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I.
Abhandlungen.

Der Interpolator der Ignatianischen Briefe und die Interpolation der apostolischen Conftitutionen.

Von Prof. Dr. Funk.

Sobald die Auffindung der kürzeren Recension der Ignatianischen Briefe die Möglichkeit gewährte, den Umfang der Interpolation genau zu erkennen, die an den Schriftstücken vorgenommen wurde, legte sich sofort die Frage nahe, von wem oder von welcher christlichen Partei dieselbe ausgegangen, und Usher, der erste, der von dem gegenseitigen Verhältniß der beiden Recensionen eine nähere Kenntniß gewann, findet in einigen Stellen (Philipp. c. 5. Philad. c. 6) einen Anklang an den Apollinarismus, in andern (Tarf. c. 2. 5. Magn. c. 8. Smyrn. c. 9) einen Anklang an den Arianismus, ohne sich indessen nach der einen oder anderen Richtung zu entschei= den 1). Aehnlich läßt Cotelier die Frage in Schwebe; nur stellt er dem Arianer einen Katholiken gegenüber und neigt er sich dahin, die Interpolation von einem Katho

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1) Polyc. et Ign. epistolae p. LXXXV sqq. et CVIII sq.

liken herrühren zn lassen 1). Die übrigen aber, die sich mit der Frage beschäftigten, besonders Clericus 2) und Grabe) erblickten in dem Interpolator einen Arianer, indem sie darauf hinwiesen, daß auch die bestimmter ge= haltenen christologischen Stellen mehr arianisch als apollinaristisch lauten, und ihnen mag Whiston beigeselt werden, der die längere Recension zwar für die ursprüngliche und echte hielt, aber nur deßwegen zu dieser Ansicht gelangte, weil ihm die arianische Doktrin die ursprüngliche Lehre des Christenthums zu sein schien, und der dem entsprechend in der kürzeren Recension einen zu Gunsten der Orthodoxie um die Mitte des vierten Jahrhunderts gemachten Auszug aus jener erblickte 4). Auch der Verfasser der neuesten Monographie über Ignatius bekennt sich zu dieser Ansicht und er wäre, wenn es erlaubt wäre zu rathen", sogar geneigt, den Bischof Acacius von Cäsarea in Palästina, den Schüler und Biographen des Kirchenhistorikers Eusebius (Socr. h. e. II c. 4), für Pseudoignatius zu erklären 4), während Düsterdieck die Interpolation auf einen Katholiken nach der Mitte des vierten Jahrhunderts zurückführen wollte ).

Ich gewann, je öfters ich die Briefe durchlas, desto mehr die Ueberzeugung, daß der Interpolator kein Katholik und noch viel weniger ein Arianer, sondern viel=

1) Cf. Patr. apost. ed. Clericus 1724 II 43 not. 1. 79 not. 20. 2) Patr. apost. ed. 1724 II. II 43. 506.

3) Spicilegium II 325 sq.

4) Primitive Christianity reviv'd. Vol. I 1711. A dissertation upon the Epistles of Ignatius p. 1. 4. 80-93.

5) Zahn, Ignatius von Antiochien 1873 S. 132–141, 6) Quae de Ignat. epistolarum authentia etc. prolatae sunt sententiae enarrantur et diiudicantur. 1843 p. 32-35. 41.

mehr ein Apollinarist war, und ich glaube, diese bereits von Usher wenigstens als möglich ausgesprochene, aber nicht näher begründete und seitdem, soviel ich weiß, allgemein wieder aufgegebene Ansicht vollständig erhärten zu können. Bevor ich indessen an diese Aufgabe herantrete, ist nach dem dermaligen Stand der Frage zu beweisen, daß Pseudoignatius nicht, wie in der lezten Zeile beinahe allgemein angenommen wurde, ein Arianer war, und ich werde mich hiebei hauptsächlich an die bezüglichen Ausführungen von Zahn halten.

Für das arianische Bekenntniß des Pseudoignatius sollen vor allem gewisse Correkturen sprechen, die er an dem echten Ignatius vornahm, indem er Smyrn. Inser. nach deo naroós ein vpiorov einschob, Sm. 1, 1 das Ἰησοῦν Χριστὸν τὸν θεὸν τὸν οὕτως κτλ. burch ein τὸν θεὸν και πατέρα τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰ. Χρ., Gph. Sufct. δας Ἰ. Χρ. τοῦ Θεοῦ ἡμῶν διτώ ein I. Χρ. τοῦ σωτῆρς nμav und Eph. 1, 1 das v alpati Deov durch ein ev αἵματι Χριστοῦ erfente 1). Wein Sagegen ift auch jegt noch, wie dies bereits Cotelier 2) gethan hat, zu erinnern, daß er an vielen anderen Stellen, wo Christus deós heißt (Eph. 15, 3. Röm. Inser. 6, 3. Polyk. 8, 3), nicht änderte, daß er den Erlöser in den neuen Stücken selbst nicht selten Jeos nennt (Tarf. 1. 6. Ant. 4. 5. Eph. 7. Smyrn. 1. 5. Magn. 6. Philad. 4. 6) und daß ein ipiotos naτng auch schon beim echten Ignatius (Röm. Inser.) vorkommt. Was aber das aiua 'Iŋoov Xo̟. anlangt, so konnte er schon nach dem Sprachgebrauch des

1) Zahn, a. a. D. S. 133.

2) Patr. apost. ed. 1724 II 43 not. 3.

Ignatius so zu schreiben sich veranlaßt fühlen, weil derselbe diesen Ausdruck siebenmal (s. die Stellen in meiner Ausgabe der Patr. apost. p. 591), den andern nur einmal und zwar gerade an der Stelle gebraucht, an der geändert wurde, und dazu kommt noch ein Weiteres. Wenn man das Wort des hl. Athanafins e. Apoll. II c. 14 in Betract sieht: οὐδαμοῦ αἷμα θεοῦ δίχα σαρκὸς Tagadεdáxαow ai yoaqai, und ferner erwägt, daß der= selbe Kirchenvater zwei Capitel nachher die gerügte Redeweise arianisch nennt, so beweist die Aenderung, wenn auf sie überhaupt ein Gewicht gelegt werden soll, nicht für einen Arianer, sondern für einen Nicäner des vierten Jahrhunderts. Die fraglichen Aenderungen sind daher, von der lezteren ohnehin nicht zu reden, unmöglich zu betonen und wenn man glaubte, ihnen durch Vergleichung mit andern Stellen ein arianisches Relief geben zu können, so muß ich auch dieses Verfahren für verfehlt erachten.

Der Vater soll von Pseudoignatius ausschließlich als wahrhafter Gott anerkannt werden, bei Erwähnung des Sohnes dagegen soll der Ton überall auf das Erzeugtsein und die dadurch begründete Ungleichheit fallen und der Gedanke einer auf Wesenseinheit beruhenden Wesensgleichheit zwischen Vater und Sohn soll auf das geflissentlichste abgewehrt werden. Es soll mit polemischem Nachdruck gelehrt werden, daß Moses und die Propheten, wenn sie von Gott als dem einen und einzigen Gott reden, neben und nach welchem es keinen Gott gebe, vom Vater oder Gott des Alls und Aller im Unterschied vom Sohne Gottes reden 1). Allein wo ist

1) Zahn a. a. D. S. 132 ff.

be den

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