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und sprachen: Jesu ist König worden. So suchte nun das Volk Jesum so zu ehren, wie es einem Könige von Israel zukam. Und es kann nicht anders seyn. Ist der Glaube durch das Wort vom Kreuz im Her zen angezündet, so kann derselbe unmöglich verborgen bleiben, sondern er offenbart sich durch eine brünstige Liebe zu demjenigen, der uns bis in den Tod geliebt hat. Lasset uns ihn lieben, ruft der Johannes, denn er hat uns erst geliebt. Sobald ihn das Glaubensauge eines Sünders erblickt; sobald ist das Herz ge= bunden, und wird empfindlich davon durchdrungen. Das Evangelium von Jesu Leiden hat eine unaussprechliche Wunderkraft. Es kommt nur darauf an, daß Seelen diese Kraft erfahren, so werden sie bald gegen ihren Herrn, der sich zu Tode für sie geblutet hat, so ges finnet, daß sie sich nicht erklären und ausdrücken kön nen, wie es ihnen ums Herz ist. Sein Kreuz, die Schmach, die Angst, der Schmerz, die Striemen, und die Bunden, die sind es, welche mir mein Herz genom= men und gebunden. Dies ist das Feuer, das mich entbrannt. So erkläret sich eine gläubige Seele, ob sie gleich nicht im Stande ist ihre Empfindungen andern begreiflich zu machen. Und es kann nicht anders seyn. Wer den Heiland am Kreuz gläubig anschaut, da er. in seiner allertiefsten Niedrigkeit hångt, da sein Haupt voll Blutes und von Dornen zerrissen, und da sein Leib voller Striemen und Wunden ist: In dessen Herzen muß er nothwendig eine über alle Maaßen schöne und liebenswürdige Gestalt gewinnen. Wer ihn so recht kennen lernt, der sieht die größte Schönheit in der Todesfinsterniß des Lebensfürsten, wie die Sterne in der Nacht sehr hell glänzen. Und es sind sehr verdorbene Augen, die an dem gekreuzigten Blutbräutigam nicht eine Schöne sehen, die ihres Gleichen nicht hat. Denn wer ihn mit erleuchteten, Augen, die nur was zu

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der muß ihn von dem an über Alles lieben. Denn er sieht die Gestalt, wie sie im Hohenliede, 5, 10-16. von Glied zu Gliede beschrieben ist. Der Anblick des Mannes unserer Seelen macht verliebt in ihn. Daher vergråbt man auch von der Zeit an alles, was mit seiner Art nicht harmonirt. Da liegt des Teufels Macht zerstreut, die Welt wird überwunden; es führt des Geistes Freudigkeit, der Sünden Luft gebunden. Man lebt nur ihm, und steht ihm mit Freuden zu Dienste. Bei allen Seelen, die in Wahrheit an ihn glauben, hat das Thun nach seinem Willen keine Schwierigkeit. Seinen Sinn und Willen wissen, und ihn nicht thun, das reimt sich wohl nicht mit einem Herzen, das ihn über sich und Alles liebt. Sonst ist es freilich eine absurde Sache, wenn man Leute, die ohne ihn in der Welt leben, denen seine Wunden unbekannt sind, in die Geschäfte seiner Unterthanen, seiner Leute, seiner Anhảnger hineinziehen, und sie nöthigen will, nach seinem Sinn zu handeln, seine Rechte zu halten, und darnach zu thun; in seinen Fußstapfen einher zu gehen, und so zu wandeln, wie er uns ein Vorbild gelassen hat. Die Leute wehren sich auch insgemein, so oft man solche Forderungen an sie macht, mit der Unmöglichkeit. Wir können so heilig nicht leben. Und sie dürften nur dazu sehen: Denn wir haben den Geist Jesu Christi nicht. Wir haben feinen Sinn, seine Art nicht. Wir sind seiner Natur nicht theilhaftig. Wir sind Sclaven, Knechte und Dienstmägde des Teufels und der Sünde. Und warum? Weil wir keinen Sinn zum Heilande haben. Weil wir nicht zu ihm kommen wollen, und das Leben nicht haben mögen in seinem Namen, wenn sie es damit, sage ich), nun bewiesen, daß sie so heilig nicht leben könnten, so redeten sie doch die Wahrheit. Und man könnte mit solchen Leuten noch mehr Geduld ha= ben, als mit der Art, die so Alles sucht nachzumachen. Denn man kann sich in Wahrheit keine so häßliche Ge

