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Hütten Rebar. Es wird meiner Seele lang zu wohnen bei denen, die den Frieden haffen." Es kann seyn, daß eine kleine Ungeduld über die Führung Gottes mit dieser Klage verknüpft gewesen ist. Denn David war auch ein Mensch. Er schábet fich für unglücklich, weil er unter den Hütten Kedar wohnet. Er beseufzet diesen seinen Zustand mit heftigen Regungen, und lässet deßhalb einige Unruhe von sich blicken. Und so kann es auch seyn, daß sich diese und jene Schwachheiten bei redlich gesinnten Seelen mit einmischen, wenn sie manchmal diesen und jenen Ort verlassen, und sich an einen andern Ort hinbegeben, da man den Frieden mehr liebet. Es kann seyn, daß sie dießmal sich selbst füh ren. Es kann aber eben so gut seyn, daß sie ihr Herr führet, und daß es heißet: Du sollst gehen! Darüber sind wir also nicht zu Richtern gesezt, und wir thun wohl, wenn wir mit unserm unzeitigen Richteramte an uns halten, und alle diese Seelen der Leitung ihres Gottes überlassen. Man kann ein Lot in Sodom, und ein Simeon mitten in Jeru= falem seyn, fromm und gottesfürchtig, und warten auf den Trost Israel. Wenn es aber auch heisset : Stehe nicht in dieser Gegend! 1 Mos. 19. 17. So darf sich Lor nicht lange befinnen. Indessen muß uns doch die Liebe dringen, uns, die Gott insbesondere über das Heil der Seelen zu wachen bestellet hat, daß wir es ihnen sagen: Ihr möget hingehen, wohin ihr wollet, ihr nehmet euer verderbtes Herz mit. Wenn ihr euch eine Gemeine vorstellet, in welche der Feind nimmer einen Eingang finden wird, Unkraut hinein zu såen, so irret ihr. So wird euch eure künftige Erfahrung das Gegentheil belehren. Ihr möget hin eilen, wohin ihr wollet. Der Feind, der hier um euch herumgehet, wird euch überall verfolgen. Eure

sündlichen Begierden ziehen mit euch. Ihr habt dem. nach, wo ihr auch hinziehet, Ursache zu wachen und zu beten, daß euch nicht die böse Zeit unverhofft betrete. Denn es ist, Satans List, über viele Frommen, zur Versuchung kommen. Wenn wir das gesagt has ben, so haben wir gethan was Pflicht und Liebe von uns erfordert. Und wenn die Seelen uns hierin gehorchen und folgen, so bleiben sie vor dem Verderben bewahret, wo sie auch sind, und wo sie fich aufhalten. Denn die Erde ist des Herrn, und was darinnen ist, der Erdboden, und was darauf wohnet. Ps. 24, 1. Würden sie aber in den Gedan ken stehen, daß sie eine Versammlung finden, und eine Gesellschaft antreffen würden, die einen großen Haufen ausmachte, der aus lauter Kindern Gottes bestünde, und unter denen kein Einziger unrein wåre; so würden sie mit der Zeit sehen, daß sie dieselbe zwar gesuchet, aber nicht gefunden. Und das ist es, wovon uns der Heiland in dem nachfolgen= den Evangelio unterrichtet. Er stellet uns darin seine Kirche auf der Erde, die sichtbare Kirche, sein Reich, unter dem Bilde, unter der Gestalt eines Ackers vor, auf welchem das Unkraut unter dem Weizen stehet und wächset. Er sagt nicht: Wir sollen uns darum eigenmächtig von diesem Acker tren= nen, weil derselbe mit so vielem Unkraut besået ist. Nein! er will nicht einmal, daß wir das Unkraut ausjåten sollen. Er verbietet solches ausdrücklich. Er befiehlt, wir sollen beides mit einander wachsen lassen bis zu der Lernte. Er weiset uns aber zugleich an, wie wir uns zu verhalten haben, und wie wir dem seligen Zwecke, welchen er mit uns vorhat, uns gemäß betragen sollen. Das wird der Inhalt unsrer gegenwärtigen Betrach= tung seyn.

Unser Text, Matth. 13, 24-30 lautet also:

Er legte ihnen ein ander Gleichniß vor, und sprach; das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Saamen auf feinen Acker fåete. Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind, und fäete Unkraut zwischen den Weizen, und gieng davon. Da nun das Kraut wuchs, und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausvater, und sprachen: Herr! Hast du nicht guten Saamen auf deinen Acker gefået? Woher hat er benn das Unkraut? Er sprach zu ihnen: Das hat der Feind gethan. Da sprachen bie Knechte: Wilst du denn, daß wir hingehen, und es ausjåten? Er sprach: Nein; auf daß ihr nicht zugleich den Waizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet. Lasset beides miteinander wachsen, bis zu der ernte, und um der Aerntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zu= vor-das Unkraut, und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuren.

Laßt uns aus diesem Gleichniße mit einander erwågen: Die bei dem Anblick des Unkrauts auf dem Acker uns anbefohlene, Wachsamkeit, Geduld und Hoffnung.

Wir sehen 1) das Unkraut auf dem Acker :

Wir hören 2) wie uns der Heiland bei dem Anblick desselben befiehlet, zu wachen, zu dulden und zu hoffen. Seufzet vorher mit mir: Herr! sey Du mit uns in dieser Stunde, wie du pflegft mit denen zu seyn, die sich zu beis nen Füßen sehen, und lernen von deinen Worten. Amen.

I. Das Unkraut auf dem Acker ist es, das wir ansehen. Fragt Jemand: Was ist der Acker: So antworte ich, wie es uns der Heiland lehret: Der Acker ist die Welt. Ich rede zu Seelen, deren größten Theil ich wohl nicht nöthig habe zu beweisen, daß durch das Himmelreich das Reich des Heilandes auf der Erde, das Gnadenreich, oder seine Kirche verstanden wird, in dem ihnen das aus andern Stellen der Heiligen

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Schrift bekannt ist. Ich will mich deshalb nur bei dem Siemanne, der diesen Acker bestellt, bei dem Ader selbst, und bei der Saat ein wenig aufhalten. Wer ist der Sáemann? Des Menschen Sohn ist es, der da guten Saamen sået. Matth. 13, 37. Und wer ift des Menschen Sohn? Der Heiland macht sich unter diesem Namen bekannt, als ein Såemann, der sichs angelegen seyn läßtet, sein Feld zu bauen, und zu besåen. Hier ist also der Såemann, der die Saat aussået, kein anderer Mensch, kein Knecht des Herrn, der das Wort Gottes lieset, prediget oder sagt, sondern des Menschen Sohn ist es: Jesus der Christ, der Söhn des lebendigen Gottes! Was ist aber der Ucker? Der Ucker ist die Welt. Ein jeder Lehrer hat seinen Ort. Ein jeder Zeuge hat seine ihm angewiesene Stelle.

Die

Propheten im alten Testament hatten immer einen Ort, der ihnen angewiesen war; ein Land, ein Volk, als das Volk Israel, wo und unter dem sie ihr Zeugniß ablegen mußten. Dann und wann wurden sie auch mit einer besondern Botschaft an einen Drt, wie Jonas nach Ninive, ein anderer an den König in Israel, Daniel an den König in Persien gesandt. Da richteten sie die Geschäfte ihres Herrn aus. Wenn sie nun gethan, was ihnen befohlen war, und aus der Zeit gingen, so seht ihnen der Heilige Geist, wie dem David, die Grabschrift: Sie haben zu ihrer Zeit gedienet dem Willen Gottes, und sind entschlafen, und zu ihren Vätern gethan, und haben die Verwesung gesehen." Gesch. 13, 36. Nun ist be kannt, daß der Heiland gleichfalls ein Prediger gewesen. Allein nachdem er für seine Person sein Lehramt in der Welt geendiget hat, so kann man nicht von ihm sagen: Er hat sein Amt aufgegeben,

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hat sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe. Ebr. 1, 3. Wenn aber die Frage ist: Ob er auch einen gewissen Ort gehabt habe, wo er geprediget? So müssen wir freilich mit Ja! ants worten. Das Land Judáa und Galiláa war es, wo er zu seiner Beit sein Predigamt verwaltete. Wenn daher eine Heidin kam, und sagte: Hilf mir! So antwortete er: Ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlornen Schaafen von dem Hause Israel. Wenn er seine Jünger ausschickte, so sagte er: Gehet nicht auf der Heiden Straße, und ziehet nicht in der Sas mariter Städte. Daß nun der große, der lebendige Sohn Gottes, der Gott von Art, sich ein solches kleines Dertchen in der Welt ausersehen, wo er wie in seinem Kirchlein geprediget, das kam aus der Verheißung Luc. 12, 49. 50. „Ich bin kommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden, was wollte ich lieber, denn es brennete schon. Aber ich muß mich zus vor taufen lassen mit einer Laufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollendet werde." Meine Saat wird aus lauter Funken bestehen, will der Heiland fagen, aus lauter blutigen Flammen, welche die ganze Erde anzünden werden. Aber es ist noch nicht Zeit. Ich muß mich zuvor taufen laffen mit einer Laufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollendet werde. Was war es denn für eine Laufe. Es war ein Meer der Angst, wie es 3ach. 10, 11. heiffet. Wenn ist unser Herr in solchen Umstånden gewesen? Wenn ist die Taufe mit dem Heilande vorgegangen? Su der Zeit, davon Lukas 22, 41-44. schrei= bet: Und er riß sich von ihnen bei einem Steins wurfe, und kniete nieder, betete und sprach: Vater! willst du, so nimm diesen Kelch von mir! doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, und stärkete ihn. Und

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