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richtung ihrer Kirche abzutreten, die auch im Namen der göttlichen Allweisheit >>Sophia« eingeweiht wurde. Im J. 1695 sandte ihnen der Tobolskische Metropolit Ignatius durch den Priester Gregorius aus Werchotursk und den Diaconus Laurentius aus Tobolsk — ein Antimensium, Salböl, gottesdienstliche Bücher und Kirchengeräthe zu. Dabei schrieb er zugleich an den gefangenen Priester Maxim: »Dem Prediger des heiligen Evangeliums im chinesischen Reiche! Möge deine und aller Gefangenen Seele über das, was euch betroffen, sich nicht betrüben und verzagen, denn wer kann dem Willen Gottes widerstehen? Aber eure Gefangenschaft wird nicht ohne Segen für die Bewohner Chinas bleiben, insofern ihnen durch euch das Licht des wahren christlichen Glaubens entgegentritt.<< Bald darauf lesen wir von christlichen Chinesen in der russischen Compagnie, während einige der getauften Chinesen selbst nach Russland übersiedelten. Der Prälat Philotheus erstreckte seine Fürsorge auch über Peking. Nachdem er erfahren, dass einige der russischen Ansiedler jenes Ortes unter dem Einflusse der heidnischen Finsterniss im Glauben schwach zu werden begannen, fertigte er (1711) einen Hirten- und Mahnbrief nach Peking ab, wodurch es ihm gelang, die Liebe zu Christo in den Schwachen aufrecht zu erhalten. Ein von seinen Ermahnungen getroffener Kaufmann Oskolkow bat im J. 1743 bei der mandschurischen Behörde für den äussern Verkehr um die Erlaubniss, russische Priester nach Peking schicken zu dürfen. Obschon eine ähnliche Bitte der russischen Regierung vordem abschlägig beschieden worden war, so fand Oskolkow doch ein geneigtes Gehör. Der chinesische Kaiser gestattete einer russischen Mission den Zutritt. Im J. 1714 wurden aus Tobolsk der Archimandrit Hilarion Leschaisky, der Mönchpriester Laurentius und der Hierodiaconus Philemon mit den nöthigen Kirchendienern abgefertigt. Das Jahr darauf wurden sie in Peking mit vieler Aufmerksamkeit empfangen. Der Kaiser liess ihnen Wohnungen anweisen und für ihren Unterhalt Sorge tragen. Sie verrichteten den Gottesdienst in derselben steinernen Kirche, die für die russische Compagnie hergestellt worden war, und ihre Arbeit blieb nicht ohne Segen, sowohl für die Russen, wie für die Chinesen.

Gesch. d. Kirche Russlands. II.

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§. 12. Unterstützungsmittel und Fortgang des Glaubens unter den Kasanschen Tataren; Taufe der Mordwinen.

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Der heilige Glaube, den der Prälat Gury in Kasan gepflanzt hatte, nahm in der Folge unter den Tataren allmählig ab, in dem Masse, als auch die Massregeln nachgelassen, die man anfänglich getroffen hatte, um seinen Fortbestand zu sichern. Der von heiligem Eifer beseelte Hermogen damals Metropolit in Kaschrieb im J. 1593 mit tiefer Betrübniss nach Moscau, dass einige Tataren vom Glauben gänzlich abgefallen seien und dem muselmännischen Leben voll sinnlicher Ergötzlichkeiten den Vorzug vor der Strenge geben, die der heilige Glaube dem Leben seiner Bekenner auferlegt. Darum bat er, die bürgerlichen Massregeln wieder herzustellen, die dem Christenthume eine Schutzwehr geboten hatten. In Folge dessen ward der Befehl ertheilt, eine Vorstadt mit einer Kirche zu erbauen, wo alle Neugetauften aus dem ganzen Kreise aufzunehmen seien. Den Mohamedanern ward verboten, Christen bei sich in Dienste zu nehmen, den Christen dagegen befohlen, ihre andersgläubigen Gefangenen entweder zu entlassen, oder sie für das Christenthum zu gewinnen, zu Frauen nur Christinnen zu nehmen und alle Anforderungen des heiligen Glaubens gewissenhaft zu erfüllen. So war dem Uebel ein Hemmniss entgegengesetzt und dem heiligen Glauben ein freier Weg eröffnet. Um in den Bewohnern Kasan's die Erinnerung an die Wunder- die sich ehemals daselbst vollzogen