stalt ersinnen, und sich keinen Menschen verworrener vorstellen, als ein Mensch ist, der in seinem natürlichen Verderben, mit seinen satanischen Vernunftkräften, mit seinen fleischlichen Begierden, in die Nachfolge des Heilandes zu treten sich bemühet. Verdienst bringt Kraft den grünen Reben, und Gnade geht vor Wahrheit her, wenn Christus nicht erst für uns war, so könnte er auch nicht in uns leben." Wenn man aber durch den Glauben kurirt ist; wenn die Wunden des Gewissens durch Jesu Wunden geheilt sind, da ist keine Frage mehr davon: Ob die Füße den Weg seiner Gebote laufen? Da versteht sichs von selbst. Da dringet uns die Liebe Christi, sintemal wir halten, daß, so Einer für Alle gestorben ist, so sind sie Alle gestorben, und er ist darum für Alle gestorben, auf daß die, so da leben, hinfort nicht ihnen selbst leben, sondern dem der für sie gestorben und aufgestanden, ist. 2 Cor. 5, 14. Wenn es damit seine Richtigkeit hat, daß wir sagen können: Wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleische, und von seinem Gebeine; Ephes. 5, 30. Wenn wir mit ihm durch den Glauben verlobt, aus ihm geż boren sind, daß wir als seine Verlobten, als seine Braut, als seine Schwester von ihm angesehen werden, dann ist es was Anderes. Wir sind Christi theilhaftig wor= den. Ebr. 3, 14. Ein Jeglicher sen gesinnet, wie Jesus Christus auch war. Wer da sagt, daß er in ihm bleiz bet, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat. 1 Joh. 2, 6. Wenn eine brünstige Liebe zu dem Manne der Schmerzen, und der Geschmack der Seligkeiten, die aus seinen Wunden auf uns zufließen, das ganze Herz eingenommen hat, so beweist eine Seele damit, daß sie den Spuren seines göttlichen Pfades, die er mit Blute bezeichnet hat, mit untermengtem Jauchzen und gehei= men Seufzen folgt. Dadurch macht sich die empfangene Gnade kenntlich und sichtbar, daß sie ihre Men=

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Kinder einher zu gehen brennend macht, und sie in fein Bild verklärt. Da ist wohl nicht viel Besonde res zu thun, sondern man thut eben das, was andere Leute auch thun. Nur das Triebwerk ist unterschieden, Man mag essen oder trinken, oder was man thut, so thut man Alles zu Gottes Ehre. 1 Cor. 10, 31. Mit einen Herzen das dem Heilande anhängt. Man _ver= heirathet sich, wie andere Menschen; nur so, die da Weiber haben, daß fie seyn, als hätten sie keine. Man weint, als weinete man nicht. Man freuet sich, als freuete man sich nicht. Man kauft, als besaße man es nicht. Man braucht dieser Welt, aber so, daß man derselbigen nicht mißbraucht. 1 Cor. 7, 29. Kurz: das Kind kann seinen Vater nicht verleugnen. Es verräth sein Geschlecht, daß es nicht von dem Geblüte, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren ist. Joh. 1, 13. Und damit legt man zugleich sein ewig dankbares Herz für die Marter Jesu an den Tag. Alles ist bei dem Einzuge des Herrn in die heilige Stadt aufgebracht. Die Jünger und das Volk offenbaren ihre Liebe durch das Ausbreiten der Kleider. Aber eben diese Liebe ist zugleich ein Beweis ihres dankbaren Herzens. will hierin dem Andern den Vorzug laffen. liger Eifer hat ihre Seelen eingenommen. kündigen Alle des Herrn Lob. Diejenigen, so mit Kleidern versehen sind, opfern dieselbe dem Dienste des Herrn auf. Die keine Kleider übrig haben, thun, was sie können. Sie hauen Zweige von den Bäumen, und streuen sie auf den Weg. Das Volk aber, das vorgeht und nachfolgt, singet sein Hosianna. Gewiß, wenn wir glauben, daß das Leiden des Mittlers die einzige Ursache unserer Seligkeit ist, so wird auch unsere Seele volles Lobes seines Namens seyn. Unsere Zunge wird nicht schweigen können. Wir werden der Ermahnung des Apostels folgen: Ihr send theuer erkauft! Darum

Keiner Ein hei

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so preiset Gott an eurem Leibe und an eurem Geiste. Und was heißt das „theuer erkauft seyn“ anders, als durch das kostbare Blut Jesu von aller Schuld und Strafe der Sünden, und von aller Gewalt der Feinde erlöset seyn? Unaussprechliche Wohlthat! Darum preiset Gott! Ruft doch Alles in jener Welt: Lob und Ehre, Preis und Gewalt ser dem Lamme von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offenb. 5, 13. Wie sollten denn die Leute, welche hier seine Wunden gläubig anschauen, nicht mit in dies Lied einstimmen, und einmal über das andere rufen: Tausend, tausendmal sey dir, liebster Jesu Dank dafür! Ja! ja! es kann nicht anders seyn. Sie lassen ihre Liebe in ein geheiligtes Lob ausbrechen, und preisen seinen Namen. Sie loben ihn in ihren Haus fern. Sie danken ihm in seinen Vorhofen. Sie beten ihn an als den Sohn Davids, und als ihren Gott, hochgelobet in Ewigkeit.

Meine Lieben! Nichts ist fähiger, das Herz eis nes Sünders zu erweichen, als die Gnade, die uns aus den Leiden Jesu ins Gesicht leuchtet. Das Blut, das Jesu vergossen ward, schmelzt unser Herz, wenns noch so hart, und macht es zu seinen verwundten Füßen, wie - ein erhitztes Wachs zerfließen, durch seine Glut. Nichts kann unsre Glaubenslampe im Brande erhalten, wenn fie einmal angezündet ist, als das Versöhnungsblut unsers Mittlers. Was folgt daraus? Wir haben Ursache, seinen Tod zu bedenken. Und wenn wir die Betrachtung darüber recht anstellen, so kann es noch einmal Wahrheit werden, wenn wir singen: Jesu deine Passion ist mir lauter Freude. Deine Wunden, Kron und Hohn, meines Herzens Weide. Meine Seel auf Rosen geht, wenn ich dran gedenke. Wir müssen aber, wie ich sage, die Betrachtung rechter Art darüber anstellen. Das ist: Unser Herz muß allein darauf gerichtet seyn. Zweierlei Arten von widrigen Gedanken

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