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Wenn nun ein Sünder, der unter der Presse ist, der Noth leidet, Jef. 38, 14. dem um Trost sehr bange ist, v. 17. höret, daß alle Evangelisten, die bei ihm und seines gleichen vorüber gehen, sprechen: Der Segen des Herrn sey über euch! Wir segnen euch im Namen des Herrn! Pf. 129, 8. So hebet er sein Haupt aus der dunkeln Höhle, in welcher er liegt, auf, und wird durch diese frohe Nachricht schon erquickt, und aufgerichtet. Denn er siehet in derselben sein Leben gleichsam wie von ferne. Er holet Odem. Er schöpfet Luft. Das ist wahr. Allein diese unaussprechliche Wohlthat zu glauben, und sich derselben für seine Person aneignen, das ist kein Werk für seine Vernunft oder Kraft. Und doch kann er sichs jest nicht eher wohl sein lassen, er kann keine ruhige, keine vergnügte Stunde haben, bis er die Wahrheit des Evangeliums auf sich deuten, den Segen Abrahams, der in Chriftus ist, auf sich ziehen, und mit Gewißheit sagen kann: Mir ist Barmherzigkeit wiederfahren, auf daß an mir vornämlich Jesus Christus. erzeigte alle Geduld. 1. Tim. 1, 16. Auch mich hat's liebe Lamm bedacht, und alles, alles gut gemacht. Jesus von Nazareth ist mein Heiland. Der Gekreuzigte ist mein Herr und Gott. Er hat für mich gelitten. Er ist für mich gestorben!

Wie kommen wir denn zu dem Glauben? Wie gelangen wir zu der gewissen Zuversicht? Dazu bringt uns der Heilige Geist, sobald die Noth da ist, die sich in der durchdringenden Empfindung des tiefen Verderbens offenbaret, dadurch man in den Staub gelegt wird, und nichts anders kann, als aus der Tiefe rufen: O du Gottes Lamm! das der Welt Sünde trägt, erbarme dich mein!, und so des Herrn harren, und auf seine Hülfe hoffen. Es ist eine bekannte, in dem Worte des Herrn gegründete; und durch die vielfältige Erfahrung bestätigte Wahrheit, daß die Menschen sie auch in einen

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Reim gebracht, und ein Sprüchwort daraus gemacht haben: Wenn die Noth am größten, ist Gottes Hülfe am nächsten. Diese Wahrheit beweiset sich nun in der Noth, es mag dieselbe unsern Leib oder Seele betreffen z wir sind nicht im Stande, alle Arten des Elendes zu erzählen, damit wir umgeben sind, so lange wir in diefem Lande des Elendes wallen. Wir verfallen in schwere Krankheiten. Wir gerathen in Armuth. Wir kommen in Gefahr des Leibes und Lebens. Wir werden verfolgt. Furcht und Schrecken bemächtigen sich unsrer Seele. Die Noth nimmt überhand. Die Angst wächset und nimmt zu. Und endlich erlanget sie gleichsam den höchsten Gipfel. Wir sehen nichts mehr vor uns als Jammer und Unglück, und schreien mit jenen Jüngern: Wir verderben! Matth. 8, 25..

Wenn nun in solchem Zustande alle menschliche Hülfe aus ist, und wir kein Mittel mehr zu erfinnen fähig sind, wodurch uns könnte geholfen werden; So kommt Gott, eh wir's uns versehn, und lässet ung viel guts geschehn. Er ist alsdann mit seinér Hülfe am nächsten. Er beweiset sich als ein Gott, der da hilft, und als ein Herr, Herr, der auch vom Tode erretten kann. Das thut Gott, und hat es in Ansehung unsrer äußerlichen Leibesnoth unzählichmal schon in der Welt gethan. Und eben so beweiset er sich an einem armen Sünder, der in Seelennoth ist; den Sünd und Satan, und alles anklagt, und dem das Herz im Leib verzagt; der vom Tode aufwacht, sein Sündenelend fühlet, und unter dieser Last vor Angst des Her zens seufzet, und jammert. Wenn es bis dahin kommt, daß ein Mensch ganz verarmet, an sich und an allem verzagt, worauf er sich bisher noch etwa gestüßt hat, auch von allem Guten, welches er aus seiner Vernunft oder Erziehung sonst an sich gehabt, so ausgezogen wird, daß er nackt und blos da steht, und nichts weiter kann,

als nur so nach Erbarmen lechzen, auf den Herrn harren, und auf Hülfe warten, wenn ihm kann geholfen werden; da wird es gute Zeit.“ ́Da heißt es: Seyd unverzagt! ihr habt die Hülfe vor der Thür, der eure Seele labet und tröstet, steht allhier. Der Heiland ersiehet sich seine Stunde, und reißt uns aus dem Verderben; und dann ist seine Stunde, wenn wir uns am elendesten fühlen, und es uns oft am wenigsten versehen. Dann ist seine Stunde, wenn wir in höchsten Nöthen seyn, und wissen weder aus noch ein; dann, wenn ein Mensch mit Wahrheit sagen kann : Nun ist es aus mit mir! Nun weiß ich keinen Rath mehr; Rath mir nach deinem Herzen, o' Jesu Gottes Sohn! Dann, wenn das eigne Wirken ein Ende hat, und man ruhet von allen Werken, dann fängt der Heiland fein Werk in uns an, tritt hinzu, beruhiget das Herz durch sein Wort, verwandelt das Thränenwasser in Freudenwein, und seht den Glauben, der bisher wie unter einem Scheffel gesteckt hat, als ein helle brennendes Licht auf den Leuchter, welches seine Flammen in dem Bekenntnisse von sich wirft: Gott lob! auch mich nimmt Jesus an! Ich bin worden vor seinen Augen, als die da Frieden findet. Hohel. Sal. 8, 10. Das Blut des neuen Testaments ist vergoffen zur Bergebung meiner Sünden. Ja! Ja! ich muß bekennen, so wenig ich zu nennen, so bin ichs doch einmal, ich bin im Blute reine, und finde mich als seine, im Buch der heil'gen Gnadenwahl." Da bin ich selig worden! Da glaubt man. Und dieser Glaube siehet Zeichen und Wunder. TITS

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Der Heiland that auf der Hochzeit zu Kana, vor den Augen seiner Mutter, seiner Jünger, und aller anwesenden Gäste ein großes wahres Wunder. Am dritten Tage war diese Hochzeit zu Kana in Galiläa. Uz Jesus von Johannes im Jordan war getauft worden, das

durch alles natürliche Wasser, damit wir auf feinen Tod getauft werden, zu einem Bade der Wiedergeburt für uns eingeweihet, auch des folgenden Tages schon sich einige Jünger gesammelt hatte; so war darauf am dritten Tage eine Hochzeit zu Kana, der auch die Mutter Jesu, die vielleicht mit den neuen Eheleuten mochte verwandt feyn, beiwohnete. Daß Braut und Bräutigam keine vornehme Leute gewesen, erhellet aus dem Mangel, der sich sogar auf der Hochzeit hervorthat. Indeffen hatten fie doch vornehme Gäste. Derjenige, durch welchem alle Menschen zur Hochzeit des Himmels eingeladen sind, war auf dieser Hochzeit zugegen. Und die, so in kurzem in alle Welt gehen und Hochzeitbitter des ganzen menschlichen Geschlechts seyn sollten, waren gleichfalls Gäste auf dieser Hochzeit. Jesus und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen. Hier ereignete sich nun bald ein Mangel an Weine. Ein Zufall, der die Freude der Anwesenden zu verderben, und das Hochzeitpaar in Verlegenheit zu bringen drohete. Die Mutter Jesu war bemühet, den unvermuthet eingefallenen Mangel durch eine Fürbitte abzuhelfen, die sie deswegen bei ihrem Sohne einlegte. Ob nun gleich ein besorgliches Herz aus dieser Fürbitte erhellet, so wurde die zärtlich geliebte Mutter doch nicht gleich erhöret; Weib, sagte der Heiland zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht kommen. Die Fürbitte derjenigen, deren Leib ihn getragen, und deren Brüste er gesogen hatte, hatte die Wirkung nicht gleich, die man sich hätte versprechen sollen. In unsrer Sprache, und nach der Beschaffenheit unsrer Zeiten, klingt die Antwort in etwas hart; sie deutete aber auf die Majestät seines Amtes und auf seine Gottheit und Almacht, so daß der Glaube der Maria wirklich durch dieselbe gestärkt wurde, welches man auch daraus siehet, indem sie gleich darauf den Die nern befahl, alles ohne Bedenken zu thun, was Jesus

ihnen sagen würde. Es erschien benn auch bald die Stunde, da er der Besorgniß seiner Mutter, und der angehenden Eheleute, ein Ende machte. Er verrichtete alles, was dazu nöthig war, in der Stille. Er ließ sechs Wasserkrüge, welche nach der Art der jüdischen Reinigung dahin gestellt waren, durch die Diener mit Wasser füllen. Er verwandelt durch seinen Allmächtigen Willen das Waffer in Wein. Er läßt dasselbe dem Speisemeister bringen; dieser schmeckt es, bewundert die Schönheit des Getränkes, und nimmt daher Anlaß, dem Bräutigam eine Unordnung vorzurücken: Jedermann, spricht er, giebt zum ersten guten Wein, und, wenn sie trunken worden sind, den geringern. Du hast den guten Wein bisher behalten. Sie sehen alle durch ein Wunder das Wasser in Wein verwandelt. Und was geschiehet? Seine Jünger glaubten an ihn. Das war das erste Zeichen, daß Jesus that, geschehen zu Kana in Galilåa. Aber wie viele Zeichen, wie viele Wunder siehet unser Glaube! Unser Elaube ist kein blinder, sondern ein mit offenen Augen sehender Glaube. Und was siehet er denn? Er sieht Jesum Christum an. Was siehet er da? Lauter Zei chen. Lauter Wunder.

Wunder fiehet der Glaube in der heiligen Person Jesu. Wer ist Jesus? Gott und Mensch in einer Person. Gott ist geoffenbaret im Fleische.' Ist das nicht ein kindlich großes Geheimniß der Gottselizkeit? 1. Tim. 3, 16. Welch eine unbegreifliche Wahrheit! Welch ein verborgenes Geheimniß, wenn wir fragen wollen: Wie mag solches zugehen? Gott wird ein Mensch! Das Wort wird Fleisch. Der Herr der Herrlichkeit erscheinet in einer menschlichen Gestalt. Die Vernunft muß hier wohl weichen, kann dies Wunder

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