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me, und werfe es vor die Hunde! So giebt man Recht, gesteht solches zu, und beruft sich aufs Sunder- und Hündleinsrecht. Das kann uns der Heiland selbst nicht leugnen. Und so wird uns bald das Leben, und Gerechtigkeit gegeben, daß wir selige Leute sind. Wir fühlen eine Ruhe, die wir mit Worten Niemanden beschreiben können. Uns geschiehet, wie wir wollen. Wir verlangten bloß das Hundleinsrecht. Wir sehnten uns nur nach den Brosa= men, die von der Kinder Tische fallen. Und ehe wir es uns versehen, ja, wenn wir manchmal am wenigsten daran denken, wird uns das Recht der Kinder geschenkt. Wir werden an die Tafel geseßt, da uns des Lámmleins Fleisch und Blut in alles, was wir schmecken, die lebensvolle Würze thut, so kommt es mit uns vom Flecke. Wir forschen, wir suchen unsere Missethat; aber es ist keine da: unsere Sünde; aber es wird keine gefunden: Denn sie ist vergeben. Jer. 50, 20. Unser Elend schwindet Unsere Angst weichet. Unsere Wunden sind geheilt Und was entstehet daraus? Wir wissen, an wen wir glauben. Wir trösten uns nun unsers lieben Herrn Jesu Christi aus einer Stunde in die andere. Wir hangen an seiner Gnade, und lehnen uns auf unsern Freund. Wir trauen uns Nichts, dem Heiland aber Alles zu. Wir können nichts weiter versprechen. Wir können keinem Menschen Bürge dafür werden, daß wir nicht morgen um diese Zeit den Heiland wieder verleugnen, und in die gróbsten Laster fallen; denn was können wir nicht, wenn wir den Heiland aus dem Gesichte lassen? Wir trauen es ihm aber zugleich zu, daß er das nimmermehr werde geschehen lassen, sondern daß er uns aus seiner Macht durch den Glauben bewahren werde zur Seligkeit. Wir wissen uns

um, und hört, daß ein Heiland für die Sünder da ist. Man wirft sich, ohne sich lange zu besinnen, zu seinen Füßen, und fångt an der Litanei des Kanandischen Weibes an: Jesu! du Sohn Davids! O du Gottes Lamm! das der Welt Sünde trägt, erbarme dich mein! Das heißt schon glauben! Die Antwort ist gleich da: Ich wills thun! Deine Sún den sind dir vergeben! Gehe hin im Frieden! Deine Schmach ist mein, mein Verdienst ist dein, du sollst felig seyn! Sie steht in der Bibel auf allen Blättern. Man hört sie aber nicht allemal sogleich auf den erften Seufzer. Und kein Wort, kein Trost der Schrift haftet, damit man lernen und erfahren muß, daß man nicht selbst die Zueignung der heiligen Schrift auf sich machen kann, sondern daß das auch ein Werk des heiligen Geistes ist. Indessen geht man mit dem Kanandischen Weibe aus seinen bisherigen Grenzen, sucht den Sünderfreund auf, und fragt nach ihm: Habt ihr nicht gesehen, den meine Seele liebt? Hor hel. 3, 3. Man sucht Leute, bei denen man so fragen kann. Und wenn sie an einem Orte sind, so findet man sie gewiß bald. Man kann in diesem Zustande schon mit Wahrheit sagen: Denn auffer dir ist lauter Pein, ich find hier überalle nichts, denn Galle, Nichts kann mir tröstlich seyn, Nichts ist, das mir gefalle. Eben darum, weil man die Kraft des Wortes von der Gnade nicht fühlt, und keinen Trost empfindet, so ruft man desto stärker aus dem Staube: Herr! hilf mir! Ists wahr, was in deinem Worte steht, wie ich es glaube: So erbarme dich auch über mich! Denn ich gehöre zu den Leuten, die ohne all ihr Verdienst und Würdigkeit, aus lauter Barmherzigkeit müssen gerettet werden, oder sie sind verloren. Und wenn es da auch allenfalls im Herzen hieße: Es ist nicht sein, daß man den Kindern ihr Brod neh

