur Seligkeit zu sprechen kommt und deßhalb zum Schluffe auch die Thesis aufstellt: sic promitti fidelibus vitam aeternam, ut non etiam per fidem

1) 1. c. c. 7 n. 11: Quasi aliquas apostolorum epistolas legant ad eos qui baptizandi sunt datas, ubi de sola fide disputaverunt, et alias åd baptizatos, quibus praecepta de malis cavendis bonisque instituendis moribus continentur. . Quodsi absurde dicitur ergo fateantur apostolos doctrinam suam ex utroque perfectum suis epistolis indidisse; sed propterea plerumque insinuasse prius fidem, ac deinde quod ad vitam bonam pertinet subiecisse, quia et in homine ipso nisi praecedat fides, vita bona sequi non poterit. Quidquid enim homo veluti recte fecerit, nisi ad pietatem quae ad Deum est, referatur, rectum dici non oportet.

2) 1. c. 14 n. 21: Sicut etiam ipse Paulus, non quamlibet fidem, qua in Deum creditur, sed eam salubrem planeque evangelicam definivit, cuius opera ex dilectione procedunt (Gal. 5, 6). Unde illam fidem quae sufficere ad salutem quibusdam videtur, ita nihil prodesse asseverat, ut dicat (1 Cor. 13, 1). Ubi autem fidelis caritas operatur, sine dubio bene vivitur (Rom. 13, 10).

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