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Pilgerherbergen. Zur Zeit der Pest, die in den Gebieten von Nowgorod und Pskow wüthete, ordnete er für alle Nowgoroder ein strenges Fasten am Mittwoche und Freitage an, während er selbst an diesen Tagen Fürbitten mit Processionen unter Vortragung des Kreuzes hielt, und seine christliche Hoffnung ward nicht getäuscht, denn die Pest brach in der Stadt Nowgorod nicht aus.

3. Die Klöster ihres Theiles spendeten von ihren Einkünften gleichfalls Almosen an die Armen und Gefangenen.

§. 43. Das Mönchthum. Drangsale des Südens von Seiten der Mohamedaner.

Ungeachtet der veränderten, dem Mönchthume keineswegs günstigen Richtung, die der Volksgeist genommen hatte, war die Neigung zum Mönchsleben zur Zeit des Patriarchenthumes, besonders in der ersten Hälfte dieser Periode, doch noch ziemlich stark. Die Patriarchen waren eifrig bemüht diese Neigung zu unterhalten, und die Drangsale der Zeit trugen das Ihre dazu bei. Während der Patriarchenperiode wurden in den verschiedenen Eparchieen (mit Ausschluss der Metropolie von Kiew) an 175 Klöster errichtet und die eifrigen Erbauer vieler derselben waren die Patriarchen selbst. Bekannt sind die grossartigen Klöster des Patriarchen Nicon, Neu-Jerusalem, das Iberische und das Kreuzeskloster. Der grösste Theil dieser neuen Klöster ward in jenen Bezirken errichtet, die erst vor Kurzem angesiedelt worden waren, wie in Sibirien und den Gouvernements von Woronesch und Tambow. Das neue Feld der Gnade trug reichliche Früchte der Liebe zum Herrn. Gegen 100 der neuen Klöster gehören der ersten Hälfte dieser Periode an, während in der zweiten selbst einige der bisher bestandenen Klöster geschlossen wurden, was zum Theil als eine gegen den Raskol gerichtete Massregel betrachtet werden muss, während anderen Theils die Wuth der Polen und Schweden viele Klöster zerstörte, so dass kaum die Mauern derselben stehen geblieben waren. Ueberdem wohnten in einigen Klöstern ohnehin nur 2 bis 3 Mönche mit ausnehmend beschränkten Existenzmitteln. Das Schwert des Westens hatte

zwar die Liebe zu den Klöstern wieder wach gerufen, aber der polnische Krieg, unter den Zaren Alexis und Theodor, auch wiederum die Mittel selbst der reichen Klöster bedeutend erschöpft. Unter so bewandten Umständen hielt man es für das Beste, die kleinen armen Klöster mit Aufhebung ihrer Selbstständigkeit der Sorgfalt der Prälatensitze und der berühmteren Klöster zu übergeben. Mittlerweile trat das Schisma auf und suchte sich Allem zuvor eine Zufluchtsstätte in dunklen Winkeln, wie eine solche die armen Klöster demselben darboten. Da erheischte es die hirtliche Weisheit, einige derselben zu schliessen, andere den Bischofssitzen zur besseren Aufsicht zu subordiniren. Besonders sah man in Bezug auf die Gründung neuer Klöster die Nothwendigkeit ein, mit der grössten Vorsicht zu Werke zu gehen. Aus derselben Rücksicht ging das Verbot hervor, Männer zu Lebzeiten ihrer Frauen, und diese zu Lebzeiten jener einzukleiden. Der Zar Peter befahl im J. 1704, alle Laienbrüder und Laienschwestern aus den Klöstern auszuweisen, die dort ohne förmliche Einkleidung lebten, für welche ein reiferes Alter festgesetzt wurde. Mittelst Ukases vom J. 1703 verbot er, neue Klöster zu errichten.

