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Er hat dasselbe hervorgebracht, oder vorgelegt, durch ihn, durch seinen Sohn. Ehe die Offenbarung davon uns mitgetheilt wurde, war die Wahrheit von unsrer Erlösung ein Geheimniß, das kein Mensch wußte, und davon auch `Niemand wissen konnte. In sofern diese große Sache uns nun be= kannt gemacht ist, hört sie freilich auf, ein Geheimniß zu seyn. Denn ohne die Offenbarung der selben, könnte kein Glaube stattfinden. Wie kön nen wir Etwas glauben, das uns noch ein Geheimniß, das ist, ganz und gar unbekannt ist? Solche Lehren glauben, von welchen man Nichts weiß, ist, vermöge der Natur und Beschaffenheit der Sachen, unmöglich. Da nun der Glaube an dies Geheimniß seines Willens, zum Genusse der allen Menschen erworbenen Seligkeit einleiten sollte, so durfte uns dasselbe kein Geheimniß bleiben, sondern es mußte uns bekannt gemacht werden. Und das ist 'geschehen. Er hat uns wissen lassen, das Geheimniß seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, und hat dasselbige hervor: gebracht durch ihn. So klar, so licht, so vollständig nun dies Geheimniß durch die Offenbarung geworden ist, daß die, in demselben entdeckte, eilsame Gnade Gottes allen Menschen erscheinet, und wie die helleleuchtende Sonne, den ganzen Erdkreis be strahlet; so düster, so finster, so verdeckt bleibt uns dasselbe doch, so lange wir nichts weiter, als natürliche Menschen sind. Hier ist ein Zeugniß, daß ich die Wahrheit rede, aus eines Apostels Munde: 1 Cor. 2, 4.,,Der natürliche Mensch vernimmt Nichts vom Geiste Gottes. Es ist ihm eine Thorheit, und kann es nicht erkennen. Denn es muß geistlich ge= richtet seyn." Wenn wir auch dies Geheimniß des Willens Gottes einmal über das andere hören, so ver

stehen wir es doch nicht. Wir wissen nicht, was das gesagt ist, und die Rede ist uns verborgen. Warum? ist die Wahrheit dieses Geheimnisses etwa in so unverständliche und dunkle Ausdrücke eingekleidet, daß wir Nichts davon verstehen können? Nein! das hieße eben so viel, als keine Offenbarung den Menschen mittheilen, und Alles in einer unüberwindlichen Finsterniß lassen. Das hieße, blos den Menschen ihre Unwissenheit zu erkennen geben, und vielleicht möchte es gar scheinen, als sollte ihnen dieselbe vorgerückt, und sie damit nur gespottet werden. Und wer wollte das von Gott, der die Weisheit und Liebe selbst ist, denken? Wenn wir auch die eigenthümlichen Grundsähe dieses Geheimnisses untersuchen, so finden wir, daß sie mit klaren Redensarten, mit den nature lichsten und gewöhnlichsten Ausdrücken vorgetragen find. Und gleichwohl verstehen wir sie nicht. Woran liegt denn nun die Schuld? Paulus beantwortet diese Frage: Ist nun unser Evangelium verdeckt, so ist es in denen, die verloren werden, verdeckt; bei welchen der Gott dieser Welt, der Ungläubigen Sinne verblendet hat, daß sie nicht sehen das helle Licht des Evangelii von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes. 2. Cor. 4, 3. Etlichen ist dies Geheimniß zu ihrer Seligkeit aufgedeckt. Es spiegelt sich in uns Allen des Herrn Klarheit mit aufgedecktem Angesichte. 2 Cor. 3, 18. Es ist ihnen hell, klar und deutlich. Bei Undern ist es verdeckt; es ist ihnen dunkel, schwer und unverständlich. Und was schadet ihnen das? Diese Dunkelheit gereicht ihnen zur Verdammniß. Diese Finsterniß ist der Weg, auf welchen sie der ewigen Nacht und Finsterniß entgegen eilen. Von Natur verstehen sie es nicht. Dieser natürliche Unverstand muß es aber eigentlich nicht seyn, der sie unglücklich macht; sonst würde kein Mensch

