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geben wird zu wissen. Luc. 8, 10. Es wird aber allen gegeben zu wissen, denen daran, gelegen ist, die es wissen müssen, die ohne dasselbe nicht können noch wollen ruhig und selig werden. Die Jünger, die

das Wort vom Kreuze jeht nicht verstunden, jr sich an demselben årgerten, fanden nach der Vollendung des Todes ihres Herrn, in dessen Andenken ihre ganze Ruhe und Seligkeit. Bir dürfen es nur wissen wollen'; és darf uns nur daran gelegen seyn, so wird der Geist des Herrn für die erleuchteten Augen unsers Verständnisses schon Rath wissen, daß wir bald _se= hen, was wir gern sehen wollen.

Habe ich aber auch etwa zu Seelen geredet, die nichts von allem demjenigen glauben, was sie ge= höret haben? Die bei sich selbst denken: Es sind füße Träume! Es ist verdächtig! Ich frage nur: Es kann doch mit Seelen dahin kommen, wie es dort heiffet: Solches redete Jesus und ging weg, und verbarg sich vor ihnen. Und ob er wohl solche Zeichen vor ihnen that, glaubten sie doch nicht an ihn. Auf daß erfüllet würde der Spruch des Propheten Jesaia, wo er sagt: Herr! Wer glaubet unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn geoffenbaret? Joh. 12, 37-38. Nun kommt ein betrübtes Wort: Darum konnten sie nicht glauben. Sehet! solche klägliche Folgen kann das immer Nichtglaubenwollen nach sich ziehen, daß man endlich nicht mehr glauben kann; daß man zuleht auf die Gedanken kommt: Es sind Fabeln, Mährlein, Phantasie! Denn Jesaias sagt abermal: Er hat ihre Augen verblendet, und ihr Herz verstockt, daß sie mit den Augen nicht sehen, noch mit dem Herzen vernehmen, und sich be= kehren, und ich ihnen hälfe. Das ist eine betrübte Periode, wenn man Leuten das Evangelium predigen muß, von denen es aus Róm. 11, 8. heiffet: Gott

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hat ihnen gegeben einen erbitterten Geist; Augen, daß sie nicht sehen, und Ohren, daß sie nicht hören, bis auf den heutigen Tag. Wem über diesen Zustand nicht Angst wird, der muß alles Gefühl verloren haben. Wenn Paulus ehedem in einer Ver= sammlung der Juden den Spruch Jesaias anführte: Mit den Ohren werdet ihr es hören, und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr es sehen, und nicht erkennen; denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und sie hören schwer mit ihren Ohren, und schlummern mit Augen: So heißt es bald darauf: Und da er solches redete, gingen die Juden hin, und hatten viel Fragens unter ihnen selbst. Apostelgesch). 28, 25. Allein der Mühe werden manche aus uns es wohl nicht einmal werth achten, daß sie von dem= jenigen, was sie gehöret, viel Fragens unter sich hätten.

Jedoch, ich habe auch wohl Andern, geprediget, die den Zuhörern des Apostels gleich find, welchen Paulus auslegte und bezeugte das Reich Gottes, und predigte ihnen von Jesu aus dem Gesetze Mose, und aus den Propheten, von frühe Morgens an, bis an den Abend, von welchen es heisset: Und Etliche fielen zu, dem, das er sagte. Apostelgesch. 28, 23-24. 24. Das ist: Sie billigten es. Sie hatten Nichts dagegen einzuwenden. Sie empórten sich nicht dagegen. Sie lästerten nicht. Und dabei ließen sie es gut seyn. Allein was hilft auch das, wenn es nicht weiter kommt? Was hilft es, mit den Lippen, mit dem Munde sich zum Heilande nahen, und ihm von Aussen einige Ehrerbietung bezeugen, wenn das Herz fern von ihm bleibt? Was hilft es, eine kóstliche Speise loben, wenn man ihrer nicht genießet?

Vielleicht habe ich indessen auch Einigen gepre= diget, die bei sich selbst gedacht haben: Uch Gott!

sichtbar in dieser Versammlung würde, und wie dort Matth. 13, 16. riefe: Selig sind eure Augen, daß fie sehen, und eure Ohren, daß sie hören? So wäre ich gewiß nicht unter der Zahl. Ich habe keine seligen Augen und Ohren. Ich bin bei allen meinen Gedanken, bei allen meinen Vorstellungen vom Hei= lande, und vom Glauben an ihn, ein Ungläubiger, ein unseliger Mensch! Uch! Wer hilft mir? Wer nimmt sich meiner an? Wenn er sich meinen Zustand doch auch zu Herzen gehen ließe! Wohlan! Wenn euch darüber die Augen zu Thränenquellen werden, so ist die Hülfe vor der Thüre. Wenn man ganz verar

met, und sich selbst nicht mehr zu rathen, noch zu helfen weiß; wenn Einem Alles, auch das Beste, wors auf man sich bisher noch gesteuert hat, wegfäl¤; wenn man sieht, daß man sich nur in Gedanken, im geistlichen Traume, im Schlafe, auf den Heiland verlassen, den man aber nicht im Herzen gehabt,, mit dem man in keiner Verbindung gestanden, den man nicht kennet; wenn man darüber erzittert; da fångt sich es an. Da geht es aus dem Herzen: Jesu! du Sohn Davids! Erbarme dich mein! Da haben alle Entschuldigungen, womit man sich sonst beholfen hat, ein Ende. Man legt auf keinen Menschen die Schuld seiner bisherigen Unseligkeit mehr, als auf sich selbst. Man nahet sich, so verloren, so verdammt als man ist, zu ihm. Meine Armuth, heißt és, macht mich schreien. Was willst du, daß ich dir thun soll? Das ist die Hauptfrage, die man beantworten muß. Es wird keine weitläuftige Untersuchung angestellt: Wie lange bist du blind gewesen? Was hast du in deiner Blindheit für Laster begangen? Wie viele andere Menschen hast du in deiner Blindheit geärgert und verdorben: Wie lange, wie grob hast du gefündiget: Was für Gutes hast du an dir: Was willst

du ins Künftige Gutes thun: Willst du mir auch die nen und nachfolgen: Ein Herr, wie er, darf nicht um Diener bitten! Ihm dienen, das ist schon ein Gnadenlohn! Das fällt also zu der Stunde, wenn ein armer Wurm, der in Noth ist, zum Heilande kommt, nicht vor; sondern die ganze Sache besteht darin: Was willst du, daß ich dir thun soll? Herr, daß ich sehen möge! Meine Seele sehen mag, deine Angst und Bande; deine Speichel, Schlag und Schmach, deine Kreuzesschande. Deine Geissel, Dornenkron, Speer und Nägelwunden; deinen Tod, o Gottes Sohn, und den Leib voll Schrunden. Wenn es da nicht heisset: Sey sehend! Dein Glaube hat dir geholfen! Reiche deine Finger her, und siehe meine Hånde! Ja! sieh nur meine Hände an, da durch du bist formiret; mein Herz dich nicht verstoBen kann, weil michs Erbarmen rühret; dies sind die Hånde, die für dich, mit Nägeln haben lassen sich ans Holz des Kreuzes schlagen! Darinnen steht mit meinem Blut, dein Name angeschrieben, lies doch die Schrift, die dir zu gut, in meinen Händen blieben! Reiche deine Hand her, und lege sie in meine Seite, und sey nicht ungläubig, sondern gläubig? Joh. 20, 27. Ich sage: Wenn es alsdann, da ihr euch in eurer Blindheit und Armuth vor den Heiland hinwerfet, und nach seinem Erbarmen lechzet, so nicht heisset; so habe ich zwar falsch geweisssaget, und euch auf einen Frrweg geführet. So ist aber die Religion, zu der ihr euch mit mir bekennet, auch ein Irrthum. Und der Geist Gottes, der uns keinen andern Weg in seinem Worte zu unserer Rettung, und zu unserer Seligkeit angewiesen hat, mag mir und euch denn für diesen Irrthum stehen. Allein ich dächte: Ihr versuchtet es einmal. Tretet auf diesen Weg! Kommt

aus Noth gedrungen! Bittet aus dringender Noth um Gnade, und um Leben! Glaubet um des Wortes willen, das euch verkündiget wird! Denn es sind keine Träume, sondern es ist das Wort des Herrn, das ihr höret! So bin ich versichert, daß ihr bald werdet ausrufen können: Wir glauben hinfort nicht um deiner Rede willen, sondern wir haben es selber gehöret und erkannt, daß dieser ist wahrlich Christus der Welt Heiland. Joh. 4, 42. Wir haben in seiner Någelmal, durch seine ewige Gnadenwahl, einen Blick gesehen; der bleibt uns immer, und unsre Seele geht bei dem Schimmer, der Wunden heim. Amen.

Herr Gott! heiliger Geift! dessen Umt es ist, Jesum zu verklaren! Wir bitten von Deinem Erzlehrer Thron, um diese göttliche Lection: Lehr uns Gott am Kreuze nur recht erkennen, so mag, was Andere Erkenntniß nennen, für sie nur seyn. Male Du durch Dein Wort, und durch die heiligen Sakramente des neuen Bundes, das Bild des Ge kreuzigten in unsere Herzen, damit dies Bild alle Finsterniß unserer Augen vertreibe, und wir dasjenige sehen, was kein bloses natürliches Auge sehen kann. Am Kreuze hängt unsere ganze Hoffnung, sowohl auf die Zeit, als auf die Ewigkeit. Schaffe Du uns, o Gott, Augen, daß wir sie sehen, daß wir sie mit dem Blute, das aus dem Leichname unsers Mittlers flieffet, versiegelt sehen. Lehre Du uns das Ge heimniß: Gott versöhnt den großen Gott, Gott stirbt für dir Sünder! mit Worten, die keine menschliche Weisheit lehren kann; mit Worten, die ein Leben in uns bringen, das wir von Natur nicht haben; mit Worten des ewigen Lebens, damit unser Glaube an dasselbe nicht auf vernünftigen Reden menschlicher Weisheit, sondern auf Gottes Kraft bestehe, und wir von keiner andern Weisheit wissen mögen, als die in dem Erkentnisse der Verdienste des Kreuzes bes stehet, an welchem unser Seelenmann, unser Bräutigam hänget, und mit seinem eignen Blute uns seine ewige Gnade, und Liebe verschreibet. Du göttlicher Lehrer! Schreibe daher Jesu blut'ge Wunden tief in unser Herz hinein, daß sie mögen alle Stunden, bei uns unvergessen seyn. Das ist ja dein Amt. Amen!

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