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Zukunft ins Fleisch, da Er, der ewige, majestätische, lebendige Gott, der Schöpfer aller Dinge, die väter liche Kraft, die von Ewigkeit zu Ewigkeit regiert, ein Mensch, ein armer, ein geringer Mensch geworden, der Allerverachteste auf Erden, der in dieser Menschheit, feinen zu unserm Heil von Ewigkeit her gefaßten Rathschluß vollkommen ausgeführt hat. Er stellt sich uns in Knechtsgestalt vor Augen. Er tritt in derselben vor unser Herz und schenkt uns nicht nur Gnade, sondern er will, er gebietet, daß wir ihn aufnehmen, ihm als unserm König im Glauben uns unterwerfen und uns durch Ihn in Zeit und Ewigkeit selig machen lassen.

Benn Gott, als Gott, seine Zukunft uns melden ließe, so könnte das keine andere Wirkung haben, als es bei unsern Stammältern im Paradiese hatte. Und sie hörten die Stimme Gottes des Herrn, der im Garten ging, da der Tag kühle worden war und Adam mit seinem Weibe vor dem Angesichte Gottes des Herrn fich unter die Bäume im Garten versteckte. Wir würden ausrufen: Weh mir! ich vergehe! Kann auch ein Missethäter, der den Tod verdient hat, die Ankunft feines Richters anders als mit Schrecken erwarten? Da nun aber Gott ein Mensch wie wir geworden ist und uns sagen läßt: ich komme zu euch; da er in seiner KreuzBlut und Todesgestalt uns erscheint, mit der Versicher ung, daß er uns lieb habe, daß er um unsrer Missethat willen so verwundet, und um unsrer Sünden willen so zerschlagen sey, so sehen wir daraus leicht, daß in dieser Zukunft für den Sündér nichts Schreckliches ist und daß er in keiner andern Absicht zu uns nahet, als uns unselige Menschen zum Glauben an ihn und seinen Namen zu reizen und durch diesen Glauben in den ruhigen Besitz der aller Welt so theuer erworbenen

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bringen und zu erhalten. Darum nahet er uns ; denn was heißt: zu jemanden kommen, anders, als zu ihm nahen, daß man weiß, mit wem man zu thun hat.

Und so kommt er zu uns. Dein König, Er selbst kommt zu dir. Sehen wir ihn auch nicht mit unsern Leibesaugen; genug daß er da ist. Diesen Verlust, welchen wir seit seiner Himmelfahrt daran haben, daß wir ihn nicht sehen, erseht sehr reichlich unser Glaube, daß er nicht fern ist von einem Jeglichen unter uns und' daß wir ihn fühlen und finden können. Und weil noch dazu durch diesen Glauben, die Hoffnung in unserm Herzen funkelt, daß wir ihn bald sehen werden, wie er ist, so halten wir uns in diesem Glauben, in dieser Hoffnung, so lange wir in dieser Hütte wallen, an Ihn den wir nicht sehen als sähen wir ihn. Wir hören ihn in seinem Worte, denn er redet dadurch selbst mit uns. Wäre dies anders, wie könnten wir singen: Liebster Jesu! wir sind hier, Dich und Dein Wort anzuhören? Wir werden in demselben sein Bei uns seyn" inne, wir empfinden seine Tröstungen, die unsere Seelen ergöhen, wir schmecken und sehen seine Freundlichkeit, Wir genießen ihn im Abendmahle. Wir essen sein Fleisch, wir trinken sein Blut. Können wir noch an seiner Gnadengegenwart zweifeln?

2. Wollen wir nun wissen zu wem Er so
guadenreich kommt?

Es heißt in unserm Evangelio: au dir!" Siche dein König kommt zu dir! Du magst seyn, wer du willst, wenn du nur ein Mensch bist, so kömmt er zu dir. Und ist er nicht schon, da wir auf seinen Tod getauft wurden, zu uns gekommen? Wie viel curer getauft sind, die haben Christum angezogen. Wie oft ist er nicht nach der Zeit zu uns gekommen! Und indem er uns auch noch diese Stunde zurufen läßt: Dein Kö

nig kommt zu dir! wer will, wer kann sich da ausschließen? Nur der Ungläubige der bei sich selber wähnt: Es gehe ihn nicht an; er sey nicht gemeint.. Unser Unglaube aber, hebt seine Treue nicht auf. Er kommt zu seinen Freunden und besucht sie. Er kommt aber auch zu seinen Feinden und reicht ihnen den Scepter der Huld, damit sie durch den Antrag seiner Gnade, feine Freunde werden. Er handelt hierin ohne Parthei. Wir kommen nicht zu Ihm. Er kömmt erst zu uns. Wie kämen die sonst zurecht, die ihm den Rücken zukehren und nicht das Angesicht, wenn Er nicht zu ihnen käme? Wie würde er gefunden von denen, die ihn nicht suchen, wenn Er nicht zu ihnen käme, wenn Er nicht spräche zu denen die seinen Namen nicht anrufen: Hier bin ich! Hier bin ich!

