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mit Herz und Munde, für das er uns geschenkt! Das ist eine sel'ge Stunde, darin man sein gedenkt; sonst verdirbt alle Zeit, die wir zubringen auf Erden, wir sollen selig werden, und leben in Ewigkeit." Wir wer= den die freudige Bewegungen unsers Herzens nicht eingeschlossen halten können, sondern sie werden hervorbrechen durch tausend Loblieder seines Namens. Wir werden unsre einzige Lust haben an dem Herrn. Ps. 37, 4.

Nun, geliebten Seelen! Wir beschließen heute auch unsere Predigten für dies Jahr. Wie wird es denn im künftigen Jahre werden? Das weiß ich; so lange Jefus bleibt der Herr, wirds alle Tage herrlicher. „So war es, so ist es, so wird's auch seyn, bei seiner Kirche und Gemein." Wir dürfen nur im Glauben nach, ihm hinsehen, nach dem, der in seiner zarten Kindheit schon als ein neuaufgehendes Licht, das Haus Gottes, und das Haus seiner Eltern licht machte." Ihr werdet daher weise handeln, und nicht ohne Segen bleiben, wenn ihr ihn mit Glaubensarmen umfaffet, und noch am Ende dieses Jahres, aus 1. B. Mof. 32, 26. es ihm kindlich sagt: Wir lassen dich nicht, du segnest uns denn. Selig! wer von Herzen spricht: Meinen Jefum laß ich nicht. Amen.

Liebster Heiland! Mache uns auch des Segens theilhaftig, der für uns in Deiner Kindheit liegt. Mach uns licht durch Deinen Schein. Bersete uns durch Deine Gnade in den seligen Zustand, in welchen wir werden wie die Kinder. Du bist ja selbst ein Kind gewesen. Laß diese Deine kleine Gestalt in einem so herrlichen und reizenden Licht vor unsern Augen stehen, damit wir in dies selbe gebildet werden, und unser ganzes Leben in einer feligen Kindlichkeit, in einer Unwissenheit aller unnöthigen Dinge, in einer lichten Zufriedenheit, und in einer beständigen Zuflucht zu Dir zubringen. So mag das Ende unsrer Jahre und Tage kommen, wenn es will,

ein Kind in die Arme seiner Mutter eingeschlossen, erfun den werden. Mache uns so selig um Deiner verdienstli chen Kindheit willen. Amen!

Am Neujahrstage.

Verwundetes Lamm! Du haft den Anfang Deines Lebens, wie andere Menschenkinder, mit Thrånen gemacht, die Thränen mit Deinem Blute vermenget, und durch die erste Wunde an Deinem heiligen Leibe Dich zur Marter Deiner folgenden Tage, in welchem man Dich vom Haupte bis zu Fusse voller Wunden sah, auf das feierlichste einweihen lassen. Wenn wir doch gleich zu Anfange dieses Jahres die Quelle, woraus nebst Deinem ersten Blute lauter Menschenliebe fließet, so ansehen und betrachten möchten, daß die Segen welche Du uns dadurch erworben hast, zugleich auf und über uns kámen. Erbarme Dich über uns, und hilf uns dazu, um Deines Namens willen, Du, der mit Deinem Blute eingeweihet und gefalbet worden ist. Amen.

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Die Beschneidung war in jenen alten Tagen, der Kinder Gottes Uniform. Sie war das äußere Merkmal, woran man diejenigen erkannte, die Gott vor allen anderu Völkern sich ausersehen hatte. Sie war das Zeichen des Bundes, welchen Gott machte mit Abraham, und allen seinen Nachkommen.

Paulus nennet sie daher ein Siegel der Gerechtig= keit des Glaubens. „Das Zeichen aber der Beschneidung empfing er zum Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens." So redet der Mann Gottes, Röm. 4, 11. Sie war ein Zeichen des gnädigen Bundes zwischen Gott und seinem Freunde, dem Abraham, in welchem ihm unter

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einem sichtbaren Gute unsichtbare und himmlische Güter und Seligkeiten versprochen wurden.

Dies Sichtbare war ein Pfand des Unsichtbaren. Der Bund versprach dem Abraham und seinen Nachkommen Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit, Leben und Seligkeit, und mit dem irdischen Kanaan zugleich das himmlische gelobte Land. Ohne das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, das uns nach 1. Joh. 1, 7. rein macht von allen Sünden, ist an keine Seligkeit zu den ken. Demnach gründet sich dieser Bund auf dies Blut, das inskünftig für den Abraham und seine Nachkommenschaft, ja für die ganze Welt sollte vergossen werden, auf welches sich zu dem Ende, der Glaube der Sünder, noch ehe es vergoffen war, berufen, und in demselben seine Versöhnung suchen mußte.

