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II.

Recensionen.

1.

Zeitschrift des deutschen Palästina-Vereins. Herausgegeben von dem geschäftsführenden Ausschuß unter der verant= wortlichen Redaction von Lic. Hermann Guthe. Band I, Heft 1-4 mit 8 Tafeln und 2 Karten; Band II, Heft 1-3 mit 5 Tafeln. Leipzig 1878 und 79 in Commission bei K. Bädeker.

Nach mancherlei Vorbereitungen ist der „Deutsche Palästina-Verein" im September 1877 gegründet wor= den. Derselbe bezweckt die wissenschaftliche Erforschung Palästina's nach allen Beziehungen zu fördern und die Theilnahme daran in weitere Kreisen zu verbreiten, und läßt zunächst, unter Vorbehalt der Absendung eigener fünftiger Expeditionen nach Maßgabe allmählig ange= sammelter Mittel, seit 1878 eine Zeitschrift erscheinen in vierteljährlichen einfachen, oder auch nach Umständen halbjährlichen Doppelheften. Den Inhalt bilden Abhandlungen über topographische, ethnographische, naturwissenschaftliche, historische und archäologische Fragen aus dem

Gebiet der Erforschung Palästina's und der angrenzenden Länder behufs der Förderung des Verständnisses der Bibel. Dazu kommen Uebersichten und Kritiken über die gesammte einschlagende Literatur des In- und Auslandes, sowie statistische und politische Mittheilungen über die jeweiligen Zustände des modernen Palästina (Statut. d. Ver. z. Erforsch. Paläst. §. 3—5).

Mit Recht haben die Lorbeeren, welche in den letten 30 Jahren seit der Herausgabe des bahnbrechenden Robinson'schen Palästina-Reisewerks französische, englische, amerikanische Expeditionen in das h. Land und dessen Grenzgebiete errungen haben, die vereinzelten tüchtigen Kräfte, die auch in Deutschland für dieselben Zwecke seit Jahrzehnten thätig sind, zum Zusammentritt in eine größere Gesellschaft angeregt. Namhafte Resultate verdankte man schon der Jordanfahrt, welche Molineux 1847 im Auftrage der britischen Admiralität unternahm, noch größere der vom amerikanischen Offizier Lynch 1848 im Auftrage seiner Regierung ausgeführten. In Robinsons Fußstapfen trat mit Glück und großem Erfolg der Holländer Van de Velde, der 1851 und 52 Palästina,, von Dan bis Beerseba" durchreiste und aufnahm, und nebst einem Reisebericht die große Karte herausgab (deutsch bei I. Perthes, Gotha 1866), die wohl noch lange als die anerkannt beste zu gelten haben wird, tros mancher Irrthümer ein Meisterwerk riesigen Fleißes und zähester Ausdauer eines für Glauben und Christenthum begeisterten Mannes. Französische wissenschaftliche Strebsamkeit blieb nicht zurück: de Saulch, der Herzog de Luynes, der von seinem großen Reichthum für religiöse und wissenschaftliche Interessen den edelsten Gebrauch

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machte, und allen voran de Vogüé, im lezten Jahrzehnt Botschafter in Constantinopel und Wien, thaten sich durch Erforschungsreisen und archäologische Arbeiten über Palästina und die Grenzländer hervor. Durch Reichthum der Mittel und regelmäßiger Veröffentlichungen übertraf zulezt alle der englische und amerikanische Palestine Exploration fund, welcher den Quarterly Statements und anderen Publikationen eine auf genauester Vermessung Palästina's basirte Karte folgen lassen wird, deren Erscheinen im Interesse der Richtigstellung und -Schreibung von Hunderten arabischer Ortsnamen füglich noch länger auf sich warten lassen soll. Gerne schließen wir hier, ehe wir uns der neuen Zeitschrift zuwenden, den Verdiensten des Auslandes „das heilige Land, Organ des Vereins vom heiligen Grabe" an, das, nunmehr im dritten Jahrzehnt ehrenvoller Existenz, eine Fülle inte ressanter und belehrender Aufsäße und Notizen aufgespeichert hat. Seine praktischen Ziele verbieten ihm, eine streng wissenschaftliche Haltung an die Spiße zu stellen.

Wir haben nun den Inhalt der neuen Zeitschrift, die auch wir mit Freuden begrüßt haben, etwas zu mustern und Wichtigeres, was zur Förderung der Bibel= funde dient, daraus mitzutheilen.