Im Süden erweckte die Verfolgung des orthodoxen Glaubens einen warmen Eifer für das Mönchthum. Der rechtgläubige Adel baute ein Kloster nach dem anderen als sichere Burgen der Rechtgläubigkeit, als Stätten geistlicher Sammlung für die Dulder in der Zeit. Bis zur Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden in Litthauen und Weissrussland gegen 45, in Volhynien, Roth- und Kleinrussland gegen 55 neue Klöster gegründet. Die Unterordnung der kleinen unter die Aufsicht der grösseren Klöster wurde im Süden für noch nothwendiger erkannt als im Norden, weil man dort damit die Absicht verband, die Klöster der Rechtgläubigkeit einigermassen wenigstens vor den Gewaltthätigkeiten und Plünderungen von Seiten der Heterodoxen sicher zu stellen.

Das durch den Fanatismus Roms der Rechtgläubigkeit auferlegte Kreuz weckte in den orthodoxen Klöstern ein Leben strenger Abtödtung. Vom Hasse verfolgt, von Armuth gedrückt, suchten sie Trost im Himmel und blühten durch Frömmigkeit auf. Das war um so erfreulicher für die Rechtgläubigkeit, als die

von den Unirten eingenommenen

Klöster allmählig herabkamen und verfielen. »Schau einmal, von Vorurtheil unbefangen, - sagte der Metropolit Peter Mogila zu einem Unirten auf unsere orthodoxen Klöster hin, wie sie dürftig sind, kaum den nöthigen Unterhalt finden, Drangsale aller Art zu erdulden haben;

schau im Kiewschen Bezirke (ich rede nicht von den mit Land dotirten Klöstern) auf das Kloster von Meschigorsk, in welchem mehr als 150 Mönche in Gemeinschaft zusammenleben, sich nach dem Beispiele des grossen Anachoreten Antonius von ihrer Hände Arbeit nährend. Schau nach dem Dniepr hin, dort leben im Mgarskyschen und Gustynschen Kloster die Brüder in der Gemeinschaft und klösterlicher Ascese. Der. kleinen Klöster will ich nicht erwähnen. Schau auf das Trigorskysche Kloster, das ebenfalls ein Kloster gemeinschaftlichen Zusammenlebens ist, dort wirst du wenigstens 80 Mönche wahrnehmen, die ein reines Leben in hoher Demuth führen! Gehe zum Einsiedlerkloster in der Bukowina, dort wirst du an 200 im Fleische wandelnde Engel finden, die den Einsiedlern des Alterthumes nachahmen. Sieh dir das Krechowsche Kloster bei Lemberg an, dort leben, ebenso wie im Einsiedlerkloster, einige Dutzend Mönche ohne alle Mittel in stiller Frömmigkeit. Richte dein Auge noch nach Weissrussland, dort ist unweit Orscha das Kuteïnsche Kloster, wo du zum mindesten 200 Brüder finden wirst, die ebenfalls noch im irdischen Leibe wandelnd schon das Leben der Engel nachahmen. Dasselbe findest du im Boinitzkyschen Kloster, vieler anderer zu geschweigen. Du musst ob du willst oder nicht eingestehen, dass, wie es zu der Apostel Zeiten inmitten von Trübsalen, Noth und Bedrückungen aller Art war, so auch bei uns rechtgläubigen Russen die Kraft Gottes nach seinem heiligen Worte in uns Schwachen mächtig ist.«<

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Ein hohes Beispiel ascetischen Lebens gab der gottselige Hiob, mit dem Beinamen der Eiserne. Schon in seinen jungen Jahren durch sein strenges Leben bekannt geworden, wurde er aus dem Ugorschen Kloster in Rothrussland durch den Fürsten Ostrogsky nach dem Dubenskyschen Kreuzeskloster berufen, dessen Brüderschaft er 20 Jahre hindurch als Abt vorstand. Die

Grossen wie das Volk zollten ihm Hochachtung und kamen seine Unterweisungen anzuhören. Er aber, den Ehrenbezeigungen ausweichend, entfernte sich heimlich nach dem Potschajewschen Berge, wo man ihn gleichfalls zum Abte erwählte. Der Erscheinung der Mutter Gottes gewürdigt, siedelte er im J. 1654 nach der seligen Ewigkeit über.

Einige haben ihr Leben für die Rechtgläubigkeit dabingegeben und sind durch die Unverweslichkeit ihrer irdischen Ueberreste verherrlicht worden. »Der Zahl der in Unverweslich

keit ruhenden Heiligen -schrieb George Konissky zum Troste der Rechtgläubigkeit — muss der ehrwürdige Märtyrer Athanasius Philippowitsch (um 1648) beigezählt werden, der von den römischen Katholiken in unserem orthodoxen, bei Brest ausserhalb der Stadt gelegenen Kloster erschlagen, nun schon über 450 Jahre durch die Kraft Gottes heil und unverwest in der Erde ruht.« Bis zum Jahre 1700 gehörte noch die Mehrzahl der Klöster des Südwestens dem rechtgläubigen Bekenntnisse an, nachdem sie sowohl den schmeichelhaften Anerbietungen des römischen Fanatismus widerstanden, wie auch seine harten Verfolgungen erlitten hatten.

Die Last der Leiden, welche die Orthodoxie des Südens zu ertragen hatte, ward noch durch die beständigen Feinde des Namens Christi, die Tataren und Türken, vermehrt, die ab und zu verheerende Einfalle in die Ukraine machten. So geschah es im J. 1678, als der Sultan den wenig befähigten Sohn des grossen Bogdan Chmelnitzky, George, aus dem Gefängnisse entlassend, ihn -- wie zum Spotte – Fürsten der Ukraine nannte und Tataren und Türken mit ihm sandte, um Kleinrussland zu verheeren. Tschigirin wurde mit Feuer verheert, ebenso Ka new (beide im Gouv. Kiew, wo in der Klosterkirche eine Menge Christen in den Flammen erstickt wurden. Zu derselben Zeit übergaben die eingefleischten Feinde des Christenthumes den vom Metropoliten Joseph (1663–4672 zum Archimandriten von Owrutsch Volhynien eingesetzten Macarius dem Märtyrertode, der 10 Jahre hindurch dem Kloster vorgestanden und Chmelnitsky eine Zufluchtsstätte geboten hatte, als dieser nicht wusste, wo er sein Haupt hinlegen sollte.

Fünfte Periode.

I. Die Verwaltung.

§. 1. Errichtung des Synod.

Vom Jahre 1721 an begann für die russische Kirche eine neue Periode ihres irdischen Bestehens, durch eine wichtige Veränderung in der Zusammensetzung ihrer obersten Verwaltungsinstanz.

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Im J. 1720 wurden die Hirten der russischen Kirche zu einem Concil zusammenberufen. Unter dem Vorsitze des Zaren selbst verhandelte die Versammlung über die oberste geistliche Verwaltung. Man fand es für zweckmässig, die Verwaltung der Kirche statt einem Patriarchen vielmehr einer beständigen Versammlung von Hirten anzuvertrauen. Als Ursachen gab man folgende an. a) Die Berufsthätigkeit des Einzelnen kann durch Krankheit oder Tod unterbrochen werden, eine Versammlung dagegen ist im Stande, die Geschäfte ohne Aufenthalt fortzuführen und den aufsteigenden Zweifeln und Bedenken jederzeit die entscheidende Lösung zu geben. b) Die Wahrheit wird leichter durch eine Versammlung als durch den Einzelnen erforscht. c) In den Entscheidungen einer Versammlung dürfte mehr Unparteilichkeit anzutreffen sein, als in den Entscheidungen des Einzelnen. d) Auch haben die ersteren grösseres Gewicht und Ansehen, und werden deshalb bereitwilliger befolgt werden als die letzteren. In Erwägung alles dessen ward der Beschluss gefasst, eine permanente geistliche Versammlung niederzusetzen,

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