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um so dringender, das Mönchswesen der wachsamsten Controle zu unterwerfen. Der eigenmächtige Uebergang aus einem Kloster in das andere war aufs strengste verboten. Noch strenger war die Einkleidung eines verehelichten Individuums verboten, wenn nicht gleichzeitig auch der andere Ehegatte in's Kloster ging. Da die Aussetzung eines Gehaltes an jeden einzelnen Mönch Veranlassung zur Schwächung des genossenschaftlichen Lebens so wie der guten Ordnung in den Klöstern gab, so musste der Synod zu wiederholten Malen die Aufrechthaltung der angelobten Genossenschaft und die Beobachtung wenigstens gemeinsamer Mahlzeiten einschärfen. Unter den Kirchenhirten war es vorzugsweise der gottselige Metropolit Gabriel, der eine besondere Sorgfalt auf die Aufrechthaltung eines frommen Sinnes in den Klöstern verwandte. In allen Mönchsklöstern seiner Eparchie führte er die klösterliche Genossenschaft ein und entwarf Regeln für das gemeinschaftliche Zusammenleben. Ueberall, wo er nur konnte, forschte er nach erfahrenen Greisen und berief sie in seine Klöster. So berief er den Einsiedler Adrian nach Konewetz und Nazarenus nach Walaam (beides Inseln mit Klöstern im Ladogasee). Aber nicht nur die Klöster seiner eigenen Eparchie lagen ihm am Herzen, er pflanzte die Frömmigkeit durch erfahrene Männer seiner Wahl auch in fremden Klöstern, wie z. B. in dem Rybinschen Kloster am Flusse Jug (Gouv. Wologda) und dem Simonschen Kloster in Moscau. Er war die Seele des Mönchthumes seiner Zeit, indem er die Mönche, sei es durch Briefe, sei es durch mündliche Unterhaltung oder andere Mittel, belehrte, erweckte und aufmunterte. Es gab keinen frommen Streiter jener Zeit, mit dem er nicht in geistige Gemeinschaft getreten wäre.

§. 44. Einzelne Helden der Frömmigkeit. Tichon Sadonsky.

So lange der Geist der Gnade bei einer Kirche bleibt (und er wird bei der wahren Kirche bleiben bis an der Welt Ende), kann es in derselben, wie auch immer der Geist der Zeit sich gestalten möge, doch nie an treuen Repräsentanten des Geistes Christi fehlen. In der russischen Kirche gab es auch in dieser letzten Periode ausgezeichnete Helden der Frömmigkeit. Solche

waren in Kiew : - der scharfsichtige Dositheus, der 30 Jahre in dem Senaksarschen Einsiedlerkloster in strenger Clausur lebte, sodann der Vorsteher dieses Klosters, der Vater Theodor Uschakow, in dem Sarowschen Einsiedlerkloster der Abt Pachomius, die Einsiedler Alexander und Marko, im Walaamkloster: Nazarenus und Kleon, stark im geistigen Gebete (1811), -im Optinschen Kloster: Theophan, der in der ersten und letzten Fastenwoche sich aller Speise enthielt, in den übrigen aber nur jeden dritten Tag Speise zu sich nahm (1849), im Sadonschen Kloster: George, aus dem adligen Geschlechte der Maschurin und viele andere. Wir erwähnen hier nur derer ausführlicher, die durch ihre frommen Werke besonders bekannt geworden sind.

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Zu solchen gehört der gottselige Tichon, ein Muster der Hirten auf dem Bischofssitze zu Woronesch, ein Muster auch christlicher Liebesthätigkeit in der Zurückgezogenheit zu Sadonsk. Krankheitshalber hatte er sich von seinem Hirtenamte losgesagt. Die Nächte brachte er im Gebete zu, der Morgen und Abend war dem Lesen des Wortes Gottes gewidmet, wie er auch den Gottesdienst in der Kirche nicht versäumte. Ein Verlust an jenen Stunden, die der Unterhaltung mit Gott geweiht waren, erschien ihm als der empfindlichste, und er bat den Zellendiener, in den Stunden seines Gebetes jeden Besuch abzuweisen. Oft, voll Trauer über seine Sünden und mit bittern Thränen zur Erde niederfallend, rief er nur: » Herr, erbarme Dich! Ich habe nichts von mir selbst, Alles ist Gottes, nicht unser!« So sprach der Prälat, der fromme Streiter, und gab seine ganze Pension den Armen hin, ja, wandte ihnen auch das zu, was wohlthätig gesinnte Personen ihm zukommen liessen. Nächst dem Gebete war die liebste Beschäftigung für Tichon die Unterhaltung über das Heil der Seele. Er versammelte die Kinder um sich und lehrte sie zu Gott zu beten, band mit den Bauern Gespräche an und weckte in ihnen die Liebe zur Arbeit und zur Frömmigkeit, während er mit den Unglücklichen ihre Bekümmerniss theilte. Zuweilen besuchte er auch Bekannte und das geschah meist dann, wenn sie es am wenigsten erwartet, aber das grösste Bedürfniss seines guten Rathes hatten. Ausser seinen mündlichen Unter

