ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

893

F73450 Inhalt

1839 des ersten Bandes.

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

Am 2. Sonntage nach Epiphanias. 'I

Der Glaube, an dem Alles liegt

[ocr errors]

Am 3. Sonntage nach Epiphanias. U1⁄2 8
Die Sehnsucht eines Menschen, der sein Elend kennt
Am 4. Sonntage nach Epiphanias.

De dem großen und kleinen Glauben recht zuverläßige Math

[ocr errors]

Das dem Satan abgesprochene und Christo von Gott

[ocr errors]
[ocr errors]

Am Sonntage Lätare.

Die Gerechtigkeit aus Jesu Wunden, die-einzige Speise
für ausgehungerte Sünder.

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

Am ersten Advents-Sonntage.

Lieber

Lieber Heiland! Wir preifen Deinen heiligen Namen und loben Dich für Deine unermüdliche Geduld mit welcher Du um unfre Seelen wirbst und uns Deine Gnade, die Gnade, die uns selig macht, wie sonst, so diese Stunde noch antrágst. Gedenke an uns auch bei dem Anfange des neuen Kirchenjahres, welches uns Deine Treue, erleben lásset, und in welchem wir uns aufs Neue versammeln, Dein Wort zu verkündigen und anzuhören. Du harrest doch darum daß Du uns gnädig wäreft und hastTM Dich aufgemacht, daß Du Dich unser erbarmeft. Hebe Deine Segenshand über uns von neuem auf; vergieb uns alle unsre Sünden; und segne das Wort der göttlichen Predigt, durch das wir in Deine felige Gemeinschaft berufen find, an unser aller Herzen. Amen.

Die Kraft Gottes ist mit seinem Worte unzertrennlich verbunden. Kein Mensch, der das Wort des Herrn liest oder höret, kann es verhindern, daß er nicht diese Kraft an seinem Herzen erfahre. Ich rede von dem Worte, welches die Propheten im Alten, die Evangelisten und Apostel im Neuen Testamente gepredigt haben, von dem lebendigen Worte, das in die Bibel verfaßt ist. Salomo sagt; Die Worte der Weisen sind Spieße und Nägel. [Pred. 12, 11.] Und mit vollem Rechte kann man der Propheten, Apostel und Evangelisten Bücher und Schriften, Worte der Weisen nen nen. Freilich nicht der Weisen dieser Welt. Denn weil die Welt durch ihre Weisheit, Gott in einer Weisheit nicht erkannte, so war es auch richt möglich,

[ocr errors]

daß der Welt Weisheit uns ein Licht anzünden konnte, um das Mittel zu ersehen, durch welches gefallenen Sündern zur Seligkeit verholfen werden sollte. Indeß waren die Botschafter an Christi statt doch weise, und redeten getrieben von dem heiligen Geiste, als dem Grifte der Weisheit. Lasset uns nur ihre Worte hören, dieselben lesen, und mit Nachdenken lesen, wir werden gestehen müssen, diese ihre Weisheit, ist eine göttliche Weisheit, die Weisheit der Vollkommenen, die heimliche, verborgene Weisheit Gottes. Die Weisen dieser Welt müssen ihre Lehrfäße mit unzähligen Gründen beweisen, um sie haltbar zu machen. Christi Bothen dagegen fagen was sie fagen sollen und predigen die gute und heilsame Lehre. Ein deutlicher Beweis, daß sie die Wahrheit reden, ist diefer: Ihre Worte sind Spieße und Nägel. Sie durchboren die härtesten Herzen und werden hineingeschlagen in die Seelen der Menschen, so daß sie nicht wieder können herausgebracht werden. Was bedürfen wir anderer Beweise, um von der Kraft, die mit ihren Worten verbunden ist, überzeugt zu werden? Wer diesen Beweis nicht gelten läßt, dem ist man nicht schuldig weiter etwas zu beweisen. Wer die Hiße der Sonne so stark und heftig empfindet, daß er vor ihr nicht bleiben kann; wer das Klopfen eines Hammers hört daß ihm die Ohren davon gellen, und noch andere Gründe begehret ehe er glaubt daß die Sonnenstrahlen wärmen, und daß es ein Hammer ist mit dem man klopft; den läßt man billig gehen und macht sich mit ihm nichts zu schaffen, weil es offenbar sein Wille nicht ist, von dem einen oder dem andern irgend eine Ueberzeugung zu haben. Wer die Hiebe eines Schwertes fühlt, der braucht keinen andern Beweis von seiner Schärfe.

Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer, denn kein zweischneidiges Schwert. [Hebr. 4, 12.] Leben, Kraft und Schärfe

i

kann von diesem Worte so wenig, als die Hiße vom Feuer, geschieden werden. Und kann auch Gott Worte reden die ohne Kraft sind? Wer anders kann das vorgeben, als ein Mensch der in seinem Herzen spricht: E3 ist kein Gott? Und dieß Wort der Kraft ist es, das uns noch immer verkündigt wird. Es ist wahr, die Propheten sind gestorben; die ersten Jünger und Apostel, die auf den Befehl ihres Herrn ausgingen und predigten an allen Orten, sind längst entschlafen und zu ihres Herrn Freude eingegangen. Allein find nicht Andere an ihre Stelle getreten? Hat es der Kirche Jesu Christi je an Zeugen gefehlt, die nicht eben das, was jene bezeugt, verkündigt haben? Können wir, die wir nicht im Heidenthume, sondern mitten in der Stadt des lebendigen Got tes, mitten in der Kirche des Neuen Testaments zu leben die Gnade haben, unfern Unglauben ramit entschuldigen? Wie sollen wir glauben, von dem wir nichts gehört haben? Wie sollen wir hören ohne Prediger? Ich frage. nur und überlasse denen, die mich hören, die Antwort.

4

Doch kommt hierbei noch eine sehr wichtige Frage in Erwägung, nämlich: Hören wir eben die Worte, welche jene Gottesmänner gepredigt haben? Hören wie eben die Reden, die wie Spieße und Nägel, dort an Einem Lage Taufenden durchs Herz drangen, daß sie auf einmal ganz andere Menschen, an Herz, Muth und Sinn geändert und selig wurden? Woher kommt es denn daß wir so wenig lebendige Zeugen von der seligmachenden Kraft dieses Wortes vor uns sehen? Dort flohe das Volk und trat von ferne, wenn es den Donner und Bliß und den Ton der Posaune vernahm und den Berg rauchen fah. Aber unsre Leute regen sich nicht, wenn auch der Blitz vom Berge Sinai ihnen in die Augen schlägt. Wenn Petrus dem Kornelius Borte

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »