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des Boris gegen den Usurpator anordnete. Als Boris Godunow starb, ward sein Sohn Theodor zum Herrscher erwählt und Alle leisteten ihm den Eid der Treue. Aber Basmanow ging zum falschen Demetrius über, und an diesem Verrathe betheiligten sich auch Andere. Der Fortgang der feindlichen Waffen und die Beispiele solchen Verrathes brachten Schrecken über die Hauptstadt. Die schriftlichen Erlasse des Usurpators wurden schon öffentlich von der Schädelstätte *) herab verlesen. Der Patriarch bat die Bojaren, das Volk zur Treue zu ermahnen, und bezichtigte selbst in der Kirche die Unverständigen, die im Begriffe waren meineidig zu werden. Viele jedoch leisteten dem Usurpator den Eid der Treue, aber der Patriarch blieb fest. Bösewichter drangen zur Zeit der Liturgie in die Kirche, wo der Prälat in eigener Person den Gottesdienst verrichtete, und rissen ihm im Altare die Prälatengewänder vom Leibe. Hiob nahm das Bild der Mutter Gottes das er auf der Brust trug - ab, legte es bei dem wunderthätigen Bilde von Wladimir nieder und betete laut mit Thränen: » Gebenedeite Mutter Gottes! Hier an dieser Stätte ist mir dieses Brustbild als Abzeichen der Prälatenwürde umgelegt worden, und mit ihm habe ich das Wort deines Sohnes und unseres Gottes verkündet und habe zwölf Jahre hindurch die Lauterkeit des Glaubens gehütet. Jetzt, wie ich sehe, muss das Reich um unserer Sünden willen - Unglück erfahren, während der Betrug und die Häresie triumphiren. Rette und befestige die Rechtgläubigkeit durch deine Gebete zu deinem Sohne! << Dieses fromme Gebet erbitterte die Bösewichter die Diener des falschen Demetrius nur noch mehr. Sie zogen dem Prälaten ein einfaches Mönchsgewand an, schleppten ihn schmachvoll über den öffentlichen Platz, und nachdem sie ihn endlich in einen Bauerwagen gesetzt, schickten sie ihn in das Staritzkysche Kloster, wo sein früherer Aufenthalt gewesen war. Godunow's Sohn, der Zar Theodor, ward erschlagen. Als der vom Usurpator zum Pa

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*) Lobnoe Mesto (wörtlich: Schädelstätte) ist eine runde, um einige Stufen erhöhte und mit einer niederen Steinmauer eingezäunte Estrade auf dem rothen Platze, der den Kreml vom Kitaigorod trennt, auf welcher ehemals die Hinrichtungen stattfanden, wie auch von derselben herab die öffentlichen Bekanntmachungen geschahen.

den

triarchen erwählte Ignatius sich des Anstandes wegen Segen von Hiob erbat, antwortete dieser uneingeschüchtert: » Wie die Rotte, so der Ataman, wie die Schafe, so der Hüter. «<

Nicht lange (von Juni 1603 bis März 1606) trieb der erste Usurpator mit seinen Polen sein Unwesen in Moscau. Basilius Jwanowitsch Schuisky ward durch Wahl auf den Thron erhoben. Der neue Zar liess es sich vor allem angelegen sein, einen legitimen Patriarchen einzusetzen. Der Greis Hiob hatte schon sein Gesicht verloren und sagte sich selbst von der Patriarchenwürde los. So wurde denn der Kasansche Metropolit Hermogen erwählt, ein Mann von unerschütterlicher Festigkeit und strenger Gerechtigkeit. Hermogen war als Patriarch eine stützende Säule für die Kirche wie für den Staat. Obschon der Usur

pator öffentlich erschlagen und sein Leichnam auf dem Platze vor dem Kreml beschimpft worden war, so beschwichtigte sich der durch den Namen des Zarewitsch Demetrius aufgeregte Sturm dennoch nicht sofort; erst der Zukunft war es vorbehalten, denselben zu beruhigen.

Basilius hatte, als er noch Bojar war, nicht den Muth gehabt, die gewaltsame Tödtung des Zarewitsch Demetrius dem Zaren Theodor zu entdecken. Jetzt, nachdem er auf den Thron erhoben war, that er dem zarischen Märtyrer feierliche Ehre an und liess seine irdischen Ueberreste nach Moscau bringen. Aber wahrscheinlich hatte er sich nicht hinlänglich gedemüthigt, um den Zorn Gottes über die Unlauterkeit seines Herzens auszulöschen. Anfänglich begann eine Aufregung darüber, dass Basilius angeblich nur von Moscau gewählt worden sei; sodann ging das Gerede, dass man dem Demetrius den Eid der Treue doch nicht brechen könne, der sich während des Volksaufruhrs gerettet habe und aus Moscau entwichen sei. Vergeblich entsandte die Kirchenversammlung den Metropoliten Paphnutius zu den Aufrührern, um sie zu ermahnen. Der Zar und die Versammlung beschlossen, das Zeugniss des Volkes aufzurufen. Hermogen entbot den greisen Patriarchen Hiob nach Moscau. Vor einer grossen Versammlung des Volkes in der Kathedrale zur Himmelfahrt Mariae legte Hiob alle die Sünden dar, die das Volk seit dem Tode des Zaren Theodor Johannowitsch begangen, alle Eide, die

#zeren tate. e, en Koscan maer dem Namen des nemtacten Demetons in seizen Mauern beherbergt habe und ♫ weten alglichem Eade er Angesichts von gian Moseau — za Crvade pagan w. Zan Schlusse ertene er af dringende Beam des Tukes dem Verblendeten die Absciation. Die Polen voar baarden enten sesez Demetrius, ater Watzscheitdenkeit nach ene huden. Wederum erschieden polnische Truppen zur Cnterazzung des pan sction Alen bekannten Usurpators. Nichts dedu velger gingen verrätherische Bojaren gleichgültig vom Zeren zum Diche von Tuschino über. In den Stadten wurden de Gemnther aufgeregt. - der Patriarch bieb fest, ein treuer Verteidiger des Zaren und des Vaterlandes. Bald ermahnte er mit Worten, dem legitimen Zaren die Treue zu bewahren, bald entsandte er Rundschreiben, in welchen er zur Belehrung des Volkes - die Thaten und den Tod des ersten Usurpators beschrieb. Und die Kirchenhirten folgten überall dem Geiste des russischen Oberhirten. Theoctist, Erzbischof von Twer, versammelte bei dem ersten Aufstande im November 1606 seine Bojarenkinder und alle Bürger und begeisterte ihren Muth gegen die Aufrührer, und so ward der Feind von Twer zurückgeschlagen. Das zweite Mal, im J. 1608, vermochte Twer sich nicht zu halten, der Prälat wurde gefangen und getödtet. Gerasimus von Susdal starb in der Verbannung, wollte aber nicht die Fürbitte für den Usurpator halten. Gennadius von Pskow entsandte seine und des Klosters Bauern, um den Aufruhr zu dämpfen, und überlebte den Verrath seiner Stadt nicht. Glücklicher war Isidor von Nowgorod; es gelang seinen Ermahnungen das Volk zu gewinnen, und Nowgorod beschloss, ungeachtet des Verrathes von Pskow, Basilius den Eid der Treue nicht zu brechen. Es entbot den Helden des Vaterlandes Skopin-Schuisky zu sich. Joseph von Kolomna, der sich dem ersten Usurpator widersetzt hatte, ward von den Kriegern des zweiten die er zur Besinnung zu bringen umsonst bemüht war ergriffen und an eine Kanone gebunden fortgeschleppt; unter seiner Führung blieb auch seine Heerde ihrer Pflicht treu. Verräther aus Perejaslaw, angeführt von einem polnischen Befehlshaber, überfielen (1608) Rostow. Viele der Einwohner entflohen nach Jaroslaw

und luden ihren Oberhirten Philaret ein, mit ihnen zu ziehen. Der Metropolit antwortete jedoch, dass er seine Heerde in der Gefahr nicht verlassen werde. Der Feind brach in die Stadt ein und verheerte Alles mit Feuer und Schwert. Die Bürger flüchteten sich in die Kathedralkirche, wo der Metropolit in vollem Ornate sie ermahnte, sich den Bösewichtern nicht zu übergeben, und sie durch die Communion des heiligen Sacraments zum Märtyrertode vorbereitete. Als die Feinde die Kathedralkirche bestürmten und es ihnen gelungen war die Thür mit Gewalt einzuschlagen, ging der Metropolit mit Brod und Salz zu ihnen hinaus und flehete sie an, der Stammesgenossen zu schonen! Aber die wilde Rotte machte alle Vertheidiger der Kirche nieder, plünderte das Heiligthum und schickte den Metropoliten barfuss mit zerrissenen polnischen Kleidungsstücken und einer Tatarenmütze angethan - in das Lager des Diebes von Tuschino. Erst lange nachher wurde Philaret durch ein Detachement Skopin-Schuisky's, unter den Mauern des Wolokolamschen Klosters dem Feinde entrissen.