me, und werfe es vor die Hunde! So giebt man Recht, gesteht solches zu, und beruft sich aufs Súnder- und Hündleinsrecht. Das kann uns der Heiland selbst nicht leugnen. Und so wird uns bald das Leben, und Gerechtigkeit gegeben, daß wir selige Leute sind. Wir fühlen eine Ruhe, die wir mit Worten Niemanden beschreiben können. Uns geschies het, wie wir wollen. Wir verlangten bloß das Hünd leinsrecht. Wir sehnten uns nur nach den Brosamen, die von der Kinder Tische fallen. Und ehe wir es uns versehen, ja, wenn wir manchmal am wenigsten daran denken, wird uns das Recht der Kinder geschenkt. Wir werden an die Tafel gefeßt, da uns des Lámmleins Fleisch und Blut in alles, was wir schmecken, die lebensvolle Würze thut, so kommt es mit uns vom Flecke. Wir forschen, wir suchen unsere Missethat; aber es ist keine da: unsere Sünde; aber es wird keine gefunden: Denn sie ist vergeben. Jer. 50, 20. Unser Elend schwindet Unsere Angst weichet. Unsere Wunden sind geheilt Und was entstehet daraus? Wir wissen, an wen wir glauben. Wir trösten uns nun unsers lieben Herrn Jesu Christi aus einer Stunde in die andere. Wir hangen an seiner Gnade, und lehnen uns auf unsern Freund. Wir trauen uns Nichts, dem Heiland aber Alles zu. Wir können nichts weiter versprechen. Wir können keinem Menschen Bürge dafür werden, daß wir nicht morgen um diese Zeit den Heiland wieder verleugnen, und in die gróbsten Laster fallen; denn was fónnen wir nicht, wenn wir den Heiland aus dem Gesichte lassen? Wir trauen es ihm aber zugleich zu, daß er das nimmermehr werde geschehen lassen, sondern daß er uns aus seiner Macht durch den Glauben bewahren werde zur Seligkeit. Wir wissen uns

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lande Alles geben. Das Evangelium von seinem Blute und Wunden ist unser tägliches Wohlleben, und unsere Sehnsucht geht nur immer dahin: Ach wäre ich an dich hingesunken, und håtte an der Brust getrunken, so daß ich nach Nichts fragte mehr, als nur wo meine Mutter mår! 1 Petr. 2, 2-3. So kann es uns wohl seyn; wir können in einer zerbrech= lichen Hütte ein feliges und ruhiges Leben führen, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Unsere Freude kann Niemand von uns nehmen. Denn die aufge= spaltnen Wunden, in den Händen, Fuß und Seit, die, die bleibens alle Stunden, wo sich unser Herz erfreut. Wir kosten des Honigs, die Augen sind munter; wir sind Hochzeitgåste, die an der Tafel sizen; Unserthalben, denken wir, darf sich Niemand ångstigen. Wie wollten wir Leid tragen können, da der Bräutigam bei uns ist? Wir wissen indessen wohl, und vergessen es nie, wie wir zu der Gnade gekommen sind, und wie wir alle Tage dazu kommen. Will er uns in seinen Geschäften zu seinen. feligen Diensten brauchen, so sind wir da; so ist es eine Gnade für uns. Unser Ruhm aber ist und bleibt nur dieser, daß er uns geliebt hat, und ge= waschen von Sünden mit seinem Blute. Er kennet unsere Armuth. Er weiß, wir sind nur Staub. Er muß uns täglich und reichlich Vieles vergeben, und uns ohne Aufhören gegen alles, was uns schaden könnte, in Schutz nehmen. Wir wissen wohl, daß wie ein kleiner Funke, die ganze Natur des Feuers, und ein Tropfen Wasser, die ganze Natur des Waf= sers in sich hat, also ein kleiner, ein schwacher Glaube, eben so gerecht macht, und uns eben sowohl zur Se ligkeit erhält, als ein großer, als der stärkste Glaube. Wir gönnen allen Seelen den Krost, den sie aus dieser göttlichen Wahrheit schöpfen können. Allein

für mich, und Leute von meiner Art, ist das kein Trost, der uns beruhigen, und zufrieden stellen könnte. Und wenn alle Menschen, ja seine Jünger selbst sagten: Lasset doch von ihm! Lasset euch mit eurem schwachen Glauben begnügen! So hat das keine andere Wirkung, als daß wir ihm nur desto mehr nachschreien. Unser Glaube, muß allezeit gleich groß seyn, ja immer größer werden, so daß uns die Heidin im Texte nicht mehr beschämt, sondern wir uns mit ihr, als einer liebenswürdigen Schwester, anfassen können in einen Liebesgrund zu sinken, aus einer Felsenfluth zu trinken, zu geh'n auf einer Gnadenbahn. Eine ungetaufte Heidin, die noch niemals die Gnade ge= habt, mit dem lebendigmachenden Fleische und Blute des Menschensohnes gespeiset und' getränket zu seyn, sollte uns, die wir schon in unserer zarten Kindheit, in der heiligen Taufe, durch die schöne rothe Fluth, mit Christi Blut gefärbt, einmal für allemal, aufewig von unsern Sünden abgewaschen und gereinigt worden, die wir, so oft uns hungert und durftet, im Geiste und auch sakramentlicher Weise das Abendmahl halten können, in unserm Glauben übertreffen? Welch eine Schande wäre das für uns! War ihr Elend groß; unser Elend ist noch größer. Stammen wir nicht mit ihr von einerlei Voreltern her? Sind unsere Vorfahren nicht Heiden gewesen, die den stums men Göhen dienten, wie sie geführet wurden? Sie stund nicht im Bunde, den Gott mit Israel gemacht hatte, folglich konnte sie auch nicht als eine Bunde brüchige angesehen werden. Wir sind in unserer zarten Kindheit schon, da wir als Säuglinge an unsrer Mutter Brust lagen, in den Gnadenbund mit Gott durch die heilige Taufe eingenommen. Wer ist unter uns Erwachsenen der nicht diesen Bund auch längst

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