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dienste auf, rühmten ihre Thaten und machten sie der Welt bekannt. Und es war ihnen auch wirklich in

ihrem Gemüthe, als müßten sie es sagen: „Ich weiß doch nicht, ob Jemand so viel Erkenntniß hat, als ich; ob Jemand so geübt ist und das empfangen hat, was ich erfahren habe; ob Jemand so unermüdet ar= beitet als ich, und einen solchen Segen von seiner Arbeit aufzuweisen hat, als ich aufweisen kann." Sie hingen die Seelen sogar an sich, daß, wer es ihnen nicht zuschrieb und gleichsam verdankte, daß er durch sie zum Heilande gebracht wäre, sie an dessen wah= ren Gnadenstande zweifelten, oder wenn sie nicht daran zweifeln konnten, doch scheel und sauer sahen, daß sie nicht dazu waren gebraucht worden. Sie. gefielen sich also immer mehr selbst. Sie dachten manchmal: Es sey wohl nicht möglich, daß der Heiland sie hingeben könnte, weil sie in ihren Thaten so manches antrafen, dadurch sie ihn gleichsam zu ihrem Schuldner gemacht. Sie verglichen sich mit andern, die weniger gearbeitet und weniger ausgerich= tet hatten, und wenn sie denen gleich einen Lohn gönnten, so konnten sie doch nicht glauben, daß fie eines gleichen Lohnes mit ihnen sollten theilhaftig wer= den. Das ist nun eine Gestalt der Arbeiter, an welchen das Wort des Herrn in seine Erfüllung gehet: Also werden die Ersten die Lehten seyn! Sie werden ihrer Vorzüge beraubt. Ihre Kraft verschwindet. Der Segen wird von ihnen genommen. Sie arbei ten in eigner Kraft. Es werden Knaben aus ihnen, die måde und matt werden, und Jünglinge, die fal= len. Jef. 40, 30. Ihre Geschäfte machen sie múde. Ihr Amt wird ihnen verdrüßlich, beschwerlich. Wer= den sie auch noch gebraucht, so geschieht es, wie an= dere Kreaturen auch gebraucht werden, die des Herrn Willen ausrichten müssen. Es werden denn end

lich Leute aus ihnen, die so im Tagelohn gehen, und um zeitlichen Gewinnstes willen, um einer Hand voll Gerste und um eines Bissen Brodes willen arbeiten. Wenn der Hochmuth und die Einbildung von sich selbst sie so regiert, daß sie bei diesem Zustande sich schámen, daß sie sich unter die Letzten sollen zählen lassen, da sie fich schon so verdient um die Kirche. Gottes gemacht haben, und lieber mit jenem Engel: der Gemeine zu Laodicda sprechen: Ich bin reich und habe gar satt, und bedarf nichts. Offenb. 3, 17. So kann es übel ablaufen, und sie können gar unter die Unzufriedenen an jenem Tage gerathen, und sich also um ihre ewige Seligkeit bringen. Schen sie aber ihren jämmerlichen Zustand ein, denn darum werden sie so tief erniedrigt, daß sie es erkennen sollen, so haben sie sich wohl um ein gutes Theil ihrer Seligkeit hier in der Zeit gebracht; allein wenn sie elend und jämmerlich, arm, blind und bloß zu ihrem Herrn wieder nahen, und seinem Rathe folgen, den er ihnen Offenb. 3, 18. giebt, so können sie Gold erhalten, das mit Feuer durchläutert ist, und in Wahrheit reich werden; weiße Kleider, daß sie sich anthun, und nicht offenbaret werde, die Schande ihrer Blöße und Augensalbe, daß sie sehen. Sie können also erfahren, daß ihre Heruntersehung, die hier in der Zeit mit ihnen vorgehet, eine Strafe und eine Züchtigung zur Seligkeit ist, die aus Liebe zu ihnen hergeflossen ist, und die sie zur Buße hat leiten sollen. Ja! weil der Heiland Macht zu thun hat mit dem Seinen, was er will, so können sie wirklich aus den Letzten die Ersten, und den ersten Arbeitern in seinem Weinberge wieder aus Gnaden zugezählt werden, und es also mit ihrer eigenen Erfahrung versiegeln, daß es wahr ist: So liegt es nun nicht an Jemandes Wol

der Heiland Insbesondere seinen Boten sagt, das sagt er Allen, die zu ihm kommen und an seinen Namen glauben. Die Ersten werden die Lehten seyn. Wie geht das zu? Wenn ein Mensch sich fühlt in seinem Elende, sich vor die Füße seines Erbarmers hinwirft, und um Gnade und Glauben mit Thränen bittet, so wird ihm beides geschenkt. Dadurch kommt er unter die Ersten im Reiche Gottes. Die ordentliche Wirkung der Gnade ist die: Daß man sich beugt, und sehr tief erniedrigt. Wenn man durch die starkften Empfindungen seines unaussprechlich geistlichen Elendes gelaufen ist, und nirgends Hülfe, als endlich in den mit Blut beflossenen Armen des Heilandes gefunden hat; da wird man geringe und niedrig in feinen Augen, und die gefundene Gnade wird einem groß, anbetenswürdig und herrlich. Je niedriger, je verächtlicher, je elender wir uns hernach selbst vorkommen, desto herzlicher, desto brünstiger ist das Lob und der Preis der Gnade unsers Herrn. Anstatt, daß nun die Seelen als arme begnadigte Sünder in dieser Gemüthsstellung bleiben, und sich keinen Augenblick von den Gedanken entfernen sollten: Ich habe es nicht um ihn verdient; ich wäre wohl was Anderes werth; es hat ihm aber gefallen, sich mit mir einzulassen. Er hat sein Leben für mich gelaffen! Er hat sein Blut vergossen für mich, armes Würmelein! Wie könnte auf dieser Erde wohl größere Liebe seyn! anstatt dessen fangen sie an mit der Bekehrungsgnade zu prangen, sehen sich über ihre Brüder, klagen über die böse Welt, schreien über die Sünden und Laster, die sie an Andern sehen, und verzehren damit ihre Gemüthskräfte. Sie lassen sich nicht an der Gnade ihe res Herrn begnügen, sondern trachten nach hohen und außerordentlichen Dingen. Sie fangen fonach wieder an mit Werken umzugehen. Das ist denn so

der Weg, auf welchem aus den Ersten die Lehten werden. Sie kommen um ihre Kraft, und wenn sie nicht gar wieder zu der Welt gehen, so haben und behalten sie doch nichts weiter, als das Wort Gottes im Gedächtniß und die Sprache vom Heilande, den sie nicht im Herzen haben. Und das ist freilich ein jämmerlicher Zustand.

Man hat nur eine

Das ist die: „Ge= du als Mensch ge

Welche gehören aber zu den Letzten, die die Ersten werden? Alle armen, Sünder, die im Blut des Heilandes Gnade erlangen. Und wie bleibt man immer unter den Ersten? Wenn man in dieser Gnade, in der blutigen Versöhnung sein beständiges Leben hat, und sich nicht weiter versteigt. Lection, daran man immer lernet. lobet seyst du Jesus Christ, daß boren bist, und hast für mich und alle Welt, bezahlt. ein ewges Lösegeld.“ Es sey ferne von mir rühmen, denn allein von dem Kreuze une · sers Herrn Jesu Christi. Gal. 6, 14. 3u erkennen ihn! Phil. 3, 9. Das war des Apostel Paulus Sache. Das ist auch unsere Sache, davon wir Wesen machen. Er ist am Kreuz für uns gestorben, und hat sein Blut für uns vergossen. Das glaubt man. Dabei steht man fest und unbeweglich. Das ist Einem alle Tage so neu und wichtig, als ob es heute erst geschehen wäre, und man ihn noch am Kreuze hången sähe. Warum denn das? Eben dar um, weil wir immer arme, elende Sünder find; weil. wir immer Gnade brauchen. Weil es stets in unsern Herzen heißet: Herr Jesu! habe ewig Preis und Ehr', wo blieben wir doch, wenn dein Blut nicht wár? Wenn wir verstehen, daß alle unsere Sachen nichts heißen; daß alle unsere eigne Heiligkeit ein unflåthiges Kleid ist; daß wir gar nichts bringen können vor

die Nachricht zu allen Zeiten lieb ist, so oft wir sie hören: Er hat sein Leben für uns gelaffen! Dann wird eine so große wichtige und auffallende Verånderung bei einem Menschen, daß er zwar immer der Lehte, der Geringste, der Aermste unter den Súndern, aber auch zugleich der Erste mit unter denen ist, die an den Tod Jesu glauben. Daraus entsteht eine innige Liebe zum Heiland. Man spricht von ganzem Herzen: Mein Herr und mein Gott! Man mag sonst nichts mehr wissen, als daß ein Lamm ge= schlachtet war. „Man glaubt nun an seinen Tod, und Er ist unser Herr und Gott." Wem es so ist, der bleibt darnach immer unter den Lehten, die die Ersten sind, „denen Jesu heilige Wunden, seine Qual und bittrer Tod, Trost nun geben alle Stunden, so in Leibs als Selennoth." Deffen Sehnen geht nur dahin: „Laß mir's nie kommen aus dem Sinn, wie viel es dich gekostet, daß ich erlöset bin!" Wir sind Sünder. Wir können uns nie mit etwas Anderem retten, als damit: Schau her, hie steh ich Armer, der Zorn verdienet hat, gieb mir, o mein Erbarmer, den Anblick deiner Gnad'! Wenn den Sündern das Evangelium gepredigt, den Gottlosen die Absolution gesprochen, und den Missethåtern das Leben ge= schenkt wird; so müßte es Wunder seyn, wenn wir nicht an der Spite wären, wenn wir nicht unter den Ersten wåren, die zugreifen, wenn wir nicht immer dächten: Das ist gut für mich. Das geht mich an. So muß ich es auch haben. Sonst komme ich nicht durch. Erbarme dich meiner, o Jesu! Gott sey mir Sünder, mir Sünderin gnädig.

Da kann nun freilich Jemand denken, oder uns den Vorwurf machen: Auf die Art wachset ihr aber nicht, und kommt nicht weiter als ihr seyd! Denn man ist ums Weiterkommen manchmal sehr verlegen,

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