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Des christlichen Catechismus

Zweiter Theil.

II. Von der Hoffnung.

1. Begriff der christlichen Hoffnung, ihre Grundlage
und ihre Hülfsmittel.

Frage. Was ist die christliche Hoffnung?

Antwort. Die Beruhigung des Herzens in Gott mit der Zuversicht, dass er ununterbrochen für unser Heil sorgt und uns die verheissene Seligkeit schenken wird.

Fr. Worauf gründet sich die christliche Hoffnung?

Ant. Der Herr Jesus Christus ist unsere Hoffnung «<, oder die Grundlage unserer Hoffnung. 1. Timoth. I, 1. >> Setzet eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird durch die Offenbarung Jesu Christi.«< 1. Petr. I, 13.

Fr. Welches sind die Hülfsmittel, um die heilbringende Hoffnung zu erlangen?

Ant. Erstens das Gebet, zweitens die richtige Lehre von der Seligkeit und die treue Befolgung derselben.

2. Von dem Gebete.

Frage. Giebt das Wort Gottes Zeugniss davon, dass das Gebet ein Hülfsmittel sei, um die heilbringende Hoffnung zu erlangen?

Antwort. Jesus Christus selbst verbindet mit dem Gebete die Hoffnung, das Gewünschte zu erlangen: »>Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich thun, auf dass der Vater geehrt werde in dem Sohne.« Johann. XIV, 13.

Fr. Was ist das Gebet?

Ant. Erhebung des Geistes und Herzens zu Gott, die in dem andächtigen Worte des Menschen zu Gott ihren Ausdruck findet. Fr. Was soll der Christ thun, wenn er Geist und Herz zu Gott erhebt?

Ant. Zum ersten ihn preisen um seiner göttlichen Vollkommenheit willen, zum zweiten: ihm danken für alle seine Wohlthaten, zum dritten ihn bitten um das, was Noth thut. Darum giebt es drei Hauptarten des Gebetes: die Lobpreisung, die Danksagung und die Bitte.

Fr. Kann man ohne Worte beten?

Ant. Allerdings, mit dem Geiste und dem Herzen. Ein Beispiel dayon kann man bei Moses sehen vor dem Durchgange durch das rothe Meer. Exod. XIV, 15.

Fr. Hat ein solches Gebet nicht einen besonderen Namen?

Ant. Man nennt es das geistige oder Gedanken- und Herzensgebet, mit einem Worte das innere Gebet, so wie dagegen das durch Worte ausgedrückte und von anderen Zeichen begleitete, das mündliche oder äussere Gebet heisst.

Fr. Kann das äussere Gebet ohne das innere statthaben?

Ant. Allerdings; wenn man die Worte des Gebetes ohne Aufmerksamkeit und Herzenswärme hersagt.

Fr. Kann ein solches äusseres Gebet allein für sich hinreichen zum Empfange der Gnade?

Ant. Nicht nur, dass es zum Empfange der Gnade keineswegs genügt, so erregt es noch den Zorn Gottes, wenn es nicht mit dem inneren Gebete verbunden ist.

Gott selbst drückt sein Missfallen über ein solches Gebet aus: >> Dies Volk nahet sich zu mir mit seinem Munde und ehret mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir. Aber vergeblich dienen sie mir.« Matth. XV, 8. 9.

Fr. Genügt dann nicht etwa das innere Gebet ohne das äussere?

Ant. Diese Frage kommt auf dasselbe hinaus, als früge man : ob dem Menschen nicht die Seele allein, ohne Körper, genüge? Es wäre unnütz darnach zu fragen, da es Gott gefallen hat, den Menschen aus Seele und Leib zusammen zu setzen; ebenso so unnütz ist es auch zu fragen, ob nicht das innere Gebet ohne das äussere genügen könne? Da wir Seele und Leib haben, so sollen wir »>Gott preisen an unserem Leibe und in unserem Geiste, welche sind Gottes.«.4. Cor. VI, 20; so wie es auch natürlich ist, dass >> wes das Herz voll ist, der Mund übergehe.« Matth. XII, 34. Unser Herr Jesus Christus war im höchsten Grade geistig, doch drückte auch er

sein geistiges Gebet durch Worte aus wie durch andächtige Geberden des Körpers, indem er z. B. zuweilen die Augen zum Himmel erhob, andere Male niederknieete oder auf sein Angesicht niederfiel. Johann. XVII, 4. Luc. XXII, 41. Matth. XXVI, 39.

3. Von dem Gebete des Herrn.

Frage. Giebt es nicht ein Gebet, welches zu einem allgemeinen für alle Christen und zum Muster für alle Gebete dienen kann? Antwort. Ein solches ist das Gebet des Herrn.

Fr. Was nennt man das Gebet des Herrn?

Ant. Ein Gebet, das unser Herr Jesus Christus selbst die Apostel lehrte und das diese allen Gläubigen mitgetheilt haben.

Fr. Wie lautet dieses Gebet?

Ant. Vater unser, der Du bist in den Himmeln!

Geheiliget werde Dein Name,

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.
Unser täglich Brot gieb uns heute;

Und vergieb uns unsere Schulden, wie wir vergeben un-
seren Schuldigern,

Und führe uns nicht in Versuchung,

Sondern erlöse uns von dem Bösen!

