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sehen sollten. Eben darum kommt er uns mit seiner, das Herz lenkenden Kraft zuvor. Er ruft uns aus dem Tode ins Leben, und sein Gnadenzug seht uns in den Stand, daß wir wollen und können zu ihm kommen. Wir dürfen das Wort von der Gnade nur anhören, mit Ernst darauf acht geben, was uns gesagt wird, und das Licht nicht fliehen, so ist die Sache gethan. So wird er uns schon zu sich bringen. Er will uns sammeln. Er leitet und führet uns durch die Welt. Sonst kämen wir doch nicht durch, sondern blieben auf halbem Wege liegen. Er geht vor uns her, und wir sehen unverwandt auf ihn, und folgen ihm nach.

Eine Henne führet ihre Küchlein.

Eine Henne streitet für ihre Küchlein, und schüßet fie unter ihren erwärmenden Flügeln vor der tödtlichen Kälte, unter ihrem schirmenden Gefieder vor dem Raubvogel. Und wenn der Heiland nicht seine Gnadenflügel über uns ausbreitete, wer wollte uns vor unsern Feinden und Verfolgern, die unsrer Seele nachstellen; schü= ben? Das thut Er aber. Er streitet für seine Freunde. So nennen wir, darum weil er selbst ihnen diesen Namen beilegt, Alle, die an ihn glauben und Heil unter seinen Flügeln gefunden haben. Er ist ihr Schuhherr. Das erkennet ihre Seele wohl, Darum sehen sie nicht auf sich selbst. Mit unserer Macht ist nichts gethan, wir sind gar bald verloren. Ihr Glaube schüßet sie nicht durch seine Geschäftigkeit, sondern insofern derselbe auf ihn, auf seinen Schuhherrn siehet, und sie unter feine Flügel verbirget. Da sind sie sicher. Da sind sie still, wenn alle Wetter blihen, und ruhen sanft in dieser Liebeshöhle.

Er schüßt aber auch seine noch wirklichen Feinde. Wenn er sie nicht schüßte, wenn sein Blut nicht Gnade für sie redete, wenn er nicht immer riefe: » Laß sie

noch dies Jahr! noch dies Fahr! “—wie lange schon würden sie als unfruchtbare Bäume abgehauen und ins höllische Feuer geworfen seyn na tung rate

Wer also diese Merkmale feiner Liebe erway get, der wird es bald zugestehen: Ja! Es ist wahrt Er liebet feine Feinde und whaussprechlich! Und wie betragen sich eben diese von ihm so sehr ge liebten Feinde gegen Ihn? Sie hassen ihn! Wir werden solches mit mehrerem hören, wenn wir betrach

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II. Wie und wodurch die Menschen den Haß gegen ihn an den Tag legen?

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Die erste Feindschaft, die uns angebohren, und in den Uebertretungen seines heiligen Gesezes sich äußernde Feindschaft ist abgethan. Er hat die Sünder, die Ue bertreter des Gefeßes versöhnet mit sich selber, und rechnet ihnen ihre Sünden nicht zu.,,Er hat uns geschenkt alle Sünden, und ausgetilget die Handschrift, so wider uns war, welche durch Sagungen entstand, und uns entgegen war, und hat sie aus dem Mittel gethan, 1 und an das Kreuz geheftet." Koloff. 2, 13. 14. Er hat die Scheidewand zerrissen, die uns, seine Feinde, hinderte, daß Gott keine Gemeinschaft mit uns haben könnte, Er ist unser Friede, der aus beiden eines hat gemacht, und hat abgebrochen den Zaun, der dazwischen war, in dem, daß er durch sein Fleisch wegnahm die Feindschaft, nemlich das Gesetz, so in Geboten gestellet war, auf daß er aus zween einen neuen Menschen in ihm selber schaf fete, und Frieden machte, und daß er beide versöhnte, mit Gott in einem Leibe, durch das Kreuz, und hat die Feindschaft getödtet durch sich selbst, und ist kommen, hat verkündiget im Evangelio den Frieden, euch, die: ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Ephes.

daß der Born Cottes, welchen sie durch ihre Sünden ger gen sein heiliges Gesetz sich zugezogen, ein Ende hat.

Nun sollte man freilich gedenken: `\\ Es: wäre nichtmöglich, daß die Menschen dem ungeachtet fortfahren könnten, ihn zu hassen. Allein, daß es deren nur zu viel giebt, davon werden wir durch die Schrift, und. den Augenschein deutlich genug belehret. Und diese Feindschaft äußert sich nach unserm Evangelio, in der Ber achtung und Verwerfung seiner Bothen. Derselben, heißt es im Terte, werdet ihr etliche tödten, und kreuzigen, und etliche werdet ihr geisseln in euren Schulen, und werdet sie verfolgen von einer Stadt zu der andern. Und bald darauf: Je= rusalem! Jerusalem! die du tödtest die Propheten, und steinigest, die zu dir gefandt sind ze.

Wie es der Heiland hier vorher sagte, so machten es nachher die Juden mit seinen Jüngern, mit seinen ApoFeln, die er zu ihnen sandte, um ihnen den Rath Gotz tes von und zu ihrer Seligkeit zu verkündigen. Ja nicht nur das Sie machten es mit ihm selbst so, und kreu-zigten endlich den Herrn der Herrlichkeit.

Und eben darin offenbaret sich bis diese Stunde die Feindschaft gegen Gott, der unser Erlöser ist. Das Geiffeln, Tödten und Kreuzigen seiner Zeugen ist in der evangelischen Christenheit kein Gebrauch mehr. Allein,' wenn man ihnen, wie jene ihren Propheten Jes. 28, 10. zurüft: Gebeut hin, gebeut her, gebeut hin, gebeut her! Harre hie, harre da, harre hie, harve da, hier. ein wenig, da ein wenig . So ist es eben das. Es of fenbaret sich diese Feindschaft darin: Wenn man sich unter die Gnadenflügel des Heilandes nicht versammeln laffen will.

So waren die Leute in Jerusalem beschaffen. Aber ihr habt nicht gewollt. Welches Volk hatte größere

Wohlthaten von feiner Hand: empfangen, als dies sein Eigenthumsvolk? Er hatte es zu seinem Volke erwäh let. Er hattte es mit starker Syand; und mit mächtik gem Urave aus dem Diensthause Egypten geführet. Er konnte zu den Juden fageneicIch habe euthsauf Adlerz Flügeln getragen! 2. BoMof 19; 4.es Endes Moses an ihre Vorzüge fie erinnerter i Bonist so ein herrlich Volk, zu dem die Götter so nahe sich thun, als der Herr unser Gotty so oft wir ihn anrufen? Und wo ist so ein herrlich Volk, das so gerechte Sitten und Gebote habe, als alle dies Gesetz, das ich euch heutiges Lages woolege? 5 B. Mof. 467.8. In der Wüste leitete er sie des Tages mit einer Wolke, und des Nachts mit einer Feuersäule. En viß, die Felsen in der Wüste, und tränkte sie mit Wasser. in Füller. Und Hließ: Bäche aus dem Felsen fliessen, daß sie hinabfloffen wie Waf ferströme. Er gebot den Wolken dröben, und that auf die Thüre des Himmels. Und ließ das Mána auf: sïë regnen, zu effen und gab ihnen Himmelbrodie affen Engelbroda. Er sandte ihnen Speise die Füllet Pf. 78, 14-16. 23-25 Er ließ es ihnen nicht an Propheten fehlen. Er redete durch dieselben zu ihnen auf mancherlei Weife. Endlich kam der Sohn Gottes selbst, lehrte und predigte auf ihren Gassen, und suchte sie un2 ter seine Flügel zu sammeln. Allein sie wollten nicht. ,,Er kam in fein Eigenthum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf Joh. 1, 11.

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Und darin beweiset man noch immer die Feindschaft gegen ihn, wenn man Ihn nicht will. Man hat kein Herz zu ihm. Man nimmt ihn nicht auf. Welches ist denn die Ursache dieser Feindschaft? Nichts anders, als die Bosheit unsers. Willens. Wir haben nicht gewollt!

Und das ist auch jest unter dem Evangelio die einzige

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Der Heiland will uns von unserm Unglauben und dem dieferhalb auf uns: rühenden: Gericht erretten und uns selig machen. Ber kann daran zweifeln, der je die Reden seines Mundes vernommen hat? Niemand als ein Menschderumit. Muthwillen ungläubig ist, ihm die. Borte im Munde veldrahét?oder ihm gar Schuld giebt, daß herzanders denkeprals eritedet.,, Nun richtet, iht Bürger zu Ferufalem, und ihr Männer Judas zwischen mir und meinem Weinberge Was sollte man doch mehr thun ani meinem Weinberge, das ich nicht an ihm ge= gethan habe? “i Ist das nicht die Stimme deßen, der seine Feinda liebet?\Jef. 5, 3. 4. Er thut an seiner Seite alles, was mal von ihm erwarten kann. Er for get für seinen Weinberg, für Heine Kirche. Er giebt sich alle Mühe, denselben fruchtbar zu machen. Er kla= getz daß: dieser Weinberg Herlinge gebracht, da er gewarteth daß derselbe Trauben brächte. Wer siehet nicht nur aus seinen vielen Beschäftigungen, als auch aus seiz nec Klage, daß es ihm ein großer Ernst sey, uns zu guten Neben zu machen, und in sich den Weinstock,::einzupflanzen! Und wenn er feinen Zweck nicht erreichet, so erkennet man leicht, daß die Schuld nicht an ihm liegt. Wenn er das Wehe über. Chorazin und Bethsaida aus ruft, so giebt er damit zu erkennen, daß die Bürger in diefen. Städten zuvor ungemeine Gnadenbezeugungen ge noffen. Und was leuchtet daraus hervor? Sein ernstlicher Wille, sie vor dem Gericht zu bewahren, welches auf die Verachtung seiner Gnade nothwendig erfolgen mußte. Er will also! Er will, daß allen Menschen geholfen werde und zur Erkenntniß der Wahrheit kommen. 1 Tim. 2, 4. Er will nicht, daß jemand verloren werdep fondern daß sich jedermann zur Buße kehre. 2 Petro 3/9. Er hat alles beschlossen unter den Un glauben, auf daß er sich aller erbarme. Röm. 11, 32. Mit Gewalt muß man sich verblenden, wenn man die

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