Gott versprach dem Abraham seine ewige Gnade : ,,Ich will dein Gott seyn!", Weil nun Abraham, der „Ich auch ein Sünder war, wie andere Menschenkinder, Gott nicht konnte angenehm seyn, als in und um des Messias willen, so sehen wir daraus, daß dieser Bund sich auf nichts anders als auf die Versöhnung Christi gründet. Gott ist um seines Sohnes willen aller Menschen Gott. Aber nicht alle Menschen haben die Gnate, daß der Versöhner der Welt von ihnen herstammet. Sie war dem Abraham und seinen Nachkommen zugedacht. Und so war es freilich ein wichtiger Bund, den Gott mit Abraham aufrichtete, in welchem er ihm und seinem Saamen den Messias, den Versöhner der Welt, und um deßwillen Leben und Seligkeit zusagte.

Die Beschneidung diente nun theils zum Siegel der Gnade; theils zum Mittel, wodurch den Kindern die Bundesgnade, welche dem Abraham zugesagt war, ins Herz gepflanzet und mitgetheilet wurde. Alles, was männlich war, mußte beschnitten werden. Diesem Ge

nur einige Tage in der Welt gewesen war, wie wir gleich mit Mehrerem hören werden. Er schenkte dadurch der Beschneidung des alten Testaments ihre ganze Gültigkeit. Alle Gnade, die den Kindern jener Zeit widerfuhr, gründete sich auf die Zurechnung dessen, was der Meffias thun und leiden sollte. Ohne die Versöhnung des neuen Testaments, würde die Beschneidung des alten, keinen Menschen ein Vorrecht haben schenken können. Durch dies Zeichen an seinem eignen Fleische versiegelte er die Verheißungen, die den Vätern und ihren Nachkommen gegeben waren. Er bewies damit, daß er wahrhaftig ein Nachkömmling Abrahams, der versprochene Messias wäre. Der aller Welt zugedachte Heiland sollte aus den Juden herstammen. Der Erzvater Jakob hatte folches in dein Licht eines weit hinaussehenden propheti schen Geistes vorher gesagt: „Es wird das Scepter von Juda nicht entwendet werden, noch ein Meister von seinen Füssen, bis der Held komme, dem werden die Völker anhangen;" und aus der Ursache sagt der Heiland selbst: ,,Das Heil kommt von den Juden."

Es war dem Abraham, und den übrigen Vätern deutlich zugesagt, daß aus ihnen der Segen kommen würde, der den Fluch von der Welt wegnehmen sollte. ,, In deinem Saamen sollen alle Völker auf Erden geseg= net werden!" So hieß es: 1. B. Mos. 22, 18. Weil nun der Heiland aus diesen Vätern nach dem Fleische herkommen mußte, so wollte er auch eben dasselbe Zeichen an seinem Leibe tragen, welches Gott dem Abraham und seinen Nachkommen befohlen hatte, und damit alle Gerechtigkeit dieses Hauses erfüllen. Er erklärte die Juden somit für seine Brüder, und zeigte, daß sie alle Wohlthaten, welche sie bisher von ihrem Bundesgotte genossen, und zu deren Genusse sie durch die Beschneidung fähig gemacht und berechtigt worden, ihm zu danken hätten; daß er es allein wäre, von dem ihre

Beschneidung als ein Zeichen des Bundes bis daher ihre ganze Gültigkeit empfangen hätte.

Doch weil er nicht allein zum Preise seines Volkes Israel, sondern auch als ein Licht zu erleuchten die Heiden in die Welt gekommen und vor allen Völkern bereitet war, Luc. 2, 31. 32. so ist seine Beschneidung auch der ganzen Welt zu gute geschehen, und der Tag, an dem sie geschah, war ein Tag des Heils für alle Menschen.

an.

Hier hob sich schon die große Versöhnung nicht allein für der Juden, sondern für der ganzen Welt Sünde an, da er gleich in seiner zarten Kindheit um unsrer Missethat willen verwundet ward. Die Kirche feiert daher an dem heutigen ersten Tage des neuen Jahres das Fest seiner Beschneidung, und siehet seine erste Wunde, die sein heiliger Leichnam für uns empfunden, mit Liebe Sie hat dazu ihre Ursachen. Denn es ist eine von Gott mit großem Ernste behauptete Wunde bis auf Chris ftum. Sie hat ihre besondere Beziehung auf die ganze Gnadenhaushaltung Gottes mit den Menschen. Sie ist eine Bundeswunde, die nicht nur den Bund mit dem Israelitischen Volke versiegelt, sondern auch ein sichtbares Zeichen des gnädigen Bundes ist, welchen Gott mit der Welt gemacht hat.

Beglückte Welt, die wieder im Bunde mit ihrem Schöpfer stehet! Wenn wir doch die Segen, welche von dieser ersten Bundeswunde auf uns zufließen, einerndten möchten! Sie soll zu dem Ende der Gegenstand unserer Betrachtung seyn an diesem ersten Tage des uns geschenkten neuen Jahres. Ich weiß wohl, daß von dieser Wunde eine große Stille unter uns ist, und das man wenig daran denket und darum auch wenig davon. redet. Ich will sie euch nennen, und bitte den Heiligen Geist, daß er dieselbe in euren Herzen verklären, und recht groß machen wolle.

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