Mehr als alle übrigen zeichnete sich das Kloster des ehrw. Sergius durch seine Standhaftigkeit aus und leistete dadurch dem Vaterlande den wesentlichsten Dienst. Der Zar Basilius erhielt von demselben noch vor dessen Belagerung 18,000 Rubel und während der Belagerung selbst noch 2000 Rubel. Der litthauische Hetman Sapega und der verwegene Parteigänger Lissowsky rückten heran, um das Kloster einzunehmen, das auch seiner Lage wegen von Wichtigkeit war. Im Anfange der Belagerung standen Sapega 30,000 Mann zu Gebote, während innerhalb der Mauern des Klosters die Zahl der von zwei Wojewoden befehligten Vertheidiger nicht 2500 Mann überstieg, überdem auch die Mauern des Klosters an gewissen Stellen bereits alt und darum unzuverlässig waren. Das Kloster war aber stark durch den Glauben und den Schutz des ehrw. Sergius. Die Belagerung dauerte 16 Monate. Entschlossen waren die Angriffe des Feindes, eine grosse Anzahl von Geschützen spieen Feuer und beschossen die Mauern hart, die Thürme wurden unterminirt; aus Mangel an Nahrung und frischem Wasser brach im Kloster endlich der Skorbut aus, aber Alles ertrugen die Mönche des Sergius standhaft. Sie machten kühne Ausfälle gegen den Feind

Gesch. d. Kirche Russlands. II.

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und zerstörten seine Werke. Der Archimandrit Joasaph bewaffnete Alle durch das Gebet gegen die lateinischen Polen. Und Sapega konnte zu seiner Schmach die » grauen Krähen «< nicht aus ihrem Neste vertreiben!

Ungeachtet aller Bemühungen der Wächter der Kirche, die Treue gegen den legitimen Zaren aufrecht zu erhalten, ungeach– tet der Festigkeit und der klugen Massregeln des Basilius selbst, verringerte sich doch die Zahl der ihm treu Gebliebenen immer mehr. Unterdessen rückte Sigismund mit regulären Truppen in Russland ein, um den Moscowischen Thron für sich oder seinen Sohn zu gewinnen. Schuisky wankte auf seinem Throne. Schon im Februar 1609 war man Willens gewesen, ihn von demselben zu stossen. Die Festigkeit des Patriarchen Hermogen hatte damals über die Aufregung der Bojaren triumphirt und der Patriarch einen Aufruf an das Volk erlassen. Im J. 1610 wurde Moscau von den Kriegshaufen des Usurpators bedrängt. Die Bojaren erhoben sich abermals gegen Basilius. Mit Gewalt führten sie den Patriarchen in ihren Rath und verlangten, dass Basilius vom Throne gestossen werde. Der Patriarch verweigerte jedoch seine Zustimmung und entfernte sich aus der Versammlung. Da ergriffen sie Basilius und kleideten ihn wider seinen Willen

zum Mönche ein. Die Anhänger des Usurpators verlangten nun den vacanten Thron für diesen Landstreicher, aber Jolkewsky rückte vor die Hauptstadt. In dieser Noth schlug Mstislawsky der Duma vor, Wladislaw zum Zaren zu erwählen. Der Patriarch dagegen ermahnte, die Kirche nicht weltlichen Interessen zu opfern, und schlug vor, dem jungen Michael Romanow die Krone anzutragen, der ein Grosssohn der guten Anastasia, der Gemahlin Johann's des Schrecklichen, war. Aber die Erscheinung Jolkewsky's unter den Mauern Moscau's und die Intriguen Soltikow's machten die Majorität auf die Seite Wladislaw's neigen. Wladislaw ward zum Zaren ausgerufen, doch mit der Hermogen gestellten Bedingung: dass er vor Besteigung des Thrones den orthodoxen Glauben annehme, jedes Band mit dem Papste löse, für jeden, der den orthodoxen Glauben verlasse, eine gesetzliche Strafe festsetze und sich mit einer Russin verheirathe. Jolkewsky war über diese Vorschläge der Duma froh und schloss

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