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nicht bald durch die unumschränkte Macht seines Schöpfers und Erlösers könne herausgerissen, und den Kindern Gottes zugezählet werden. Denn es kommt nur auf ein einziges Wörtchen an, das heißt: Glauben. Und weil wir uns den Glauben nicht geben können, so schenket uns Gott denselben durch seine Allmacht, und ohne unser Zuthun. Wenn nur ein ganz verlornes Kind, vom Tod erwacht, sich krümmt und windt, und sieht das Böse böse an, und glaubet, daß es selbst nichts kann, verzagt an sich, es geht ihm aber nah; kaum sieht sichs um, so steht der Heiland da. Gnade strömt aus seinen Wunden, daß man Abba sagen kann, und man sieht sich von der Stunde, als ein Kind der Gnade an."

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Was ist es aber für ein Mittel, dessen sich Gott bedienet, um den Glauben in den Weisen im Morgenlande, und auch in uns zu wirken? Bei den Erwachsenen wird der Glaube durch das Wort des Herrn, das sie hören, gewirket. Ich weiß kein ander Mittel. Der Glaube kommt aus der Predigt. Das Predigen aber durch das Wort Gottes. Da ist der Beweis dessen, was ich sage. Röm. 10, 17. Gott hat eine freie Hand. Um die Menschen zum Glauben vorzubereiten, ersiehet er sich nicht nur die rechte Zeit, sondern er erwählet auch dazu unzählige Mittel und Wege. Wir sind von Natur nicht nur blind, sondern auch taub, ja nicht nur das: Wir find muthwillig taub gegen seine Stimme, die uns aus unserm Elende ruft. Sie wollten nicht hören, noch ihre Ohren zuneigen, sondern wandelten nach ihrem eignen Rathe, und nach ihres bösen Herzens Gedanken. Das ist unser ächtes Bild. Jer. 7, 24. Damit uns nun Gott zum Stillestande, zur Aufmerksamkeit auf sein Wort bringe, so bedienet er sich bald dieser, ́bald jener Mittel. Und wenn wir nur erst auf sein Wort hören, so zündet er dadurch das Licht des Glaubens im Herzen an.

Die Weisen waren gläubig, che fie in das jüdische Land kamen. Sie waren schon im Morgenlande von der Geburt des Messias überzeugt. Sie wußten, daß er aus den Juden herstammte. Ihr Glaube brachte fie auf die Reise nach Jerusalem. Daran kann Niemand zweifeln, der die Geschichte mit Nachdenken lieset. Die Frage ist nur: Was hat sich Gott für eines Mittels bedienet, ihnen von dieser Wahrheit Nachricht zu ertheilen, und sie an dieselbe gläubig zu machen? Ich wüßte nicht, warum wir auf ein anderes, als auf das ordentliche Mittel fallen sollten, dessen er sich vom Anfange an, seitdem er sich mit den Sündern wieder eingelassen hat, bediente, um sie zum Glauben zu bringen. Der Glaube kommt aus der Predigt. Das Predigen aber durch das Wort.Gottes. Sie haben also ein Wort des Herrn gehöret, und diesem Worte haben sie geglaubt. Hier fragt sichs: Hat Gott selbst zu ihnen geredet? Oder hat er sie durch prophetische Weissagungen, die in ihrem Lande aufbehalten worden, von der Geburt des Erlösers der Welt belehren lassen? Oder haben sie durch den Stern, der ihnen erschienen, Nachricht davon empfangen? Wir haben seinen Stern gesehen, sagen fie, im Morgenlande, und sind kommen ihn anzubeten. Diesen Gelehrten, dabei von dem Erkenntnisse des wahren Gottes entfernten Heiden, erscheinet ein ganz außerordentlicher Stern. Wäre es einer der gewöhnlichen Sterne am Firmamente gewesen, so würden sie daraus keinen Schluß auf eine außerordentliche Begebenheit, die sich in der Welt zugetragen, haben machen können.

Wie und auf welche Art hat ihnen denn Gott diese große Begebenheit von der Geburt des Erlösers, daran ihnen und der ganzen Welt so vieles gelegen war, kund gemacht? Man giebt vor, die Vorsorge Gottes habe eine alte Weissagung, die von Bileam 4. B. Mof. 24, 17. ausgesprochen war:

Jakob aufgehen, und ein Scepter aus Israel aufkom men!"- im Morgenlande von Geschlecht zu Geschlecht lassen fortgepflanzet werden. Man vermuthet, daß Daniel, der durch seine große Weisheit an dem Hofe zu Babel zu großem Ansehen gelangte, so daß er der Vornehmste unter den Fürsten bei Hofe gewesen, und bis an seinen Tod diese hohe Würde bekleidete keine Gelegenheit werde vorbei gelassen haben, diese Weissagung Bileams in dem Lande zu erhalten, und das Erkenntniß des wahren Gottes, der sich als der Messias im Fleische offenbaren wollte, unter seinen Landsleuten auszubreiten. Man meinet, die Anhänger Daniels würden die von ihm erlernten geheimen Wahrheiten, durch mündlichen Unterricht auf ihre Kinder und Nachkommen, und andere ihrer Freunde, fortgepflanzet haben. Und dadurch denkt man, würde der Saame des göttlichen Erkenntnisses, von dem Messias, in ihre Herzen gestreuet seyn. Darüber läßt sich nun zwar nichts Gewisses sagen, indeß, wenn es so wäre, so bewiese dies eben das, was ich sage: Gott hat durch eben dasjenige Mittel, wodurch er den Glauben in unsern Herzen wirket, nämlich durch sein Wort, auch in ihnen eben diesen Glauben hervorge=" bracht. Allein es sind doch nur gute Gedanken, die man ohne deutliche Beweise aus der heiligen Schrift annehmen muß. Wenn wir nun fragen, wie und auf welche Art ihnen denn Gott diese Wahrheit geoffenbaret habe; so werden wir nicht irren, wenn wir sagen: Gott selbst hat zu ihnen geredet. Sie sehen ein besonderes Zeichen des Himmels in der Gestalt eines Sterns. Sie betrach= ten dasselbe in seinem prächtigen Glanze, als einen stummen Redner, der, weil er keinen Mund hat, doch et= was wichtiges anzeigen will. Sie werden begierig, sie werden bekümmert seine Andeutung zu wissen. Der Herr offenbaret es ihnen: Er sagt es ihnen selbst: Euer Heiland ist gebohren. Das Licht der Heiden ist erschie

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nen. Es ist im jüdischen Lande aufgegangen. Macht euch auf! Reiset hin. Sie glauben diesem Worte Hottes, und gehen hin. So stellt sich die Sache einfältig vor. Und den Grund zu dieser Vorstellung geben die Schlußworte unsers Evangelii: Gott befahl ihnen im Traume, daß sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken, und zogen durch einen andern Weg wieder in ihr Land. Der Stern machte sie also aufmerksam. Das Wort, welches Gott zu ihnen redete, gab einen hellen Schein in ihre Herzen, und zündete zugleich den Glauben in ihnen an. Und eben dies Wort Gottes ist dasjenige gesegnete Mittel, dadurch der Glaube in unsern Herzen noch immerfort gewirket wird.

Fragen wir: Wie und auf welche Art denn Gott zu uns rede? So finden wir die Antwort aus dem Munde unsers Herrn Luc. 10, 16. Ber euch höret, der höret mich! Wir haben ein vestes prophetisches Wort. 2. Petr. 1, 19. Wir haben die Schriften der Propheten, Evangelisten und Apostel, in denen Gott zu uns redet. Wir hören aus dem Munde der Lehrer, der Evangelisten, der Bothen des neuen Testaments, die der Herr seiner Kirche sendet, das Evangelium Gottes von seinem Sohne. Wir hören Menschen reden, aber sie reden mit Worten des Lebendigen Gottes, welche noch nichts von ihrer Kraft verloren haben, seit dem sie ausgesprochen, und in Schriften verfasset sind. Ich kann nicht denken, daß ihr daran zweifeln könnt, wenn es euch von Herzen gehet, was ihr singet,,Liebster Jesu! wir sind hier!" -In welcher Absicht? Dich, nicht uns, die wir zu euch reden, sondern Ihn, durch uns; und Dein Wort, nicht unser Wort, anzuhören. Und da ist die Wirkung unfehlbar, daß der Glaube in uns zu Stande gebracht wird. Ein ander Mittel weiß ich nicht, dadurch

verfaßte Evangelium von Christo, das unter uns verkändiget wird. Wer das nicht höret, und in diesem göttlichen Buche nicht lieset, der höret und lieset nichts.

Das Zeugniß, welches die Erstlinge der Heiden von dem Glauben der Gottes Werk ist, ablegen, erwägen wir: II. Wenn wir auf die Erkenntniß, und das Verlangen des Glaubens Acht ges ben.

Wir werden beides aus ihren Worten, aus ihrem Bes kenntnisse und ganzem Betragen sehen und gewahr wer den, und bemerken deshalb: Die Erkenntniß, welche ein Mensch, der glaubt, und sich seines Glaubens bes wußt ist, vom Heiland hat, ist eine Grundveste, eine gewisse und zuverlässige Erkenntniß, und ist Gottes Werk. Das Exempel der Weisen bestätiget diese Wahrheit. Sie kommen gen Jerusalem. Jerusalem, die Hauptstadt des jüdischen Landes ist es, in die sie sich begeben. Das ist ein Beweis, daß sie von dem Geburtsorte Jesu noch nichts gewußt haben. Sie wähnen: Die Residenz Herodis, diese große, diese so berühmte Stadt, müsse auch das Glück haben, die Geburtsstadt eines so großen Königes zu seyn, der den ganzen Erdboden bes herrschen sollte. Sie denken ihn daselbst am Hofe des Königes und in den prächtigen Zimmern der Burg Zion zu finden. Darum reisen sie hin. Darum ist ihre Frage an den Herodes gerichtet. Hievon haben sie also keine Erkenntniß. Was sie aber erkennen, das erkennen sie auch gewiß, urd darin kann sie nichts irre machen. Sie fragen nicht: Ist denn ein König der Juden gebohren? Ists wahr, was wir glauben? Oder hat uns das Wort Gottes, das wir gehöret haben, getäuscht? Nein! Sie sehen seine Geburt als wirklich geschehen voraus. Sie kommen als Evangelisten aus den Heiden nach Jerusalem, und machen es den Juden bekannt, daß ihr

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