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Ich mag in dein Herz sehen, wie ich will, so sehe ich nicht, daß mein Name, mein Kreuz, meine Wunden darin funkeln.". Was würde ich darauf antworten kónnen? Nichts. Ich würde verstummen müssen. Weil ich nun weiß, daß es euch in diesem Falle nicht besser ergehen kann, so sage ichs euch, damit ihr es wisset, damit ihr wenigstens am Tage des Herrn, am Tage des Gerichts mich nicht beschuldigen könnet, als hätte ichs euch nicht gesagt. Ich håtte euch eure Blöse nicht gezeigt; ich hätte euch getröstet in eurem Unglück, euch faule Pflaster über euren tödtlichen Schaden gelegt, und aus unzeitigem Mitleiden oder Liebe, euch eure Wunden nicht aufgerissen, oder wenn sie aufgeriffen worden, mit Beten, Lesen, Singén, oder andern guten Sachen falsch geheilt. Wer das was ich gesagt habe, nicht erfahren hat, der hat es zu hoffen, wenn er nur kein Traumer ist, und nicht denkt: Er könne ohne diese Erfahrung wohl selig werden. Wem es aber so ist;

oder wenn es euch ins Künftige so wird, wie es allen Seelen ist, die nach der Gerechtigkeit hungert _und_durftet; wenn ihr euch gleich so nicht darüber erklären kónnet, fondern, indem ich es euch erkläre, und sage, was euch dabei einfällt: So ist es mir! Er redet ja aus meinem Herzen; ist es doch nicht anders, als wenn er öffentlich allen, die da sind, meinen Zustand erzähls ́ te; was ist denn, da für Rath? Da weiß ich keinen andern Rath, als diesen: Hungern und durften nach dieser Gerechtigkeit. Mit Schmerzen euch für unselig halten, so lange euch dieselbe fehlt. In diesen Schmerzen glauben: Er wird mir Frieden schaffen, Frieden wird er mir dennoch schaffen, und mir seine blutige Versöhnung zu Theil werden lassen. In diesem Glauben wie ein Kind, nach dieser Kost, nach diesem Trank des Fleisches und Blutes des Menschensohnes, weinen zu seinen Füßen, bis ihr damit gelabet und gesättiget

werdet, bis ihr von eurer Seligkeit durch Essen und Trinken überzeugt werdet, und aus dieser Ueberzeugung es bekennen könnet: Nun ich dich hab, nun hab ich wohl, was ewig mich erfreuen soll. Amen.

Lieber Heiland! Wir bitten Dich, schenke uns die Ges rechtigkeit, die Du uns mit deinem Blute erworben hast, und welche Du uns zu dem Ende in dieser Stunde haft ans preisen lassen, damit ein inniger Hunger und Durst nach derselben in unsern Herzen durch Dein Wort foll entzündet werden, und wir es also erfahren, daß Du deine Zusage treulich haltest und erfüllest, indem Du allen, die darnach hungern, die Sättigung verheißen haft. So brich denn den Hungrigen dein Brod, und die, so im Elende sind, führe ins Haus. So du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzeuch dich nicht von deinem Fleische. Wir wissen wohl, daß Du ohne unser Gebet willig dazu bist. Du hast es uns aber auch erlaubt, daß wir Dich darum bitten dürfen. Und das ist uns eine Gnade. Amen.

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Am Sonntage Judika.

HErr, gieb uns Deinen guten Geist, daß wir dem Worte glauben; daselb annehmen jederzeit, mit Sanftmuth, Ehrfurcht, Lieb und Freud, als Gottes, nicht der Menschen. Amen.

Wenn man den Unglauben auch nur menschlicher Weise betrachtet, so ist derfelbe etwas Unerträgliches. Wie nennet ihr einen Menschen, dem ihr dasjenige, was ihr ihm erzählet, mit den wichtigsten Gründen beweiset, der nicht die geringste Urfache hat, euch in Verdacht zu ziehen, als ob ihr ihm die Unwahrheit sagtet, der euch nicht beschuldigen kann, daß ihr zu den Leuten gehöret, die mit Lügen umgehen, der es euch vielmehr zugestehen muß, daß ihr die Wahrheit liebet, der gegen eure Erzählung, und die Beweis=

Ich mag in dein Herz sehen, wie ich will, so sehe ich nicht, daß mein Name, mein Kreuz, meine Wunden darin funkeln.". Was würde ich darauf antworten können? Nichts. Ich würde verstummen müssen. Weil ich nun weiß, daß es euch in diesem Falle nicht besser ergehen kann, so sage ichs euch, damit ihr es wisset, damit ihr wenigstens am Tage des Herrn, am Tage des Gerichts mich nicht beschuldigen könnet, als håtte ichs euch nicht gesagt. Ich hätte euch eure Blöse nicht gezeigt; ich hätte euch getröstet in eurem Unglück, euch faule Pflaster über euren tödtlichen Schaden gelegt, und aus unzeitigem Mitleiden oder Liebe, euch eure Wunden nicht aufgeriffen, oder wenn sie aufgerissen worden, mit Beten, Lesen, Singén, oder andern guten Sachen falsch geheilt. Wer das was ich gesagt habe, nicht erfahren hat, der hat es zu hoffen, wenn er nur kein Traumer ist, und nicht denkt: Er könne ohne diese Erfahrung wohl selig werden. Wem es aber so ist;

