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gegen sie, sind sie wohl überzeugt, und haben in der Folge der Zeit wohl gesehen, daß diese Prüfung ihres Glaubens nicht zu ihrem Verderben, sondern zu ihrem Besten über sie verhänget worden. Und seine liebreiche Bestrafung : Ihr Kleingläubigen! warum seyd ihr so furchtsam? konnte ihnen nicht anders, als ein Wort der Liebe und des Lebens vorkommen, indem er gleich aufstund, und bedrohete den Wind, und" sprach zu dem Meere: Schweig' und verstumme! Marc. 4, 39. Der Glaube weiß, daß der Heiland gestern und heute und derselbe in Ewigkeit ist. Er hat gesagt: Ich will dich nicht verlassen, noch verfäumen; also, daß wir dürfen sagen: Der Herr ist mein Helfer. Ebr. 13, 5. 6. 8. Das hat er bewiesen, da wir in der größten Noth, unter dem Zorne Gottes, und unter der Gewalt des andern Todes lagen. Da hat es sich gezeiget, was wir für einen Freund an ihm haben. Der Glaube erkennet das, freuet sich in dem lebendigen Gott, und wirft in seinem Namen getrost Panier auf. Wenn gleich viel tausend Sünden schreien, und uns mit Verdammniß drohen; wenn uns auch unser Gewissen, mit einer ihm allein eignen Beredsamkeit, die Größe unsrer Missethaten vorstellet; so weiß unser Glaube doch, daß in der Sünde kein Gift seyn kann, das mächtiger wäre, als das Blut, welches zur Versöhnung für unsre Sünde vergossen worden. Ich bin der Herr dein Gott, der Heilige in Israel, dein Heiland. Jes. 43, 1. Wer solche Verheissung von seinem Freunde hat, kann sich der nicht in allen Umständen auf ihn verlassen? Wenn auch die Himmel sich verwandeln, und die Erde vergehet; wenn alle Freundschaften der Menschen wegfallen, und sich in Haß verwandeln, so kann der Glaube sich doch auf diesen seinen Freund steifen, und zu ihm fagen: Du wirst mir bleiben! Denn Er ändert sich

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ånderungen von aussen und innen vor; aber er ist ein ewiger Fels, und wenn wir gesund im Glauben sind, To wissen wir, daß wir an ihm immer denselben Heiland, Herrn und Gott haben, wie er sich uns in seinem Wort geoffenbaret hat. Menschen sind veränderlich, und man kann es auch seinem Freunde nicht allemal verargen, wenn er heute nicht wie gestern gegen uns gesinnt ist. Aber darüber hat es beim Heiland keine Bedenklichkeit. Haben wir ihn gestern als unsern Freund in der Noth erfahren, und ihm mit tausend Freuden dankend sagen können:,,Du hast mich doch aus mancher Noth wunderbar heraus gerissen! Wenn manchal sogar deine Kinder gedacht haben, du würdest mich hingeben, und dich mit mir sündigen Kreatur nicht weiter einlassen; ja, wenn ich es oft selbst gedacht, du würdest des Erbars. mens an mir müde seyn, indem ich dir nur zur Schande so bist du herzu getreten, und hast dich mit neuer Gnade meiner angenommen. Wenn mein Herz einem tobenden Meere gleich gewesen, so hast du es mit einem Wort still gemacht; wenn es mit meinen zeitlichen Umständen verworren aussahe, und kein Mensch, auch ich selbst, keine Mittel wußte, so hast du doch Rath geschafft. Was soll ich dir nun für alles das thun? Mein Herze das weint, bekennet und liebt dich als treue= ften Freund." Ich sage: Wenn wir gestern mit dem Heilande uns so haben unterreden können, so dürfen wir heute unsre Sprache bei ihm nicht ändern. Und wenn uns die Gedanken einfallen: Wer weiß, was mir in der Zukunft für Noth und Gefahr, ehe ich mein Ziel erreiche, noch bevorsteht; auf was für ein Meer werde ich mich wagen müssen, da die Wellen über mich zusammen schlagen? Und wie? Wenn der Heiland dann fchliefe? Wenn uns solche Gedanken einfallen, so schlägt unser Glaube nur die Bibel auf, und findet zur großen Beruhigung, daß auch für das Künftige genugsam gee

forget ist. Jesus Christus ist heute wie gestern eben der selbe, und er wird sich auch bis an das Ende unsers Zeitlaufs nicht anders an uns beweisen, als in eben derselben unveränderlichen Treue seines göttlichen Herzens, in eben derselben Kraft seiner blutigen Verdienste, in eben derselben Liebe und Hirtenpflege, die wir bisher von ihm genossen haben. Was hat es für Noth? Wir werden aus Gottes Macht durch den Glauben bewahret zur Seligkeit. 1. Pet. 1, 5. Der Glaube weiß, daß ihm sein Freund zuverlässig ist. Auch ist der Heiland im Stande, seine Verheissungen an uns zu erfüllen.

