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König gebohren sey. Sie fragen: Wo ist der neugebohrene König der Juden? Sie wünschen der jüdischen Kirche und dieser ganzen Nation gleichsam Glück, daß fie die Zeit erlebt, in welcher ihr Messias gebohren worden, und denken wohl die ganze Stadt darüber in Jubelgeschrei und Bewegung zu sehen. Sie zweifeln nicht, man werde ihnen mit Freuden den neugebohrenen König zeigen. Sie wollen nur wissen wo er ist? Daß er da ist, davon brauchen sie keinen andern Beweis, als welchen sie aus dem Morgenlande in ihren Herzen mitgebracht haben. Wo ist der neugebohrene König der Juden? Und damit Niemand ihre Frage fremd vorkäme; daß Niemand gedächte, warum sie Ursache gehabt hätten, eine so weite Reise vorzunehmen? so finden sie sich genöthiget, ihre Frage zu rechtfertigen: Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande! Wir haben ein Zeichen zu unserm Glauben durch eine außerordentliche Klarheit erhalten. Sehet da: Wie gewiß der Glaube ihre Erkenntniß macht! Und woher kommt diese Gewißheit? Es war Gottes Werk.

Ein solcher Pfeiler, eine solche Grundveste ist die Erkenntniß des Glaubens in dem Herzen eines jeden Menschen, der sich seines Glaubens bewußt ist. Der Glaube macht uns so gewiß von demjenigen, was wir vom Heiland erkennen, ja noch gewisser, als man von einer Sache in der Natur, die man höret, siehet, fühlet, gewiß seyn kann. Glaube, ist eine lebendige, erwegene Zuversicht auf Christum, so gewiß, daß man nicht nur darum aus dem Morgenlande nach Jerusalem reisen, sondern auch tausendmal, wie Luther sagt, darüber sterben kann. ,, Der Heilige Geist, schreibt dieser Gottesmann, ist kein Scepticus, er hat nicht einen ungewissen Wahn in unser Herz geschrieben, sondern eine kräftige

verfaßte Evangelium von Christo, das unter uns verkündiget wird. Wer das nicht höret, und in diesem götts lichen Buche nicht lieset, der höret und lieset nichts.

Das Zeugniß, welches die Erstlinge der Heiden von dem Glauben der Gottes Werk ist, ablegen, erwägen wir: II. Wenn wir auf die Erkenntniß, und das Verlangen des Glaubens Acht ges ben.

Wir werden beides aus ihren Worten, aus ihrem Bes kenntnisse und ganzem Betragen sehen und gewahr wer den, und bemerken deshalb: Die Erkenntniß, welche ein Mensch, der glaubt, und sich seines Glaubens bes wußt ist, vom Heiland hat, ist eine Grundveste, eine gewisse und zuverlässige Erkenntniß, und ist Gottes Werk. Das Exempel der Weisen bestätiget diese Wahrheit. Sie kommen gen Jerusalem. Jerusalem, die Hauptstadt des jüdischen Landes ist es, in die sie sich begeben. Das ist ein Beweis, daß sie von dem Geburtsorte Jesu noch nichts gewußt haben. Sie wähnen: Die Residenz Herodis, diese große, diese so berühmte Stadt, müsse auch das Glück haben, die Geburtsstadt eines so großen Königes zu seyn, der den ganzen Erdboden bes herrschen sollte. Sie denken ihn daselbst am Hofe des Königes und in den prächtigen Zimmern der Burg Bion zu finden. Darum reisen sie hin. Darum ist ihre Frage an den Herodes gerichtet. Hievon haben sie also keine Erkenntniß. Was sie aber erkennen, das erkennen sie auch gewiß, urd darin kann sie nichts irre machen. Sie fragen nicht: Ist denn ein König der Juden gebohren? Ists wahr, was wir glauben? Oder hat uns das Wort Gottes, das wir gehöret haben, getäuscht? Nein! Sie sehen seine Geburt als wirklich geschehen voraus. Sie kommen als Evangelisten aus den Heiden nach Jerusalem, und machen es den Juden bekannt, daß ihr

König gebohren sey. Sie fragen: Wo ist der neugebohrene König der Juden? Sie wünschen der jüdischen Kirche und dieser ganzen Nation gleichsam Glück, daß fie die Zeit erlebt, in welcher ihr Messias gebohren worden, und denken wohl die ganze Stadt darüber in Jubelgeschrei und Bewegung zu sehen. Sie zweifeln nicht, man werde ihnen mit Freuden den neugebohrenen König zeigen. Sie wollen nur wiffen wo er ist? Daß er da ist, davon brauchen sie keinen andern Beweis, als welchen sie aus dem Morgenlande in ihren Herzen mitgebracht haben. Wo ist der neugebohrene König der Juden? Und damit Niemand ihre Frage fremd vorkäme; daß Niemand gedächte, warum sie Ursache ge= habt hätten, eine so weite Reise vorzunehmen? so finden sie sich genöthiget, ihre Frage zu rechtfertigen: Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande! Wir haben ein Zeichen zu unserm Glauben durch eine außerordentliche Klarheit erhalten. Sehet da: Wie gewiß der Glaube ihre Erkenntniß macht! Und woher kommt diese Gewißheit? Es war Gottes Werk.

