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Und es waren Hirten in derselbigen Gegenb auf dem Felde, bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Heerde. Und siehe des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn Leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr.

Ein Engel, der vor dem Throne des ewigen Gottes im Himmel stehet, und seinem Schöpfer in tiefster Beugung dienet, muß dessen Ankunft im Fleische verkündi. gen. Aber wem wird sie bekannt gemacht? Wir dächten wohl: Der Hof, der königliche Hof Herodes hätte vor allen am ersten davon müssen benachrichtiget werden; oder diejenigen, welchen die Geheimniße des Gottesdienstes anvertrauet waren; der Hohepriester, die Schrifts gelehrten, die Priester, deren Lippen die Lehre bewahren mußten, hätten diese wichtige Bothschaft zuerst höz ren müssen. Allein unsre Gedanken sind von den Rath= schlüssen Gottes gar weit unterschieden. Es waren Hirs ten, es waren arme verachtete Schäfer, welche dieser hohen Ehre, dieses großen Vorzugs theilhaftig werden, daß sie es zu allererst erfahren: Jesus das Heil der Welt sey geboren, in Windeln gewickelt, und liege in einer Krippe. Zu diesen trat des Herrn Engel, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie. Was diese Klar heit des Herrn eigentlich sey, können wir nicht mit Ge wißheit sagen. Der Engel kann es nicht seyn, indem die Klarheit des Herrn von dem Engel deutlich unterschieden wird. So viel wissen wir aus der Heiligen Schrift, daß, wenn sie den Augen der Menschen sichtbar gewor den, sie nicht nur allemal ein Zeichen der besonderen Gegenwart Gottes gewesen, sondern auch in einem feurigen, hellen und blendenden Glanze erschienen. [Siehe: Ezech. 1, 4. 28.]

Indem sie nun dies ungemein hellschimmernde, und

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eine Furcht. Und sie fürchten sich sehr. Der Anblick des Engels seht sie in Erstaunen, und ihre Herrlichkeit erregt in ihnen ein gewaltiges Schrecken. Doch so plöglich die Furcht kam, so geschwinde mußte sie auch wieder weichen, nachdem ihnen der Engel des Herrn zurief: Fürchtet euch nicht! Siche, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland gebohren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt David.

Sehet hier die Absicht Gottes bei seiner Geburt! Hier wird der Grund nicht zu einer kleinen, sondern zu einer recht großen Freude, bei allen Menschen auf der Erde gelegt. Siehe, ich verkündige euch große Freude die allem Volke widerfahren wird. Ich verkündige euch so große Dinge, und eine so große Gnade, welche, wenn sie recht erkannt, und im Glauben angenommen wird, ganz große und ungemeine Freude erfordert und verursachet. Und worauf gründet sich dieselbe? Denn euch ist heute der Heiland gebohren, welcher ist Chriftus der Herr, in der Stadt David. Nie ist eine erfreulichere Bothschaft in der Welt gehöret worden als diese ist: Der Heiland ist gebohren! Die ganze Welt hat Theil daran. Denn allen Menschen war ein Heiland, ein Erretter, ein Erlöser nöthig, und er ist auch allen Menschen zu gute gebohren. Wer ein Heiland der Menschen seyn will, der muß ihre Finsterniß und Unwissenheit vertreiben. Worin bestünde sonst das Glück unsers Geschlecht's, wenn wir in Blindheit fortwandern müßten, und keinen Weg zur Seligkeit kennten? Dazu ist Jesus gebohren. Er vertreibt die Finsterniß, und zündet uns ein Licht an, dabei wir den neuen und lebendis gen Weg, welchen er uns in's Heiligthum gebahnet, se= hen, und auf demselben einhergehen können. Wer ein

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Heiland der Menschen seyn will, der muß ihnen Frieden mit Gott schaffen. Es ist nicht möglich, daß wir ruhige und vergnügte Tage haben können, so lange uns unser Gewissen als Feinde unsers Schöpfers anklagt, dessen Grimm und gerechte Strafen wir verdienet haben. Dazu ist Jesus gebohren. Er schafft diesen Frieden. Er ist unser Friedensfürst. Wer ein Heiland der Menschen seyn will, der muß ihrem Elende, ihrem Jammer, in welchen die Sünde sie gestürzt hat, abhelfen. Nichts ist unstreitiger als das. Dazu ist Jesus gebohren. Er macht aller unserer Noth ein Ende. Er kommt in die Welt, um die Sünder selig zu machen.

