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der Bibel hat ihre Stelle, die ihr nicht ein ungefäh rer Zufall, oder das Gutdünken des Propheten, des Evangelisten, des Apostels, der sie niedergeschrieben, sondern Gott selbst, der durch diese Menschen geredet, angewiesen hat. Wenn wir bei dem Lichte dieser Wissenschaft: Ich bin erlößt! die Schrift lesen, so fe= hen wir, daß die Lehrsäße des Evangelii genau mit einander verknüpft sind, und wir werden uns alsdann nicht unterstehen, dasjenige zu scheiden, was Gott zus sammen gefügt hat. Dahingegen steht uns manchmal Dies und Jenes nicht am rechten Orte. Man beschuldigt die Bibel einer Dunkelheit. Man findet keinen Zusammenhang in derselben. Man macht Zufäße und Abfäße. Man sucht ihr durch diese und jene menschliche Erklärungen zu helfen, und ihr Licht zu geben. Und wenn man sich fast zu Tode daran gearbeitet hat, so kommt am Ende nichts weiter heraus, als daß man aus einer Verwirrung in die an= dere gerathen ist, mehr Ungewißheit als zuvor hat, und endlich gar auf die Gedanken kommt und in die Anfechtung geråth, wie man es zu nennen pflegt: Wer weiß, ob es Alles mit einander wahr ist? Wer weiß, ob die Bibel Gottes Wort ist? Woher kommt das? Man geht die Hauptwahrheit vorbei, um deretwillen die Bibel geschrieben ist: Das Jesus Christus Gottes Lamm, wahrhaftig starb am Kreuzesstamm. Man läßt das aus dem Gesichte, daß Gott in Christo war, als er uns durchhalf im Gericht. Man läßt sich das Geheimniß des Reiches Gottes nicht geben zu wissen. Daher bleibt man mit sehenden Augen blind, und mit hörenden Ohren tanb. Das Alles ändert sich von der Stunde an, wenn wir uns in die Schule begeben, in welcher wir von dem Geheimniß unsrer Erlösung unterrichtet werden, nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren kann,

sondern mit Worten, die der heilige Geist lehret. 1 Cor. 2, 13. Schämet ihr euch nicht in diese Schule zu gehen! Es haben wohl andere Leute darin gesessen, als ihr seyd. Es haben sich Könige und Propheten darin unterrichten lassen. Gestehet ihr es nur! Ich weiß Vieles! Wenn es auf Worte ans kommt, so spreche ich es auch nach: Ich bin erlöset! Uber ach! Ich habe mein felfenhartes Herz noch im Leibe. Ich stecke voller Nahrungssorgen, ich taumele so unter den Dingen dieses Lebens, wie ein Trunkener dahin; Mein Herz ist einem Wege gleich, auf dem Alles zertreten wird. Es ist ein unfruchtbarer Acker. Ich bin eine arme Kreatur. Schade für alle meine Weisheit, für alle mein Wissen, für alle meine Erkenntniß! Ich kann sein Blut_nicht auffassen, noch mich darauf verlassen. Ich spreche mir allemal selbst das Urtheil, so oft ich singe: Wer Jesum nicht im Herzen hat, der ist gewiß lebendig todt! Ich werde aus meinem Munde gerichtet werden. Was hilft mir meine Superklugheit? Ich bin unselig! Wenn ich Andere singen höre: Ich bin mit ihm ans Kreuz gehängt, ich bin in seinen Tod versenkt, ich steh in seinem Blute! So pocht mir das Herz; fo muß ich verstummen. Das kann ich nicht sagen. Ich bin der Mensch an dem Wege, der dem Teufel die Freiheit bis dahin eingeräumet hat, daß er den Saas men des Wortes in einem Tage, mehr als einmal von meinem Herzen hat wegnehmen können. Ich bin der Fels. Ich habe mich ehedem wohl mit über den Heiland gefreuet. Ich weiß mich der Zeit zu erinnern, da ich mit Wahrheit singen konnte: Dein füßes Evangelium ist lauter Milch und Honig!" Aber ach! Aus der Gnade, die ich gehabt habe, ist eine Trockenheit, eine Dürrsucht, eine Auszehrung geworden. Ich

habe. Ich höre auch noch dann, und wann gern davon reden. Das ist aber auch Alles. Wenn ich