haltungen führte er auch einen frommen Briefwechsel, in welchem er seine Gedanken schriftlich auseinandersetzte. Sein >> geistlicher Schatz, gesammelt für die Welt « war die Frucht seiner Betrachtungen über die Natur und die Menschen, die er in der Zurückgezogenheit (1777-1779) angestellt. In den letzten zwei Jahren seines Lebens litt er viel an Kopfweh und Nervenzufällen und entschlief im Frieden am 13. August 1783.

§. 42. Païsius Welitschkowsky.

Païsius Welitschkowsky bildete viele fromme Streiter für die Kirche Russlands, obschon er den grössten Theil seines Lebens in der Moldau zubrachte. Nach dem Tode seines Vaters, eines Polta waschen Erzpriesters, als Waise zurückgeblieben, erwachte in ihm schon frühe eine brennende Liebe zum Einsiedlerleben. Aus der Kiewschen Lehranstalt, in welcher er vier Jahre verblieben war, begab er sich nach dem Liubetschkyschen und sodann nach dem Medweditzkyschen Einsiedlerkloster. Die Verfolgung der Uniaten führte ihn jedoch nach der Lawra des Höhlenklosters zurück und der Eifer für ein strenges, ascetisches Leben zog ihn auch von hier nach der Wallachei fort, wo er drei Jahre in einer Mönchshütte zubrachte. Derselbe Eifer führte ihn weiter nach dem Berge Athos, wo er sieben Jahre als schweigsamer Einsiedler zubrachte. Vom J. 1754 an sammelten sich wider seinen Willen erst 12, dann 50 Brüder um ihn. Païsius theilte gleichmässig mit der Brüderschaft die Arbeit der Hände; er schlief nur drei Stunden und verwandte die übrige Zeit der Nacht auf das Gebet und die Uebersetzung griechischer Bücher in das Slavonische. Er unterwies die Einsiedler im geistigen Gebete; das erregte wider ihn einen der Greise vom Berge Athos, der jedoch nachdem er eine schriftliche Erklärung von Païsius erhalten sein Unrecht einsah. Die Enge der Einsiedelei, so wie die Habsucht des türkischen Aga zwangen Païsius, mit seiner Brüderschaft nach der Wallachei zurückzukehren. Sich hier im Kloster Dragomirn niederlassend, richtete er eine Genossenschaft nach der Studitenordnung ein. Nach seiner Anleitung musste jeder der Brüder, besonders der neu eingetretenen,

