ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

von der Obrigkeit der Finsterniß, und hat uns versezt in das Reich seines lieben Sohnes, an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nemlich die Vergebung der Sünden. Denn es ist das Wohlgefallen gewesen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte, und Alles durch ihn versöhnt würde zu ihm selbst, es sey auf Erden, oder im Himmel, damit, daß er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuze, durch sich selbst. Eol. 1, 13-20. Wer diese Worte liest, der sieht bald, daß, wenn der Apostel von einer Erstattung, oder, wie man es nennen möchte, einer Ersetzung der Trúbsale in Christo redet, er seinen Vortrag durch diesen Eingang wohl verwahret, daß Niemand auf die Gedanken kommen möge, als suche er die Verdienste des Opfertodes des Mittlers zu schmålern, oder zu verrin= gern. Nein! es ist nicht ein Schatten von dem Gedanken in ihm anzutreffen, dadurch man Anlaß nehmen könne, zu glauben, als ob seine Meinung dahin gehe, daß ein Mensch mit seinen andächtigen Handlyngen, oder mit seinen Leiden, die er um Christi willen erduldet, Gott eine Art des Opfers bringen könne, das ihn zur Versöhnung mit uns bewege. Dasjenige, was er im Vorhergehenden vom Heilande sagt, es sey Al. les versöhnt durch ihn selbst! schließt alle fernere Erstattung desjenigen aus, was von ihm zu unserer Versöhnung schon verschafft worden. Und wenn er ferner bezeugt, es sey das Wohlgefallen gewesen, daß in ihm, nemlich in dem Menschen Jesus, alle Fülle wohnen sollte; so ist es Wunder, daß nicht alle Kreas turen Furcht und Angst überfällt, wenn sie das Wort: Buße für die Sünden, Genugthuung oder Verdienst von ihrer Seite damit hinein zu mischen suchen. Paulus will also nichts anderes sagen, als daß er um des Evangeliums, und um des freimüthigen Bekenntnisses dieser Wahrheit willen leide. Er redet von der Ver

Am Sonntage Palmarum.

Laß uns nie kommen aus dem Sinn, wie viel es Dich gekostet, daß wir erlöset find. Amen.

Gedenket meiner Bande, Koloss. 4, 18. Paus lus der Mann Gottes litte nicht als ein Uebelthåter, sondern er war ein Gefangener in dem Herrn, um des Namens Jesu willen, den er predigte. Fragen wir: Wie ihm in seinen Banden, in seinen Fesseln zu Muthe gewesen? So können wir die Antwort aus seinem eigenen Munde lesen: Nun freue ich mich in meinem Lei den, das ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleische, was noch mangelt an Trúbsalen in Chrifto, für seinen Leib, welcher ist die Gemeine. Coloss. 1, 24. Es ist ihm also wohl in seiner Gefangenschaft. Er freuet sich. Er beweiset es, daß es keine leeren Werte find, wenn er bezeuget, daß ihn Nichts scheiden möge von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn. Aber möchte Jemand denken: Wie soll ich das verstehen, wenn der Apostel schreibt: Ich leide für euch! Ich erstatte an meinem Fleische, was noch mangelt an Trúbsalen in Christo für seinen Leib, welcher ist die Gemeine? Fehlt denn der Ranzion des Welterlösers Etwas? Kann von einem sterblichen Menschen, und noch dazu von einem Sünder zu dem Gewichte seiner Verdienste Etwas hinzugefügt werden? Mit Nichten. Der Gedanke wäre schon ein strafbarer Eingriff ins Mittleramt Jesu. Der Zeuge des Herrn redet schon im Anfange dieses Briefes mit einer so demüthigen Freudigkeit von der Hoheit der Person, und den unendlichen Verdiensten des einigen Mittlers, daß man leicht begreift, wie das in den angeführten Worten feine Meinung unmöglich seyn könne, zu behaupten, als ob er dem Verdienste des Heilandes Etwas zuseßen könne, oder wolle. Gott hat uns errettet, fagt er,

[ocr errors]

von der Obrigkeit der Finsterniß, und hat uns verseßt in das Reich seines lieben Sohnes, an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nemlich die Vergebung der Sünden. Denn es ist das Wohlgefallen gewesen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte, und Alles durch ihn versöhnt würde zu ihm selbst, es sey auf Erden, oder im Himmel, damit, daß er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuze, durch sich selbst. Col. 1, 13-20. Wer diese Worte liest, der sieht bald, daß, wenn der Apostel von einer Erstattung, oder, wie man es nennen möchte, einer Erseßung der Trüb: sale in Christo redet, er seinen Vortrag durch diesen Eingang wohl verwahret, daß Niemand auf die Gedanken kommen móge, als suche er die Verdienste des Opfertodes des Mittlers zu schmålern, oder zu verringern. Nein! es ist nicht ein Schatten von dem Gedanken in ihm anzutreffen, dadurch man Anlaß nehmen könne, zu glauben, als ob seine Meinung dahin gehe, daß ein Mensch mit seinen andächtigen Handlungen, oder mit seinen Leiden, die er um Christi willen erduldet, Gott eine Art des Opfers bringen könne, das ihn zur Versöhnung mit uns bewege. Dasjenige, was er im Vorhergehenden vom Heilande sagt, es sey Al. les versöhnt durch ihn selbst! schließt alle fer nere Erstattung desjenigen aus, was von ihm zu unserer Versöhnung schon verschafft worden. Und wenn er ferner bezeugt, es sey das Wohlgefallen gewesen, daß in ihm, nemlich in dem Menschen Jesus, alle Fülle wohnen sollte; so ist es Wunder, daß nicht alle Kreas turen Furcht und Angst überfällt, wenn sie das Wort: Buße für die Sünden, Genugthuung oder Verdienst von ihrer Seite damit hinein zu mischen suchen. Paulus will also nichts anderes sagen, als daß er um des Evangeliums, und um des freimüthigen Bekenntnisses dieser Wahrheit willen leide. Er redet von der Ver=

