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mel haben, und komm und folge mir nach. Matth.
19, 1321.
21. Das alles hören die Jünger an.
Das macht sie aber auch aufmerksam und stußig.
Wir! denken sie, wir sind die Ersten gewesen, die
feinen Ruf angenommen, und sich ihm als ihrem
Herrn unterworfen haben. Wir haben um seinetwils
len Alles verlassen. Wir sind ihm treulich bis dahin
nachgefolgt. Wir haben Mangel, Armuth, Ungemach,
Låsterungen, Verfolgungen mit ihm ausgestanden.
Wir haben uns vor allen Andern um ihn verdient
gemacht. Was gebühret uns nicht vor Andern für
ein Lohn! Wie geehrt, wie glückselig, wie ang sehen
werden wir vor dem ganzen Israel seyn, wenn wir
neben unserm Herrn in seinem Reiche sißen, und mit
ihm das Ruder an der Regierung führen werden!
Ja! Ja! Die vornehmsten Ehrenstellen kommen uns
vor Allen von Rechtswegen zu. Möchten wir doch
die Ehrenstellen, die Aemter schon wissen, die wir bald
bekleiden sollen! Aber ach! Eines fehet sie in eine ge=
wisse Art von Furcht, ob sie sich nicht in ihrer bibs
herigen Hoffnung möchten betrogen sehen. Sie hd-
ren, daß ihr Meister und Herr den kleinen und un-
mündigen Kindern sehr liebreich das Himmelreich zus
erkennt. Und was haben denn diese Säuglinge um
feinetwillen gethan? Was haben diese um seinetwillen
verlassen und erduldet? Nichts. Sie hören, daß er
einem Jüngling einen Schah' im Himmel verspricht,
wofern er ihm nur nachfolgen wire. Das deucht
ihnen der Billigkeit nicht gemäß zu seyn, daß ein
Mensch, der erst den Anfang machen würde, dem
Heiland zu folgen, eben so gut wie sie, die ihm schon
so lange gedient hatten, die Schäße des Himmels
davon tragen sollten; daß kleine Kinder, eben so gut
wie sie das Himmelreich besigen sollten. In dieser
Gemüthsgestalt müßt ihr die Jünger des Herrn jezt

"

betrachten, wenn ihr höret, wie Petrus endlich den Heiland in ihrer aller Namen anredet, und fraget: Siehe wir haben Alles verlassen und sind dir nachgefolgt! was wird uns dafür? Kurz vorher hatte ihnen der Heiland gesagt: Ein Reicher werde schwerlich ins Himmelreich kommen; und nun beantwortet er die Frage seines Petrus:,,Wahrlich, ich sage euch: Daß ihr, die ihr mir seyd nachgefolgt in der Wiedergeburt, da des Menschensohn wird sigen auf dem Stuhle seiner Herrlichkeit, werdet ihr auch figen auf zwölf Stühlen, und richten die zwölf Ge schlechter Israel. Und wer verlässet Häuser oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Uecker, um meines Na mens willen, der wirds hundertfältig nehmen, und das ewige Leben ererben." Matth. 19, 28. 29. Er bezeugt ihnen also: Es werde nicht umsonst sein, daß sie Alles verlassen und ihm so treulich nachgefolgt wåren. Ihr Lohn soll dafür groß im Himmel. sein. Damit sie aber diesen Lohn nicht ihren Verdiensten, Arbeiten und Bemühungen in seinem Reiche zuschreiben möchten; so versichert er sie, es sei der= selbe blos ein Geschenk der Gnade, daher werde bei der Austheilung desselben nicht darauf gesehen, ob Jemand den Beruf zur Arbeit später oder früher angenommen habe. Und obgleich sie, die Apostel, viele Vorzüge vor andern Menschen hätten, so hätten sie dieselben doch nicht ihrem Laufen, ihrer Arbeit, sondern lediglich seinem Erbarmen zu danken, welches so gewiß sey, daß wenn sie nicht aufhöreten, auf ihre Berdienste sich etwas einzubilden, sie in Gefahr stine den, daß sie ihrer Vorzüge könnten beraubt und aus den Ersten die Lehten werden.

Das war es, was dem Heiland Gelegenheit

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vorzutragen. Und das ist der Unterricht, welchen er Allen und Jeden, die es lesen oder hören, darin ertheilt: Menschen! wenn ihr selig werdet, so liegt das nicht an eurem Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen. Das wird uns einleuchten, wenn wir das Gleichniß in der Nähe erwägen. Der Heis land redet von einem Himmelreiche auf Erden, nämlich vom Reiche der Gnade. Und das stellt er unter dem Bilde eines Weinbergs vor. ,,Das Himmelreich ist gleich einem Hausvater, der am Morgen ausging, Arbeiter zu miethen in seinen Weinberg." Der Weinberg ist also seine Kirche. Nicht jene fiegende, jene triumphirende Kirche, die keiner Bearbeitung mehr bedarf; sondern es wird die Kirche dadurch angedeutet, welche er hier auf der Erde durch sein Blutvergießen gepflanzet hat. Sie führet in den Schriften des alten Testaments diesen Namen oft. Was für eine Aufsicht er als der Hausvater über diesen Weinberg habe, das sehen wir unter Andern aus dem Hohenliede. 8, 12. da er sagt: Mein Weinberg ist. vor mir. Er der Herr behütet ihn, und feuchtet ihn bald, daß man seiner Blätter nicht vermisset. Er behütet ihn Tag und Nacht. Jes. 27, 2-3. Er erfüllet sein Wort: Gleichwie ich über sie gewachet habe auszureuten, zu verderben und zu plagen; also will ich über sie wa= chen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der Herr. Jer. 31, 28. Was hat ihn dazu gedrungen, daß er sich der Welt so herzlich, so göttlich angenommen? Unser Wollen oder Laufen? Ach nein! „Nichts als sein Erbarmen, nichts als die Liebe hats gethan, die sahe uns in unserm Jammer an." Der Weinstock in diesem Weinberge ist Jesus Christus unser Heis land. Er bezeuget solches selbst. Ich bin ein rechter Weinstock, und mein Vater ein Weingärtner. Wer

hat diesen Weinstock gepflanzet? Die Liebe. Das Erbarmen Gottes. Die Reben sind wir. Hier ist die Versicherung aus dem Munde Jesu: Ihr seid die Reben! Joh. 15, 5. Was hat uns zu Reben gemacht? Unser Wollen? Unser Laufen? Nichts weniger. Ich war ein wilder Reben, du hast mich gut gemacht; der Tod durchdrang mein Leben. Du hast ihn umgebracht, und in der Taufe erstickt, als wie in einer Fluth, mit deinem Tod und Blut, das uns im Tod erquickt." Und was hat ihn dazu gedrungen? Sein Erbarmen. Der Heiland redet ferner von einem Hausvater, der am Morgen ausging, Arbeiter zu miethen in seinen Weinberg. Der eben zu dem Ende ausgegangen, um die dritte Stunde. Abermals ging er aus um die sechste und neunte Stunde, und that gleich also. : Um die eilfte Stunde ging er wieder aus. Er zeigt uns darin die unermüdete Beschäftigung des Hausvaters, da er sich so viel Mühe giebt, da er den gan= zen Tag bemüht ist, Arbeiter in seinen Weinberg zu rufen. Verstehet durch den Tag, den Tag der Welt, von seinem ersten Aufgange an, bis zu seinem Untergange, und durch die Stunden, die verschie denen Zeiten dieses Tages, vor der Sündfluth und nach der Sündfluth, die Zeiten des als ten, die Zeiten des neuen Testaments, bis. an das allen Tagen der Welt bestimmte Ende; so werdet ihr nicht irren. Leset die Schriften des al= ten Bundes, so werdet ihr sehen und hören, wie Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten. Ebr. 1, 1. Diese waren die Arbeiter, welche in jeneu alten Tagen den Weinberg des Herrn zu bauen be= rufen wurden. Aber nicht Alle sind zu Arbeitern be

zen Tag nichts anderes thun und zu thun haben, als daß sie essen und trinken, fröhlich sein und vor gutem Muthe jauchzen, und wenn sie ihre Lieder vom Weinberge des besten Weins gesungen haben, so gehen sie heim das Lamm zu küssen, da denn ihr lehter Blick noch zeugen muß, daß und was sie geglaubt haben. Ihre ganze Arbeit, wenn wir das eine Arbeit nennen wollen, besteht darin, daß sie erzählen, wer ihr Freund ist vor andern Freunden; was er an ihnen gethan; wie er ihr Hirt ist, bei dem sie das Leben und volle Gnüge haben; ja, bei dem ihnen auch förder nichts mangeln wird; der sie auf einer grünen Aue weidet, und führet sie zum frischen Wasser. Wie viel tausend jest geborene Kindlein giebt es, deren ganze Bemühung mur darinnen besteht, daß sie begierig sind nach der vernünftigen, lautern Milch, auf daß sie durch dieselbige zunehmen. 1 Petr. 2, 2. Und wenn sie sich an derselben gesättigt haben, so legen sie sich schlafen, und werden zur Hochzeit des Lammes, in jene Welt gerufen. Wie viel verlorene Söhne find den Hochzeitleuten gleich, die von keiner Arbeit wissen, als daß sie in dem besten, ja königlichen Kleide, darauf das Lamm sein Blut verspriset hat, mit eis nem Ringe am Finger, und Schuhen an den Füßen, an der Tafel ihres Vaters sihen, an derselben herr= lich bewirthet werden, essen und fröhlich find! Luc. 15, 22. 23. Wollt ihr das, wenn ein Schäfchen unter dem Stabe seines guten Hirten auf einer fetten Weide gehet und sichs wohl sein lässet; wenn ein Kindlein an seiner Mutter Brust liegt und sauget; wenn ein Sünder am Fleisch und Blut des Menschensohnes sich zu sättigen, iffet und trinket; wenn die Jungfrauen fröhlich am Reigen sind, dazu die jungen Leute und die Alten mit einander, weil der Herr fein Wort an ihnen erfüllet: Ich will ihr Trauren in Freude ver

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