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gen, als was ber Heiland sagt!,,Wer mich verläuga net vor den Menschen, den will ich auch verläugnen vor meinem himmlischen Vater. Und wer sich mein und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und fündlichen Geschlecht, des wird sich auch, des Menschen Sohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit des Vaters mit den heiligen Engeln."

Weil wir das nun wissen, die wir auf seine Erscheinung warten, so ist es eben des Menschen Sohn, auf den unser Glaube beständig siehet. Das Aufsehen auf Jesum bleibt unsre unaufhörliche Beschäftigung. Unfre Augen müssen nie von ihm abschweifen, sondern wir müssen unsern Sinn und alle Begierden und Gedanken haben zu ihm; sonst kommen wir in eine Weite, wo wir nirgends festen Fuß fassen können.. In ihm erkennen wir Alles. In ihm haben wir alles: Außer ihm müssen wir uns nichts gelüsten lassen. Bothschafter an Christi statt, können keinen andern Gott meinen und zu keinen andern Gott hinweisen als zu des Menschen Sohn. ,,Denn Gott war in Christo." „Alles und in Allen Christus" schreibt der Apostel. [Coloff. 3, 11. vgl. 2. Corinth. 5, 19.]

Er macht es daß wir unsers Unglücks, in welches uns Adams Fall gestürzt hat, vergessen, und unser Haupt wieder emporheben können. Denn, was wäre, was uns schrecken, was uns unsre Freude rauben könnte, wenn wir es bekennen; Hier ist Immanuel! Gott mit uns! Gott in des Menschen Sohn! „Ach habe ewig Preis und Ehre, wo blieben wir doch, wenn des Menschen Sohn nicht wäre!"

Wollen wir nun Gott in seiner Majestät sehen, so heben wir unsre Augen auf und sehen sie in des Menschen Sohn. Er ist der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens. Er ist der wahrhaftige

Gottes sehen; Ihm ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Wollen wir die Alwissenheit Gottes sehen; in Ihm liegen verborgen alle Schähe der Weisheit und der Erkenntniß Gottes. Wollen wir wissen, wen wir anbeten sollen; im Namen Jesu sollen sich beugen Aller Kniee. Wollen wir wissen, wer uns unsre Sünden vergeben muß; des Menschen Sohn, hat diese Macht. Und eben dieser Menschensohn wird erscheinen in seiner Herrlichkeit. Ihm ist die Macht gegeben das Gericht zu halten, darum daß er des Menschen Sohn ist. Ists Wunder, daß die Augen seiner Anhänger, ohn' Ende auf ihn hingerichtet sind? Alle die vor seinem Throne anbeten, sehen es klar, wie die Majestät Gottes aus des Menschensohnes Angesichte leuchtet und haben ihre allers seligste Lust daran, wenn sie diesen mit unendlichen Kräften erfüllten Tempel der Gottheit anschauen.

Wie sollten wir denn, die wir noch im Leibe wallen, an etwas anderm unsre Lust und Freude haben als an der anbetungswürdigsten Menschheit des Lammes?

Die Seelen, welche auf den Tag der Offenbarung Christi warten, richten.

II. ihre Augen insbesondere auf das Zeichen, daran ihn die ganze Welt kennen wird.

Des Menschen Sohn wird nicht allein kommen, sondern alle heiligen Engel mit ihm. Engel werden mit der lezten Posaune, der Welt rufen vom Aufgang bis zum Niedergang. Engel werden dem großen Richter an diesem Tage an die Hand gehen. Alle heiligen Engel werden mit ihm kommen. Der Jesus, der hier manchmal in den Tagen seines Leidens der Engel hat mangeln müssen und zuweilen auch nicht einen um sich gehabt, der wird nun alle Engel bei sich haben. Im Garten Gethsemane erschien ihm nur Einer, der ihn stärkte. Hier aber werden alle himmlischen Heerschaa

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ren bei ihm seyn. Noch mehr: Er kommt mit viel tausend Heiligen, Gericht zu halten über Alle. [Jud. 14. 15.] Da fragt sichs nun, wird man ihn kennen? Bir antworten: Ja! Unter der ganzen Schaar, die ihn begleiten wird, unter dem ganzen Chor der Thronen und Herrschaften, der Fürstenthümer und Obrigkei ten, die mit ihm kommen, wird man ihn kennen. Und woran denn? Er wird ein Zeichen an sich haben, das ihn von allen seinen Begleitern unterscheidet, denn es steht geschrieben: Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes im Himmel." [Matth. 24, 30.] Verstehe: „Christus selbst. denn Christus ist des Menschen Sohn." Allein auch ein besonderes Zeichen wird er an sich haben, daran man ihn erkennen wird, daß er es ist. Und welches? Als der Heiland gen Himmel fuhr, so geschah es sicht-, bar. ,, Er ward aufgehoben zusehends und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen gen Himmel fahren, siehe da stunden bei ihnen zween Männer in weißen Kleidern, welche auch sag=" ten Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren." [Apostelgesch. 1, 9-11.] Diese Bothen Gottes, diese Männer in Ge= wändern des Lichts haben uns also ein Zeichen gegeben, daran wir es erkennen werden daß er es ist, wenn er kommen wird. Er wird wiederkommen wie ihr ihn gesehen habt, gen Himmel fahren. Wie sahen ihn seine Jünger denn gen Himmel fahren? Lucas schreibt: „Er führte sie hinaus bis gen Bethanien und hub die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, da er sie segnete, schied, er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehreten wieder gen Jerusalem

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Was machte sie so hocherfreut? Was war es denn, das ihre Herzen mit so großer Freude erfüllete? Eben das, was sie vorher so freudig machte, als er kam und trat mitten ein und sprach zu ihnen: Friede sey mit euch. Und als er das sagte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh daß sie den Herrn sahn! [Joh. 20, 19. 20.]

So sahen sie denn zuleht als er seine Hände aufhub die Wundenmaale. Es sprachen die zween Männer bei feiner Himmelfahrt: Wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren, so wird er wieder kommen." Und Johannes schreibt:,,Siehe er kommt mit den Wolken und es werden ihn sehen alle Augen und die ihn gestochen haben." [Offenb. 1, 7.] Wir können also mit vollkommener Gewißheit sagen: Der Stich in seiner Seite, daraus Blut und Wasser rann, die Oeffnung, welche der Kriegsknecht mit einem Speer gemacht, wird das Zeiz chen des Menschensohnes feyn.

Er wird erscheinen mit der Klarheit seiner Wunden, in welcher er dort zu seinen Jüngern kam und sie anredete: ,, Sehet meine Hände und meine Füße, ich bin es selber." [Luc. 24, 39.]

Insbesondere wird es die Seite seyn. Eben dieselbe Seite von welcher er zu Thomas sprach:,, Reiche deine Hand her und lege fie in meine Seite." [Joh. 20, 27.] Wie ein helleuchtender Stern auf dem Vaterherzen Gottes wird das Zeichen blißen, heller denn die Sonne, blißen aus der Seite Jesu. Die Wunde in seiner Seite, das wird das Zeichen seyn der Majestät des großen Gottes und gerechten Richters in seiner Herrlichkeit. An dem Zeichen wird ihn Jedermann erkennen. Aller Augen werden darauf hingerichtet seyn. Aller Mißverstand, aller Betrug, alle falsche Einbildung wird wegfallen. Ein Jeder wird es gleich wissen, mit wem er es zu thun hat. Alle Augen werden ihn se=

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hen und alle Menschen werden sagen: „Das ist er!" Die ihn gestochen haben, werden es sehen. Aber die Seinen werden frohlockend jubeln: „Er ist es! Das ist seine Bunde!"

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Daran also werden sie ihn erkennen. Und darum sind sie auch hier, wie in seine Person, also auch in sein Zeichen, in seine Wunden verliebt, und beten es ihm auf ihrer Wallfahr vor: „, bleib uns immer im GeO sicht, mit deinen Wundenrigen, in deiner Nägelmahle Licht, laß uns geruhig fihen! Sent unsre Seelen ties fer ein, in deinen Tod und Leiden und laß das Herz in deiner Pein sich alle Wege weiden; bis wir dereinst die blut'gen Mahl' an Händen und an Füffen, der unverrückten Gnadenwahl auf unsern Knieen küssen." Gott der dieß Zeichen nicht an sich hätte, würde ung nur Zittern und Entseßen einjagen, wie den Teufeln und allen Ungläubigen denen dieß Zeichen nicht gefällt. Ein Mensch kann wohl ein Heiland seiner Brüder d. i. ein Erlöser von ihren äußerlichen Drangsalen, ohne ein sol. ches Zeichen seyn, wie Moses ein solcher Heiland seines Volkes aus der ägyptischen Sclaverey war; allein des Menschen Sohn, der ein Heiland seiner Mitmenschen von ihren Sünden, von den Banden des Todes und von der Gervalt des Teufels ist, der muß auf diese Art gezeichnet seyn. Ein Christ Erlöser ohne dieß Zeichen ist ein falscher Christus. Und das ist die Ursache, warum wir euch vom Heiland, von seiner Gottheit, von seiner Majestät und Herrlichkeit nichts sagen können, es sey denn daß wir ihn vor allen Dingen, euch in seinen Bunden, in seiner offenen Seite vor die Augen malen. Der die durchstochne Seite hat, der ist es und kein And’rer. Das ist zugleich die Antwort, auf den in unsern Lagen sehr bekannten und gemeinen Einwurf: „Warum wir immer von der Niedrigkeit des Heilandes reden

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