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Person. Diese Zueignung geschiehet von Gott. Er bedienet sich dazu seines Wortes, und der heiligen Sakramente. Von uns aber wird erfordert, daß wir diese Zueignung geschehen lassen, und damit zufrieden sind. Das heißt: Wir müssen sie im Glauben annehmen. Wenn das geschichet, so haben wir, was wir haben sollen, um por Gott zu bestehn, wenn wir in den Himmel sollen eingehn.

Die Grundursache unsrer Rechtfertigung, welche uns die Rechtfertigung und die Seligkeit erwirbt und verdienet, ist Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand, und uns versöhnet, daß uns Gott seiné Huld gönnet. Und das ist er einzig und allein. Herr Jesus! habe ewig Preis und Ehr! Wo blieben wir doch, wenn kein Jesus wäre? Wäre kein Jesus, wäre Jesus Christus nicht gestorben, so wäre unser Glaube eitel. Wir würden vergeblich glauben; wir würden vergeblich unser Elend befeufzen; wir würden vergebens um unsre Seligkeit bekümmert seyn. Einen andern Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1. Kor. 3, 11. Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden. Apostelgesch. 4, 12. Die schmerzhaften Leiden eures Erlösers waren es, welche euch allein mit Gott versöhnen konnten. Sein blutiger Tod; das Opfer, welches dem Menschen von dem ersten Augenblicke seines Falles an verheißen wurde, das allein, das allein konnte eine so große Wirkung her. vorbringen, und eine von den Sündern unendlich belei digte Gerechtigkeit versöhnen. Verflucht, verflucht müsse derjenige seyn, der euch ein anderes Evangelium predigen würde! Gal. 1, 8. Es sey ferne von mir rühmen, denn allein von dem Kreuze unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuziget ist, und

gen, daß wir durch den Glauben, und zwar allein durch den Glauben gerecht werden? Man ́erkennet leicht, daß der Apostel, indem er so redet, auf das Empfangs= mittel der Rechtfertigung fiehet, wodurch wir derselben durch die göttliche Zueignung theilhaftig werden. Und das ist an unsrer Seite der Glaube. Allein der Glaube. Die Rechtfertigung, die Selig keit wird, als allen Menschen verdient, voraus gesetzt. Wenn nun die Frage ist: Wie kommen wir dazu, daß wir uns im Genusse derselben erfreuen können? So sagt der Mann Gottes: Dazu gehöret der Glaube. Und zwar einzig und allein der Glaube. Der Glaube nimmt dasjenige an, was Jesus der ganzen Welt erworben hat. Und das heißt: Wir werden gerecht durch den Glauben. Nicht in so fern derselbe ein Werk des Gesetzes, ein gutes, ja das höchste und beste Werk ist, das ein Mensch in seinem ganzen Leben verrichten kann, denn der Apostel schließet alle Werke des Gesetzes aus; sondern in fo fern er denjenigen annimmt, der die eine zige verdienstliche Ursache unsrer Rechtfer= tigung ist. Mit dieser Annahme des Heilandes vers dienen wir nichts; sie macht uns nur blos deswegen gerecht, weil sie uns des Verdienstes Jesu theilhaftig macht. Das war die Lehre der apostolischen Kirche. Und das ist auch unsre Lehre

Diefer Glaube verdienet nun alle Lobsprüche, die ihm in der Schrift beigelegt werden. Er verdienet alle Lobreden, die ihm der Heiland selbst je gehalten hat. Er nennet ihn Gottes Werk. Joh. 6, 29. Er ers mahnet die Menschen zum Glauben. Glaube nur! Marc. 5, 36. Er bestrafet den Mangel des Glaubens an seinen liebsten Freunden. Marc. 4, 40. Wie? Daß ihr keinen Glauben habt! Und Marc. 16, 14. heißt es: Er schalt ihren Unglauben. Er bittet für den Glauben und dessen Erhaltung: Ich habe

für dich gebeten, daß dein Glaube nicht aufhöre. Luc. 22, 32. Und Joh. 17, 20. sagt er: Ich bitte auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden. Alle Lehren, die er in den Tagen seines sichtbaren Wandels auf der Erde vortrug, giengen dahin, die Menschen zu dem Glauben zu bringen, der sie gerecht machte. Alle Wunder, die er that, und womit er die Göttlichkeit seiner Lehren versiegelte, hatten den Zweck, die Menschen aufmerksam auf seine Person zu machen, damit sie durch sein Wort an ihn glaubten, und durch den Glauben das Leben erhiel ten in seinem Namen.

Ber erkennet nicht daraus, daß nicht nur vieles, sondern alles am Glauben liegt? Wir werden daher gegenwärtig unser Herz und Gedanken lediglich auf den Glauben richten.

Der Herr, der uns das Gebot gegeben hat, daß wir glauben sollen an den Namen seines Sohnes, segne uns, und sey uns gnädig!

Evangelium Joh. 2, 1-11.

Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galilåa 20.

Die letzten Worte unsres Tertes zeigen uns den Zweck der ganzen Geschichte, und veranlassen uns zu betrachten: Den Glauben, an dem alles liegt! 1. Was ist das für ein Glaube;

II. Was wirkt er.

Treuer Heiland! wir flehen Dich um den Glauben an, der uns gerecht, der uns selig macht. Erhebe Dich über alle Macht des Unglaubens, und wirf dies Ungeheuer aus unsern Herzen. Segne dazu das Wort vom Glauben an

Weisheit, und an Dich glauben, heißt iu Dir alles haben. Wir brauchen in Zeit und Ewigkeit nichts mehr als Dich. Darum gieb uns nach Deiner Barmherzigkeit den wahren Christenglauben, damit uns Deine Herrlichkeit hier schon sichtbar werde. Amen.

1. Was ist das für ein Glaube, an dem alles liegt!

Es ist ein Glaube an Jesum; ein Glaube, der im Herzen eines armen Sünders gewirket wird; ein Glaube, der Zeichen und Wunder siehet. Der Glaube, an dem alles liegt, ist ein Glaube an den Gott des neuen Testaments, an den Gott, der Jesus heißt.

Das vorgelesene Evangelium faffet viele wichtige und trostvolle Wahrheiten in sich. Die Hauptperson in demselben aber, darauf alles ankommt, ist Er. Unser Herr Jesus. Wie es nun dort Matth. 17, 8. von den Jüngern heißt: Da sie aber ihre Augen aufhoben, sahen fie Niemanden, denn Jesum alleine: So wollen wir auch jetzt auf ihn unser einziges Augenmerk lassen gerich= tet seyn. Wir sehen gleich aus den ersten Worten des Textes, wie der heilige Chestand mit dem Heiland muß angefangen werden. Wie man mit Freuden dabei eine Hochzeit halten, und auch zur Hochzeit gehen kann. Allein der erste Gast, den man zur Hochzeit ladet, muß der Heiland seyn.

Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galilaa, und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen. Wir werden weiter belehret, daß man in allen Umständen, auch in den geringsten Kleinigkeiten, seine Zuflucht zum Heiland nehmen kann; daß wir ihm alles sagen, und uns über alles mit ihm besprechen dürfen. Und da es am Weine gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben

nicht Wein! Auch kein zeitlicher Umstand, kein Mangel im Neusserlichen muß uns drücken, den wir nicht erst in den Schooß unsers Herrn ausschütteten. Wir werden unterrichtet, daß seine Hülfe ihre gefeßte Zeit hat; daß sie nicht ausbleibt; daß wir aber derselben gläubig warten müssen. Jesus spricht zu ihr: Weib! was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht kommen. Wir sehen, daß auch der Verzug seiner Hülfe dahin zielet, uns stark im Glauben zu machen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das thut! Sie zweifelte an der Erhörung ihres Gebetes nicht. Sie wartet im Glauben, wenn er dem Mangel abhelfen werde. Wir lernen aus dieser Geschichte, daß Er unsre Hülfe ist in allen Nöthen, und daß Er da am nächsten ist, wo die Vernunft keine Mittel und Wege mehr weiß. Kurz: Das Evangelium stellet uns den Heiland als den großen Wundermann, als den Herrn über alles vor. Er verwandelt das Waffer in Wein. Und was dergleichen theure Wahrheiten mehr sind, die uns in dieser Geschichte entdeckt und vor Augen liegen. Wenn es aber zuleht heißet: Und Jesus offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn. So sehen wir daraus, daß alles, was der Heiland auf dieser Hochzeit geredet und gethan, keinen andern Zweck gehabt, als diejenigen,

es gehöret und gesehen, zum Glauben, und zwar zum Glauben an Ihn, zu bringen. Seine Jün ger glaubten an ihn! Das muß endlich herauskommen. Alles, was wir vom Heilande lesen, was wir von ihm hören, was wir an ihm sehen, was wir von ihm genießen und erfahren, muß uns dahin bringen, daß der Glaube an Ihn in unsern Herzen zu Stande kommt, in

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