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Einleitung

in den rechtgläubigen Catechismus.

1. Vorläufige Begriffe.

Frage. Was ist der rechtgläubige Catechismus?

Antwort. Der rechtgläubige Catechismus ist die Unterweisung im orthodoxen christlichen Glauben, in welchem jeder Christ, zum Wohlgefallen Gottes und zum Heile seiner Seele, unterrichtet werden muss.

Fr. Was bedeutet das Wort » Catechismus « ?

Ant. Es ist von einem griechischen Worte abgeleitet, das Verkündigung, mündliche Unterweisung bedeutet. Nach dem Sprachgebrauche wird von der Apostel Zeit her unter diesem Namen der Elementarunterricht im orthodoxen christlichen Glauben verstanden, der jedem Christen Noth thut. Vgl. Luc. I, 4.

Fr. Was ist nöthig, um Gott wohlzugefallen und die Seele zu retten?

Ant. Zum ersten Erkenntniss des wahren Gottes und rechter Glaube an ihn; zum zweiten: ein Leben im Glauben und gute Werke. Fr. Warum ist zum ersten der Glaube nöthig ?

Ant. Weil, wie das Wort Gottes bezeugt, es ohne Glauben unmöglich ist, Gott zu gefallen. Hebr. XI, 6.

Fr. Warum müssen ein Leben im Glauben und gute Werke unzertrennlich vom Glauben sein?

Ant. Weil, wie das Wort Gottes bezeugt, ein Glaube ohne Werke todt ist. Jacob. II, 20.

Fr. Was ist der Glaube?

Ant. Nach der Erklärung des heiligen Paulus ist der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hoffet und nicht

zweifelt an dem, das man nicht sieht. Hebr. XI, 1, d. h. eine Ueberzeugung von dem Unsichtbaren, als ob es sichtbar wäre, und von dem Gewünschten und Erwarteten, als ob es gegenwärtig sei.

Fr. Was ist für ein Unterschied zwischen Wissen und Glauben? Ant. Das Wissen hat zum Gegenstande das Sichtbare und Begreifliche, aber der Glaube das Unsichtbare und Unbegreifliche.

Das Wissen gründet sich auf Erfahrung oder Erforschung des Gegenstandes, der Glaube aber auf das Vertrauen in das Zeugniss der Wahrheit.

Das Wissen gehört ursprünglich dem Verstande an, obgleich es auch auf das Herz zu wirken vermag, der Glaube dagegen gehört vorzugsweise dem Herzen an, obgleich er in den Gedanken seinen Ursprung nimmt.

Fr. Warum wird bei der Lehre von der Frömmigkeit nicht nur das Wissen, sondern auch der Glaube verlangt?

Ant. Weil der Hauptgegenstand dieser Lehre Gott ist, der Unsichtbare und Unbegreifliche, so wie die göttliche Allweisheit, die im Geheimnisse verborgen ist. Deshalb können viele Theile dieser Lehre nicht begriffen werden durch das Wissen des Verstandes, obschon der Glaube sie anzunehmen vermag. >> Der Glaube sagt der heilige Cyrillus von Jerusalem ist ein Auge, das jedes Gewissen erleuchtet, er schliesst dem Menschen das Verständniss auf, denn sagt der Prophet glaubt ihr nicht, so habt ihr kein Verständniss.<«< Jesaias VII, 9.

Fr. Wie kann man noch die Unumgänglichkeit des Glaubens darthun?

Ant. Der heilige Cyrillus lässt sich darüber folgendermassen aus: >>Nicht nur bei uns, die wir den Namen Christi tragen, wird der Glaube hoch gehalten, sondern auch alles das, was in der Welt, selbst von Leuten die der Kirche ferne stehen, vollbracht wird, kommt durch den Glauben zu Stande. Der Ackerbau beruhet auf Glauben, denn wer nicht die reif gewordenen Früchte sammeln zu können glaubt, der wird sich der anstrengenden Arbeit nicht unterziehen. Die Seefahrer werden vom Glauben geleitet, wenn sie ihr Schicksal einem unscheinlichen Gebälke anvertrauend die unzuverlässige Bewegung der Wogen dem festen Elemente der Erde vorziehen. Sie vertrauen sich selbst unbekannten Hoffnungen an und haben nur den Glauben für sich, der sie fester hält, als jeglicher Anker « Katechet. Unterr. 5.

