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sich daran in den Gesinnungen befestigen, in welchen ganz allein der Mensch auf seinem eigenen Montserrat Glück und Ruhe finden kann."

,,In den Sprüchen in Reimen", den „Zahmen Xenien" und den folgenden,,Sprüchen in Prosa" kommt wiederum eine solche Menge von maurerischen Weisheitslehren in klassischester Form vor, dass es nicht angänglich ist, auf jeden einzelnen bezüglichen Vers hinzudeuten. Ich beschränke mich daher darauf, aus den „Zahmen Xenien" jenen Spruch hervorzuheben, durch welchen Goethe diejenigen zurechtweist, welche, weil sie formell Freimaurer sind, sich für besser halten, als die Profanen:

Thust deine Sache und thust sie recht,
Halt fest und ehre deinen Orden;
Hältst du aber die Andern für schlecht,

So bist du selbst ein Pedant geworden.

und ferner die drei zu einander in Verbindung stehenden Strophen aus dem 5. Buch der „Zahmen Xenien":

Und wo die Freunde faulen,

Das ist ganz einerlei

Ob unter Marmorsäulen

Oder im Rasen frei.

Der Lebende bedenke,

Wenn auch der Tag ihm mault,
Dass er den Freunden schenke,
Was nie und nimmer fault.

,Hast du das alles nicht bedacht!

Wir haben's doch in unserm Orden."
Ich hätt' es gern euch recht gemacht,
Es wäre aber nichts geworden.

In der Cotta'schen Ausgabe folgt nunmehr unter der Ueberschrift „Ethisches" jenes tiefsinnige, unübertroffene Gedicht, welches Goethe mit „Urworte. Orphisch." bezeichnet, vom Jahre 1817. Man studire diese fünf 4aruor, Dämon, Tuxn, das Zufällige, 'Eows, Liebe, Avayun, Nöthigung und 'Elis, Hoffnung überschriebenen Strophen und man wird finden, dass sie das geheimnissvolle Pentagramma der Freimaurerei in herrlichster und gefälligster Weise auflösen. Doch das bedarf keiner weiteren Erläuterung, sondern will von dem denkenden, gebildeten Menschen empfunden sein.

Das Jahr 1813 war über Europa gebraust, als Goethe soeben die ersten drei Bände seines biographischen Versuchs abgeschlossen hatte.

,,Gerade der Abschluss seiner Biographie erregte in dem Dichter die Sehnsucht nach

einem neuen Leben. Die Erholung und Abspannung des Geistes, deren er bedurfte, wurden ihm zu Theil. In Hafis, der in den schrecklichen Zeiten Timurs sein ausgelassenes Lied unbekümmert angestimmt, fand der Dichter des „Ich hab' meine Sach' auf Nichts gestellt“ seine eigenen Stimmungen nur gesteigert wieder. Auch seine Zeit schien ihm der des Timur verwandt. Die bisherigen Formen waren gefallen, neue Anordnungen noch nicht an deren Stelle getreten, die bisherigen Gegenstände des Gehorsams und der Treue in Gegenstände des Hasses und Spottes verkehrt, Empörung und Abfall legitimirt. Alles hatte sich gewandelt, und der Einzelne war gezwungen, die Umgestaltungen der kreissenden Zeit in seinem innern Forum mitzuerleben und selbst ein Anderer zu werden. Edlere Naturen drängte es, sich aus dieser wandelbaren in eine beständige, über den Zeitenwechsel erhabene Welt zu flüchten. Eine religiöse und eine vaterländisch-weihevolle Gesinnung durchdrang die Menschen.

,,Goethe, seinem Genius folgend, rettete sich in das Reich der Poesie. Hafis und der Orient wurden das Korkwams, um eines seiner Lieblingsbilder zu gebrauchen, das ihn in der neuen Sündfluth über Wasser erhielt." Also der

treffliche von Loeper in seinen Vorbemerkungen zum,,West-östlichen Divan". Ich gehe indess weiter, indem ich hinzufüge, Goethe flüchtete sich auch in den Schooss der Maurerei. Denn ohne Freimaurer gewesen zu sein, würde er den West-östlichen Divan, wie er uns jetzt vorliegt, niemals haben schreiben können.

„Lange hab' ich mich gesträubt,

Endlich gab ich nach:

Ist der alte Mensch zerstäubt,

Wird der neue wach.

Und so lang du dies nicht hast,

Dieses: Stirb und werde!

Bist du nur ein trüber Gast

Auf der dunklen Erde."

So sang und dachte der Dichter sich zurückziehend, um „,im reinen Osten Patriarchenluft zu kosten", sich an Chisers Quell zu verjüngen und ein vollendetes Werk zu schaffen, welches,,Lebensweisheit in den Schranken der uns zugewies'nen Sphäre predigend, wie kaum ein anderes den freimaurerischen Gedanken verherrlicht.

Nachdem er im ersten Gedicht Hegire des Buches des Sängers, Moganni Nameh, das Programm der aus 12 Büchern bestehenden Dich

tung entwickelt hat, giebt er dem freimaurerischen Gedanken, welcher den ganzen Cyclus durchgeistigt, in jenen unübertrefflichen sechs Strophen, welche ich hier folgen lasse, Ausdruck:

Freisinn.

Lasst mich nur auf meinem Sattel gelten!
Bleibt in euren Hütten, euren Zelten!

Und ich reite froh in alle Ferne

Ueber meiner Mütze nur die Sterne.

Er hat euch die Gestirne gesetzt

Als Leiter zu Land und See,
Damit ihr euch daran ergötzt,

Stets blickend in die Höh'.

Talisman.

Gottes ist der Orient!

Gottes ist der Occident!

Nord- und südliches Gelände

Ruht im Frieden seiner Hände.

Er, der einzige Gerechte,

Will für Jedermann das Rechte.

Sei von seinen hundert Namen

Dieser hochgelobet! Amen.

Mich verwirren will das Irren;
Doch du weisst mich zu entwirren.
Wenn ich handle, wenn ich dichte,
Gieb du meinem Weg die Richte!

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