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stel und ersten Christen verwerfen? Sie legen damit ihren Unverstand an den Tag, und offenbaren ihren Unglauben. Andere können es zwar geschehen lassen, daß der öffentliche Gottesdienst an den dazu von Gott und der Kirche gesetzten Tagen gehalten wird. Die Kirchen stehen ihnen zwar nicht im Wege; allein sie kommen gar nicht, oder doch selten in dieselbe. Wir werden wiederum gebohren, nicht aus vergänglichem, sondern aus unver gänglichem Saamen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da ewiglich bleibet. Und was ist das für ein Wort? Das ist das Wort, welches unter euch verkündiget ist, sagt Petrus: 1. Petr. 1, 23. 25. Da nun die Verächter der Kirche sich auf alle Weise in Acht nehmen, daß dieser Saame nicht auf den Acker ihres Herzens gestreuet wird, wodurch sollen sie denn von Neuem gebohren werden? Wer aber nicht von Neuem gebohren wird, kann der in das Reich Gottes kommen? Nein, sagt der Mund der Wahrheit Joh. 3, 3. Wir sind von Gott, schreibt Johannes, und wer Gott erkennet, der höret uns, welcher nicht von Gott ist, der höret uns nicht. Wollt ihr also die rechten Ursachen wissen, welche unsre Leute von der Kirche abhalten? Nicht ihre Handthierung, ihre Nahrung, der weite Weg, das schlimme Wetter, ihre kleinen Kinder, und was sie sonst vorschüßen, sind die eigentliche Schuld, daß sie ihre Kirchensize leer lassen. Nein! sondern ihr seyd nicht von Gott, sagt der Heis land: Darum höret ihr nicht.

Der Glaube kommt aus der Predigt; Röm. 10, 17. oder aus dem gehörten Worte. Das äußerliche Gehör des Wortes Gottes ist eine Vorbedingung, unter welcher Gott allein alles, und zwar ohne unsre Beihülfe wirken will. Hören wir das Wort des Herrn, so oft wir Gelegenheit dazu haben, an, so hängt zwar die daraus herstammende Gnadenwirkung, daß wir aus unserm

gebracht werden, lediglich vom Heilande und seinem Geiste ab, und wir haben nichts dazu beigetragen. Allein es ist doch alsdann schon eine Thüre aufgethan, dadurch die Gnade in das Herz hinein wirken kann. Das Wort des Lebens, dadurch unsre Bekehrung bewerkstelliget wird, muß zuvörderst aus dem Munde des Predigers in unsre Ohren fallen. Von da kommt dessen Kraft ins Herz. Und es ist ausgemacht, daß das ganze Geschäft unsrer Seligkeit von dem äußerlichen Gehöre des Wortes Gottes anfängt. Fehlt es nun am ersten Anfange, oder an der ersten Stufe derjenigen Ordnung, darin sich unsre Begnadigung zuträgt, nämlich an dem Gehöre der Pres digt, so hat diese Verachtung des Wortes schon ihren Einfluß in das Ganze, und ich sehe wenigstens keinen ordentlichen Weg mehr, auf welchem ein Mensch zum Genusse der ihm erworbenen Seligkeit könne gebracht werden. Wenn von ihnen verlangt würde, daß sie in eine Kirche gehen sollten, da grundstürzende Irthümer gelehrt werden, da man die Seelen von der Schrift abs leitet, und ihnen Fabeln und Menschentand predigt; so hätten sie recht, wenn sie sich weigerten an einem solchen Orte zu erscheinen. Denn wir dürfen nicht uns selbst predigen, sondern Jesum Christum, daß er der Herr ist. Wir müssen den Weg zur Seligkeit deutlich verkündigen. Wir müssen denen, die uns hören, immerfort zurufen: Thut Buße, und glaubt an das Evangelium! Marc. 1, 15. Wir müssen einem jeden, der um sein Heil bekümmert ist, bezeugen: Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du und dein Haus selig! Apostelgesch. 16, 31. Und wo ist ein andrer Weg selig zu werden? In wiefern wir nun den Weg zur Selig= keit nach dem klaren Buchstaben der Schrift lehren, und von dem Worte, das wir verkündigen, sagen könSo steht's geschrieben! So lieset man! So find die Zuhörer verbunden, das Wort göttlicher Predigt,

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welches sie von uns empfangen, aufzunehmen, nicht als Menschenwort, sondern wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, wie Paulus den Thessalonichern zum Ruhme nachsagt: 1. Theff. 2, 13.

Das glaubt aber die Art von Menschen nicht, davon ich rede. Die Kirche macht nicht selig! sprechen sie. Und was soll das heissen? Von dem Gebäude, von der Mauer, von den Stühlen und Sihen in der Kirche können sie es freilich nicht werden! Das denkt freilich kein vernünftiger Mensch. Was wollen sie also mit dieser Satanslehre an den Tag legen? Nichts anders, als das: Das Wort Gottes, das Wort vom Glauben, das in der Kirche verkündigt wird, mache nicht selig! Welch ein Unsinn! Was wunder, daß sie das Wort des Herrn des Anhörens nicht werth achten. Ihr Unglaube hält fie davon ab. Kann ein böser Baum auch andere als böse Früchte bringen? Dies Betragen hindert alle Bekehrung der Menschen. Wie sollen sie zum Glauben an den Herrn Jesum gebracht werden, sa fie die Gelegen heit nicht achten, und das Mittel, zu demselben zu ges langen, mit Füssen treten? Wie Vielen hilft das Wort der Predigt nicht, die es hören, weil sie nicht daran glauben! Ebr. 4, 2. Wie kann es denn denen helfen, die es gar nicht, oder doch sehr selten hören?

Wann bietet der Heiland den Sündern mehr Gelegenheit zu ihrer Bekehrung an? Wann reckt er mehr seine Hand nach ihnen aus? Wann stellet er sich und seine Gnade ihnen lebhafter vor's Angesicht, als wann sein Wort gepredigt wird? Und wann wird dasselbe reichlicher gepredigt, als an den Sonntagen und andern heiligen Festtagen? Was können aber alle diese Gnadenmittel helfen, wenn man sich derselben nicht bedient? Wie wollen wir doch entfliehen? Ach! wenn ihr euch rathen, und diesen bösen Baum mit seinen schändlichen

zeit lebt, ehe derselbe in das höllische Feuer geworfen. wird!

Es giebt aber auch Verächter der Kirche, die einen frommen Schein haben. Sie übertünchen ihren Unglauben mit gleißendem Firniß, und sprechen dabei: Wir find sehend! Sie sagen: Im neuen Testamente brauche es keiner Kirchen mehr, die Herzen der Menschen müßten alle Kirchen, und Tempel Gottes seyn, in welchen der Heilige Geist wohnet. Allein wissen denn diese Leute nicht, oder wollen sie es nicht wissen, das Davids Herz auch eine Kirche und ein Tempel des Heiligen Geistes ge= wesen ist? Und gleichwohl gieng er mit Freuden in den Tempel mit Menschenhänden gemacht. Ich halte mich Herr zu deinem Altare, da man höret die Stimme des Dankens, und da man prediget alle deine Wunder. Herr! ich habe lieb die Stätte deines Hauses, und den Ort, da deine Ehre wohnet. Ps. 26, 6-8. War denn das Herz des Heilandes kein Tempel Gottes ? Und doch gieng er fleißig zu Jerusalem in den Tempel. Hatten die Apostel nicht auch die Kirche im Herzen? Und dennoch giengen sie in den Tempel zu lehren und zu predigen, da ́schon der Herr des Tempels gekommen Sie fahren fort: Der Heiland sage ja ausdrücklich: Luc. 17, 21. Das Reich Gottes ist inwendig in euch! Also brauche es keines äußerlichen Gottesdienstes im Tempel. Es ist wahr, das Reich Gottes ist in den Gläubigen. Aber wie? Von Natur? Im geringsten nicht. Sondern durch die Predigt des Wortes Gottes. Diese aber schallt in unsern Gotteshäusern. Sie beru= fen sich endlich auf das, was der Heiland zu dem samaritischen Weibe sagt: Es kommt die Zeit, daß man weder zu Jerusalem, noch auf diesem Berge wird den Vater anbeten. Joh. 4, 21. Allein man sicht leicht, daß Christus in diesen Worten nichts anders sagen will, als das: Die Zeit des neuen Testaments werde uns von

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den ehedem so nöthigen, und so stark befohlnen Wall. fahrten nach Jerusalem frei machen. Die göttliche Gnadengegenwart werde nicht blos an einen Ort, an eine Kirche gebunden seyn. Das behaupten wir ja auch nicht. Aber deswegen hat man ja keine Ursachen die Kirchen zu verwerfen. Man muß doch zugestehen, daß ein gemeinschaftlicher Gottesdienst nöthig und nüßlich sey. Eben darum muß man dazu auch einen gewissen Ort zugestehen. Dieser mag nun unter freiem Himmel, unter eis nem Baume, unter einem Gezelte seyn, wenn es sich nicht anders schickt. Es kann ja also auch eine Kirche dazu gewählt werden

Ihr erkennet daraus: Aufwas für schwachen Gründen die Einwürfe beruhen, welche Scheinheilige und Verächter gegen die Kirche machen. Diese Art von Menschen besitzt insgemein eine große Einbildung von eigner Weisheit und Klugheit. Kurz, ihre allzugroße Weisheit macht ihnen die Kirche geringschäßig. Sie sind schon satt. Sie sind klüger wie Paulus, der die Ebräer Kap. 10, 25. also ermahnte: Laßt uns unter einander unsrer selbst wahrnehmen mit Reißen zur Liebe und guten Werken, und nicht verlassen unsre Versammlung, wie etliche pflegen. Die damaligen Christen hatten den Heiligen Geist. Sie hatten zum Theile außerordentliche Gaben. Sie besaßen die ordentlichen Heiligungsgaben. Der Geist des Herrn war ihr Führer und Lehrer. Sie hatten die Salbung, die sie unterrichtete. Und dennoch hält der Apostel für nöthig, daß sie die öffentlichen Versammlungen fleißig besuchten, und die Ermahnungen in denselben anhöreten. Und was dabei wohl zu merken ist, so hielten die ersten Christen so fest über ihren gottesdienstlichen Zusammenkünften, tie fie am Tage des Herrn anstellten, daß sie auch zu den Zeiten der Verfolgungen dieselben mit Gefahr ihres Leibes und Lebens besuchten. O wie Viele hätten sie zu ihrer

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