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felig, weil alle Menschen in dieser Blindheit auf die Welt geboren werden. Es muß also eine Blindheit feyn, die derjenigen gleich ist, da ein blindgeborner Mensch, dem die Augen durch die Macht Gottes aufgethan werden, dieselben gleich wieder mit Fleiß zuschließet, und wenn ihm das Licht gar zu vielen Verdruß macht, endlich auf den desperaten_Unschlag fällt, und sich die Augen entweder selbst muthwillig aussticht, oder es einem Andern erlaubt, ihn um sein Gesicht zu bringen. Wenn ihr höret, daß dieser Mensch am hellen Mittage über Dunkelheit klagt, so werdet ihr glauben, daß er Grund dazu hat. Wie aber? werdet ihr den Grund zu seinen Klagen in der Sonne oder in ihm selbst suchen? Und das ist es, was Paulus sagt: Die Menschen sehen das helle Licht des Evangelii nicht, von der Klarheit Christi." Der Glanz der Gnade und der Herrlichkeit ihres göttlichen Erlösers bestrahlet sie, durch das Evangelium, so gut wie Andere. Allein sie sehen diesen Glanz nicht. Sie sind verdüstert. Sie tappen dabei im Fine stern, wie die Blinden an der Wand. Woher kömmt das? Sie haben keine Augen. Und warum fehlt es ihnen an den Augen zu sehen? Sie lieben die Finsterniß mehr denn das Licht. Darum verblenden sie sich selbst, und sündigen also wider das Licht, oder fie erlauben es dem Teufel, daß er sie verblendet. Dieser unseligen Arbeit müssen wir ein Ende machen. Dem Rathe können wir folgen, wenn wir wollen. Wir können uns die Augen selbst nicht öffnen, um das Geheimniß des Willen Gottes zu unsrer Seligkeit, welches er uns wissen låsset, nach seinem Wohlgefals len einzusehen. Dafür ist ein Mann da, der die Blinten sehend macht. Wenn uns aber die Augen aufgehen, so brauchen wir sie ja nicht muthwillig wieter zu verschließen. Dazu kann uns Niemand,

ja kein Teufel, zwingen. Wenn wir hier nur willig sind und uns drein schicken können, so werden wir (die selige Wissenschaft) das schon erlangen, davon der Heiland in dem heutigen evangelischen Texte redet, wenn er zu seinen Jüngern sagt: „Euch ist es gegeben zu wissen das Geheimniß des Reiches Gottes!" und so auch frohlockend es bekennen können: Er hat uns wissen lassen, das Geheimniß seines Willens nach seinem Wohlgefallen! Und von diesem seligen Wissen zu reden, zu dem Ende bin ich jetzt vor euer Angesicht auf das Neue hingetreten. Ein hdrendes Ohr und ein sehendes Auge, Beides schaffet der Herr. Und wie glücklich sind wir, daß das keine Arbeit ist, die uns aufgetragen worden. Denn da

würden wir wohl ewig mit verschlossenen Ohren und mit Augen, in denen kein Gesicht ist, herumgehen müssen, auf das Licht harren, und es würde finster werden, auf den Schein, und wir würden im Dunkeln wandeln. So aber haben wir Hoffnung, ja nicht nur Hoffnung, sondern Grund zu glauben, daß Alles, was unter uns noch blind ist, bald sehend, und was taub ist, bald hörend kann gemacht werden. „Herr! der du ehedem das Licht aus der Finsterniß hießest hervorleuchten, beweise dich auch unter uns geschäftig und gieb einen hellen Schein in unsre Herzen, damit uns das Geheimniß deines Willens kein dunkeles Gleichniß bleibe, sondern zu unsrer Seligkeit bekannt werden mögen."

Unser Text. Luc. 8, 4 — 15. lautet also :

Da nun viel Volks bei einander war, und aus den Städten zu ihm eilten, sprach er durch ein Gleichniß: Es ging ein Saemann aus zu sáen feinen Saamen, und indem er fået, fiel Etliches an den Weg, und ward vertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen es auf. und Etliches

daß es nicht Saft hatte. Und Etliches fiel mitten unter die Dornen, und die Dornen gingen mit auf, und erstickten es. Und Etliches fiel auf ein gut Land, und es ging auf, und trug hundertfältige Frucht. Da er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Es fragten ihn aber seine Júnger und sprachen: Was dieses Gleichniß wäre? Er aber sprach: Euch ist es gegeben zu wissen das Ge heimniß des Reiches Gottes, den andern aber in Gleichnissen, daß sie es nicht sehen, ob sie es schon sehen, und nicht ver stehen, ob sie es schon hören, Das ist aber dies Gleichniß. Der Saame ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege find, das sind die es hören, darnach kömmt der Leufel, und nimmt das Wort von ihren Herzen, auf daß sie nicht glauben und selig werden. Die aber auf dem Fels, find die, wenn sie es hören, nehmen sie das Wort, mit Freuden an, und die haben nicht Wurzel. Eine Zeitlang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab. Das aber unter die Dornen fiel, find die so es hören, und gehen hin unter den Sorgen, Reichthum und Wolluft dieses Lebens, und ersticken und bringen keine Frucht. Das aber auf dem guten Lande, sind die das Wort hören, und behalten in einem feinen guten Herzen, und bringen Frucht in Geduld.

Diese vorgelesenen Worte geben mir Anleitung:

Die selige Wissenschaft eines er: lößten Sünders, der um das Geheim. niß des Reiches Gottes weiß; mit euch zu betrachten:

1) Seine ganze Wissenschaft, die ihn selig macht!

2) Die Schule in welcher er diese Bissenschaft ternet.

Herr? werde uns nah, die Seelen find da, zu lernen von Dir: Du heiliger Lehrer geh selber herfür! Amen.

1) Die ganze Wissenschaft, die einen erlösten Sünder selig macht! Das Evange= lium belehret uns, daß sie in einem Geheimnisse bestehet. Der Heiland nennet sie das Geheimniß des

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