der Kirche auszustehen hatte. Der Heiland führte t unsere Erlösung, die Erlösung des ganzen menschlichen Geschlechts, durch seinen Tod am Kreuze vollkommen aus. Als er wenige Augenblicke vor seiner Aufopfe= rung rief: Es ist vollbracht! Joh. 19, 30. da war alles versöhnt, was im Himmel und auf Erden ist. Weil nun die Apostel bei dem Baue und bei der Pflege seiner Kirche, die an seinem Todestage aus seiner Seite geboren wurde, viele Drangsale und Kämpfe ausste= hen mußten, so ist es eben das, woran Paulus die gläubigen Coloffer erinnert, wenn er an sie schreibt: Gedenket meiner Bande! Und was will der gefangene Apostel damit sagen? Ohne Zweifel das: Betet für mich, auf daß mir gegeben werde das Wort mit freu digem Aufthun meines Mundes, daß ich móge fund machen das Geheimniß des Evangeliums, welches Bote ich bin in der Kette, auf daß ich darin freudig handeln möge, und reden, wie sichs gebühret. Eph. 6, 18. Aergert euch nicht an meinen Banden. Denn sie sind euch eine Ehre. Scheuet ihr auch keine Bande, wenn sie euch um eures Glaubens willen sollten angelegt werden, und schämet euch ihrer nicht, so wenig ich mich derselben schẳme.

Geliebte Zuhörer! Wir treten heute eine be fondere Woche an. Was Jos. 10, 13. 14. von dem Lage, da auf das Gebet Josua die Sonne mitten am Himmel stand, und verzog unterzugehen beinahe einen ganzen Tag, geschrieben wird: Und es war kein Tag diesem gleich, weder zuvor, noch danach! das mögen wir von dieser Woche sagen: Und es war keine Woche dieser gleich, weder zuvor noch hernach. Daher sind ihr auch von den älteren Zeiten her viele besondere Namen beigelegt. Sie heißt die große Woche. Sie ist wegen dessen, was in derselben geschehen, vor allen andern groß. Wåre unsere Aufmerksamkeit auf dasjenige, was uns darin verkündiget wird, doch auch

[ocr errors]

recht groß! Sie heißt die Char- oder Liebeswoche. Und mit welchem Rechte führt sie diesen Namen, da uns die Liebe des dreieinigen Gottes so deutlich in der= selben gezeigt wird, daß wenn Jemand, der vom Unglauben zusammengesetzt wåre, fragen wollte: Womit hast du uns lieb? Er die Antwort in derselben hören könnte: Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab. Christus ist für uns gestorben, da wir noch Sünder waren. Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz, durch den heiligen Geist. Róm. 5, 5. Sie wird die stiile Woche genennet, weil die alte Kirche in selbige in der höchsten Stille und Andacht zugebracht. Und auch diesen Namen verdient sie von der Stille, in welcher sie uns das mit allen Vermaledeiungen der Sünde beladene Lamm Got tes zeigt, das zur Schlachtbank geführt wird, wie ein Schaaf, das verstummte vor seinem Scherer, und seinen Mund nicht aufthut. Daher wir Allen und Jeden jeßt. zurufen möchten: Seyd stille vor dem Herrn Herrn! denn des Herrn Tag ist nahe. Denn der Herr hat ein Schlachtopfer zubereitet, und seine Gäste dazu ge= laden. Zeph. 1, 7. Endlich heißt sie auch die Marterwoche. Weil der Heiland der Welt in derselben bis zum Tode an Leib und Seele gemartert worden.

Was dunket euch? Verdienen die Banden eines Lehrers, eines Mártyrers um der Wahrheit willen ein herzliches Andenken, die uns doch keinen Trost geben können, und uns nur zum Beispiele der Geduld dienen, daß wir in unserm Muthe nicht matt werden, noch ablassen; was werden denn nicht die Bande des Sohnes Gottes, des Herrn der Herrlichkeit, für eines Andenkens unter uns würdig seyn, wenn wir sehen und hören, daß seine allmächtigen Arme sich binden und fesseln lassen, damit er von einem uugerechten Richter zu dem anderu geführt, und endlich dem ent

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »