ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

begriffs und der Uebereilung sich und andere kennen gelernt habe und der Prüfungen, durch die er gegangen, zu seiner Ausbildung bedürftig gewesen sei.“ Auch fand er in seiner Lage so viel Erwünschtes, dass er keine andere sich möglich denken konnte, in die er hätte hinübergehen mögen.

Nach wie vor wirkte und dichtete er im eminent freimaurerischen Sinne zur innigsten Befriedigung und aufrichtigsten Bewunderung seines fürstlichen Freundes.

Da diesem der überaus günstige Einfluss, welchen die Freimaurerei auf Goethe ausgeübt hatte, nicht verborgen bleiben konnte, so fand auch Carl August sich veranlasst, am 5. Febr. 1782, nachdem er von Bode, dem Herzog von Gotha und von Einsiedel vorbereitet worden war, ebenfalls dem Bunde beizutreten. Am 2. März 1782 wurde dann Orestes Carl August in Gemeinschaft mit seinem Pylades Goethe und Loder ritualmässig in den Meistergrad befördert.

Aber vorerst war den neuen Meistern nicht lange vergönnt, direct am Reissbrett zu arbeiten. Denn schon gelegentlich des Johannisfestes 1782 brach in geöffneter Loge zwischen Bode und dem derzeitigen Redner Bertuch,

dem hochgebildeten Cabinetsrath, ein Streit über das von Bode vertheidigte System der stricten Observanz aus, welcher derartige Dimensionen annahm, dass sich der Meister vom Stuhl, von Fritsch, genöthigt sah, wegen des ,,Ekels, Ueberdrusses und Unwillens an den mancherlei Verirrungen, Täuschungen und Betrügereien in der Maurerwelt, und der Ungewissheit, welchem Maurersystem man sich am zweckmässigsten anzuschliessen habe", die Arbeiten der Loge Amalia zu suspendiren.

Damals befand sich die Maurerei in voller Gährung; die verschiedenartigsten Systeme bekämpften sich auf das Wüthendste, indem jedes den Stein der Weisen entdeckt zu haben und das wahre Freimaurer-Geheimniss zu besitzen behauptete. Jesuiten, Goldmacher, Geisterbeschwörer und ähnliches Gesindel hatte sich in die Logen geschmuggelt und in denselben eine Verwirrung ohnegleichen angerichtet, welche noch durch das allgemeine Suchen nach dem geheimen, nie existirt habenden Obern vermehrt wurde und auch nicht durch den am 16. Juli 1782 unter Vorsitz des Herzogs von Braunschweig beginnenden Wilhelmsbader Congress gelöst werden konnte.

Dass dies wüste Treiben, durch welches

der Tempel der Humanität entweiht wurde, die klaren, klassisch gebildeten Köpfe Goethes und Carl Augusts abstossen musste, war selbstverständlich. Dennoch blieben die beiden Freunde nach wie vor der Sache, welche sie, wie niemand sonst, zu würdigen wussten, treu ergeben, indem sie mit Recht voraussetzten, dass aus dem Wust der Gährung doch wieder das unzerstörbare Wahre, Gute und Schöne hervorgehen müsse.

Auch die nächsten Jahre brachten keine Klärung in den allgemeinen Wirrwarr; zudem war die politische Constellation eben nicht dazu angethan, den Logenangelegenheiten eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Erst zwei Jahre nach der Schlacht bei Jena, als Deutschland wieder anfing sich zu sammeln, hielten Carl August und Goethe für angemessen, die Arbeiten der Loge Amalia wieder aufzuehmen.

Der hochverdiente Friedrich Ludwig Schroeder, der Gründer des nach ihm benannten Systems, damals Logen-Grossmeister zu Hamburg, war inzwischen in Weimar gewesen, um seinem System in Ilm-Athen, welches, weil Wohnsitz Goethes, als die höchste Spruch-Instanz über den Werth jedes Geistesprodukts allgemein er

achtet wurde, Glücklicherweise waren Schröder's Bemühungen nicht vergeblich gewesen. Denn Goethe, welcher dem Hochgradschwindel immer fern gestanden hatte, zögerte nicht, seinem fürstlichen Freunde bei Neuconstituirung der Amalia den Anschluss an das Schroedersche, das purificirteste und fortgeschrittenste aller Systeme, vorzuschlagen. Carl August aber theilte die Anschauungen seines Freundes durchaus und somit richtete dieser nach des Fürsten Genehmigung an die unter der Grossloge zu Hamburg arbeitende Loge Günther zum stehenden Löwen in Rudolstadt folgendes charakteristische Schreiben:

Eingang zu verschaffen.

,,Zeit und Umstände veranlassten uns, 1782 die Arbeiten unserer Loge Amalia einzustellen und bis jetzt ruhen zu lassen, Zeit und Umstände veranlassen uns anjetzt, unsere Loge Amalia wieder zu eröffnen und unsere Arbeiten in derselben wieder zu erneuern. Wir sind indessen als Maurer nicht unthätig gewesen, wir haben in der Stille Welt und Menschen, den Geist der Zeit und die Resultate seines Wirkens, den Fortgang der Maurerei zu ihrer Vervollkommnung beobachtet und auch ohne Logenverband unsere Maurerpflichten getreu zu

erfüllen gesucht, so gut es uns möglich war. Mehrere Erfahrungen, die wir indessen sammelten, und schätzbare Aufklärungen, die wir über Zweck und Wesen unseres Ordens erhalten, haben bei uns den Entschluss bewirkt, bei unseren Arbeiten das ehedem bei der Loge Amalia angenommene, anjetzt aber nicht mehr brauchbare, System der stricten Observanz zu verlassen und anjetzt das weit mehr gereinigte, zweckmässigere und dem Geist unserer Zeit und Kenntnisse mehr entsprechende System der grossen Provinzial-Loge von Niedersachsen zu Hamburg, nach welchem auch Sie arbeiten, anzunehmen und uns mit gedachter ProvinzialLoge zu vereinigen. Hierzu sind nun nicht allein mir unterzeichneten Brüder Meister und Mitglieder der Loge Amalia entschlossen, sondern es haben auch unsere andern hier lebenden mitunterzeichneten und anjetzt noch keiner andern als der ihrigen angehörenden Brüder sich mit uns zur Wiedereröffnung der Loge Amalia nach obengedachtem System mit höchster Genehmigung des hochwürdigen und durchlauchtigsten Bruders Carl August, unseres geliebten Herzogs und Landesregenten, vereinigt."

Noch ein ebenfalls eigenhändiges, nach

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »