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Erde von seiner Herrlichkeit. Ezech. 43, 2. Da sahe das Volk, das im Finstern wandelte, ein großes Licht, und über die, so da wohnten im finstern Lande, schien es helle. Jes. 9, 2.

Wenn die Sonne aufgehet, so erfreuet sie alles. Und was der Heiland durch seine Zukunft in die Welt für Freude verursachet, das sahe Jesaias im Geiste vorher, wenn er Kap. 9, 3. davon weissagte: Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freuet in der Erndte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austheilet. Da= her geschahe es, daß der Engel den Hirten auf den Feldern zu Bethlehem, als er ihnen die Nachricht von der Geburt des Erlösers brachte, zurief: Siehe! Ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird. Luc. 2, 10.

Wie die Morgenröthe den Aufgang der Sonne vorher verkündiget; so war nun nach dem Aufgange unsers Herrn in der Welt seine Kindheit gleichsam die Morgenröthe, an der man es wahrnehmen konnte, daß er, als die Sonne der Gerechtigkeit, in seinem völligen Glanze bald hervorbrechen, und als der verheißene Messias in seinem Amte sich der ganzen Welt offenbaren würde.

Geliebte! Wir finden in dem heutigen Evangelio den Heiland ́als ein Kind im Tempel. Wir finden ihn auch als ein Kind bei seinen Eltern zu Nazareth. Und wo wir ihn nur sehen, so können wir sagen: Heute wird diese Schrift schon erfüllet vor unsern Augen! Ue ber dir gehet auf der Herr, und seine Herrlichkeit erz scheinet über dir. Wie das ewige Licht zu dem Ende aufgegangen war, der Welt einen ganz neuen Schein zu geben; so warf es seine Strahlen gleich, sowohl im Tempel zu Jerusalem, als auch im Hause seiner Eltern

Evangelium Luc. 2, 33-40.

Und sein Vater und Mutter wunderten sich deß, das von ihm geredet ward ic.

Laßt uns unsre Augen aufheben und aufsehen auf Das in dem Jesuskinde der Welt nenaufgehende Licht.

Laßt uns sehen, wie es seine Strahlen von sich wirft,
I. In dem Hause Gottes;

II. In dem Hause seiner Eltern;

Den aller Weltkreis nie beschloß der liegt in Mariens Schooß; er ist ein Kindlein worden klein, der alle Ding' erhält allein. Hallelujah. Das ew'ge Licht geht da herein, und giebt der Welt ein neuen Schein; es leucht wohl mitten in der Nacht, und uns des Lichtes Kinder macht. Hallelujah! Umen.

Wir betrachten demnach:

I. Wie das in dem Jesuskinde der Welt neuaufgehende Licht seine Strahlen in dem Hause Gottes von sich wirft. Was will das heißen? Antwort: Der Heiland giebt, da er noch ein kleines Kind ist, in die Herzen derer, die auf die Erlösung Israels warten, einen hellen Schein, daß sie ihn für den von Gott der Welt verheißenen Messias, 'für Christum bekennen, wes Endes fie sich über ihn verwundern, von ihm weissagen, öffentlich von ihm zeugen, und ihn durch Loben und Danken verherrlichen. Und das geschiehet in dem Hause Gottes.

Dieser Schein, welchen das neuaufgehende Licht der Welt von sich wirft, wirket nun eine Verwunderung im Herzen. Das sehen wir an den Eltern Jesus, an

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Joseph und Maria. Und sein Vater und Mutter wunderten sich deß, das von ihm geredet ward. Und was das gewesen das von ihm gesagt ward, das wissen wir aus dem Evangelio wo es lautet: Und siehe, ein Mensch war zu Jerusalem, mit Namen Simeon, und derselbe Mensch war fromm und Gottesfürchtig, und wartete auf den Trost Israel, und der Heilige Geist war in ihm. Und ihm war eine Antwort worden von dem Heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christ des Herrn gesehen. Und kam aus Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesum in den Tempel brachten, daß sie für ihn thäten, wie man pfleget nach dem Geseße: da nahm er ihn auf seine Arme, und lobete Gott, und sprach: Herr! nun lässest du deinen Diener im Friede fahren, wie du gesagt hast. Denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, welchen du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zu erleuchten die Heiden, und zum Preise deines Volkes Israel. " Das war es nun, worüber sich Joseph und Maria verwunderten. Und sie hatten auch Ursache dazu, weil es alles bewundernswürdig war, was fie von ihm hörten und sahen.

Alle Verwunderung ist eigentlich zu reden ein Stillstand und Bestürzung des Gemüthes, welche entweder aus dem Anblicke einer neuen und unerwarteten Sache, oder aus dem Berichte einer seltenen und ungewöhnlichen Begebenheit entstehet.

Wenn nun diese Gemüthsbewegung über göttliche Dinge vorhanden ist; so beweiset sich dabei entweder der Glaube oder der Unglaube. Wenn die Vernunft in diese und jene uns von Gott geoffenbarte Wahrheit sich nicht finden, und sie gleichwohl nicht ganz in Zweifel ziehen kann, so stammt daher eine ungläubige Verwunderung. Diese fand sich bei dem Zacharias, als ihm der Engel

werde ihm einen Sohn gebähren. Wobei soll ich das erkennen? sprach er: Denn ich bin alt, und mein Weib ist betaget. Luc. 1, 11-18. Von der Beschaffenheit war die Verwunderung jenes Meisters in Israel, des Nikodemus, als er fragte: Wie kann ein Mensch gebohren werden, wenn er alt ist? Kann er auch wie Serum in seiner Mutter Leib gehen, und gebohren werden? Joh. 3, 4. Wenn aber ein Mensch aus bestürzter Andacht sich über diese und jene wunderbaren Wege und Werke Gottes verwundert, und dabei in einiges Nachdenken geräth, so kann man dies Nachsinnen nicht als eine Frucht des Unglaubens allemal ansehen, sondern es kann den Glauben zum Grunde haben. Dieß bewies sich an der gläubigen Maria, da ihr der Engel von Gott verkündigte, daß sie die Mutter des Herrn werden würde und sie ihn fragte: Wie soll das zugehen, da ich von keinem Manne weiß? Denn es verwandelte sich ihr Bedenken gleich in eine sanfte und gläubige Stille, wenn sie sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd! Mir geschehe, wie du gesagt hast. Luc. 1, 30-38. Und eine solche gläubige Verwunderung ist es, in welcher wir die Eltern Jesu erblicken, als sie ihr Kind im Tem pel zu Jerusalem dem Herrn darstellen. Sie hatten schon vieles zu ihrer Entzückung und Verwunderung gese= hen, und gehöret. Maria hatte es wohl nicht verges= sen, was der Engel mit ihr geredet. Sie hatte es nicht vergessen, was sie zu Hebron im Hause des Zacharias, sowohl von ihm, als von seinem Weibe, der Elisabeth vernommen. Die innige Bewegung des Herzens, mit welcher sie bei ihrer Ankunft von der Elisabeth war empfangen worden; die ungewöhnliche Freude, der Jubel welchen sie aus ihrem Munde vernommen: Woher kommt mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? der Lobgesang Zacharias, in welchem er Gott verherrlichet hatte, daß er die den Vätern gegebene Ver

heissung von Christo jeht so treulich erfüllet; das alles waren lauter Sachen, die ihr nicht aus dem Herzen und aus dem Sinne kamen. Joseph wußte sehr wohl, was der Engel besonders mit ihm geredet hatte, da derselbe ihm im Traume erschienen war, und ihn ermuntert hatte: Er solle sich nicht fürchten, Maria als sein Gemahl zu sich zu nehmen. Sie erinnerten sich beide daran, was ihnen die Hirten von alledem erzählet hatten, waz ihnen des Nachts auf dem Felde begegnet war, da sie ihre Schaafe hüteten. Maria behielt alle diese Worte, und bewegte sie in ihrem Herzen. Luc. 2, 19. Da ihnen nun Gott in dem Tempel die Herrlichkeit ihres Kindes immer mehr offenbarete, und das in demselben der Welt aufgegangene Licht, seine Strahlen immer heller auch in ihre Herzen warf, so nahm auch ihre gläubige Verwunderung zu. Sie erstaunten über den Reichthum der unendlichen Barmherzigkeit, welcher durch die Geburt ihres Kindes über die Welt aufgethan wurde; über die hohe Würde, zu welcher Gott sie erwählet hatte, Eltern eines solchen Wunderkindes zu seyn; über die geheimnißvolle Ausführung seines Rathes von der Sünder Seligkeit.

Es waren große Dinge, welche Simeon von dem Kindlein, und zwar öffentlich im Tempel sagte. Das Kind war arm und verachtet, und seine Mutter war gleichfalls arm und gering. Und Simeon erkläret es für aller Menschen Heiland, für aller Heiden Licht, und für die Ehre des ganzen Israels! Er nimmt dasselbe auf seine Arme. Er lobet Gott. Er kann jeht im Frieden sterben. Herr! Nun läsfest du deinen Diener im Friede fahren! Du hast Wort gehalten. Meine Aus gen haben deinen Heiland gesehen. Jetzt habe ich ihn gesehen, geherzet, geküsset; das Kind, das die Sonne der Gerechtigkeit seyn wird für die armen Heiden, die

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