2. Von der göttlichen Offenbarung.

Frage. Woher nimmt man die Lehre von dem orthodoxen Glauben?

Antwort. Aus der göttlichen Offenbarung.

Fr. Was versteht man unter göttlicher Offenbarung?

Ant. Das, was Gott selbst den Menschen eröffnet hat, damit sie zu ihrem Heile wahrhaft an ihn zu glauben und ihn würdig zu verehren vermöchten.

Fr. Hat Gott allen Menschen solche Offenbarung gemacht?

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Ant. Er hat sie für alle Menschen gegeben, als allen nothwendig und heilsam; da aber nicht alle Menschen fähig waren, eine unmittelbare Offenbarung von Gott entgegen zu nehmen, so hat er sich besonderer Verkündiger seiner Offenbarung bedient, welche sie allen Menschen, die sie anzunehmen wünschen, mittheilen sollten.

Fr. Warum sind nicht alle Menschen fähig, eine unmittelbare Offenbarung von Gott entgegen zu nehmen?

Ant. Wegen sündlicher Unlauterkeit und Schwäche des Geistes wie des Leibes.

Fr. Wer waren die Verkündiger der göttlichen Offenbarung?

Ant. Adam, Noah, Abraham, Moses und andere Propheten haben die Anfänge der göttlichen Offenbarung überkommen und verkündigt, in ihrer Fülle und Vollkommenheit aber hat die göttliche Offenbarung der ins Fleisch gekommene Sohn Gottes, unser Herr Jesus Christus, hernieder gebracht und sie durch seine Schüler und Apostel in der ganzen Welt verbreitet.

Der Apostel Paulus spricht am Anfange seines Briefes an die Hebräer: »Nachdem vor Zeiten Gott manchmal und mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er am letzten, in diesen Tagen, zu uns geredet durch den Sohn, welchen er gesetzt hat zum Erben über Alles, durch welchen er auch die Welt gemacht hat.<

Derselbe Apostel schreibt an die Corinther: » sondern wir reden von der heimlichen verborgenen Weisheit Gottes, welche Gott verordnet hat vor der Welt zu unserer Herrlichkeit, welche keiner von den Obersten dieser Welt erkannt hat. Uns aber hat Gott es geoffenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforschet alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit. « 4. Cor. II, 7. 8. 10.

Der Evangelist Johannes schreibt im Evangelium: »Niemand hat Gott je gesehen, der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoss ist, der hat es uns verkündigt. « I, 18.

Jesus Christus selbst spricht: »Niemand kennet den Sohn, denn nur der Vater; und Niemand kennet den Vater, denn nur der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren.« Matth. XI, 27.

Fr. Sollte denn der Mensch eine Erkenntniss Gottes nicht haben können ohne besondere Offenbarung?

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Ant. Der Mensch kann Gott erkennen durch die Betrachtung der von ihm geschaffenen Dinge aber diese Erkenntniss ist unvollkommen und unzureichend und kann nur als eine Vorbereitung zum Glauben oder als ein Hülfsmittel zur Erkenntniss Gottes aus der Offenbarung dienen.

>> Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man das wahrnimmt aus den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt.« Röm. I, 20.

>> Und hat gemacht, dass von Einem Blut aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen und hat Ziel gesetzt zuvor versehen, wie lange und weit sie wohnen sollen; dass sie den Herrn suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen und finden möchten. Und zwar er ist nicht ferne von einem Jeglichen unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir. « Actor. XVII, 26—28.

>> Dem Glauben an Gott geht der Gedanke vorher, dass ein Gott ist, welchen (Gedanken) uns die geschaffenen Dinge an die Hand geben. Wenn wir die Schöpfung fleissig betrachten, erkennen wir, dass Gott allweise, allmächtig und gütig sei, wie wir auch die unsichtbaren Eigenschaften desselben erschliessen. Solcher Art werden wir inne, dass Er Herr und Regierer sei. Da Gott Schöpfer der ganzen Welt ist, wir aber einen Theil derselben ausmachen, so folgt daraus, dass Gott auch unser Schöpfer ist. Auf solche Erkenntniss folgt der Glaube und auf den Glauben die Anbetung.« Basilius der Grosse, Epist. 232.