Ein solcher Pfeiler, eine solche Grundveste ist die Erkenntniß des Glaubens in dem Herzen eines jeden Menschen, der sich seines Glaubens bewußt ist. Der Glaube macht uns so gewiß von demjenigen, was wir vom Heiland erkennen, ja noch gewisser, als man von einer Sache in der Natur, die man höret, siehet, fühlet, gewiß seyn kann. Glaube, ist eine lebendige, erwegene Zuversicht auf Christum, so gewiß, daß man nicht nur darum aus dem Morgenlande nach Jerusalem reisen, sondern auch tausendmal, wie Luther sagt, darüber sterben kann. Der Heilige Geist, schreibt dieser Gottesmann, ist kein Scepticus, er hat nicht einen ungewissen Bahn in unser Herz geschrieben, sondern eine kräftige

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so gewiß macht, als gewiß wir sind, daß wir natürlich leben, oder daß zwei und drei fünfe ist.“ Und ein anderer gottseliger Lehrer schreibt:,,Solche Gewißheit ist so geartet, daß sie zur Natur des seligmachenden Glaubens gehöret. Man kann solchen nicht haben, es sey, daß man glaube, daß Christus, kraft seiner Allmacht, könne, nach seiner Güte wolle, und nach seiner Wahrheit werde, uns in seiner Gnade erhalten, und ung selig machen. Thut man solche Dinge vom Glauben weg, so fällt das Vertrauen als sein Hauptwerk über den Haufen.' Sind sie da, so ist man des Glaubens und der Seligkeit gewiß, gegenwärtig und künftig." Und das ist es, was Jesaias Kap. 28, 16. bezeuget: Wer glaubt, der flieht nicht." Der weichet nicht. Der wanket nicht. Er flieht nicht, weder vor dem Gesch, noch vor den Anklagen der Sünde; weder vor dem Teufel, noch vor dem Tode. Er steht fest wider alle diese Feinde. Er sieht ihnen ins Gesicht. Er fragt: Wer will anklagen? Wer will verdammen? Und was macht ihn so getrost? Antwort: Das er es glaubt, erkennt, hat und weiß, Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferwecket ist welcher sizet zur Rechten Gottes, und vertritt mich. Röm. 8, 34. Hat er das gesehen? Ist er gegenwärtig ge= wesen, da sich das alles zugetragen? Nein! Woher weiß er es aber? Er glaubt es, als hätte er es gesehen, ja als sähe er es noch. Er flieht demnach nicht, wenn er wegen seiner zehntausend Pfund, die er schuldig ist, und die er in Ewigkeit selbst nicht bezahlen kann, vor Gericht gefordert, und zur Rechnung gezogen wird. Er erscheinet. Er bestehet. Er wird nicht zu schanden. Er darf sich nicht fromm machen; nicht läugnen; sich nicht entschuldigen, noch seine Schuld verkleinern. Was rettet ihn denn? Seine Erkenntniß. Und worin bestes

het dieselbe? Die Schuld ist allzumal bezahlt, durch Christi theures Blut. Wenn nun auch meiner Sünden Heer, noch million'mal größer wär, so ist's doch völlig aus damit, und ich bin aller Fordrung quitt." Wenn wir nun fragen: Woher hat ein Mensch, ein Sünder, ein des Todes würdiger Missethäter dies: ge= wisse Erkenntniß? So müssen wir antworten: Das ist Gottes Werk! Diese Gewißheit ist keine menschliche, sondern eine von Gott selbst, durch sein geoffenbartes Wort und die heiligen Sakramente in unsern Herzen ge= wirkte und versiegelte Gewißheit. Meine Gewißheit gründet sich auf das geschriebene Wort des Herrn, das nicht trügen kann; und auf das Zeugniß des Geistes Gottes, welches er meinem Geiste dadurch ertheilet. Röm. 8, 15. 16. Ich bin gewiß. Ich zweifle nicht. Und das ist Gottes Werk. Das gläubige Verlangen nach dem Heilande besiegt aber auch alle Hindernisse, die sich ihm in den Weg legen. Und dies Verlangen ist auch Gottes Werk. Wir sind gekommen ihn anzubeten! sagten die Weisen. Ihre Erkenntniß war ein Licht. Und so bewies es sich auch. Sie beruhen nicht darin, daß sie einen so außerordentlich schönen Stern gesehen haben. Sie sehen sich nicht hin, gelehrte Betrachtun gen darüber anzustellen, oder das Wunderbare von dem selben zu erzählen. Nein! die wenige Erkenntniß: Der Messias! der König der Juden ist gebohren! entzündet ihr Verlangen, denselben aufzusuchen und anzubeten. Keine Kosten sind ihnen zu schwer. Keine Mühe und Arbeit zu groß. Die Sehnsucht, den Heiland selbst zu sehen, macht ihnen alles leicht und gering. Sie stellten das Licht, das in ihnen brannte, nicht unter de Scheffel der Menschenfurcht, sondern auf den Leuchter eines freudigen Bekenntnisses, daß es alle sehen konnten.

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