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nen uns dieselbe nicht nehmen, und sind nicht im Stande, das Siegel des heiligen Geistes aus unsern Herzen zu reißen,

Wer von Gott ist, der höret Gottes Wort. Bas heißt das, von Gott sein? Das heißt nicht blos: Eine von Gott erschaffene und erhaltene Kreatur sein: sondern es heißt: Von Gott, oder aus Gott geboren sein. Joh. 1, 13. Und das bringt uns feligen Ruhe, wie ein Kindlein. Wie das zugehe, Haß ein Mensch von Oben herab gezeugt, und von Gott geboren wird, das gehört unter die Geheimnisse, deren Art und Weise wir, wie Nicodemus, nicht verstehen. Die Zeugung aus Gott ist eine so geheime, unbekannte, vor aller Menschen Augen verborgene Sache, daß man es nimmermehr beschreiben kann. Daher ist die Methode, wenn man es den Leuten so her erzählt, wie und auf welche Weise, ein Mensch von Neuem gezeugt, und aus Gott geboren wird, etwas Ungereimtes. Man kann wohl sagen: Es geschieht. „Ihr müsset von Neuem geboren werden." Allein wie es damit eigentlich zugehe, das kann man keinem Menschen klar machen. Und wenn auch ein Mensch selbst es andern Leuten deutlich machen wollte, wie er von Neuem, gezeugt und geboren worden, so ist das auch vergeblich, weil der Mensch selbst nicht weiß, noch wissen kann, wie es damit zugegangen. Ge= nug! wenn er weiß, daß er aus dem Tode ins Leben gekommen ist, daß ihm das Leben der Gnade, das ewige Leben ertheilt worden. Verstehen wir nun gleichh die Art und Weise nicht, wie es zugeht, wenn ein Mensch von Gott geboren wird; können wir gleich den Moment unserer Zeugung, die Stunde unserer Geburt aus Gott, nicht angeben; denn das läßt sich auf Tage und Stunden nicht bestimmen, weil, wie der Wind in einem Augenblicke da und wieder weg ist, also es auch bei einem Jeden ist, der aus dem Geiste gezeugt wird; so können wir doch sagen: Wie es den Leuten ist, die

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aus Gott sind. Wenn man einen aus Gott gezeugten, einen zur Braut Jesu gebornen Menschen fragt: Wie ist dire nun? So kann er antworten: Ich bin vor seinen Augen geworden, wie eins, das Frieden findet. Hohel. 8, 10. Was siehest du? Jesum, den Anfänger und Vollender meines Glaubens. Ebr. 12, 2. Oder wie wir singen: große Lieb! Jeht seh ich recht, die Wund in deiner Sei; dadurch du willst mir armen Knecht ein ewiges het bereiten: Dies Herzensblut, das hohe Gut desgleichen nicht zu finden, befreiet mich von Sünden. Abraham euer Vater ward froh sagt der Heiz land zu den Juden-daß er meinen Tag sehen sollte, und er sahe ihn, und freuete sich. Was Abraham zu seiner ewigen Freude im Geiste sahe, noch ehe die Verföhnung vollbracht war, das sieht nun eine Seele, die aus Gott ist, viel klårer, viel deutlicher, da das Opfer für unsere und der ganzen Welt Sünden gebracht ist. Sie hat nur eine Schönheit zu bewunden, nemlich die Schönheit des Mannes, des Sohnes Gottes, des Schöpfers der Welt, der für seine armen Menschen am Kreuze gestorben ist; der sich seine Braut mit seinem Blute erworben; der sich seine gefallene Braut, in Sünden wieder geholt, und dies sein Eigenthum, als eine Beute, davon gebracht hat am Kreuze. Und das ist der Eindruck, den ein Brautherz hat, den eine Seele hat, welche die Lehre Icfu selig macht. Nachdem der Herr Jesus den Juden Nachricht von seiner Lehre ertheilet, so führt er sie

III. Auf sein Amt. Ich kenne meinen Vater, sagt er, und halte sein Wort. Und was heißt das anders, als so viel: Ich verrichte das Werk, wozu er mich in die Welt gesandt hat. Ich bin kommen die Menschen aus der Gefangenschaft des Satans zu erretten, das Reich und die Werke des Teufels zu zerstören, dem Tode die Macht zu nehmen, und die Menschen zu er