aufzufrischen, so wie um ihnen die Handlungen der ersten Prediger des Glaubens ins Gedächtniss zurückzurufen, verfasste Hermogen (1594) eine Erzählung von dem Kasanschen Bilde der Mutter Gottes und die Biographie der Prälaten Gury und Barsanovius. Die wunderbare Befreiung von der Pest unter dem Patriarchen Nicon, die sich gerade zu der Zeit ereignete, als die Bürger mit dem wunderthätigen Bilde aus dem Kloster der sieben Seen (Ssemiosernoi, 17 Werst von der Stadt) die Stadt umgingen, belebte den Glauben der Gläubigen und erweckte ihn bei den Ungläubigen. Von dieser Zeit an begannen auch die heterodoxen Bewohner des Kasanschen Landes eine andächtige Hochachtung

für dieses Bild zu hegen, die noch durch neue, von Zeit zu Zeit sich ereignende Wunder verstärkt ward.

Seit dem Anfange dieser Periode sahen wir auch schon häufige Bekehrungen der Kasanschen und Temnikowschen Mord winen zum Christenthume.

Der grosse Nicon trug aber Sorge dafür, dass noch mehr geschähe. Missail, der im J. 1654 mit Genehmigung des Metropoliten Nicon zum Erzbischof von Räsan geweiht worden war, erwies sich dem Patriarchen Nicon als ein gehorsamer Sohn. Nachdem er von dem grossen Patriarchen den Auftrag erhalten hatte, die Mordwinen und Tataren in den Kreisen von Schatzk und Tambow zum heiligen Glauben zu bekehren, berichtete er demselben, dass es ihm mit Hülfe Gottes gelungen sei, ihrer 4200 zu taufen, und erbat sich des Patriarchen Erlaubniss, sich abermals zur Predigt des Evangeliums nach Kassimow, Schatzk und Tambow begeben zu dürfen. Der Patriarch ertheilte dem heiligen Eifer des Hirten bereitwillig seinen Segen dazu. So begab sich denn Missail, angethan mit seinen Prälatengewändern, von einem Orte zum andern und vermochte durch seine Predigt die Abergläubigen, von ihrem Aberglauben zu lassen. In einem einzigen Dorfe bekehrte er 315 Mordwinen mit ihren Weibern und Kindern. Aber die Widerspenstigen lehnten sich auf, rotteten sich im Dorfe Konobejew (ohnweit Schatzk) in grosser Menge zusammen und überschütteten den Prälaten mit ihren Pfeilen. Durchbohrt sank der Mann Gottes nieder und starb als Märtyrer des Glaubens. Solches geschah im J. 1655.

§. 13. Unterstützung des Glaubens in Grusien.

Seit der Mitte des 16. und das ganze 17. Jahrhundert hindurch befand sich der heilige Glaube in Grusien unter den Drucke der schwersten Drangsale und Gefahren. Von der einen Seite beunruhigte die Türkei Grusien durch feindliche Einfälle, von der andern verhängte Persien über dasselbe nicht nur das schwere Joch der Knechtschaft, sondern zwang auch die Bewohner desselben durch alle möglichen Martern, den mohamedanischen Glauben anzunehmen. Hierbei wurden Viele mit der

Märtyrerkrone geschmückt, wenn andererseits auch Viele vom Glauben abfielen. Darum wandte sich Grusien wiederholt an das glaubensverwandte Russland, erbat sich von demselben Schutz und Vertheidigung, und Russland ermangelte auch nicht, Grusien seine hülfreiche Hand darzureichen, so weit als es nur die eigene Lage ihm gestattete.