Und damit die Hirten wußten, daß dies Kind im Stande wäre, ein solcher Heiland zu seyn, so sagte ihnen der Engel: Es ist Christus der Herr! Es ist der Christ, der große Gesandte und Gesalbte Gottes, welcher Name ihm schon im alten Testamente gegeben worden, und der seinem Volke von jeher eine ausgeschüttete Salbe gewesen ist. Er ist der Herr! der Jehovah! der dort zu Mose sprach: „Ich werde seyn, der ich seyn werde! Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Ich werde es seyn! Der hat mich zu euch gesandt." 2 B. Mos. 3, 13. 14. Wenn sie dich fragen, so sage du: Der Gott eurer Väter. Und wenn sie sprechen: Wir kennen ihn nicht! So bleibt es dabei: Ich will es schon seyn! Das ist der große Name Jehovah, den Johannes in seiner Offenbarung, [Kap. 1, 4.] also beschreibet: Derda ist, und der da war, und der da kommt. Und das ist eben der Jehovah, der gebohren ist.

Das ist nun die Wahrheit, die den Hirten verkündiget wurde. Weil aber diese erfreuliche Bothschaft uns nichts müßen kann, dafern wir dieselbe entweder nicht hören oder sie verwerfen; so mußte daher auch diese Nachricht von den Hirten gläubig angenommen werden.

nen der Engel ein Zetchen, zum Beweise dieser Wahrheit.

Und das habt zum Zeichen! Nun hätten die Hirten denken können: Was wird denn das für ein Zeichen seyn? Das Geringste, was sie sich etwa vorstellen konnten, war dies; daß sie, wenn sie nun nach Bethlehem kämen, die ganze Stadt vor Freuden außer fich finden würden; daß sie wie in ein Paradies kommen würden, in welchem der Erlöser der Welt zu sehen wäre, den sie zu schauen auch das Glück haben sollten.

Aber nein! Das war es nicht. Es war ein anderes Zeichen. Ihr werdet finden das Kind in Windeln, gewickelt und in einer Krippe liegen. An dem Zeichen sollt ihr es erkennen, daß es der Heiland, daß es der Herr ist. Da sie nun hingingen, fanden sie es so, wie ihnen der Engel gesagt hatte. Sie sahen das Zei, chen, das er ihnen gegeben. Sie fanden beide Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegend. Luc. 2, 16.

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Sie besahen es mit den innigsten Bewegungen ihres Herzens; sie wurden nichts Besonderes an ihm gewahr. Sie sahen keine Sonnenstrahlen um sein Haupt, keine Pracht an seinen Windeln, keine Majestät in seiner Bedienung. Sie erblickten vielmehr lauter Armuth, und lauter Schwachheit, an diesem Kinde. dessen glaubten sie, daß es Christus der Herr, der HeiLand des ganzen menschlichen Geschlechts wäre, und konten ihre Augen selig schäßen, daß sie gewürdigt worden, denjenigen im Fleische zu sehen, den so viele Propheten und Könige des alten Testaments zu sehen begehret, des nen aber ihr Wunsch nicht gewähret worden war, und die seine Zukunft nicht erlebet hatten.

Und was hatte denn die Hirten zum Glauben gebracht? Gewiß nicht der Stall, nicht die Windeln,

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nicht die Krippe, darin das Kind lag, das alle Welt erhält und trägt. Das war wohl das Zeichen, daß sie in der Person des Kindes nicht irreten; allein daß eben dies Kind, Gott der Herr in der Höhe, der Heiland der Welt war, davon wurde ihnen das Zeichen ins Herz gegeben, im Herzen gemacht. Daher breiteten sie auch das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gez sagt war. Und so machte der Glaube aus diesen ungelehrten Laien die ersten Evangelisten von der Geburt Jesu unter den Menschen.

Das war nun das Zeichen, welches den Hirten zum Beweise der Wahrheit von der Menschwerdung Gottes gegeben wurde. Wir müssen hierbei an uns denken, und bemerken nun

II. das Zeichen, womit auch uns diese große Wahrheit noch jest wie immer bewiesen wird.

Laßt uns hier auf den Prediger dieser Wahrheit sehen! Paulus macht uns denselben bekannt. [Ébr. 10, 15.] Es bezeuget uns aber das auch der Heilige Geist. Und darum heißt das Amt des neuen Testaments, ein Umt, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. [2 Kor. 3,6.]

Wenn uns also die Engel, die Bothen Gottes in der Kirche des neuen Bundes diese Wahrheit vortragen, so hören wir durch ihr Wort, und in demseben die Stim me des Heiligen Geistes. Es ist des Herrn Wort, was fie reden; es ist ein Zeugniß seines Geistes. Wenn das nicht wäre, so wüßten wir mit dem, der Vernunft so ärgerlichen Worte von einem Mensch gewordenen und endlich gekreuzigten Gotte, nicht durchzukommen. Das macht uns aber getrost, und unsre Arbeit leicht und gesegnet, daß es nicht auf unsern geschickten Vortrag,

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