ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

bleibt in Ewigkeit, so wie es von Ewigkeit her "gewesen. Wollen wir nun die Kostbarkeit dieses Steins recht erkennen, so müssen wir ihn in der Gestalt ans sehen, da er ausgehauen ist, da ihm folche Spalten, solche Deffnungen gemacht sind, aus welcher ein kösts. licher Lebensbrunn herausgeflossen, dadurch die ganze Welt gewaschen, und von Sünden gereiniget worden.

Meine Lieben! Die ganze Kirche sieht diese Deff nungen an dem Marterleichname ihres Herrn und Haup tes an dem heutigen Tage verliebt an. Lasset uns; unsere Augen auch auf dieselben richten! Wie uns nun ein prophetischer Text aus dem alten Testamente dazu Gelegenheit geben wird.

Unser Text Zachar. 3, 9. 10. lautet also:

Denn siehe! auf dem einigen Steine, den ich vor Josua gelegt habe, sollen sieben Augen sein. Aber siehe! Ich will ihn aushauen, spricht der Herr Zebaoth, und will die Sünde desselbigen Landes wegnehmen auf ei nen Tag. Zu derselbigen Zeit, spricht der Herr Ze baoth, wird Einer den Undern laden unter den Weinstock, und unter den Feigenbaum.

In den vorgelesenen Worten sehen wir:

Den Heiland am Kreuze! unter dem Bilde eines zu unserer Seligkeit aus: gehauenen Grundsteines.

Lasset uns I. Auf die Beschreibung dieses
Grundsteins Acht geben!

II. Auf die Seligkeit merken, die aus
dessen Deffnungen auf uns zufließt.

Wir beten: Und Du, meine allerliebste Liebe! die Du Dich bis in den Tod um unfertwillen haft schlagen, plagen und martern lassen! Sei unter uns, und mache uns so felig,. daß wir die Früchte Deines ausgestandenen Leidens genießen mögen. Amen.

[ocr errors]

1. Der Prophet stellt den Erlöser der Menschen unter dem Bilde eines Grundsteins, eines Ecksteins vor. Und wenn wir die Schriften des alten, und die Aussprüche der Apostel des neuen Testaments lesen, so finden wir den Heiland unter diesem Bilde sehr oft abgemalt. David sagte schon zu seiner Zeit: Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein worden. Und wen der Mann Gottes dadurch verstehe, das sehen wir aus Matth. 21, 42. da Jesus diese Worte auf sich deutet. Ebenso wird er uns Dan. 2, 35. als ein Stein, der das Bild schlug, vorgestellt, aus dem ein großer Berg ward, daß er die ganze Welt füllete. Und dahin gehören alle diejenigen Stellen in unsern göttlichen Büchern, in welchen der Heiland ein Fels genennet wird. Er ist der Fels unfers Heils, so heißt es 5. Mos. 32, 15. So wie er Matth. 16, 18. selbst sagt: Auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeine, und die Pforten der Hölle sol= len sie nicht überwältigen. Es ist wohl eine verblümte, aber keine dunkle Redensart, wenn der Heiland unter einem solchen Namen uns vorgestellt wird. Wer von uns wird denn in der Schreibart der heiligen Schrifte steller so unerfahren sein, der nicht wüßte, was man für Begriffe mit dem Worte: Grund- oder Eckstein, verbinden müsse? In der Baukunst nennt man dieje nige Lage von Steinen, die man in die Erde senkt und worauf man das ganze Gebäude aufführt, Grund; dazu wird nun ein tüchtiger Eckstein erfordert, auf welchem die gegen einander stoßenden Mauren in einander geschlossen werden können, damit das ganze Gebäude sicher ruhen möge. In den Wissenschaften nennt man gewiffe Säße, Gründe, ohne welche alle andern nicht bestehen könnten, welche die Verfaßung derselben ausmachen. Eben das führt uns zu dem wahren Verstande des Namens unsers Heilandes, wenn er im Texte als ́ein Grundstein vorgebildet, und an vielen andern Or

ten der heiligen Schrift so genennt wird. Zu dem Hause Gottes, zu seiner Kirche auf der Erde, mußte ein unbeweglicher und felsenfester Grund gelegt werden. Diefer ist Jesus Christus, unser Heiland. Er als lein ist es, er allein. Ihr seid erbauet auf den Grund der Apostel und Propheten, da er selbst Jesus Christus der Eckstein ist. Wie groß, wie ehrwürdig ist diese Wahrheit, welche Paulus Ephef. 2, 20. vortrågt! Der Heiland ist der Grund unserer ganzen Seligkeit. Die Kirche beruht auf ihm, und alle wahren Glieder der, selben, haben ihn, sein Leiden und Sterben, seine Auferstehung, und was damit verknüpft ist, zu ihrem einzigen Gegenstande. Wenn daher Jesaias die Herrlichkeit der Kirche abschildern will, so sagt er im Namen Got tes: Siehe, ich will deine Steine wie einen Schmuck legen, und will deinen Grund mit Saphiren legen, und deine Fenster aus Krystallen machen, und deine Thore von Rubinen, und alle deine Grenzen von erwählten Steinen. Jes. 54, 11, 12. Aus eben der Ursache wird er uns nicht allein als der einzige Grund unsers Vertrauens, unserer Zuversicht und unsers Heils, in klaren und deutlichen Aussprüchen, sondern auch durch verschiedene ihn vorbildende Steine und Felsen vorgestellt. Da= hin gehört der Stein, auf welchem der Erzvater Jakob einmal so sanft ruhete, und welchen er des Morgens, da er von seinem Schlafe erwachte, zu einem Male aufrichtete. Dahin gehört der Fels, welchen Moses mit seinem Stabe in der Wüste schlug, daß Wasser heraus lief, daß das Volk trinken konnte; welches Paulus 1. Cor. 10, 4. ausdrücklich auf den Heiland deutet: Sie tranken aber von dem geistlichen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus. Und dahin gehört nun auch der Stein, dessen in unserm Texte gedacht wird.,,Denn siehe! auf dem einigen Steine, den ich vor Josua gelegt habe, sollen sieben Augen sein." Diese Worte redet Gott. Der.