Im J. 1586 bat der grusinische Zar Alexander mit Thränen den Zaren Theodor, das glaubensverwandte Iberien unter seinen Schutz zu nehmen. >> Schwere Zeiten schrieb er

sind für

das Christenthum eingetreten, wir die glaubensverwandten Brüder der Russen seufzen unter dem Joche der Gottlosen. Nur du, Kronenträger der Rechtgläubigkeit, kannst unser Leben und unsere Seelen retten.« Im folgenden Jahre leistete der Zar Alexander Russland den Unterthaneneid und Russland machte sich anheischig, Grusien wie sein Eigenthum zu vertheidigen. Da die grusinische Kirche in jeder Beziehung zerrüttet war, ersuchte der Zar Alexander den Zaren Theodor sowie den Erzhirten Hiob, derselben durch befähigte Persönlichkeiten aufzuhelfen. Im April 1589 wurden Priester dorthin gesandt, um die Ordnung des Gottesdienstes wiederherzustellen, sowie Bildermaler, um die alten und verödeten Kirchen durch Malereien wiederum zu schmücken. Der Patriarch Hiob richtete zugleich, in seinem und des Zaren Theodor Namen, ein salbungsvolles Sendschreiben an Alexander, in welchem er dem Zaren wie dem Volke in hirtlicher Fürsorge die christliche Pflicht ans Herz legte, sich den Fügungen Gottes in Demuth zu unterwerfen. Der Zar nahm das Sendschreiben mit hoher Freude auf, ebenso wie die ihm zugesandten geistlichen Personen, und sagte in seiner Antwort, unsere Priester seien Engel für die iberische Geistlichkeit, über der sich das Dunkel der Unwissenheit ausgebreitet habe.

Der Zar Boris war Willens gewesen, das Bündniss Grusiens mit Russland durch die Bande der Blutsverwandtschaft zu befestigen. Aber im J. 1647 verwüstete der Schach Abbas die Drangsale Russlands benutzend - Grusien unbarmherzig. Der Kachetinsche Zar Teimuras I. schrieb im J. 1619 an den Zaren Michael: »>Wäre der Schoss meiner Mutter doch lieber vertrocknet und ich niemals geboren, als dass ich die Verwüstung des

orthodoxen Christenglaubens und des iberischen Landes mit meinen Augen schauen muss! In den Kirchen wird der Name Gottes nicht mehr gepriesen und sie stehen verödet da!« Teimuras flehte um Hülfe für Grusien. Auf einer Versammlung der Geistlichkeit und der Landbesitzer wurden Kachetien, Kartalinien und Imeretien in die Unterthanschaft Russlands aufgenommen; der Fürst von Dagestan, der in Grusien eingefallen war, ward zur Strafe mit Krieg überzogen, während man Persien einstweilen durch friedliche Unterhandlungen von Gewaltthätigkeiten zurückhielt. Im J. 1634 setzte Abbas den Zarewitsch Rostom, der am Hofe des Schaches den Mohamedanismus angenommen hatte, auf den kartalinischen Thron. Da begann der heilige Glaube in Kartalinien offene Verfolgung zu leiden, während der Mohamedanismus sich ungestört ausbreiten konnte. Der Schach wiederholte seine Ansprüche auf ganz Grusien und rief damit die Drangsale aufs neue hervor. Und wiederum eilte Russland, der bedrückten Kirche und dem Staate von Grusien nach Kräften Hülfe zu leisten. Im J. 1637 begab sich, mit der Gesandtschaft an Teimuras, auch der Archimandrit des Ipatjewschen Klosters (im Gouv. Kostroma) >> zur Prüfung und Wiederherstellung des christlichen Glaubens «< dahin, in Begleitung von zwei Priestern mit einem Diaconus, von zwei Bildermalern mit einem Tischler, nebst dem nöthigen Material an Eisen, Farben u. s. w. Der Zar von Imeretien, Alexander, erneuerte im J. 1650 für sich und sein Volk den Eid der Unterthanentreue gegen den Zaren von Russland. Im J. 1653 ward eine Gesandtschaft nach Persien abgeschickt. Der Schach äusserte gegen die Gesandten die grösste Unzufriedenheit damit, dass Russland Grusien in seine Unterthanschaft aufgenommen habe, und als die Gesandten mit Festigkeit die Rechte Russlands vertheidigten, schickte der Schach sie hinaus. Bald aber wurden sie wieder zu ihm entboten und Kachetien und Imeretien verblieben bei Russland. Der vertriebene Teimuras kam, wie schon (§. 7) bemerkt, im J. 1658 selbst nach Moscau, aber da Nicon beseitigt war geschah nichts, weder zu Gunsten seiner selbst noch der Kirche. Auf der Kirchenversammlung von 1665 fand sich neben den Patriarchen des Orients auch der grusinische Metropolit Epiphanius ein. Das war wenigstens für die Wiederherstellung der

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