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Ich habe schon gesagt, daß wir den Verstand dieses Gleichnisses leicht treffen können, indem der Heiland es selbst erklåret hat. Die Aerndte sagt er, ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut ansjåtet und mit Feuer verbrennet, so wird es auch am Ende dieser Welt gehen. f. Matth. 13, 39. Was heißet aber das: Den Waizen sammelt mir in meinen Scheuern? Der Herr erklärt es auch:,,Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich." Was für eine selige Hoffnung muß aus dem Glauben an diese Botschaft in unserm Herzen hervor wachsen. Und mit eben dieser Hoffnung sollen wir uns bei dem Anblicke des Unkrauts trösten. Das Unkraut soll uns keinen Schaden thun. Warum wollten wir es ausraufen? Wir sollen als ein guter Waizen zur Aerndte in die Scheuern unsers Gottes gesammelt werden. Welch' eine Fürsorge leuchtet uns aus diesen Worten in das Gesicht? Ohne den Willen unsers Herrn kann uns nicht das Geringste begegnen. Er forget für uns, hut't und wacht, es steht alles in seiner Macht. Zweifelt ihr etwan an seiner Treue, fo thut noch einmal einen Blick in das Gleichniß, welches er vorträgt. Er verbietet den Knechten, sie sollen das Unkraut nicht ausjåten. Was ist die Ursach? Eines Theils das Unkraut selbst. Es kann noch guter Waizen aus demselben werden. Anders: Theils und zwar hauptsächlich die Gefahr in welche der Baizen dabei gerathen könnte, indem derselbe aus Versehen mit möchte ausgeraufet werden. Sehet da seine Liebe zu seinen Anhängern, daß er auch aus einer großen Treue gegen sie das Unkraut stehen läßt, damit sie bei dessen Ausrottung nicht etwa Schaden

Nein! wenn denen die Gott lieben alle Dinge zum Besten dienen müssen; Róm. 8, 28. so könnt ihr ohne alles Bedenken auch das Unkraut unter diese Dinge zählen.

Ich weiß wohl, Kinder der Gnade! wie es uns zuwider werden will,,,daß Waizenkörner, Unkrautsdörner, hieran noch beisammen stehn 2c. “— und wie es nicht an Farben fehlt, um den Absonderungen einen Schein des Rechten zu geben. Wie es aber überhaupt mit einer Farbe bewandt ist, daß sie auch einer häßlichen Sache einen guten Schein anstreichen, aber keinen wahren Werth beilegen kann, so ist es auch in diesem Falle beschaffen. Ihr sprecht: „Die bösen Erempel verkehren und verderben das Gute, welches die Gnade in uns gewirket hat." Und die Schrift sagt: Es ist wahr, böse Geschwäge verderben gute Sitten. Darum lasset euch nicht verführen. Wer von Gott geboren ist, der bewahret sich und der Arge wird ihn nicht antasten. 1 Joh. 5, 18. Nehmet nur an den Sünden der Menschen keinen Antheil, denn die könnt ihr durch die Kraft der Gnade besiegen, so werden fie euch nicht schaden. Eine Hecke, in welcher ein guter Baum stehet, wird denselben in keinen Dornstrauch verwandeln. Ja! fahret ihr fort: Wir sehen uns dadurch in Gefahr verführet zu werden, und stellen uns auf den Versuchungsplat. Ich antworte: Ihr habet recht, daß ihr euch nicht vermessen in Gefahr begebet. Sonst könnte es euch bei aller guten Meinung wie den Petrus im Hofe des Hohenpriesters, unglücklich ergehn. Allein, ihr thut keines von beiden, wenn ihr eine eigenmächtige Trennung beginnet. Ihr sollt, wenn ihr das Unkraut erblicket, deßwegen den Acker nicht verlassen, auf wel= chen ihr durch die Arbeit der Gnade als ein guter Waizen hingestellt seid. Und wenn euch das Unkraut mit

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Und mit

Ich habe schon gesagt, daß wir den Verstand dieses Gleichnisses leicht treffen können, indem der Heiland es selbst erklåret hat. Die Aerndte sagt er, ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Gleichwie man nun das Unkraut ansjåtet und mit Feuer verbrennet, so wird es auch am Ende dieser Welt gehen. s. Matth. 13, 39. Was heißet aber das: Den Waizen sammelt mir in meinen Scheuern? Der Herr erklärt es auch:,,Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich." Was für eine selige Hoffnung muß aus dem Glauben an diese Botschaft in unserm Herzen hervor wachsen. eben dieser Hoffnung sollen wir uns bei dem Anblicke des Unkrauts trösten. Das Unkraut soll uns keinen Schaden thun. Warum wollten wir es ausraufen? Wir sollen als ein guter Waizen zur Aerndte in die Scheuern unsers Gottes gesammelt werden. Welch' eine Fürsorge leuchtet uns aus diesen Worten in das Gesicht? Ohne den Willen unsers Herrn kann uns nicht das Geringste begegnen. Er forget für uns, hüt't und wacht, es steht alles in seiner Macht. Zweifelt ihr etwan an seiner Treue, so thut noch einmal einen Blick in das Gleichniß, welches er vorträgt. Er verbietet den Knechten, sie sollen das Unkraut nicht ausjåten. Was ist die Ursach? Eines Theils das Unkraut selbst. Es kann noch guter Waizen aus demselben werden. Andern Theils und zwar hauptsächlich die Gefahr in welche der Waizen dabei gerathen könnte, indem derselbe aus Versehen mit möchte ausgeraufet werden. Sehet da seine Liebe zu seinen Anhängern, daß er auch aus einer großen Treue gegen sie das Unkraut stehen läßt, damit sie bei dessen Ausrottung nicht etwa Schaden

Nein! wenn denen die Gott lieben alle Dinge zum Bestén dienen müssen; Róm. 8, 28. so könnt ihr ohne alles Bedenken auch das Unkraut unter diese Dinge zählen.

Ich weiß wohl, Kinder der Gnade! wie es uns zuwider werden will, -,,daß Waizenkörner, Unkrautsdórner, hieran noch beisammen stehn 2c. “— und wie es nicht an Farben fehlt, um den Absonderungen einen Schein des Rechten zu geben. Wie es aber überhaupt mit einer Farbe bewandt ist, daß sie auch einer häßlichen Sache einen guten Schein anstreichen, aber keinen wahren Werth beilegen kann, so ist es auch in diesem Falle beschaffen. Ihr sprecht: Die bösen Erempel verkehren und verderben das Gute, welches die Gnade in uns gewirket hat." Und die Schrift sagt: Es ist wahr, böse Geschwäte verderben gute Sitten. Darum lafset euch nicht verführen. Wer von Gott geboren ist, der bewahret sich und der Arge wird ihn nicht antasten. 1 Joh. 5, 18. Nehmet nur an den Sünden der Menschen keinen Antheil, denn die könnt ihr durch die Kraft der Gnade besiegen, so werden fie euch nicht schaden. Eine Hecke, in welcher ein guter Baum stehet, wird denselben in keinen Dornstrauch verwandeln. Ja! fahret ihr fort: Wir sehen uns dadurch in Gefahr verführet zu werden, und stellen uns auf den Versuchungsplat. Ich antworte: Ihr habet recht, daß ihr euch nicht vermessen in Gefahr begebet. Sonst könnte es euch bei aller guten Meinung wie den Petrus im Hofe des Hohenpriesters, unglücklich ergehn. Allein, ihr thut feines von beiden, wenn ihr eine eigenmächtige Trennung beginnet. Ihr sollt, wenn ihr das Unkraut erblicket, deßwegen den Ucker nicht verlassen, auf welchen ihr durch die Arbeit der Gnade als ein guter Waizen hingestellt seid. Und wenn euch das Unkraut mit

dazu dienet, euren Glauben zu prüfen und zu bewahren, zur Wachsamkeit zu ermuntern, zur Geduld zu reizen, und in der Hoffnung der seligen Erscheinung des großen Gottes, unsers Heilandes, zu stårken: so genießet ihr lauter Vortheile selbst von dem Unkraut, deren ihr euch berauben würdet, wenn ihr euch selbst davon absondern wolltet. Könnet ihr nur in einer Gesellschaft von Kindern Gottes den Heiland lieb haben, so muß eure Liebe zu ihm noch schwach bestellt seyn. Bei allen Lockungen und Drohungen der Welt fest und unbeweglich stehen, das heißt eigentlich Treue beweisen. Und dazu braucht man keine Vermessenheit, als Held in eigener Kraft, dazusteheu. Sondern das versteht der årmste Sünder, der sein Unvermögen am Meisten fühlet, am Allerbesten. Denn an dem beweiset sich die Stärke in dem Herrn, und die Macht seiner Stärke. Eph. 6, 10. Und welche Segen sind das, deren wir uns zu erfreuen haben? Wir müßen nicht nur auf das Unkraut sehen, sondern auch auf die Verheißungen unsre Augen richten, die bei diesem Unblid unfern Glauben stärken; und unsre Hoffnung beleben. Und wenn uns auch das Wehe Davids, dessen im Eingange gedacht dann und wann überfallen sollte, und uns mit demselben das Heimweh ankáme, so hat uns der Heiland ja die gewisse Hoffnung gemacht, daß wir nicht ewig in der Gesellschaft bleiben sollen, die uns freilich manchmal nicht wenig beschwerlich ist. Besonders wenn uns die Gedanken einfallen, daß wir an unsern noch unseligen Brüdern, die wir gerne selig und einst zur Rechten hingestellt sehen möchten, vergeblich arbeiteten und unsre Kräfte unter ihnen umsonst verzehrten. Die große Absonderung des Waizens von dem Unkraut, die wir hier nicht machen dürfen, søll endlich vorgehen. Die

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