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II. Die Kraft und Wirkung des Wortes: Siehe dein König kommt zu dir! öffnet 1. Allen die um ihr Heil bekümmert find die Augen und macht ihnen den wahren Gott sichtbar, der ihnen hilft.

Ein Mensch, der um seiner Seelen Seligkeit verlegen ist, weiß entweder, daß ein Heiland ist, oder er weiß es nicht und hat Ihn nicht zum Gegenstand des Glaubens. Christen und zwar evangelische Christen können sich unmöglich mit der Unwissenheit schüßen. Wenn es nun ein Mensch nicht weiß, daß ein Erlöser erschienen ist, der die Sünden der ganzen Welt hat weggetragen an Seinem Leibe auf das Holz und sein Gewissen wacht auf, so drücken ihn seine, wider das Geset Gottes begangenen Sünden und die Last wird ihm so schweer, daß er darunter erliegen muß. Wenn es aber ein Mensch weiß, daß Jesus mit seinem Blute bezahlt hat alle Missethat der Welt, so kommt es hier darauf an, ob er dem Zeugnisse Gottes von seinem

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wo er doch so hohe Ursachen dazu hat, so ist seine Plage, die Schuld der Sünden die ihn drückt; und die Furcht vor der Strafe die ihn ängstet, die Anklage des Gewissens, die er mit Schrecken empfindet, ist ein gerechtes Gericht, das seines Unglaubens wegen auf ihm ruhet; eine gerechte Strafe damit sein Unglaube schon in der Zeit heimgesucht wird. Glaubt aber ein Mensch, der vom Tode erwacht, und sich in seinem Elende erkannte, dem Worte das er von Jesu hört'; glaubt er, daß der Heiland das Lamm Gottes. ist, das die Sünden der Welt trägt, so macht ihn dieser Glaube erst bekümmert um seine Seligkeit und bringt in ihm eine göttliche Traurigkeit hervor, die da wirkt eine Rene zur Seligkeit, die Niemanden gereuet. Da kommt er zu den Traurigen in Zion, zu den Armen, zu den Beidtragenden, zu den Elenden, welche die theuren Verheißungen haben, und die wenn sie auch sonst Niemand kennen sollte, ein. Augapfel ihres Gottes sind. Alsdann geht die Noth an von welcher man sagen kann: Es ist eine sel'ge Noth! Und was macht uns in diesem Zustande das Leben schweer, was macht uns so schmerzliche Angst? Es spricht das Herz: Der Mann der mich so lieb gehabt, daß er sein Leben für mich gelassen, ist ja nicht bei mir! Wer den Sohn Gottes hat, der hat das Leben. Ich habe ihn aber nicht. Wo find' ich meinen Freund? Habt ihr ihn nicht gesehen, den meine Seele liebt? Wer bringt mich in seine Arme? Ehe hab ich keine Ruh! So lange wohne ich im Dunkeln, bis mir einmal recht helle funkeln, sein Nam❜ und Kreuz. Wenn er doch auch zu mir käme! Komm in mein Herz, laß mich mit dir vereinigt werden für und für! Siehe mein Elend und errette mich. Da heißt es nun: Siehe! Siche! Dein König kommt zu dir! Und dies Wort ist es, das solchen Seelen die Augen öffnet, daß sie ihren König, ihren Hertn, ihren Gott

sehen, der ihnen hilft. Der Glaube, der bisher den Heiland lieb gehabt, den er nicht gesehen, von dem er aber doch gehöret, wird in einen solchen Glauben vers wandelt, der nun fichet; d. h. ein Mensch weiß an wen er glaubt. Hier ist die Antwort auf die unaussprech lichen Seufzer des Herzens, das damit nicht pergnügt. seyn kann, daß es so viel Gutes, von seinem Freunde hört, sondern ihn auch gern sehen möchte: Jesum muß ich selber sehen, Jesum muß ich selber sprechen!, Nun so siehe - siehe deinen Gott! • 3 laukus vol

Als jener Blinde der sehend worden war, vom Heiland gefragt wurde: Glaubst Du an den Sohn Gottes? So antwortete er und sprach: Herrt welcher ist es, auf daß ich an ihn glaube? Da nun Jesus sagte: Du hast ihn gesehen und der mit dir redet, der ist es! so sprach er: Herr! ich glaube und betete ihn, an. Das ist die Ordnung. Erst sieht der Heiland uns an. „Ich sehè an den Elenden und der zerbrochenen Geistes ist und der sich fürchtet vor meinem: Wort.// Dann heißt es: Siche!“ Da erblicken wir ihn und schauen Alle des Herrn Klarheit mit aufgedecktem Ange sicht. Wir können mit Jeremias sagen: Der Herr ist mir erschienen. Wir sehen unsern König. Wir sehen unfern Gott, der uns hilft. Und so erlangen wir durchy. eben dieß Wort..

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2. die Kraft, daß wir ihn im Glauben, mit Lieben und Verlangen, nun umfangen, und als sein Eigenthüm... 3. auf ewig an ihm hangen; 556KR Die Jünger gingen hin und thaten, wie ihnen Jesus befohlen hatte. Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohne David! Gelobet fen, der da kommt im Namen des Herrn! Ho

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