3. Von der heiligen Ueberlieferung und der heil. Schrift.

Frage. Auf welche Art verbreitet sich die göttliche Offenbarung unter den Menschen und erhält sich rein in der wahren Kirche ?

Antwort. Auf zweifache Art: mittelst der heiligen Ueberlieferung und der heiligen Schrift.

Fr. Was begreift man unter dem Ausdrucke »heilige Ueberlieferung?«<

Ant. Unter heiliger Ueberlieferung versteht man, wenn wahrhaft glaubende und Gott verehrende Menschen, durch Wort und Beispiel, einer dem anderen und die Vorfahren ihren Nachkommen, die Lehre vom Glauben, das göttliche Gesetz, die Sacramente und heiligen Gebräuche überliefern,

Fr. Giebt es sichere Hüter und Bewahrer der heiligen Ueberlieferung?

Ant. Alle wahrhaft Gläubigen, welche die Ueberlieferung des Glaubens vereinigt, bilden nach der Anordnung Gottes zusammen und in erblicher Folge aus sich die Kirche, die eine sichere Hüterin und Bewahrerin der heiligen Ueberlieferung ist, oder - nach dem Worte des heil. Paulus >> die Kirche des lebendigen Gottes, ein

Pfeiler und Grundveste der Wahrheit. « 4. Timoth. III, 45.

Der heil. Irenaeus schreibt: »Nicht muss man bei Andern die Wahrheit suchen, die man so leicht aus der Kirche entnehmen kann. Denn in ihr, als wie in einer reichen Schatzkammer, haben die Apostel Alles in Fülle niedergelegt, was zur Wahrheit gehört, so dass Jeder, der darnach Verlangen trägt, aus ihr den Trank des Lebens schöpfen kann. Sie ist die Pforte zum Leben. « Geg. d. Ketz. III, 4.

Fr. Was nennt man die heilige Schrift?

Ant. Die Bücher, geschrieben vom göttlichen Geiste durch von Gott erleuchtete Männer, welche man Propheten und Apostel nennt. Diese Bücher werden gewöhnlich mit dem Namen »>Bibel«< bezeichnet.

Fr. Was bedeutet das Wort » Bibel « ?

Ant. Das Wort >>Bibel«< ist ein griechisches und bedeutet » Buch«. Durch diese Bezeichnung wird das ausgedrückt, dass die heiligen Bücher ganz besonders und vor allen anderen der Beachtung würdig sind.

Fr. Was ist älter, die heilige Ueberlieferung oder die heilige Schrift?

Ant. Das älteste und gebräuchlichste Mittel zur Verbreitung der göttlichen Offenbarung war die heilige Ueberlieferung. Von Adam bis auf Moses gab es keine heiligen Bücher. Unser Herr Jesus Christus theilte selbst seinen Schülern seine göttliche Lehre durch Wort und Beispiel, nicht aber durch Bücher mit. Auf diesem Wege haben anfänglich auch die Apostel den Glauben verbreitet und die Kirche Christi gegründet. Die Unumgänglichkeit der Ueberlieferung geht auch daraus hervor, dass sich der Bücher nur ein kleiner Theil der Menschen bedienen kann, während die Ueberlieferung allen zugänglich ist.

Fr. Wozu ist denn die heilige Schrift gegeben?

Ant. Dazu, dass die Offenbarung Gottes genauer und unveränderlicher bewahrt werde. In der heiligen Schrift lesen wir die Worte der Propheten und Apostel gerade so, als ob wir mit ihnen lebten und sie hörten, ohngeachtet dessen, dass die heiligen Bücher einige tausend Jahre vor unserer Zeit verfasst sind.

Fr. Muss denn die heilige Ueberlieferung auch neben der heiligen Schrift beachtet werden?

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