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jeden Abend sein Sündenbekenntniss vor einem älteren Genossen ablegen. Zur Winterszeit und besonders in den grossen Fasten trug Païsius jeden Abend während der Mahlzeit die Lehre irgend eines der Väter-Einsiedler vor und begleitete das Gelesene mit seinen Erklärungen. An einem Abende hörten dem Païsius die Slawen zu, während die moldawischen Brüder die Abendgebete verrichteten, am anderen Abende hörten die Moldauer den Vortrag in ihrer Sprache an, während die Slawen beteten. Der Gottesdienst wurde gleichfalls abwechselnd in beiden Sprachen gehalten. Vom Berge Athos waren 54 Brüder mit Païsius gekommen, aber im J. 1774 stieg ihre Zahl schon auf 350. Die geistliche Erfahrung des Païsius zog, ohne Aufforderung, diejenigen zu ihm hin, die den Himmel suchten. Nach dem Kriege zwischen Russland und der Türkei, der die Mönche zu Dragomirn stark beunruhigt hatte, forderte Oestreich im J. 1774 einen Theil der Wallachei, den es sich auch zueignete und in welchem grade das Kloster Dragomirn lag. »Mit den Papisten sprachen die Alten kann niemals Friede sein, « und im J. 1775 siedelte Païsius mit seinen geistlichen Kindern nach dem Kloster Ssäkul über, und im J. 1779, auf den Wunsch des Hospodaren, nach dem Njametzkloster. Ssäkul war zwar eng aber still, während Nja-metz wohl geräumiger aber immer von Vielen besucht war. Darum sehnte sich der würdige Greis immer nach Ssäkul zurück und bedauerte, es verlassen zu haben. Nichts desto weniger beobachtete er dieselbe Ordnung, die er in Dragomirn eingeführt hatte, so weit wenigstens, als solches möglich war. Im J. 1790, nachdem Potemkin Jassy eingenommen hatte, weihete Ambrosius, Erzbischof von Jekatherinoslaw, den Païsius zum Archimandriten. Die Zahl der Brüder wuchs bis auf 400 an, während in Ssäkul, das ebenfalls unter der Aufsicht des Païsius verblieben war, ausserdem noch 100 Brüder wohnten. Bis zu seinem Tode fuhr Païsius fort, sich mit der Uebersetzung von Büchern der Väter aus dem Griechischen in das Slavonische zu beschäftigen. Besondere Mühe wandte er auf die Uebersetzung der Unterweisungen Isaak's des Syriers und der Antworten des Abba Barssanovius. Geschmückt mit der Gabe des Vorhersehens endete der ausgezeichnete Greis sein Leben anno 1794 in einem Alter von 72 Jahren.

§. 43. Theodor.

Einer der Schüler des Païsius war der gottselige Theodor. Schon in seiner Jugend von Sehnsucht nach dem Einsiedlerleben ergriffen, konnte Theodor an sich selbst erfahren, dass es nicht immer ohne Schaden geschieht, wenn man der Mutterliebe und ihren Wünschen folgt. Nach dem Tode seines Vaters, eines Karatschewschen Kaufmannes, als Waise nachgeblieben, brachte er 2 Jahre im Kampfe mit dieser Mutterliebe zu und entwich endlich Nachts in das Ploschtschansche Einsiedlerkloster. Hier fand ihn die Mutter und ihren Thränen gelang es, ihn nach Hause zurückzuführen. Theodor begann die Geschäfte des Handels zu treiben, aber seine Seele schmachtete in der Sehnsucht nach der Einsamkeit dahin. Er entwich zum zweiten Male in die Einsiedelei. Der Mutter gelang es abermals, ihn von da in die Welt zurückzuführen - aber dieses Mal schon nicht mehr ohne Schaden für den Sohn. Umgeben von den Lockungen der Welt, wurde der junge Mensch durch das Feuer der Jugend zur Sünde hingerissen. Zum Bewusstsein seines Falles gelangt, beschloss er das Band, das ihn an die Welt knüpfte, für immer zu zerreissen. Von Kiew, wohin er zur Verrichtung seiner Andacht gewallfahrtet war, begab er sich über die Grenze nach der Moldau, in das Njametzkloster. Païsius vertraute ihn dem Greise Sophronius an, der ihm eine Epitimie (Kirchenbusse) auferlegte. Nach etwa 3 Jahren des Novizendienstes begab er sich mit Genehmigung des Greises so wie des Vorstehers Païsius nach der Einsiedelei zu den Anachoreten. Es waren dies zwei geistliche Freunde, Onuphrius Tschernigowschen Adelsgeschlechte stammend- und Nicolaus. Unter der Leitung des Onuphrius verbrachte Theodor hier 5 Jahre und erstarkte im geistlichen Leben. Nach dem Tode seines Führers kehrte er in das Njametzkloster zurück, wo er dem Païsius in seinen Arbeiten beim Uebersetzen von Büchern behülflich war. Bald darauf (1794) starben Nicolaus und Païsius, ohne welche Theodor da nicht länger zu leben vermochte, weil Alles ihn an ihren Verlust erinnerte. Als das Manifest Alexander I. allen denen eine freie Rückkehr gestattete, die Russland verlassen hatten, kehrte auch Theodor mit Genehmigung des Nachfolgers des Païsius - Sophronius nach Russland zurück. Im Tschelnschen Kloster

Gesch. d. Kirche Russlands. II.

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