baoth bedeutet so viel als die Heerschaaren. Wenn nun Herr oder Gott vor diesem Worte stehet, alsdann ist es ein eigener Name Gottes, weil er ein Herr ist der himmlischen Heerschaaren, aller Heiligen und aller. En gel, ja, weil ihm Alles, was nur unter den Geschöpfen ein Herr heißen kann, zu Gebote und Dienste stehen muß. Dieser Herr Zebaoth sagt nun: Denn siehe! auf dem einigen Steine, den ich vor Josua gelegt habe, sollen sieben Augen sein. Gott nennet seinen Sohn, unsern Heiland,

1. einen einigen Stein. Damit wird die Vortrefflichkeit dieses Steins angezeigt, indem außer demselben kein anderer Stein zum Grunde des Hauses der Kirche kann oder darf gelegt werden. Der Heiland ist das Haupt, der König, der Hohepriester und Prophet seines Volkes und seiner ganzen Kirche. Sie wird durch sein Wort und durch seinen Geist regiert. Sie wird durch seine Macht erhalten und beschüßt. Sie besteht aus seinem Blute und Tode. Das ganze Gebäude unserer Seligkeit, alles unsers Trostes im Leben und im Sterben, ist allein auf ihn gegründet. Es ist ja nur ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung. Denn es war sonst Niemand im Himmel und auf der Erde zu finden, der geschickt war, ein Heiland und Erlöser der Menschen zu sein, als er. Es ist nur ein Opfer für die Sünde, nämlich dasjenige, was er gebracht hat. Er war der einzige Mann, den Gott dazu auserkoren, unsere Schulden vor seinem Gerichte abzutragen, weil er allein dazu im Stande war. Drum müssen wir auch keine Meister mehr suchen, denn Jesum Christum im rechten Glauben, und ihm aus ganzer Macht vertrauen. Der Grund, darauf wir uns gründen, ist Christus und sein Blut. Zu dem Ende wird er uns als die einzige Ursache unserer Seligkeit vor die Augen gemalt, damit wir alle anderen Gegenstände sollen fahren lassen, und nur al

lein auf ihn hinsehen. Ja! ja! wenn wir ihn einmal ins Gesicht haben, so müssen wir ihn im Auge behal ten, und an ihm bleiben, dem treuen Heilande, der uns bracht hat zu dem rechten Vaterlande. Wir sehen bernach lediglich auf ihn. Das bleibt nur unser Plan, auf ihn kommt Alles an. Er ist doch in der ganzen teiligen Schrift die Hauptsache. Er muß doch am Ende gewinnen, die Braut holen und heim führen. Auf ihn lassen wir es also und zwar ganz allein ankommen. Und warum denn das? Weil uns Gott selbst auf ihn, als den einzigen Grund unserer Seligkeit, gewiesen hat. Daher er

2. als ein von Gott selbst zum Grunde gelegter Stein uns vorgestellt wird. Der Stein im Terte wurde vor Josua gelegt. Josua war ein Hoherpriester, welcher, nebst dem Fürsten Serubabel, die Kin der Israel aus der babylonischen Gefangenschaft wieder in ihr Land, in das Land ihrer Våter gebracht hatte. Gott ließ jezt den zweiten Tempel zu Jerusalem, nache dem er sein Volk aus der Gefangenschaft erlöst hatte, von Neuem gründen, weil der Messias, als die wesentliche Herrlichkeit des Herrn, darin erscheinen sollte. Da nun zu den Zeiten dieses Hohenpriesters die Gründung des zweiten Tempels geschah, so ward ihm ein Vorbild von dem Messias gegeben. Und das war der Stein, den der Herr zu seinem Hause vor Josua legen ließ. Josua war der Hohepriester, welchen Gott geheiliget hatte, und der also diesen andern Tempel einweihen mußte, nachdem der Tempel Salomonis bei der baby lonischen Gefangenschaft ganz war verwüstet und zerstort worden; Serubabel aber gründete dies Haus, und durch denselben ließ Gott den ersten Stein vor Josua zum Grunde legen. Da follte nun Josua, und mit ihm alle Gläubigen, diesen Grundstein wohl ansehen, und sich dabei der Verheißung von dem Erlöser erinnern.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »