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einem Speere geöffnet, woraus ein Strom von Blut und Wasser stürzt, in welchem Bache sich uns die Klarheit der Worte: Jes. 54, 10. darstellt:,,Es sollen wohl Berge weichen, und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund mei= nes Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer." Das ist es nun, was der Herr im Texte sagt: Aber siehe, ich will ihn aushauen! Siehe, ich Er öffne seine Oeffnung! So wird nun dieser Grundstein beschrieben. Lasset uns

II. auf die Seligkeit merken, die aus dessen Oeffnungen auf uns zufließt! Diese sist in den Worten enthalten:,,Und will die Sünde desselbigen Landes wegnehmen auf einen Tag!" Oder: : Ich werde die Unreinigkeit dieser Erde abwaschen. Das spricht der Herr Zebaoth! Gott ist also die wirkende Ursache unserer Erlösung. Er hat nicht nur eine Verföhnung für uns angenommen, sondern auch das Mittel dazu uns selbst verschafft, und seines eigenen Sohj res nicht verschonet, sondern ihn für uns Alle dahin gegeben. Er hat diesen Schluß von Ewigkeit her ge= faßt, und Aller Sünde, die Sünde der ganzen Welt, auf seinen Sohn, als das einzige Versöhnopfer derselben geworfen, daher er in der Zeit seine Deffnungen geöffnet, und ihn also zerschlagen mit Krankheit. Jef. 53,6. Woraus seine unaussprechliche Liebe zu den Sündern sich deutlich genug offenbart, welche ihn gedrun= gen, mit seinem allerliebsten Sohne, an welchem seine Seele Wohlgefallen hat, also um unsertwillen zu verfahren. Es ist wahr: Es waren Menschen, die sich dazu gebrauchen ließen, diesen Felsen des Heils grausam zu schlagen, und diesen Grundstein, diesen bewährten Stein, diesen köstlichen Eckstein Jes. 28, 16. also auszuhauen, daß er in seiner blutigen und verwundeten Gestalt der Gerechtigkeit Gottes dermaßen gefiel, daß

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und Strafe der Sünde schenkte, und ihr das ewige Leben zuerkannte. Weil aber die Menschen ohne Got: tes Zulassung solches nicht hätten thun können, so hat Gott freilich hiebei seine Hand mit gehabt. Daher sagt Petrus zu den Männern von Israel: Denselbigen, nachdem er aus bedachtem Rathe und Vorsehung Got tes ergeben war, habt ihr genommen durch die Hände der Ungerechten, und ihn angeheftet und erwürget. Ferner: Gesch, 2, 23. Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und dem Volke Israel hätten gethan, was Gottes Hand und sein Rath zuvor bedacht, das geschehen sollte. Daraus erhellet nun auch, wie wir sowohl nach dem Rechte, als auch aus Gnaden gerecht und selig werden, und wie solches nicht nur ohne ei nigen Widerspruch gesagt werden könne, sondern auch wirklich und wahrhaftig so sey. Der Heiland hat für uns gelitten, und ist für uns gestorben. Durch sein Verdienst hat er uns eine in dem Gerichte Gottes geltende Gerechtigkeit erworben, und Kraft derselben wer den wir nach dem Rechte selig. Daß aber Gott nicht nur des Heilandes Leiden und Tod für uns angenommen, ihn selbst uns geschenkt hat, und durch ihn uns gerecht und selig macht; das ist blos freie Gnade Diese ewige Liebe Gottes ist der erste Ursprung und Grund unserer ganzen Erlösung; denn wenn uns Gott nicht geliebet hätte, so würden wir nimmermehr erle set worden seyn. Daher hat sich auch seine wirkende Kraft in Christo zu unserer Erlösung bewiesen. So wenig unsere Erlösung Statt finden konnte, ohne die Liebe Gottes, ebenso wenig konnte sie geschehen, ohne die Kraft Gottes. Die Majestät Gottes war durch unsere Sünden beleidiget. So mußte es auch eine Got teskraft seyn, dadurch dieselbe versöhnt wurde. Und das ist der Grund des Geheimnisses der Menschwer. dung unsers Herrn, und der Vereinigung der Gott heit mit der Menschheit in seiner Person. Gott war

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es, der versöhnt werden mußte; so mußte es auch Gott feyn, der ihn versöhnen wollte, und es gehörte eine Gotteskraft dazu, dies große Geschäft auszuführen. Um also dieser sonst unüberwindlichen Schwierigkeit abzuhelfen, und unser von ihm nach seiner großen Liebe, damit er uns geliebt, beschlossene Erlösung zu Stande zu bringen, so hat er seine ewige Gottheit mit der Menschheit vereiniget. Das Wort, das Gott selbst war, ward Fleisch. Joh. 1, 14. Da war nun eine Pers fon, die wahrhaftig Gott, und also mit Gott Eins war; und die auch in so fern von ihm unterschieden war, daß sie als Mensch leiden und sterben, und als Gottmensch Gott versöhnen konnte. Und diese Pers son ist unser Heiland. Der Heiland hat uns durch sein vollkommenes Verdienst mit Gott ausgesöhnt. Und darin ist er vom Vater und heiligen Geiste unterschie den. Denn der Vater ist nicht für uns gestorben, der Heilige Geist auch nicht; sondern der Sohn, der wahrer Gott und wahrer Mensch ist, ist für uns gestorben, und hat sein Blut für uns vergossen. Nachdem das nun geschehen, nachdem Christus die Erlösung wirklich ausgeführt, so hat uns Gott Gnade erzeigt, uns und allen Menschen aus Gnaden alle Sünden auf Ewig geschenkt und vergeben. Und davon, was Gott in Ansehung des Erlösungswerkes von Ewigkeit her zu thun beschlossen, und nun nach der Vollendung desfel= ben gethan, davon sage ich, ist eigentlich im Texte die Rede. Ich will die Sünde deffelbigen Landes weg#nehmen;" ich will die Unreinigkeit der Erde abwaschen. Die Seligkeit, welche aus der Deffnung des in Zion gelegten Grundsteins uns zugeflossen, und darauf sowohl durch einen richterlichen Ausspruch, als eine öffentliche Erklärung Gottes uns und unserm ganzen Geschlechte zuerkannt geworden, besteht in der Wegnehmung unserer Sünden, in der Abwaschung von unserer Unrei

