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II.

Johann Gottfried Herder.

(Leben.)

Der Prophet bedarf eines Verkündigers. Den Heroen der neueren Poesie hat es an einem solchen nicht gefehlt; wenn schon Lessing den Ablauf einer früheren und den Beginn einer neuen Literaturperiode ankündigt, so steht noch ungleich mehr Herder an ihrer Schwelle. In einer wahrhaft wunderbaren Weise, wie man sich dessen vielleicht nicht hinlänglich bewußt geworden, wurde er aus dem entlegensten Winkel des deutschen Vaterlandes berufen, mächtig einzugreifen in den Mittelpunkt der literarischen Bewegung, welche Deutschland groß gemacht und selbst für die Folge von der entschiedensten politischen Bedeutung geworden ist.

Herder wurde zu Morungen, einem kleinen Städtchen in Ostpreußen, geboren, am 25. August 1744, er war also zwanzig Jahre jünger als Immanuel Kant. So versteckt der Ort, so untergeordnet war auch die Lage seiner Familie. Herders Vater bekleidete das Amt des untersten Lehrers einer Schule, und zwar fiel ihm die Abtheilung einer Mädchenschule anheim. Er war ein frommer Mann, aber sonst von keiner sonderlichen Bildung; sein Lesekreis ging nicht über Bibel und Gesangbuch hinaus, und so wollte er auch bei dem Sohn kein anderes Buch dulden. Wie viel mußte sich ereignen, um diesen nach Weimar und in den Brennpunkt der Literatur zu bringen! Herders Leben ist nicht reich an auffallenden Erlebnissen, aber es ist voll merkwürdiger Wendungen, welche eine

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