oder wenn es euch ins Künftige so wird, wie es allen Seelen ist, die nach der Gerechtigkeit hungert und durstet; wenn ihr euch gleich so nicht darüber erklären kónnet, sondern, indem ich es euch erkläre, und sage, was euch dabei einfällt: So ist es mir! Er redet ja aus meinem Herzen; ist es doch nicht anders, als wenn er öffentlich allen, die da sind, meinen Zustand erzähls te; was ist denn, da für Rath? Da weiß ich keinen andern Rath, als diesen: Hungern und durften nach dieser Gerechtigkeit. Mit Schmerzen euch für unselig halten, so lange euch dieselbe fehlt. In diesen Schmerzen glauben: Er wird mir Frieden schaffen, Frieden wird er mir dennoch schaffen, und mir seine blutige Versöhnung zu Theil werden lassen. In diesem Glauben wie ein Kind, nach dieser Kost, nach diesem Trank des Fleisches und Blutes des Menschensohnes, weinen zu seinen Füßen, bis ihr damit gelabet und gesättiget

werdet, bis ihr von eurer Seligkeit durch Essen und Trinken überzeugt werdet, und aus dieser Ueberzeugung es bekennen könnet: Nun ich dich hab, `nun hab ich wohl, was ewig mich erfreuen soll. Amen.

Lieber Heiland! Wir bitten Dich, schenke uns die Ges rechtigkeit, die Du uns mit deinem Blute erworben hast, und welche Du uns zu dem Ende in dieser Stunde hast an= preisen lassen, damit ein inniger Hunger und Durst nach Derselben in unsern Herzen durch Dein Wort foll entzündet werden, und wir es also erfahren, daß Du deine Zusage treulich haltest und erfüllest, indem Du allen, die darnach hungern, die Sättigung verheißen hast. So brich denn den Hungrigen dein Brod, und die, so im Elende find, führe ins Haus. So du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzeuch dich nicht von deinem Fleische. Wir wissen wohl, daß Du ohne unser Gebet willig dazu bist. Du hast es uns aber auch erlaubt, daß wir Dich darum bitten dürfen. Und das ist uns eine Gnade. Amen.

Am Sonntage Judika.

HErr, gieb uns Deinen guten Geist, daß wir dem Worte glauben; daselb annehmen jederzeit, mit Sanftmuth, Ehrfurcht, Lieb und Freud, als Gottes, nicht der Menschen. Amen.

Wenn man den Unglauben auch nur mensch licher Weise betrachtet, so ist derfelbe etwas Unerträgliches. Wie nennet ihr einen Menschen, dem ihr dasjenige, was ihr ihm erzählet, mit den wichtigsten Gründen beweiset, der nicht die geringste Ursache hat, euch in Verdacht zu ziehen, als ob ihr ihm die Unwahrheit sagtet, der euch nicht beschuldigen kann, daß ihr zu den Leuten gehöret, die mit Lügen umgehen, der es euch vielmehr zugestehen muß, daß ihr die Wahrheit liebet, der gegen eure Erzählung, und die Beweis

wendung zu machen im Stande ist; der aber dem allen ungeachtet euch keinen Glauben beimißt, sondern immer dabei bleibt: Ich glaube es nicht! Ich sage: Wie nennet ihr einen solchen Menschen? Ists nicht wahr? Den könnet ihr nicht ertragen; mit dem gebet ihr lieber allen Umgang auf, und machet euch nichts weiter mit ihm zu schaffen. Aber wie soll man einen Menschen nennen, der Gott selbst, und dem Zeugnisse Gottes von seinem Sohne nicht glaubet? der gegen den Sah: Es ist unmöglich, daß Gott luge! keine Einwendungen machen kann; der sich Gott nicht anders als ein Befen, das allen Lügen feind, und die Wahrheit selbst ist, vorstellen kann, und der dennoch zu der Zahl derer gehört, und in ihrer Mitte bleibt, zu welchen der Heiland einmal sagte, als er vor dem hohen Rathe stand: Sage ichs euch, so glaubet ihr nicht. Luc. 22, 67. Ists nicht an dem, daß ein solcher Unglaube ein abscheuliches Laster ist? Diese Sünde, diese Quelle aller Sünden, hat die Welt immet in einer bejammernswürdigen Sclaverei gefangen geführt. Sie war in jenen alten Tagen das herrschende Laster. Höret zum Beweise da= von das Klagelied, welches David zu seiner Zeit anstimmte: Hilf, Herr! die Heiligen haben abgenommen, und der Gläubigen ist wenig unter den Menschenkindern. Pf. 12, 2. Wenn das die Propheten von den unbeschnittenen Heiden hätten bezeugen müssen, die Gott damals ihre Wege gehen ließ, so wäre das wohl be= greiflich gewesen. Aber so mußten sie über ein Volk klagen, von dem Moses schon zu seiner Zeit bezeugte: Wo ist so ein herrlich Volk, zu dem die Götter also nahe sich thun, als der Herr unser Gott, so oft wir ihn anrufen? Und wo ist so ein herrlich Volk, das so gerechte Sitten und Gebote habe, als alle dies Gesetz, das ich euch heutiges Tages vorlege? 5 Mof. 4,7. Das Eigenthumsvolk Gottes ist es, welches er vor allen an

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