den auf sich, und ließ sich dieselben zurechnen, als seine eigenen Sünden. Daher ward er auch gestraft an unserer Statt, damit wir Friede hätten. Das hatte die Wirkung im Gerichte Gottes, daß den Menschen ihre Sünden nicht weiter zugerechnet, und sie von der Strafen derselben frei und losgesprochen wurden. Wir werden nunmehro im Gerichte Gottes, als Versöhnte durch Christum angesehen. Was wir heißen, daß sind wir in der Wahrheit: Erlöste von allen Sünden. Unsere Sünde ist weggenommen. Von Natur sind wir Sünder. Unrein vom Haupte bis zum Fuße. Allein wir sind abgewaschen, geheiliget, gerecht worden durc den Namen des Herrn Jesu, und durch den Geist unsers Gottes. 1. Cor. 6, 11. Er hat uns geliebt und gewaschen von Sünden mit seinem Blute. Offenb. 1,5. Und durch solches Abwaschen mit Jesu Blute, sind wir so rein worden wie Wolle, schneeweiß. Und da die Reinigkeit des Heilandes unser ist, höret! sie ist euer Aller! so kann man von unsern durch sein Blut gewaschenen und gereinigten Seelen sagen, was von sei nem Leibe, da er auf dem Berge verklärt ward, gesagt wird, daß sie kein Fårber auf Erden so weiß machen kann. Marc. 9, 3. Denn indem er, durch sein Leiden und Tod, Gott mit uns versöhnt hat, so sind dadurch die Sünden der ganzen Welt also vertilgt, daß sie nicht anders vor Gott geachtet sind, als ob sie nicht mehr wáren, und wir können jauchzend mit unserer Kirche singen: So wirst du in mein Herz gesenkt, wenn ich mit deinem Blute getränkt; du wirst zu meiner Weiden. Mein Glaub darf sich drauf ohne Scheu, in dein Verdienst, Blut, Tod und Reu, ja in dich ganz verkleiden. Und sagt, unverzagt: Wer will sehen, Jesum stehen, schön geschmücket? Hier hat er sich abgedrücket.” So vollkommen daher die Versöhnung ist, die der Mittlev des neuen Testaments ausgeführt hat, so vollkom men ist auch die Vergebung der Sünden, die aus die

ser Quelle auf uns zufließt. Schuld und Strafe sind die zwei Dinge, die unausbleiblich auf die geschehene Uebertretung folgen. Die Schuld liegt in unserm Gewissen, welches uns als Schuldner Gottes anklagt. Die Strafe müßten wir in Ewigkeit tragen, wofern uns nicht durch eine Erlösung geholfen wäre, die im Heiligthüme gilt. Wenn uns nicht der Thron der ewigen Majestát, vor welchem kein Schuldner bestehen kann, durch unsern Hohenpriester zu einem Throne der Gnade geworden wäre. Beides ist nun durch das aus den Oeffnungen des Grundsteins geflossene Blut von Es haftet keine Schuld mehr auf

uns genommen. uns, und so kann auch keine Strafe auf uns fallen. Die Schuld ist allzumal bezahlt, durch Christi theures Blut, daß ich nicht mehr darf fürchten der Hölle Qual und Glut. Nun wird uns nichts weiter von unsern Sünden zugerechnet. Der Herr läßt sein gnådiges Angesicht über uns. leuchten, und ist uns gnådig. Und das ist ein Wort der Gnade an die ganze Welt. Darum belehret uns

1. unser Text: Daß die Israeliten es nicht allein find, sondern wie die ganze Erde durch den Sündenfall in Unreinigkeit und Missethat lag, also auch die Deffnung des Heilsbrunnen, in dem Grundsteine der Kirche, zu aller Menschen Reinigung geschehen sollte. Ich will die Sünde der Erde wegnehmen." Aus der Ursache wurde das Lamm Gottes, nicht so: wohl in Jerusalem als vielmehr vor der Stadt, unter dem freien Himmel geschlachtet, anzuzeigen, daß es der ganzen Welt Sünde trug; daß Gott diesen Heilsbrunnen der Wunden Jesu allen Menschen zu Gute geöffnet habe. Allen Nationen der Welt, Vôlkern und Sprachen; allen Menschen steht demnach diese Lebensquelle offen. Hier ist keine Mauer, kein Zaun, kein Graben, der einige Hinderniß verursachen könnte, daß nicht ein Jeder aus demselben Wasser des Lebens

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