Aus dem 1. Heft berichten wir über MittheiLungen aus Jerusalem von Baurath Schick. Er beschreibt neu entdeckte Felsengräber am Berg des bösen Rathes und die antiken Reste an der Nordwestmauer von Jerusalem, S. 11-24, und gibt dazu sorgfältig gezeich= neten Grundriß, Situationsplan und Durchschnitt. Es zeigte sich dabei eine neue Art des Verschlusses der alten Felsengräber, und nicht weit davon sind mehrere, in den

Fels gehquene Troggräber, sodann Schiebgräber, hinter welchen wieder Troggräber waren, so daß die Leichen, welche in lettere gelegt werden sollten, erst durch die davor befindlichen Schiebgräber hindurch geschoben werden mußten. Es kam ein Deckel darüber, und sobald auch auf diesem eine Leiche lag, wurde die hintere Oeffnung des Schiebgrabes mit einer Platte verschlossen, und ebenso die Leiche im Schiebgrabe gegen die Kammer hin. Auf dem zur zweiten Abhandlung mitgetheilten Plan wird der Lauf der dritten Mauer im Nordwesten genau festgestellt. Sie war darnach nicht weit außerhalb der jeßigen Mauer gelegen, die 1540 gebaut wurde und mit deren Linie sie ziemlich zusammenfällt.

Der Bericht Prof. Socin's über neue Erscheinungen auf dem Gebiet der Palästinaliteratur ist reichhaltig und sehr genau abgefaßt, und erstreckt sich auf die diesfälligen Erscheinungen aus 1876/77 nach den Rubriken der Bibliographie, Zeitschriften, periodischen Blätter, Geschichte, Zustände, Sitten und Gebräuche des heutigen Palästina, Archäologie, Geographie, Reisewerke, die auch zum Theil die angrenzenden Länder betreffen. Aus diesen Mittheilungen heben wir Einzelnes heraus. In Frankreich zeigt sich die Gesellschaft pour la publication des textes relatifs à l'histoire et à la géographie de l'Orient latin, Genève, sehr rührig. Desselben Werthes sind die Chroniken, welche H. Prug veröffentlicht (Danzig, Quellenbeiträge 1876). Von dem unermüdlichen Palästinafahrer Tobler ist noch ein Band alter Reiseberichte zusammengestellt worden, der nach seinem Tod erschien: Itineraria et descriptiones Terrae S. Er enthält: Itinerarium a Burdigala (Bordeaux) Hierusalem

usque (333). S. Hieronymi peregrinatio S. Paulae (404). Paula et Eustochium de locis Sanctis (386). S. Eucherius de locis quibusdam sanctis (um 440). Breviarius de Hierosol. (um 530). Theodosius de terra s. (um 530) und de situ terrae s. secundum Theodos. Antonini Mart. perambulatio locorum s. (um 570). De locis transmarinis s. beati Antonini M. Arculfi relatio de locis s. ab Adamnano scripta (um 670) und Arculfi relatio altera. Beda venerabilis de locis s. (um 720) und Relatio Bedae abbreviata; nebst einem Fragment zum 1. Buch Arculfs (Genf 1877). 1874 waren von Tobler ähnliche Descriptiones aus dem 8. 9. 12. 15. Jahrh. veröffentlicht worden. Touristenwerke sind zahlreich in deutscher, französischer, englischer Sprache (auf das von H. Socin selbst nunmehr in 2. Auflage veröffentlichte Reisebuch gedenken wir demnächst ausführlicher zu reden). Josua's Grab ist bei Harit (Refr Heres) gefunden worden. In den Statements von 1877 der englischen Erforschungsgesellschaft hat Conder in einem Auffah über Samarien mit Grund Sichar von Sichem getrennt und sieht es beim heutigen Asker (mit dem es allerdings entschiedene Lautähnlichkeit hat, ohne daß die im vorgesezten Ajin statt Alef liegende Schwierigkeit und die appellat. Bedeutung von arabischem Asker, Heer, zu verkennen sein dürfte). Den nördlichen Theil Palästina's haben die Engländer vermessen und in den Statements darüber berichtet. Auch liegt von Schick ein Reisebericht über Galiläa und von Baarts einer über das Ostufer des Tiberassee's vor. Die der neuesten Zeit angehörige Entdeckung von reichhaltigen Bernsteinlagern im Libanon (O. Fraas, drei Mon. im Lib. und M.

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