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in allen seinen Wunden, als das, für die Sünden der Welt sterbende Sühn- und Sündopfer, am Kreuze hangen sehet, so werdet ihr an dieser Wahrheit nicht mehr zweifeln können.

Fraget ihr nach der Seligkeit, welche der Welt, und so auch euch in diesem Bunde vermacht ist: So bestehet dieselbe eigentlich in demjenigen, was Gott dem Abraham 1. B. Mos. 17. 7. zusagte:,, Ich will dein Gott feyn!" Alle Seligkeit, die ein Mensch in dieser und jener Welt zu erlangen fähig ist, ist in diesen wenigen Worten enthalten. Gott ist aller Menschen Gott, und daher allen Menschen gnädig. Da nun aber Gott den Menschen unmöglich gnädig seyn kann, als durch ihren Versöhner, der ihnen als Sündern diefe Gnade zuwege bringt; so sehen wir daraus, daß diese Formel des neuen Bundes sich auf die Versöhnung gründet, welche der Heiland auszuführen durch seine Beschneidung sich anheischig machte und die er nun wirklich am Kreuze ausgeführet hat." Hat Gott feines eigenen Sohnes nicht verschonet, sondern ihn für uns alle dahin gegeben, wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Dies ist ein freies Wort der Gnade an die ganze Welt. Röm. 8, 32.

Darum hat auch der neue Bund, das ewige Testament der Gnaden keine Bedingungen, die von denjenigen welche an der in diesem Bunde uns vermachten Seligkeit Antheil haben wollen, erst erfüllt werden müßten. Es ist in bem ganzen Inhalte des neuen Testaments nichts davon anzutreffen, sondern Gott eröffnet den Sündern sein Herz, und erkläret sich ganz frei, wie er gegen sie gesinnet sey, und was er mit ihnen machen wolle.,,Ich will ihr Gott seyn! Ich will sie reinigen von aller Missethat, damit sie wider mich gefündiget haben, und will ihnen vergeben alle Missethat, damit sie wider mich ge fündiget und übertreten haben. Und das soll mir ein fröhlicher Name, Ruhm und Preis seyn unter allen

Heiden auf Erden, wenn sie hören werden alle das Gute, das ich ihnen thue. Und werden sich verwundern und entsetzen über alle dem Guten, und über alle dem Frieden den ich ihnen geben will." Jerem. 33, 8. 9.

Der neue Bund weiß von keinen Klauseln, die ihm angehänget wären. Alle Bedingungen sind bei demfels ben schon vollkommen erfüllet. Der Stifter des Bundes hat sie alle durch sich selbst erfüllt. Nun wird uns die in demselben vermachte Seligkeit als ein Erbe testaż mentlich angeboten.

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Und darum dürfen wir auch dies neue Jahr nicht mit Seufzen, sondern mit großer Freude antreten. Ung allen ohne Unterschied ist die frohe Nachricht gebracht: Alle unsre Sünden, die Sünden, welche wir im zurückgelegten Jahre begangen haben, sind uns wahrhaftig vergeben. Dazu haben wir Gnade empfangen.

Aber erfordert denn diese Bothschaft nicht unsern Glauben? Allerdings. Wer nicht glaubt, wer sich aus diesem Gnadenbunde als ein Frevler muthwillig heraus seht; wer das Testament der Gnade verachtet, von sich stößet, mit Füssen tritt, kann der des Guten, das ihm darin zugedacht ist, dazu er ein gegründetes Recht hat, im Genusse theilhaftig werden? Ich bin überzeugt, von allen, die Nachdenken haben, die Antwort zu erhalten: Nein! Und eben das ist es, was der Heiland bezeuget: Marc. 16, 16. Wer nicht glaubt, der wird verdammet werden. Ja! Er ist schon gerichtet. Joh. 3, 18.

Die Uebertretung des ersten Bundes ist gut gemacht. Der dieserhalben auf uns ruhende Fluch ist abgethan und von unserem Scheitel weggewälßt, durch denjeni gen, der ein Fluch für uns ward. Gal. 3, 13. 14. Das für hat die ganze Menschheit ein Mittel, daß fie diefem Gerichte entfliehen kann. Es ist der Heiland und sein

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unsre rechten Felslöcher, dahinein wir zu unfrer Rettung fliehen können. ,, Wem Moses schon den Stab ge= brochen, und ihn der Hölle zugesprochen, dem ist die Freystadt aufgethan: Der Heiland nimmt die Sünder an!" Wer nun das Mittel verachtet, wer durch Ihn nicht selig seyn mag, wer soll den erretten?

In dem ersten Bunde brennet der Zorn Gottes über die Uebertreter, und ist sehr schwer. Seine Lippen find voll Grimms, und seine Zunge wie ein verzehrendes Feuer. Sein Othem ist wie eine Wasserfluth, die bis an den Hals reichet. Seine herrliche Stimme schallet in demselben, daß man siehet seinen ausgereckten Arm, mit zornigem Drohen, und mit Flammen des verzehrenden Feuers. Jes. 30, 27.28. 30. Die Erde bebete, und ward bewegt, und die Grundfeste der Berge regeten sich, und bebeten, da er zornig war. Dampf gieng aus seiner Nase, und verzehrend Feuer aus seinem Munde, daß es davon blitte. Ps. 18, 8. 9. Allein sobald der Zorn, das Schelten, der Donnerton seiner ergrimmten Stimme, an die Krippe, an die Wiege kam, in welcher das Kindlein lag, das alle Welt erhält und trägt; so= bald der erste Opferschnitt ihm das Blut aus seinem Leibe preßte, da brach sich's alles, und endlich verzog sich das entseßliche Better gar in der Luft, die von seinem Marterleichname am Kreuze herwehete. Nun wird mit den ärgsten Sündern gnädig gehandelt.

In dem neuen Bunde läßt ihnen der Herr anders predigen mit freundlichen Lippen. Jauchze, du Tochter. Zion! Rufe Israel! Freue dich, und fey fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem. Denn der Herr hat deine Strafe weggenommen, und deine Feinde abges wendet. Der Herr, der König Israel, ist bei dir, daß du dich vor keinem Unglücke mehr fürchten dürfest. 3ur felbigen Zeit wird man sprechen zu Jerusalem: Fürchte dich nicht! Und zu Zion: Laß deine Hände nicht laß

werden! Denn der Herr dein Gott ist bei dir, ein star ker Heiland. Er wird sich über dich freuen, und dir freundlich seyn und vergeben, und wird über dir mit Schalle fröhlich seyn. Zephan. 3, 9. u. f.

Hier muß sich der Glaube beweisen, der uns durch das Evangelium des neuen Bundes vorgehalten wird. Nicht als eine Bedingung, auf dessen Beschaffenheit die Wahrheit, die Gewißheit dieser Sache beruhet; sondern darum, weil es die Natur einer Verheissung, ja einer wirklich erworbenen Seligkeit mit sich bringet, daß sie uns nicht anders nußen und zu statten kommen kann, als wenn wir sie annehmen. Und diese Annahme geschiehet durch den Glauben. Muß man nicht die Hand ausstrecken, und ein Kleined annehmen, das uns angetragen wird? Sehet da die Ursache der Nothwendigkeit des Glaubens an den Herrn Jefum! Am Glauben liegt es, am Glanben allein.

Etwas hat der Heiland doch bei diesem neuen Bunde von den Bundesgenossen fordern müssen; oder er hätte sie mit einer Macht und Gewalt der Niemand widerste= hen kann, in denselben zwingen müssen.. So wäre es aber kein Bund. So würde dieser Bund den Himmel uns zu einem Gefängnisse machen, dabei wir immer wünschen würden, daß wir wieder heraus wären. Was ist denn seine Forderung? Ach! Gar etwas Leichtes. Ihr habt Gnade gefunden vor meinem Angesicht! Eure Sünden sind euch vergebeu! Ihr habt Frieden mit Gott! Glaubt es! Williget darein! Haltet es für genehm, daß ich euch aus Gnaden selig mache! Macht dagegen keine Einwendungen! Erlaubet es mir, daß ich euch in Zeit und Ewigkeit selig mache! Ehret meinen Tod, und laßt mich nicht vergeblich gestorben seyn! Laßt Gnade, Gnade seyn, und nehmet die Vergebung eurer Sünden aus Gnaden hin! Mehr wird nicht gefordert. Das ist

im Geben, sondern im bloßen Annehmen. Dieser Bund macht uns zu Einwohnern in einer Stadt, da man nur zu nehmen hat, denn der Gaben sind unzähliche. Wir thun dabei nichts; sondern mit dem Willen, den sein Geist erst in uns schafft, sagen wir: Ja! Ich will selig seyn! Mit der Hand, die sein göttlicher Geist in uns schafft, nehmen wir sein Blut, sein Verdienst, seine Friedensgedanken, ja ihn selbst mit aller Seligkeit nur hin. Wir wissen dabei von keiner andern Ursache, als weil er's haben will; wir nehmen's, weil er's geben will; weil er's testamentlich so verfasset, weil er's mit seinem Blute versiegelt, weil es der Vater mit einem Eide geschworen hat. Wir rufen frohlockend aus: Lobe den Herrn meine Seele!

Sind wir nicht glückliche Menschen? Können wir nicht mit tausend Freuden unser neues Jahr anfangen? Können wir uns nicht lauter gute Tage in demselben versprechen? Sie begehret und wünscht unsre Seele. Unser Wunsch wird an uns seine Kraft beweisen, wenn wir nur wollen, daß er an uns soll erfüllet werden. Die vorige Zeit, die alten Tage sind nun dahin. Können wir es glauben, wollen wir es glauben, daß nichts mehr von allen unsern Sünden, die wir darin begangen, im Schuldbuche Gottes angeschrieben stehet, sondern daß Jesu Blut alles ausgelöscht und vertilget hat; so wird uns das Andenken der ehemaligen Zeit keine bösen Tage in der Welt weiter machen.

Können wir's glauben, wollen wir's glauben, daß nicht nur die alten Sünden abgethan sind, sondern daß auch keine neuen Schulden eingeschrieben werden; denn sein Blut schreibt keine Schulden ein; glauben wir, daß keine List noch Gewalt des Satans, den neuen Bund, in welchen wir schon in unsrer Taufe eingetreten sind, nicht zernichten noch aufheben kann, sondern daß uns der Heiland in demselben durch die Welt führen und daß uns

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