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Des christlichen Catechismus

Dritter Theil.

III. Von der Liebe.

1. Der Bund zwischen dem Glauben und der Liebe.

Frage. Welche Wirkung und Frucht muss der wahre Glaube im Christen hervorrufen?

Antwort. Die Liebe und die ihr entsprechenden guten Werke. >>Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe thätig ist.«< Galat. V, 6. Fr. Ist der Glaube allein, ohne Liebe und gute Werke, nicht hinreichend für den Christen?

Ant. Gewiss nicht, denn der Glaube ohne Liebe und gute Werke ist ein unwirksamer und todter und kann deshalb nicht zum ewigen Leben führen.

>>Wer den Bruder nicht liebt, der bleibt im Tode.«. Johann. III, 14.

>>>Was hilft es, lieben Brüder, so Jemand sagt, er habe den Glauben, und hat doch die Werke nicht? Kann auch der Glaube ihn selig machen? . . . Denn gleichwie der Leib ohne Geist todt ist, also auch der Glaube ohne Werke ist todt.« Jacob. II, 14. 26.

Fr. Kann man dann vielleicht im Gegentheil seine Seele retten durch die Liebe und guten Werke ohne den Glauben?

Ant. Es ist unmöglich, dass der Mensch, der den Glauben an Gott nicht hat, ihn wahrhaft liebe. Ueberdem kann der durch die Sünde verderbte Mensch nicht wahrhaft gute Werke thun, wenn er nicht durch den Glauben an Jesum Christum die geistige Kraft und göttliche Gnade erlangt hat.

>>Aber ohne Glauben ist es unmöglich Gott gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde.« Hebr. XI, 6,

>>Denn die mit des Gesetzes Werken umgehen, die sind unter dem Fluche. Denn es steht geschrieben: verflucht sei Jedermann, der nicht bleibt in allem dem, das geschrieben stehet in dem Buche des Gesetzes, dass er es thue.« Galat. III, 10.

>>Wir aber warten im Geiste durch den Glauben der Gerechtigkeit, der man hoffen muss.« Galat. V, 5.

>>Denn aus Gnaden seid ihr selig geworden, durch den Glauben : und dasselbe nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus den Werken, auf dass sich nicht Jemand rühme.« Ephes. II, 8. 9.

Fr. Was hat man von einer solchen Liebe zu halten, die nicht von guten Werken begleitet ist?

Ant. Eine solche ist nicht eine wahre Liebe, denn die wahre Liebe erzeigt sich natürlicher Weise in guten Werken.

Jesus Christus spricht: »Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es, der mich liebt. . . . Wer mich liebt, der wird mein Wort halten.« Johann. XIV, 21. 23.

Der Apostel Johannes schreibt: »Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten.« 1. Johann. V, 3.

>>Meine Kindlein lasset uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der That und mit der Wahrheit.« 1. Johann. III, 18.

2. Von dem göttlichen Gesetze und den Geboten.

Frage. Was für ein Mittel haben wir, die guten von den bösen Werken zu unterscheiden?

Antwort. Das göttliche Gesetz in unserem Inneren, oder das Zeugniss des Gewissens, und das äussere Gesetz Gottes, oder die Gebote.

Fr. Spricht die heilige Schrift von dem inneren Gesetze ?

Ant. Der Apostel Paulus sagt von den Heiden: » dass sie beweisen, des Gesetzes Werk sei beschrieben in ihren Herzen, sintemal ihr Gewissen sie bezeuget, dazu auch die Gedanken, die sich unter einander verklagen oder entschuldigen.« Röm. II, 15.

Fr. Wenn in dem Menschen ein inneres Gesetz in Kraft ist, wozu ist ihm dann noch ein äusseres gegeben?

Ant. Deshalb, weil die Menschen auf das innere Gesetz nicht achteten und ein fleischliches und sündliches Leben führend die Stimme des geistigen Gesetzes in ihrem Inneren übertäubten; darum musste es ihnen durch die Gebote äusserlich in Erinnerung gebracht werden.

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>>Was soll den

willen. Galat. III,

Fr. Wann und auf welche Art ist das äussere Gesetz Gottes den Menschen gegeben worden?

Ant. Als das von Abraham abstammende Volk der Hebräer auf wunderbare Art aus der Knechtschaft Aegyptens errettet war, that ihnen Gott auf dem Wege zum gelobten Lande, in der Wüste am Berge Sinai, seine Gegenwart im Feuer und der Wolke kund und gab durch den Führer der Israeliten Moses sein Gesetz.

Fr. Welches sind die Haupt- und allgemeinen Gebote dieses Gesetzes?

Ant. Folgende zehn, die auf zwei Tafeln geschrieben waren : a. Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

b. Du sollst dir kein Bildniss noch irgend ein Gleichniss machen weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erden ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.

c. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. d. Gedenke des Sabbathtages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken, aber am siebenten Tage ist der Sabbath des Herrn, deines Gottes.

e. Ehre Vater und Mutter, auf dass dir's wohl gehe und du lange lebest auf Erden.

f. Du sollst nicht tödten.

g. Du sollst nicht ehebrechen.

h. Du sollst nicht stehlen.

i. Du sollst kein falsches Zeugniss reden wider deinen Nächsten. k. Lass dich nicht gelüsten deines Nächsten Weib; du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Ochsen, Esel, noch Alles was sein ist. Exod. XX, 1-17. Deuteronom. V, 6-11.

Fr. Wenn diese Gebote dem Volke Israel gegeben sind, haben wir denn auch die Verpflichtung, dieselben zu befolgen?

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Ant. Ganz gewiss. Denn im Wesentlichen sind sie dasselbe Gesetz, welches nach den Worten des Apostels in jedes Menschen Herz geschrieben ist, auf dass er darnach handele. Fr. Hat Jesus Christus gelehrt, nach den zehn Geboten zu handeln?

Ant. Er befahl, die Gebote zu halten, um das ewige Leben zu gewinnen, und lehrte sie vollkommener zu begreifen und zu erfüllen, als dies bis auf ihn geschehen war. Siehe Matth. XIX, 17 und cap. V.

3. Eintheilung der Gebote in zwei Tafeln.

Frage. Was hat es zu bedeuten, dass die zehn Gebote in zwe Tafeln getheilt waren?

Antwort. Es bedeutet, dass in ihnen zweierlei Arten Liebe enthalten sind, die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten; darum werden auch zweierlei Arten Pflichten vorgeschrieben.

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Fr. Hat nicht darüber Jesus Christus selbst etwas gesagt? Ant. Auf die Frage: »Welches das vornehmste Gebot im Gesetze sei?«. antwortete er: »Du sollst lieben Gott deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüth. Dies ist das vornehmste und grösseste Gebot. Das andere aber ist dem gleich du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. In diesen zweien Geboten hanget das ganze Gesetz und die Propheten. Matth. XXII, 36-40.

Fr. Sind alle Menschen unsere Nächsten?

Ant. Alle. Weil sie alle Geschöpfe sind des einigen Gottes und von Einem Menschenpaare abstammen. Die wahrhaft Gläubigen stehen uns aber doppelt nahe als Kinder des einen himmlischen Vaters, nach dem Glauben an Jesum Christum.

Fr. Warum giebt es aber kein Gebot in Betreff der Liebe zu sich selbst?

Ant. Weil auch ohne Gebot und von Natur »>Niemand jemals sein eigenes Fleisch gehasset hat, sondern er nährt es und pfleget sein.« Ephes. V, 29.

Fr. Was für eine Ordnung ist unter der Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu sich selbst zu beobachten?

Ant. Sich selbst soll man nur um Gottes, zum Theil auch um des Nächsten willen lieben; den Nächsten soll man um Gottes willen lieben; Gott aber soll man um seiner selbst willen und zwar über Alles lieben. Die Selbstliebe muss man also der Nächstenliebe, die Selbst- wie die Nächstenliebe aber der Liebe zu Gott aufopfern.

>>Niemand hat grössere Liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.« Johann. XV, 43.

>>Wer Vater oder Mutter mehr liebet denn mich, spricht Jesus Christus, der ist meiner nicht werth. Und wer Sohn oder Tochter mehr liebet denn mich, der ist meiner nicht werth.« Matth. X, 37. Fr. Wenn das ganze Gesetz in zwei Geboten enthalten ist, warum sind ihrer dann zehen aufgeführt?

Ant. Um unsere Pflichten gegen Gott und den Nächsten genauer und ausführlicher darzulegen.

Fr. In welchen Geboten werden die Pflichten gegen Gott vorgeschrieben?

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Ant. In den ersten vier Geboten.

Fr. Welche Pflichten namentlich?

Ant. Im ersten Gebote wird vorgeschrieben, den wahren Gott zu erkennen und zu ehren;

im zweiten, die falsche Gottesverehrung zu meiden;

im dritten, die Gottesverehrung selbst nicht durch ein Wort zu verletzen;

im vierten, bei der Gottesverehrung die nöthige Ordnung in der Zeit wie in den Handlungen zu beobachten.

Fr. In welchen Geboten werden die Pflichten gegen den Nächsten vorgeschrieben?

Ant. In den letzten sechs Geboten.

Fr. Welche Pflichten namentlich?

Ant. Im fünften Gebote wird vorgeschrieben, die uns zunächst stehenden Nebenmenschen, beginnend von den Eltern, zu lieben und zu ehren;

im sechsten, das Leben des Nächsten nicht zu gefährden;
im siebenten, seine Sittenreinheit nicht zu beeinträchtigen ;
im achten, sein Eigenthum nicht anzutasten;

im neunten, ihm nicht zu schaden durch das Wort;

im zehnten, seinen Schaden auch nicht einmal zu begehren. Fr. Sind nicht in den zehn Geboten auch die Pflichten gegen uns selbst enthalten?

Ant. Sie sind namentlich in den Geboten enthalten, die von den Pflichten gegen den Nächsten handeln, weil wir diesen lieben sollen wie uns selbst.

a. Das erste Gebot.

Frage. Was bedeuten die Worte: »Ich bin der Herr, dein Gott«? Antwort. In diesen Worten weist Gott selbst den Menschen gleichsam auf sich hin und befiehlt damit, Gott den Herrn zu erkennen.

Fr. Was für besondere Pflichten kann man aus dem Befehle, Gott zu erkennen, ableiten?

Ant. 1. Die Gotteserkenntniss als die wichtigste aller Kennt

nisse sich anzueignen;

2. die Lehre von Gott und seinen Thaten in der Kirche fleissig anzuhören und auch frommen Unterhaltungen hierüber im Hause aufmerksam zu folgen;

3. die Bücher, welche in der Gotteserkenntniss unterweisen, fleissig zu lesen oder anzuhören, unter ihnen vor allen die heilige Schrift und sodann die Schriften der heiligen Väter.

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