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen! Matth. VI, 9-13. Fr. Wie kann man das Gebet des Herrn eintheilen, um es besser zu betrachten?

Ant. In die Anrufung, die sieben Bitten und die Lobpreisung.

a. Die Anrufung.

Frage. Wie kann man wagen, Gott » Vater« zu nennen?

Antwort. Durch den Glauben an Jesum Christum und die Gnade der Wiedergeburt.

>>Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben. Welche nicht von dem Geblüt, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. << Johann. I, 13. 14.

Fr. Muss man immer Vater unser sagen, auch wenn ein Einzelner betet?

Ant. Ganz gewiss.

Fr. Warum?

Ant. Nach der christlichen Bruderliebe muss man Gott nicht nur für sich, sondern für Alle anrufen und um seine Gnade bitten. Fr. Warum muss man in der Anrufung sagen: »der Du bist in den Himmeln «<?

Ant. Um beim Beginne des Gebetes sich von allem Irdischen und Vergänglichen abzuwenden und Geist und Herz zum Himmlischen, Ewigen und Göttlichen zu erheben.

b. Die erste Bitte.

Frage. Ist der Name Gottes denn nicht an sich heilig?
Antwort. Ohne Zweifel ist er heilig an sich selbst.

heilig ist. Luc. I, 49.

>> Des Name

Fr. Wie bitten wir denn noch, dass er geheiliget werde? Ant. Auf dass er geheiliget werde in den Menschen, d. h. dass seine ewige Heiligkeit in ihnen zur Erscheinung komme.

Fr. Auf welche Art kann solches geschehen?

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Ant. Erstlich wenn wir, den Namen Gottes in unsere Herzen und Sinne fassend, also leben, wie seine Heiligkeit es erfordert und durch ein solches Leben Gott preisen; zweitens: wenn im Hinblick auf unser tugendhaftes Leben auch Andere dazu vermocht werden, Gott zu preisen. >> Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.<< Matth. V, 16.

c. Die zweite Bitte.

Frage. Von welchem Reiche Gottes spricht die zweite Bitte im Gebete des Herrn?

Antwort. Von dem Reiche der Gnade, welches nach dem Apostel ist >> Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geiste.« Röm. XIV, 17.

Fr. Ist denn dieses Reich noch nicht gekommen?

Ant. Für Einige ist es noch nicht in seiner vollen Kraft gekommen, für Andere ist es noch gar nicht gekommen, wo »die Sünde noch herrschet in dem sterblichen Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten.« Röm. VI, 12.

Fr. Wie kommt dieses Reich?

Ant. Im Verborgenen und innerlich. »Das Reich Gottes kommt nicht mit äusserlichen Geberden . . . . . denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.« Luc. XVII, 20. 21.

Fr. Kann der Christ unter dem Namen des Reiches Gottes nicht noch um etwas Anderes bitten?

Ant. Er kann bitten um das Reich der Herrlichkeit, d. h. um die vollkommene Seligkeit der Gläubigen.

>> Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christo zu sein.« Philipp. I, 23.

d. Die dritte Bitte.

Frage. Was bedeutet die Bitte: >> Dein Wille geschehe«<?

Antwort. Dass wir hierdurch Gott bitten sollen, dass Alles, was wir thun und was mit uns geschieht, nicht nach unserem, sondern nach Gottes Willen vollbracht werde.

Fr. Warum soll man darum bitten?

Ant. Weil wir in unseren Wünschen oft fehlen, Gott aber unfehlbar ist und uns ohne Vergleich mehr Gutes wünscht, als wir es selbst vermögen, so wie er stets bereit ist, es uns zu gewähren, wenn nicht unser Eigenwille und unser Eigensinn es vereitelt. » Dem aber, der überschwänglich thun kann über Alles, das wir bitten und verstehen, nach der Kraft, die da in uns wirket, dem sei Ehre in der Kirche. « Ephes. III, 20. 21.

Fr. Warum bitten wir Gott um Erfüllung seines Willens auf Erden ebenso wie im Himmel?

Ant. Deshalb, weil im Himmel die heiligen Engel und seligen Menschen ohne Ausnahme immer und in Allem den Willen Gottes thun.

e. Die vierte Bitte.

Frage. Was ist das tägliche Brot?

Antwort. Das Brot, welches zum Unterhalte des Lebens unumgänglich erfordert wird.

Fr. Mit welcher Gesinnung soll man Gott die Bitte um das tägliche Brot vortragen?

Ant. In Uebereinstimmung mit der Lehre unseres Herrn Jesu Christi soll man nicht mehr bitten, als um das tägliche Brot, d. h. um die zum Leben nöthige Nahrung so wie Kleidung und Wohnung; was darüber hinaus liegt und nicht sowohl zur Stillung des Bedürfnisses als vielmehr zur Annehmlichkeit gehört, soll man dem Willen Gottes überlassen, so er es giebt, ihm danken, so er es versagt, sich keine Sorge machen.

Fr. Warum soll man um das tägliche Brot nur für den heutigen Tag bitten?

Ant. Damit wir uns keiner zu grossen Sorge für die Zukunft hingeben, sondern in Bezug auf dieselbe unsere Hoffnung auf Gott stellen.

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