hatte, das wichtige Geschäft, welches ihm aufgetragen war, und der Wille Gottes, den er gern that. Niemand nimmt ihm selbst die Ehre, sondern der auch bee rufen sey von Gott, gleichwie der Aaron; ́also auch Christus hat sich nicht selbst in die Ehre geseßt, daß er Hoherpriester würde, sondern der zu ihm gesagt hat: Du bist mein Sohn! Heute habe ich dich gezeuget. Ebr. 5, 4.5. Der Heiland nahm sich überhaupt Nichts, sondern ließ sich Alles geben. Und durch alles, was er vom Vater empfangen, ist offenbar geworden, daß er sein Sohn sey. Denn kein Anderer war das Alles zu empfangen fähig. Kein Anderer war geschickt, würdiglich, und nach allen Absichten des Vaters, damit um zugehen. Darum war der Vorsak von Ewigkeit her auf ihn beschlossen: Mein Sohn, mein Sohn soll Hoherpriester seyn! Darum kommt der Sohn, und sagts uns an, wie's mit dem Priesteramt gethan; der Vater hat den Erben lieb, und dazu kommt ein neuer Trieb, daß ich den ew'gen Rath und Recht erfüll, und für der Menschen Leben sterben will. Die That selbst hats an den Tag gelegt, daß es der Jesus von Nazareth ist, der dies Zeugniß von Gott überkommen, und zu dieser allerhöchsten Würde eines Hohenpriesters erhoben worden. Um deswillen kann er nun auch hier sagen: Ich kenne meinen Vater, und halte sein Wort! Die ewige Geburt vom Vater sehte ihn allein in den Stand, in der angenommenen Menschheit, der Priester seiner Heiligkeit, und der Ausrichter seines ganzen Willens und ewigén Wohlgefallens zu seyn. Wie die Söhne Davids ehedem Priester waren vor seinem Vater, 2. Sam. 8, 18. und jedermann, der eine Sache an den König hatte, dieselbe durch sie am Richtigsten zu ihm bringen konnte; so ist der Sohn Gottes Priester vor seinem Vater. Niemand kann zum Vater kommen, als durch ihn; Joh. 14, 6. Weil er allein in dem allerinnigsten Umgange mit dem Vater steht; weil ihm der Vater sein ganzes

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Herz vertrauet hat; weil er den Sohn allezeit hört; weil durch seine Hand Alles geht; weil ihm der Sünder Sache vom Anfange besonders aufgetragen ist, und er denselben das Wort reden darf. Daher brachte es fein Amt mit sich, uns arme Sünder aus der Hand unserer Feinde zu erlösen, das Gericht zum Siege hin= auszuführen, die Feinde, welche uns nicht herausgeben wollten, zum Schemel seiner Füße zu legen, und uns gefangene Sclaven durch das Blut des Bundes loszumachen. Das hat ́er nun gethan, und das wars, was er den Juden zu verstehen gab, wenn er fagte: Ich kenne meinen Vater, und halte sein Wort. Und so sagte er ihnen von seiner Person, von seiner Lehre, von seinem Amte. Allein bei dem Allen muß er über sie klagen: Sage ichs euch, so glaubet ihr nicht! Das leitet uns daher auf den

II. Theil der Rede, da wir hören werden: Was sie nicht glaubten. Sie glaubten nicht, daß er derjenige war, für den er sich ausgab. Wenn es wahr wåre sagen sie, daß Abraham über deinen Tag sich gefreuet, und dein Wort gehalten håtte, so müßte er ja nach deiner Aussage noch leben. Nun aber ist er schon gestorben, und also redest du die Unwahrheit. Sie hielten ihn nur für einen blosen Menschen, und glaubten ja nicht, daß er Gott, der Sohn Gottes måre. Vor funfzig Jahren bist du noch nicht in der Welt gewesen, wie kannst du denn Abraham gesehen haben, der bereits vor 2000 Jahren gestorben ist? Eben darum trachteten ihm die Juden nach, daß sie ihn tödtes ten, weil er nicht allein den Sabbath brach, sondern auch sagte, Gott sey sein Vater, und machte sich selbst · Gott gleich. Joh. 5, 18. Das war ihnen unerträglich, daß er alle Menschen auf sich wies. Er sollte sie auf Gott, ihren einen Vater, weisen. Joh. 8, 41. Sie glaubten auch

seiner Lehre nicht. Ihr glaubet mir nicht.

Ihr höret nicht. Das ist seine Klage über dies Volk. Daher wurde ihm sein Amt manchmal sauer. Marc. 3, 5. Und er sahe sie umher an mit Zorn, und war betrübt über ihrem verstockten Herzen. Sie schrieen ihn für einen Menschen aus, der nicht wisse, was für einer Religion er zugethan sey, indem er sich zwar mit dem Munde zu der jüdischen Kirche bekenne, aber im Herzen halte er es mit andern. Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist? Juden und Samariter waren geschworene Feinde. Wenn daher die Juden nur Luft hatten, Jemanden zu verkehern, so nennten sie ihn einen Samariter. Der Heiland, so ein eifriger Jude er auch war, ging doch bei Gelegenheit auch mit den Samaritern um. Er hatte sie lieb. Er offenbarte sich ihnen, davon sein liebreicher Umgang mit dem samaritischen Weibe Joh. 4. ein sicherer Beweis ist. Er beschämte seine Religionsverwandten manchmal mit dem Beispiel der Samariter. Und das war ein Samariter. Luc. 17, 16. Bei dem allen blieb er der jüdischen Religion von Herzen ergeben. Joh. 4, 22. Wir wissen, was wir anbeten. Aus diesem seinen unschuldigen Betragen machten ihm nun die Juden den Vorwurf: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist? Du hältst es mit den Leuten. Das war das ergste, was die Juden einem Menschen Schuld zu geben wußten, daß sie ihn einen Samariter nenneten, indem sie ihn dadurch für den größten Irrgeist erklärten, der mit den gefährlichsten Irrthümern erfüllet wåre. Und wer sieht denn nicht, wie sehr die Lehre des Heilandes dadurch geld= sterr worden, da er für einen Samariter ausgerufen wurde? Seine allerheiligste Lehre wurde damit als eine verführerische Lehre, ausgeschricen. Wie kann es seinen Leuten fremd vorkommen, wenn es ihnen mitten in der Christenheit nicht beffer ergeht, als es ihrem Haupte ergangen ist?

Die Juden beschuldigen endlich seine Lehre, daß

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