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von meinem jetzigen Zustande reden sollte, so müßte ich mich schẳmen, und dürfte meinen Mund nicht aufthun. Ach! was soll ich thun? Das gute Land, davon ich höre, daß es Frucht bringet in Geduld, ist von Natur so nicht. Er hat es ja zu einem guten Lande gemacht, da er sein Blut darauf sprengte. Wenn er sich doch auch über mich erbarmte, und an dem unfruchtbaren Ucker meines Herzens eine gleiche Treue aus Gnaden bewiese." Wenn ihr ihm das zugestehet, und mit der Beichte vor sein Angesicht kommet, so passet ihr euch in seine Schule. Denn in einer solchen armen, niedrigen und der Hülfe be= dürftigen Gestalt můßt ihr zu ihm kommen, daß, wenn er euch fragt: Was willst du, daß ich dir thun soll? ihr es ihm von ganzem Herzen sagen könnt: „Ach! dein Blut, oder ich bin ewig verloren!" Ich wollte gern im Blute dein, von Sünden abgewaschen seyn, wie David und Manasse. Wenn ihr die Bibel zwanzigmal durchgelesen und fast, wie ihr denkt, ausstudiret habt, daß euch fast nichts mehr kann gesagt werden, das ihr nicht wissen solltet, und ihr wollt beim heiligen Geiste in die Schule gehen, so müßt ihr wie ein Kind kommen, das noch nichts Gewisses, nichts Zuverlässiges weiß, das die ersten Buchstaben des göttlichen Wortes gern lernen möchte; so müßt ihr da anfangen: „Ich bin et armes Kindelein und meine Kraft ist schwach: Ich wollte gerne selig seyn, und weiß nicht wie ichs mach." So lange ihr euch in die Gestalt nicht finden könnet, und es sich für euch nicht schickt, die Staffel herunter zu steigen, so lange schickt ihr euch auch in die Schule des Heilandes nicht. Ihr könnet euch allerhand er habene Begriffe, wie man sie nennet, von Gott machen.

Ihr könnet euch vor dem höchsten Wesen fürchten, das ihr den millionenmal_tausendsten Theil, mit euren Sinnen nicht erreichen könnet; allein dabei bleibt the überall hången. Ueberall in Furcht. Bald stellt ihr euch ihn als einen Tyrannen vor, der seine Freude an der Qual, an dem Verderben seiner Geschöpfe hat. Wenn ihr auch zu gewissen Zeiten Huld und Gnade von ihm erwarten wollt, so schlägt euch doch der Blitz seiner Heiligkeit zu Boden. Die Betrachtung seines Wesens wird euch fürchterlich, ein Gegenstand des Abscheues, und hat alle Liebe und Zuversicht zu ihm ein Ende. Ihr könnet in euren Gedanken, und vielleicht auch in Anderer Augen, fromme Leute, hei= lige Leute, Tugendbilder werden, die sich heimlich freuen und Gott danken, daß sie nicht sind, wie der und jener böse Bube: aber das Geheimniß des Reiches Gottes bleibt euch verborgen. Das müßt ihr in der armen Sünderschule auf den Knieen lernen. Das muß dem Gelehrten wie dem Ungelehrten, dem Fürsten wie dem Unterthan, dem Reichen wie dem Bettler aus Gnaden gegeben werden, zu wissen. Und wenn ihr euch dazu verstehen könnet, so kommt es hernach auf euch nicht weiter an. Da kommt es auf, ihn an, daß er hinzutritt, und seine Verheißung an euch erfüllet, da er gesagt hat: Die Elenden sollen effen, daß sie satt werden. Ps. 22, 27. Das Wort: Ich vertilge deine Missethat wie eine Wolke, und deine Sünde wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich! Jes. 44, 22. macht aus der Erde, die Dornen und Disteln trägt, die untůchtig. und dem Fluche nahe ist, einen fruchtbaren Garten Gottes, in welchen man seinen Freund zu Gaste la= den kann, mit den Worten: Komm Herr Jesu! Sen unser Gast! Mein Freund komme in seinen Garten, und esse seiner edlen Früchte!

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habe. Ich höre auch noch dann, und wann gern davon reden. Das ist aber auch Alles. Wenn ich von meinem jezigen Zustande reden sollte, so müßte ich mich schámen, und dürfte meinen Mund nicht aufthun. Ach! was soll ich thun? Das gute Land, davon ich höre, daß es Frucht bringet in Geduld, ist von Natur so nicht. Er hat es ja zu einem guten Lande gemacht, da er sein Blut darauf sprengte. Wenn er sich doch auch über mich erbarmte, und an dem unfruchtbaren Acker meines Herzens eine gleiche Treue aus Gnaden bewiese." Wenn ihr ihm das zu= gestehet, und mit der Beichte vor sein Angesicht kommet, so passet ihr euch in seine Schule. Denn in einer solchen armen, niedrigen und der Hülfe bedürftigen Gestalt mußt ihr zu ihm kommen, daß, wenn er euch fragt: Was willst du, daß ich dir thun foll? ihr es ihm von ganzem Herzen sagen könnt: Ach! dein Blut, oder ich bin ewig verloren!" Ich wollte gern im Blute dein, von Sünden abgewaschen seyn, wie David und Manasse. Wenn ihr die Bibel zwanzigmal durchgelesen und fast, wie ihr denkt, ausstudiret habt, daß euch fast nichts mehr kann gesagt werden, das ihr nicht wissen solltet, und ihr wollt beim heiligen Geiste in die Schule gehen, so mußt ihr wie ein Kind kommen, das noch nichts Gewisses, nichts Zuverlässiges weiß, das die ersten Buchstaben des göttlichen Wortes gern lernen möchte; so müßt ihr da anfangen: „Ich bin et armes Kindelein und meine Kraft ist schwach: Ich wollte gerne selig seyn, und weiß nicht wie ichs mach." So lange ihr euch in die Gestalt nicht finden könnet, und es sich für euch nicht schickt, die Staffel herunter zu steigen, so lange schickt ihr euch auch in die Schule des Heilandes nicht. Ihr könnet euch allerhand er habene Begriffe, wie man sie nennet, von Gott machen.

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