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Was das Verderben anbetrifft, in welches uns die Sünde gestürzet hat, so wissen wir, wenigstens sollten wir es wissen - was für einen weiten Umkreis die Versicherungen seiner Gnade in sich fassen. Er hat der ganzen Welt die Gnade und Liebe Gottes des Vaters nicht nur mit seinem Blute erworben, sondern auch mit eben diesem Blute unterschrieben. Und darum hat er seinen Knechten befohlen, aller Kreatur das Evangelium zu predigen, und keinem Sünder das Wort: Gott ist versöhnt! welches er mit der Angst seiner Seele und mit dem Blute seines Herzens besiegelt hat, zu verschweigen. Ja! eben darum sucht er seine rasenden Feinde und ärgsten Sünder durch die Anbietung einer ewigen Vergebung aller ihrer, auch der höchsten Verbrechen und gehäuften Missethaten zu gewinnen, und an sich zu ziehen. Seine Gnade ist viel größer als man denkt. Und aus der Ursache rufet er alle Mühseligen und Beladenen ohne Unterschied zu sich, und verspricht ihnen Ruhe für ihre Seele. Ja! er rief einmal in einer zahlreichen Versammlung mit lauter Stimme:,,Wer da dürstet der komme zu mir und trinke. Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaus stoßen." Aber wie? Ist er denn auch im Stande diese großen

tans hören und auf sich deuten können und sollen, an ih: nen zu erfüllen? Diese Frage des Unglaubens heisset eigentlich so viel:. Ist der Jesus der gekreuziget ist in Schwachheit, der aber nun sißet zur Rechten Gottes, welches der ganzen Welt zur unwidersprechlichen Versicherung dienet, daß sein für alle Sünder gezahltes Lösegeld als vollgültig angenommen worden ist; und sich vor dem Jesu alle Kniee beugen müssen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind: ist der im Stande, fich als Heiland und Erretter an den elendesten und in Satans Banden verstrickten Menschen zu beweisen, und sie zu seligen Kindern Gottes zu machen? O elende Frage des Unglaubens! Beantworte dieselbe du Wolke von Zeugen in dieser und in jener Welt, an denen sich der. Heiland bewiesen, wie es sein Name mit sich bringet. Auch ist diese Frage dem Unglauben beantwortet von Paulo, 1. Cor. 6, 9—11. wo es nach Benennung der gröbsten Arten von Sündern heißt: So sind unserer etliche gewesen! Aber wir sind abgewaschen, wir sind. geheiliget, wir sind gerecht worden durch den Namen des Herrn Jesu."

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Ist nun der Heiland im Stande, solchen Verderben zu reissen: was für noch, daraus er uns nicht retten könnte? alle Fluthen von Ungestüm uns treffen. folgung erheben um des Wortes willen! Mann, der helfen kann aus aller Noth, wordne Gott. Hier ist der Mann, auf Wind und Meer gehorsam seyn müssen. erlösen von allem Uebel, er kann es auch; helfen zu seinem himmlischen Reiche. 2.

uns aus einem eine Noth wäre Nun, so lasset Mag sich VerHier ist der der Menschge= deffen Befehl Er wird uns und uns ausTim. 4, 18.

Wir haben nun vernommen, woher der Glaube es weiß, daß ihm sein Freund auch in der Noth zuverlässig ist, laßt uns ferner betrachten::

II. Wie der große und kleine Glaube deswegen seine Zuflucht in aller Noth zu seinem Freunde nimmt.

Der Glaube der Jünger auf dem Meere war kein großer, sondern ein kleiner Glaube. Ihr Kleingläubigen sagte der Herr -, warum seyd ihr so furchtsam? Indessen war doch ihr Glaube ein wahrer Glaube, der sie antrieb ihren Herrn um Hülfe anzuflehen; der auch erhielt was er suchte. Der Heiland, ift einzig und allein des Glaubens Gegenstand und Panier. Ich rede vom Glauben der uns gerecht und selig macht, und aus aller Noth hilft. Dieser siehet ganz allein auf denjenigen, über den die Menschen im Text sich verwunderten und ausriefen: Was ist das für ein Mann! Dieser Glaube hängt sich allein an seinen Freund. Das ist: er übergiebt sich mit Leib und Seele in die Hände des Heilandes zur ewigen Bewahrung der Seligkeit, und befiehlet ihm auch damit alle seine übrigen Umstände. Und wie wohl ist uns da gerathen! Was ist das für ein Mann auf den wir in aller Noth trauen? Ist er nicht von Gott dazu bestimmt, daß er unser Helfer in aller Noth seyn soll? So bald nur den gefallenen Sündern Hoffnung zur Gnade und Barmherzigkeit gemacht worden, so war auch Gottes Auge auf diesen Mann gerichtet. In den Zeiten des alten Testaments ward er fols gendermaßen von Gott verkläret: Siehe! Das ist mein Knecht, ich erhalte ihn, und mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben. Er wird die Heiden bringen." Jef. 42, 1. sprüche, die Gott selbst von ihm thut. ja kein Zweifel einfalle, als ob wir uns etwa nicht sicher genug auf ihn allein verlassen könnten, so werden wir

das Recht unter Das sind AusUnd damit uns

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